Mazda hat den aktuellen Stand seiner Elektroauto-Pläne verkündet. Bei dem vor kurzem abgelichteten Prototypen mit Stecker-Anschluss handelte es sich demnach nur um einen Versuchsträger. Wie genau das erste Elektroauto des japanischen Herstellers aussehen wird, ist damit weiter offen. Konkretes soll demnächst verraten werden, einige Informationen gibt es aber jetzt schon.
Bei einem Medientermin gab Mazda Anfang September ein Update zu seinem Entwicklungsprogramm „Nachhaltiges Zoom-Zoom 2030“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein kommendes Elektroauto, das derzeit noch in der Karosserie des kürzlich vorgestellten Mazda CX-30 erprobt wird. Die Premiere „in einem völlig neuen Modell“ soll im Oktober erfolgen.
Mazda kündigte an, zunächst zwei Ausführungen des neuen Stromers einzuführen: Eine Variante wird ausschließlich elektrisch per Batterie angetrieben, die andere kombiniert die Batterie mit einem kleinen, leichten und laut den Entwicklern „außergewöhnlich leisen“ Kreiskolben-Motor, der als Reichweiten-Verlängerer dient. Der Kreiskolben-Motor lädt die Fahrzeugbatterie bei Bedarf auf, was für eine größere Reichweite sorgt und schnelles Tanken unterwegs erlaubt.
Für das Programm „Nachhaltiges Zoom-Zoom 2030“ geht Mazda davon aus, dass im Jahr 2030 immer noch 95 Prozent aller von der Marke hergestellten Fahrzeuge von Verbrennungsmotoren in Kombination mit einer Form von Elektrifizierung angetrieben werden; die restlichen fünf Prozent stellen batterieelektrische Fahrzeuge. „Mazda wird sich daher auch in Zukunft auf die Optimierung der Effizienz von Verbrennungsmotoren konzentrieren“, so die Japaner.
Mazda teilte weiter mit, im Vergleich zum Stand von 2010 eine Verringerung der CO2-Emissionen des Unternehmens um 50 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050 anzustreben. „Verpflichtet ist das Unternehmen aber auch dem Grundsatz der richtigen Lösung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort – denn die Verfügbarkeit von Energiequellen und die Tauglichkeit automobiler Antriebe unterscheiden sich von Region zu Region“, unterstrich der Autobauer.
Mazda bleibe dem Fahrvergnügen verpflichtet und werde die Vorzüge des E-Antriebs mit eigenen Technologien kombinieren, hieß es weiter. Ziel sei die Entwicklung von Elektroautos, die die immer strengeren Umweltanforderungen erfüllen, aber auch das markentypische Fahrvergnügen bieten.
nilsbär meint
„Mazda wird sich daher auch in Zukunft auf die Optimierung der Effizienz von Verbrennungsmotoren konzentrieren“
Die japanische Mentalität des Kaizens (ständige kleine Verbesserungen) hat zwar erstaunlich hochwertige Autos, etwa von Toyota, hervorgebracht, aber hindert sie daran, einen Weg zu verlassen, selbst wenn er sich als Sackgasse erweist. Dazu kommt bei Mazda eine spezielle Trotzhaltung, ein ‚jetzt erst recht.‘ (z.B. beim Wankelmotor). Was vielleicht mit dem Ort der Zentrale – Hiroshima – zusammenhängt.
Mazda wird erst sehr spät in die reine E-Mobilität einsteigen, aber dann die nächsten 100 Jahre dabei bleiben:-)
Simon meint
Das erste Elektroauto soll nur eine 30kWh Akku bekommen. Da ist mir sogar der Honda lieber. Der kann zwar auch nicht mehr, aber schaut wenigstens interessant aus und hat tolle große Displays als Infotainmentsystem.
Aber wer wird sich den einen Mazda mit 30kWh Batterie kaufen, wenn er bei VW 60kWh oder 80kWh bekommt und noch viel mehr Platz.
Peter W meint
Im Artikel oben wird keine Akkugröße angegeben. Ein BEV mit Wankel-Rex und relativ kleinem Akku (25 bis 35 kWh) ist allemal besser als die bescheuerten 200 PS-Verbrenner mit Alibi-E-Motor die sich „Steck-mich-ein“ schimpfen. So lange Akkus noch viel Energie und Resourcen verbrauchen, sollte man auf die 80 bis 100 kWh-Brocken verzichten.
Ebikethoemmel meint
+1
Jörg2 meint
@Peter W
Nur weil hier im Artikel keine kWh-Angaben zum ersten Auto gemacht werden, bedeutet das nicht, dass die 30kWh-Angabe nicht stimmt.
Hast Du Daten über den Energieverbrauch bei der Herstellung eines 80…100er Akkus? Wenigstens einen Link zur Information?
alupo meint
Beim Akkupack des Model 3 ist es z.B. so, dass abgesehen von einigen PV Panelen direkt auf dem Dach der GF (also dort wo die Zellen und Packs für das M3 herstellt werden), der Strom vom Netz kommt. Und in Reno ist der grüne Stromanteil deutlich höher als bei uns in Deutschland. Das wird aber sehr gerne vergessen, absichtlich ignoriert oder sogar darauf gesch……
Ich denke, mit den Akkus sieht es eher dann weniger gut aus wenn die Akkus aus Asien importiert werden. Aber das wird auch gerne ignoriert, m.E.n. auch vom VCD (der nun wahrlich kein eAutofreund ist wie ich bei einigen Mitgliederversammlungen selbst erfahren durfte…).
Railfriend meint
So ähnlich ist auch das HyperHybrid-Konzept:
https://www.solarify.eu/2019/09/04/233-obrist-powertrain-mit-hyperhybrid-auf-der-iaa-in-frankfurt/
Peter W meint
Für eine Übergangszeit sind diese optimal eingestellten Generatoren durchaus sinnvoll. Ein Energieverschwender wie im i3 macht aber keinen Sinn. So lange Akkus sehr teuer sind und weniger als eine kWh pro kg Akkugewicht speichern können, sind kleine Akkus für 100 km plus sparsamem Rex eine gute Lösung. Das Problem ist aber, dass die Autoindustrie ihre alte Technik beibehalten will. Große, leistungsstarke Verbrenner mit möglichst aufwändigem Getriebe die mit einem E-Motor eine Verbrauchsreduzierung vortäuschen passen besser zur 100 jährigen Tradition. Die jetzigen Hybride hätte man, wie Toyota, schon vor 20 Jahren bauen können, und nach und nach E-Autos mit Rex anbieten. So wäre ein fließender Übergang zum E-Auto zusammen mit einer stetigen Entwicklung der Akkus möglich gewesen. Aber nein, man macht sich lieber unbeliebt, erpresst die Politik und betrügt die Verbraucher.
Railfriend meint
Danke für Deinen Kommentar. Der Nissan E-Note ist so ein serieller Hybrid, wird aber in D derzeit nicht angeboten. Vermutlich, weil im Autoirrenland mehr Leistung verlangt wird.
Da hilft nur ein AB-Tempolimit.
Mazda 2 meint
Ich fahre einen Mazda 2. Ziemlich sparsam das Teil. Kein Turbolader etc. Mit der Kiste bin ich voll zufrieden. Kostenpunkt waren als Tageszulassung 13.5T€. Ich habe dank der günstigen Zinsen finanziert. Als das auslief gab es einen Termin, man wollte mir einen weiteren Neuwagen verkaufen. Als ich sagte es kommt nur Elektro in Frage hieß es die Hybrid kommen bald. Ich so NEIN was soll ich damit? Ich denke Verkäufer und Hersteller unterschätzen das extrem. Sobald eine gewisse Quote an eAutos auf den Straßen ist wird die Meinung der „Zweifler“ kippen. Spätestens dann wennn der „tolle“ Mercedes von einem Opel Corsa an der Ampel stehen gelassen wird. Mazda begeht hier einen Fehler auf Hybrid zu setzen. Das ist halt das Problem am aktuellen Geschäftsmodell. Wie sollen in Zukunft die Werkstätten verdienen….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Früher gab es jede Menge feinwerktechnische Werkstätten für die Reparatur von mechanischen Büromaschinen. Gibt es alle nicht mehr, die meisten Hersteller der Maschinen sind auch verschwunden. Trotzdem haben wir heute in D. eine geringe Arbeitslosigkeit, weil wir in vielen Branchen weltweit Top-Produkte anbieten und verkaufen. Hoffentlich gelingt das auch den deutschen Auto-Herstellern. Aber klar, das Geschäftsmodell für die PKW-Werkstätten wird sich komplett ändern, da bleibt kein Stein auf dem anderen. Ist ähnlich, wie beim klassischen lokalen Einzelhandel, der in vielen Fällen durch Internet-Anbietern an seine Existenzgrenze kommt.
Peter W meint
Ich denke, dass die Auto-Hersteller völlig überbewertet werden. Die meisten und auch innovativsten Arbeitsplätze findet man bei den Zulieferern. Autobauer pressen und lackieren die Karosserie, entwickeln und montieren den Motor, dessen Einzelteile dann auch wieder von Zulieferern kommen. Der Rest des Autos wird zusammengekauft. Im Prinzip ist es egal, was die da zusammenschustern, dumm ist nur, dass die teuren Zellen der Akkus aus Asien kommen.
Jörg2 meint
@Peter W
Was denn nun?
Entwickeln und testen die Hersteller und treiben damit die Sache an (und geben dann Teile der Herstellungleistung an Subs) oder sind es reine Blechverbiegsr ohne Bedeutung?
Beides gleichzeitig (unbedeutend und prozesstreibend) geht schlecht.
Releit meint
Ein wirklich brauchbares, gut gemachtes Elektroauto mit Reichweitenverlängerer fehlt momentan noch komplett am Markt. Der i3 Rex war etwas eingeschränkt Nutzbar und wird hier auch nicht mehr angeboten. Ich denke so ein Rex-Mazda könnte echt gute Marktchancen haben.
Ecoment meint
Stimmt schon mit den 95 Prozent Verbrennern .Den gerade in Armen Ländern in Afrika wird .Die Verbrenner Mobilität Zunehmen sehe Volkswagen wurden die Dreckigen Verbrenner Beseitigt mit Nichten sondern nach Afrika Verkauft und waren für die Afrikaner die Ersten Autos und das ist das Problem wenn in Deutschland die Verbrenner an Wert Verlieren gehen halt mehr nach Afrika so einfach ist es.
McGybrush meint
Dabei handelt es sich aber nicht um Neuzulassungen. Hier wird das grad mit dem Gebrauchtmarkt vermischt. Der ist davon Abhängig ob sich die Westliche Welt als Neuwagen kauft.
Die kaufen unsere Gebrauchtwagen ja nicht aus Spass. Die haben nun mal das Geld nicht. Das Zeigt nur das Umweltschutz mit Wohlstand aufkommen wird. Alle anderen sind froh was zu Essen und zu Leben.
randomhuman meint
In erster Linie sorgt Wohlstand für mehr Umweltverschmutzung und führt zur Klimakrise. Menschen auf dem afrikanischen Kontinent haben den geringsten CO2 Abdruck pro Person, fahren weniger Auto, konsumieren weniger Produkte usw. Der wiederum durch den Wohlstand entstandenen Umweltverschmutzung muss entgegen gewirkt werden. In Deutschland und der westlichen Welt allgemein sind wir allerdings nicht sonderlich erfolgreich damit.
Peter meint
wenn in Europa keine neuen Verbrenner mehr verkauft werden, gehen auch 15Jahre später keine mehr nach Afrika.
Alex meint
Mazda ist ja noch erbärmlicher aufgestellt als BMW
Sledge Hammer meint
Mazda wird auch den gleichen Weg wie BMW gehen.
Meine Glaskugel geht von einem Verbrenneranteil im einstelligen Prozentbereich im Jahr 2030 aus. Oder anders ausgedrückt, im Jahr 2030 sind die Verbrenner tot.
Stefan meint
Meine Güte, diese Slogans, ich kanns nicht mehr lesen *facepalm*
„Dem Fahrvergnügen verpflichtet“, um Himmels Willen, als ob Mazda-Piloten/innen einen, den Verpenner-Vibrationen geschuldeten, Dauerorgasmus hinterm Steuer hätten
Peter W meint
mir gehts auch so. Dieses alberne zoom-zomm … wie ich an anderer Stelle schon gepostet habe: Der Kindergartenmodus greift um sich.
Peter W meint
… ups, falsch geschrieben, aber bei den Kindergartensprüchen ist’s egal.
randomhuman meint
„Für das Programm „Nachhaltiges Zoom-Zoom 2030“ geht Mazda davon aus, dass im Jahr 2030 immer noch 95 Prozent aller von der Marke hergestellten Fahrzeuge von Verbrennungsmotoren in Kombination mit einer Form von Elektrifizierung angetrieben werden„
Ms hoffentlich hat es sich dann bald ausgezoomzoomt…
randomhuman meint
Na*
Hansi meint
Lol, die Gesamtkosten des Verbrennungsmotors dürften die Kosten für einen größeren Akku sicherlich wieder aufwiegen.