Der chinesische Fahrzeughersteller BYD baut seit 2022 nur noch Plug-in-Hybride und Elektroautos. Bei der Expansion nach Europa hat man sich zunächst vor allem auf reine Stromer konzentriert, nun stehen aber verstärkt teilelektrische Modelle im Fokus. Die Technik dafür namens DM-i hält man bei dem Konzern für konkurrenzlos.
BYD hat neue Plug-in-Hybride für den hiesigen Markt angekündigt, die bis zu 200 Kilometer pro Ladung nur mit Strom fahren können sollen. Bislang gelten Fahrzeuge, die etwas über 100 Kilometer elektrisch fahren, bevor der Verbrennungsmotor einspringt, mit Blick auf den E-Antrieb als besonders reichweitenstark.
„Unser Ziel ist es, dass die Menschen im täglichen Gebrauch den E-Auto-Modus nutzen, aber wenn sie eine lange Strecke zurücklegen wollen, haben sie die Freiheit, alles zu tun, was sie wollen“, sagte Stella Li, Executive Vice-President von BYD, gegenüber Autocar. Das aktuelle DM-i-System kombiniert die als besonders robust und sicher geltende „Blade“-Batterie-Technologie von BYD mit einem Benzinmotor, der speziell für den Einsatz in Plug-in-Hybriden entwickelt wurde und einen branchenführenden thermischen Wirkungsgrad haben soll.
Laut BYDs Europa-Berater Alfredo Altavilla kommt die Entwicklung, da „PHEV das neue Schlachtfeld“ für die Hersteller geworden seien, „weil alle auf eine Revision des sogenannten Green Deals setzen, der die Märkte auch nach 2035 öffnen wird“. PHEV steht für Plug-in-Electric Vehicle – also Fahrzeuge, die einen Verbrenner mit einer E-Maschine sowie einer größeren, extern aufladbaren Fahrbatterie kombinieren. Da Vollstromer derzeit schwächeln, kommen aus der Autoindustrie und Politik verstärkt Forderungen, die gesetzlichen Vorgaben für den Umstieg auf E-Autos abzumildern.
BYD hält DM-i-Technologie für führend
Altavilla glaubt, dass BYD am besten positioniert ist, um von der erwarteten Lockerung der Elektroauto-Vorgaben zu profitieren, denn „wir sehen wirklich niemanden, der eine ähnliche Technologie wie die DM-i hat“. „Wenn man als E-Fahrzeug nur eine Reichweite von 35-45 km hat, ist man im Grunde ein Verbrennungsmotor mit einer Steckdose“, sagte er. „Das ist der Grund, warum viele Hersteller jetzt versuchen, sich unserer Plug-in-Hybridtechnologie mit dem Range-Extender anzunähern.“
Range-Extender-Fahrzeuge (Range Extended Electric Vehicle, kurz REEV) sind Elektroautos, die zusätzlich einen kompakten Verbrennungsmotor haben, der als Stromgenerator für die Traktionsbatterie dienen kann. Letztere kann zudem wie bei Plug-in-Hybriden via Kabel über das Stromnetz aufgeladen werden. Der zentrale Unterschied von REEV-gegenüber PHEV-Modellen ist, dass der Verbrenner nicht die Räder antreibt, das übernimmt stets der E-Motor. Die Technik ist in China auf dem Vormarsch und könnte sich laut Branchenkennern auch hier etablieren. BYD setzt aber auf Plug-in-Hybride.
Altavilla findet, dass die PHEV- der REEV-Technik „definitiv überlegen“ ist, weil „sie das Auto auf drei verschiedene Arten nutzen können; es ist Ihre Entscheidung, je nachdem, wie viel Leistung sie vom Verbrennungsmotor benötigen, während der REx sich immer auf eine Weise verhält“. REx steht ebenfalls für Range-Extended Vehicles, bei denen der Verbrenner nur ein Stromerzeuger ist. Plug-in-Hybride können dagegen rein elektrisch, nur über den Verbrenner oder durch Kombination der beiden Antriebstechnologien bewegt werden.
Marcel meint
Weiß nicht ob man einem BYD Manager glauben kann, wenn der mit seinen BEVs in Deutschland nicht richtig Fuss fassen kann. Umgekehrt sagt der VW Manager, das sich REEVs nicht lohnen. Ja klar, weil die Wahrheit in der Mitte liegt, also BEVs.
Ein REEV macht in meinen Augen schon sind in Flächenländern oder wenn man sich etwas mehr Sicherheit erhofft. Aber PHEV ist der größte Schwachsinn überhaupt. Ich habe zwei vollwertige Antriebe, eine Minibatterie, die jeden Tag mindestens einen Vollzyklus hat, also definitiv in spätestens 6 Jahren kaputt ist und dann sind die Karren oft so groß und so schwer, das sie trotz Kombiverbrauch mindestens einen Mittelklassewagen entsprechen! Ökologischen Supergau nennt man sowas.
Also hört besser nicht auf irgendwelche Manager. Die versuchen nur irgendwelche Segmente schmackhaft zu machen.
Rüdiger meint
Welchen Sinn hat ein Plug In eigentlich? Wenn ich eh schon laden kann, ist es egal wie oft ich das kann… einen Generator verstehe ich ja noch. Ich kann eben NICHT laden, brauche aber km. Da ist es ganz gut, wenn ein Motor von 30 bis 80% den Akku konstant lädt. wenn ich tanke, dauert das 5 min. und in der Anzeige steht dann min. 8xx KM. Das fahren BEVs nur wenn die einen Hügel konstant von 100% bis zero Akku fahren.
Peet meint
REx sind Hybridfahrzeuge. Serielle Hybride um genau zu sein.
Wasco meint
Toyota, Honda, Stellantis, und Renault machen das schon richtig mit den Hybriden. Leider läuft der Verkauf von BEV dieser Hersteller nicht gut.
Noch nicht.
CJuser meint
Hier werden ernsthaft Vollhybride zum Vergleich mit in den Raum geworfen? Das ist vergleichbar mit einem PHEV, der die Batterie nur durch Rekuperation betankt. Ineffizienter geht es kaum noch. Wer sich eh weigert elektrisch zu fahren, soll sich nen klassischen Verbrenner holen.
Deine Mudder meint
Toyota Prius hast du wohl noch nie gehört, gibt es seit Ende der 90er und ist sparsam, sauber und konkurrenzlos zuverlässig und haltbar.
Dieseldieter meint
Sind deutlich sparsamer als reine Verbrenner. Aber hier ist ja die denke, entweder 100% CO2 einsparen oder nichts, nur 50% einsparen ist deutlich verwerflicher als gar nichts ändern.
100% der Flotte sofort auf Vollhybride umstellen bringt so viel wie 30 % sofort auf Bevs umstellen, und bei letzterer Vorstellung wird doch hier schon allen das Höschen feucht.
Wasco meint
Vollhybride sind auch phev überlegen.
Mann spart sich die große Batterie und muss nicht nachladen.
Die meisten tun dies eh kaum bei phev.
Das spart auch Kosten.
M. meint
Man muss nicht nachladen und steht dafür häufiger an der Tankstelle.
Als Definition von Überlegenheit taugt das nicht.
EVrules meint
So oft muss ich mit meinem Kleinwagen-HEV nicht – im Winter ca. alle 850km (4,6l/100km), im Sommer sind 1100km (3,5l/100km) drin.
Bei ca. 14.000km im Jahr macht das runde 15-mal Tanken – das ist nicht wirklich oft.
0l/100km wäre besser, ohne Frage, aber das war zum damaligen Zeitpunkt keine Option, weder bei den Kosten, noch bei der Lademöglichkeit.
Steffen meint
Mein PHEV war einem Vollhybriden ünerlegen, denn mit PV-Strom lässt sich halt nur der PHEV laden und bewegen. Ca. 80 % von 55.000 km rein elektrisch bis ich ihn nach 4 Jahren abgegeben habe.
EVrules meint
Wer sein PHEV konsequent läd und hauptsächlich vollelektrisch nutzt, ist zu loben – so war das Konzept gedacht, für die jenigen, die es verstanden haben und nutzten.
Oft wird aber die 0,5%-Regel abgegriffen, inkl. Tankkarte und dann sind alle konzeptuellen Vorteile dahin.
Deine Mudder meint
Ich halte E-Autos mit Range Extendern und Vollhybride für den Königsweg, jedenfalls wenn es um langlebige, hinreichend sparsame Alltagsautos geht und nicht um pubertäres Autoquartett. Diesel PHEVs können im Einzelfall für Vielfahrer Sinn machen und evtl. für leichte Nutzfahrzeuge.
banquo meint
Nein, reine EV’s sind der Weg falls ÖPV, Fahrräder oder der Fußweg sich nicht anbietet. Von mir aus sollen die Premium Hersteller ein Notstromaggregat mit ein paar Liter Efuel in ihren Karossen unterbringen. Macht aber 0 Sinn.
Deine Mudder meint
Wenn man mehrere Zentner Akku einsparen kann und das Auto gleichzeitig langlebiger und günstiger ist, ist das denke ich eine gute Sache, ich brauche keinen 2 Tonnen Boliden der in 3 Sekunden auf 100 geht, aber auf der Autobahn keine 160 als normale Reisegeschwindigkeit durchhält.
Kona64 meint
Sehe ich auch so. Der Verbrenner arbeitet dann im besten Wirkungsbereich und man spart sich viele technische Komponenten die ein PHEV noch braucht. Insgesamt technisch viel einfacher und damit günstiger.
Anti-Brumm meint
Schöne neue PHEV/REX-Welt. Die Positionen auf den Werkstatt-Rechnungen werden dann auch immer länger: Motorservice, Batterieservice, E-Antriebsservice, Ersatzteile für beide Systeme. Dafür, dass ich bei den 2-3 Urlaubsfahrten im Jahr dann weniger oft stehenbleiben muss.
Dieseldieter meint
Einfach leasen mit Servicepauschale. Wenn was kaputt geht, steht bei 6 Jahren Garantie erst Mal nix auf der Rechnung.
Kannst du mir noch ein Bev außer Tesla nennen, das nicht zu Inspektion muss?
Jeff Healey meint
Die Argumente ziehen nicht.
Auch die Geleasten kommen ja irgendwann in großer Zahl in den Gebrauchtwagen-Markt.
Und werden dann meines Erachtens für manche Besitzer zur Kostenfalle. Anti-Brumm hat das schon sehr gut erklärt, die Liste der möglichen Fehlerquellen kann bei gemischten Antriebsformen ellenlang werden.
Zum zweiten Punkt: Ja freilich, auch BEV benötigen Inspektionen. Jedoch ist das Risiko teurer technischer Defekte offensichtlich deutlich geringer als bei allen anderen Antriebsformen. Nach allen zur Verfügung stehenden Studien, stellen die Batterien im Regelfall ebenfalls keinen Grund zur Sorge dar, und ermöglichen hohe Laufleistungen.
Deine Mudder meint
Niemand wird gezwungen ein gebrauchtes BEV zu kaufen, das könnte noch für große Probleme sorgen, ohne gute Restwerte keine günstige Leasingraten, aber warum sollte jemand so blöd sein ein E-Auto (gebraucht) zu kaufen anstatt risikolos zu leasen (vor allem mit Förderung bzw. der Nötigung seitens der Politik, dass die OEMs hinreichend BEVs neuzulassen müssen mit entsprechend guten Konditionen weil die Karren sonst keiner will)? Dazu müsste ein BEV (gebraucht) in der Anschaffung entsprechend billig sein, damit könnte das ganze Leasingmodell ins Wanken geraten.
Jeff Healey meint
„(…) aber warum sollte jemand so blöd sein ein E-Auto (gebraucht) zu kaufen (…)“
Leasing?
Sie kennen meine Hunde nicht.
Für mich, und vermutlich viele andere, ist Leasing die schlechteste Option.
Gebraucht mit Batterie-Zertifikat geht auch. Dann bin ich halt blöd.
cbzac meint
Ich stimme BYD nicht zu.
Einerseits soll man den BYD fast immer elektrisch nutzen, wegen der großen Batterie – aber PHEV sei überlegen, weil man flexibel ist, das Auto „auf 3 verschiedene Weisen zu nutzen“.
Warum sollte ich das tun? Der E-Motor ist immer besser, wenn er bereits genug Leistung hat. Je größer die Batterie, desto mehr ist ein REX gegenüber einem PHEV sinnvoll. Ansonsten, also aus Spaß am Verbrenner, erhöht man nur den Ø-Verbrauch und kann sich die größere und schwerere Batterie gleich sparen.
Auch ist das Geplapper über die einzigartige Technik wohl Unsinn, PHEV mit 100km+ bauen auch andere und mehr ist technisch einfach möglich aber eben oft nicht sinnvoll.
banquo meint
Reine Stromer sind der PHEV und der REEV-Technik definitiv überlegen!!
Dieseldieter meint
Bzgl. Reichweite oder Nachladen/ Tanken von 800 km Reichweite? Oder bzgl. Anhängelast, was genau meinst du?
banquo meint
Ja genau, was Reichweite und Anhängelast betrifft.
Übrigens sollten Interessenten an SUV’s die Pferdeanhänger ziehen wollen berücksichtigen: Früher wurden die Wagen von Pferden gezogen und nicht umgekehrt.
Dieseldieter meint
Ja früher, aber warum sollte ich damit jetzt wieder anfangen?
Mir geht’s beim Id4 gegen den Strich, dass Sommerurlaub mit dem gemieteten Wohnwagen nicht mehr drin ist. Haben.wir früher gerne Mal gemacht. Aber solange es die 0,25% Versteuerung für Bevs gibt ist der Preis einfach zu attraktiv. Wäre für die Elektromobilität in Deutschland wahrscheinlich besser, wenn diese Regel nie entfällt.
Yupi meint
Stimmt die 8 Prozent die überhaupt einen Anhänger besitzen und dann noch die weniger als 5 Prozent die einen entsprechenden Führerschein BE haben sind entscheidend für Elektroautos. Randgruppenthema von Opa Heinz auf dem Land.
Dieseldieter meint
Yupi, Reichweite, Preis, Ladegeschwindigkeit, Lademöglcihkeiten, (sportliches) Fahrverhalten, Anhänger – alles Randthemen die jedes für sich nur wenige betreffen, sich aber summieren. In Summe siehst du ja, was an Neuzulassungen herauskommt.
Future meint
Nur wegen den ollen Zöllen wird jetzt wieder über Hybrid und Range Extender fabuliert. Jetzt haben wir den Salat.
E.Korsar meint
Veraltete, günstige, chinesische Technik statt moderne, günstige, chinesische Technik! Vorwärts in die Vergangenheit, EU! /s
Elknipso meint
Nein ein totaler Schwachsinn. Alle Experten sprechen davon, dass Europa wieder einen Trend aus China mit fehlenden Rangeextendern verschläft. Es soll eine Ergänzung weg vom Verbrenner sein.
M. meint
Wir brauchen Zölle auf PHEV, dann ist wieder alles im Lot.