Die Elektromobilität gilt auch im Motorsport zunehmend als zentrale Technologie für die Zukunft. Neben neuen rein elektrischen Rennserien wie der Formel E oder der kommenden Extreme E steht auch bei bestehenden Veranstaltungen eine Elektrifizierung im Raum – etwa bei der Rallye-Weltmeisterschaft WRC. Für die DTM kommt die alternative Antriebsart laut DTM-Chef Gerhard Berger vorerst nicht in Frage.
Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hat der DTM vor kurzem eine elektrische Zukunft vorausgesagt. „Eines Tages, wenn alle Hersteller Elektroautos verkaufen, muss auch die DTM elektrisch sein“, so Rosberg. „Da muss man schauen, ob das in sieben oder schon in vier Jahren so weit ist. Aber das muss man auf jeden Fall im Auge behalten.“
Berger stimmt Rosberg nicht zu: „Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, weil ich an batteriebetriebene Elektromobilität noch nicht glaube“, sagte der ehemalige DTM- und Formel-1-Pilot im Gespräch mit Nau.ch. „Ich bin nicht überzeugt, dass der Weg für die Zukunft langfristig gesehen schon klar ist.“
Seit diesem Jahr kommen in der DTM nicht mehr V8-Saugmotoren, sondern Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotoren zum Einsatz. Mit Blick auf mögliche weitere Neuerungen sagte Berger, dass es diverse technische Lösungen gebe, vom Verbrennungsmotor über Hybridantriebe bis zum Elektromotor und zur Brennstoffzelle. „Ein Hybridantrieb ist vielleicht mittelfristig sinnvoller als ein vollelektrisches Auto mit Batterie“, meinte der Österreicher.
Für den aktuellen Boss der Rennserie ist klar, dass die DTM bis auf weiteres nicht auf Verbrennungsmotoren verzichten wird. „Es gibt viele, die sagen, man muss nur noch rein elektrisch durch die Gegend fahren. Dass ist nicht die DNA der DTM“, erklärte Berger. „Wir werden unsere Richtung weiterverfolgen, weil wir glauben, dass die Fans attraktiven Rennsport mit Verbrennungsmotoren sehen wollen.“
Simon meint
Ist nicht Mercedes ausgestiegen und in die Formel E gewechselt. Bin gespannt wie lange Audi noch in der DTM fährt.
Peter W meint
Der Motorsport ist immer ein Abbild des Serienfahrzeugbaus. Wenn in 10 Jahren die Neuentwicklungen bei Verbrennungsmotoren eingestellt werden, wird für den Verbrenner-Motorsport kein Geld mehr da sein. Motorsport ist das Aushängeschild der Fahrzeughersteller, die beweisen wollen was sie können und was möglich ist. Wenn man keine Verbrenner mehr für den Massenmarkt herstellen kann (weil verboten) wird man automatisch den Rennsport entsprechend anpassen.
Die DTM darf aber dann gerne als Odtimerrennen weiter bestehen. Für mich absolut kein Problem.
toomi meint
In zehn Jahren? Welche Hersteller arbeitet momentan noch an neuen Verbrennungsmotoren? Ich kenne keinen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ach hier im Stuttgarter Raum fahren nach wie vor viele getarnte Fahrzeuge mit riesigen Abgas-Analysegeräten am Heck durch die Gegend. Der Systemwechsel läuft, aber aufgrund seiner Dimension und dem behägigen Umdenken beim Deutschen Michel langsamer als aus Sicht vieler gewünscht.
NL meint
lol, wenn wir schon bei 4-zylindern angekommen sind, können wir das mit dem Verbrenner-Rennsport auch sein lassen, emotionsloser geht ja nicht.
Dann doch sehr gerne auf e umsteigen.
Jeru meint
Sehe ich ähnlich.
E.T. meint
Wieso denn das? 1,5l 4Zyl, aufgeladen, ist die F1von Ende 70er bis Ende 80er gefahren und wurden durch ein Verbot abgeschafft. Mit 4bar Überdruck (zum Ende auf 2,5bar reduziert) waren die Treibwerke monströs stark, mussten nur nach jedem Rennen entsorgt werden.
NL meint
Also ein extremst getunter Rasenmäher, hm? :)
Alles unter 6 Zylinder ist m.E. (Achtung, subjektiv) Killefitz.
Stocki meint
Selig sind die ewig Gestrigen…
teslatom meint
Berger war auch in der Formel 1 schon immer hinten dabei????
cafedelsol meint
Gerhard Berger war immerhin 2mal Dritter der F1 WM, hat 10 Rennen gewonnen und ein Vermögen von 100 Mio Euro. Aber das nur am Rande…
Seit er die DTM übernommen hat ging es mit der Rennserie steil bergauf, er hat Vettel in die F1 gebracht, Torro Rosso gegründet, etc. Man kann ihm also keine mangelnde Kenntnis der Rennszene unterstellen. Seine Abneigung gegen Elektroautos kommt von einem Test des Model X, den er für die Auto Revue zur Verfügung gestellt bekam…..mit unterirdischem Ergebnis!
Dass Nico Rossberg da eine andere Meinung hat ist verständlich, er ist in verschiedene Unternehmen aus der Elektromobilität investiert und an der Formel E beteiligt.