Peugeot bietet die neue Generation seines Kleinwagens 208 erstmals auch als Elektroauto an. Der Beginn der Auslieferung des e-208 ist für Ende des Jahres vorgesehen. Das Interesse an dem zeitgleich mit den herkömmlich angetriebenen Versionen bestellbaren Elektro-208 ist laut dem Hersteller bereits groß.
Ursprünglich hat Peugeot mit einem Anteil von etwa 10 Prozent batteriebetriebener 208 am Gesamtabsatz der Baureihe gerechnet. Das Feedback seit der Präsentation des e-208 deutet nun aber auf eine wesentlich größere Nachfrage hin. „Von den 40.000 eingegangenen Interessensbekundungen war die Hälfte für den e-208“, sagte Peugeot-Chef Jean-Philippe Imparato im Gespräch mit Automotive News.
Imparato merkte an, dass es noch zu früh sei, für den e-208 einen deutlich größeren Absatz als von den Strategen des Unternehmens eingeplant zu erwarten. Auch sei noch nicht abzusehen, ob die anfängliche Nachfrage vor allem von an neuer Technik besonders interessierten Early Adoptern getrieben wird.
„Meine Arbeit basiert auf Fakten, und der einzige Fakt derzeit ist, dass wir den e-208 auf bis zu 20 Prozent der Produktion des neuen 208 von um die 300.000 Einheiten pro Jahr hochfahren können“, so Imparato. Mit dem zunächst anvisierten 10-Prozent-Anteil der Elektroauto-Ausführung an den 208-Verkäufen werde Peugeot bereits Gewinn machen. Die Fertigungsmenge auszureizen, sei daher nicht unbedingt nötig.
Wie andere etablierte Autobauer dürfte auch Peugeot mit dem e-208 wegen der teureren Elektroauto-Technik deutlich weniger Marge als mit den Benzin- und Dieselmodellen machen. Die Branche muss allerdings im nächsten Jahrzehnt in der EU strengere Emissionsvorgaben erfüllen, diese lassen sich Experten zufolge in vielen Fällen nur mit einer hohen Zahl von Elektroautos in der Neuwagenflotte erreichen.
Die Hersteller können die höheren Kosten von Elektroautos nur bedingt an die Kunden weitergeben, dennoch sind entsprechende Modelle derzeit in der Anschaffung meist noch um einiges teurer als vergleichbare Verbrenner. Der e-208 etwa kostet zum Start mindestens 30.450 Euro, der günstigste Verbrenner ist bereits ab 15.490 Euro zu haben. Peugeot wirbt damit, dass Käufer der E-Version unter dem Strich trotzdem besser wegkommen können.
Die Gesamtbetriebskosten des e-208 lägen auf dem Niveau eines 208 mit 1,2-Liter-Benzinmotor und Achtgang-Automatikgetriebe, erklärte der Peugeot-Boss. Im Durchschnitt lasse sich das Elektroauto europaweit bei einer Anzahlung von 3500 Euro im Monat für weniger als 400 Euro fahren, was den Kosten des vergleichbaren Benzin-Modells entspreche. „Ein Vorteil des e-208 ist, dass uns die Experten sagen, dass der Restwert 2000 Euro über dem des Benzin-Modells liegt“, so Imparato.
Jürgen Kohl meint
Immer wieder die Unwahrheit, dass man auf die Nachfrage nicht vorbereitet war. Das ist blanker Unsinn. Seit Jahren kommen die Hersteller der Nachfrage nicht hinterher. Das liegt schlicht daran, dass die an den Verbrennern ein Mehrfaches verdienen und die Politik bis heute Verbrenner subventioniert. Dank Lobbyarbeit. Warum gibt es heute noch Steuerreduzierungen für Dieselkraftstoff? Damit weiterhin der Schwerlastverkehr unbegrenzt die Straßen blockiert und zerstört und nebenbei Arnbeitsplätze in Deutschland vernichtet.
Wasco meint
Die meistverkauften BEV in Europa sind mit jeweils ca. 150.000 Stück der i3, Leaf und Zoe.
4. Ist der e-Golf mit 70-80 Tsd.
5. Das Model 3 mit über 50.000
6. Der Kangoo Z.E. mit ca. 40.000
7. Der Smart fortwo mit 20-30 Tsd.
8. Der Kona mit ca. 20.000
Usw.
Wasco meint
9 und 10 gehen an Model S und X mit ca. 20.000.
Wasco meint
Das Model S hat sich doch 60-70 Tsd. Mal verkauft. Das Model X ca. 30.000 Mal.
Ebenfalls über 20.000 der Ioniq und der Soul.
ze4you meint
Die ach so teure Elektroauto-Technik wird mal wieder ins Feld geführt. Auch eines von den dauernd wiederholten Märchen. Sind ja auch viel weniger Teile zu verbauen und man benötigt rund ein Drittel weniger Personal, aber der Desinteressierte glaubt es gerne. Und die Batterie ist ja auch so teuer. Wie kann dann Renault den City K-ZE Electro mit einer 26,8 kWh-Batterie in China für unter 9000 € anbieten? Vielleicht sollte man die F&E-Kosten mal auf größere Stückzahlen umlegen.
Frank Fox meint
Der Kostenvergleich hinkt. Die e-Versionen haben eine deutlich höhere Ausstattung als die Grundausstattung des Verbrenner. Bei der Antriebsleistung müsste man ebenfalls die höchste Motorleistung der e Variante gegenüberstellen. Zieht man dann die Förderung noch ab ist der Preisunterschied marginal und wird schon beim ersten Inspektionsleiter des Verbrenners kompensiert.
Warum die e-Modelle nur in der hohen Ausstattung angeboten werden, darüber darf man spekulieren. Ich könnte mir vorstellen, dass Werkstätten in Zukunft weniger Ölwechsel, dafür mehr Ausstattungstechnik reparieren können ;)
frax meint
Es wiederholt sich – Hersteller stellen ein attraktives E-Auto auf die Beine und wundern sich dann über eine hohe Nachfrage (Hyundai, Kia ging es schon ähnlich).
Menschen, die an ihre Kinder denken und ein funktionierendes Riechorgan haben, wollen vielleicht E-Autos – wer weiß ;-)
stan meint
Die wundern sich doch nur öffentlich.
Die 10% sind zwangsweise geplant, um die EU Flottengrenzwerte (2020 max. 95 g CO2/km) einzuhalten und nicht um BEV’s anhand des Bedarfs zu verkaufen.
Diese Denke das PSA Konzerns ist halt betriebswirtschaftlich schwierig und funktioniert nur, wenn das alle so machen.
2020 wird das ggf. noch funktionieren, danach gehen die Kunden woanders hin.
Stefen meint
Weiss jemand, wie viel das Auto ohne Motor und Getriebe kostet? Ich wette, im Fall von Peugeot etwa 10-12 tausend Euro. Man soll uns glauben lassen, dass Batterie (50 kwh) und Elektromotor 18-20 tausend Euro kosten.
MiguelS NL meint
“ Von den 40.000 eingegangenen Interessensbekundungen war die Hälfte für den e-208“
…
“ Meine Arbeit basiert auf Fakten, und der einzige Fakt derzeit ist, dass wir den e-208 auf bis zu 20 Prozent der Produktion des neuen 208 von um die 300.000 Einheiten pro Jahr hochfahren können“
Lese ich hier heraus dass Peugeot auch von der Nachfrage überrascht ist ????
D.h. der e-208 ist, je nach dem wann die Produktion beginnt und schnell hochgefahren wird, bereits fürs erste Jahr ausverkauft. Die Auslieferung soll Anfang 2020 beginnen (schreibt andere Quelle) aber mit welcher Menge und wann genau wird angefangen, noch in Jan oder vor Ende Q1, oder doch Dez?
60.000 e-208 p.a. bedeutet 4 Monate um 20.000 (50% von 40.000) Bestellungen zu produzieren, vorausgesetzt die maximale Produktionsrate (60.000 p.a.) ist erreicht. Aufgrund des hochfahrens denke ich dass es für den e-208 bereits eine Wartezeit von 12 Monate gibt, zumindest fürs erste Jahr.
Die Kapazität von 60.000 p.a ist übrigens nach dem dem ID.3 und Leaf, die höchste Kapazität für ein BEV eines Verbrenner Herstellers (so viel ich weiß, von andere MEB-Modelle ist wenig bekannt).
lo meint
Das e-model hat eine eigene Fabrik!
Jedenfalls kommen die Verbrenner woanders her.
(Trnava – so heisst die Stadt/Fabrik wirklich, kein Schreibfehler)
lo meint
mein Tschechisch ist etwas eingerostet:
http://www.psa-slovakia.sk/
Gerry meint
….das ist nicht tschechisch sondern slowakisch !
MiguelS NL meint
Ich nehme an, der e-Corsa wird auch dort produziert. Ggf. sind die 60.000 p.a. inkl e-Corsa
stan meint
Nein, keine eigene Fabrik:
„Nach fast acht Jahren endete die Produktion (Anm. 1. Gen 208) in Trnava am vergangenen Wochenende. Er wird durch die neue Generation des 208 ersetzt, die neben dem klassischen Benzin- oder Dieselmotor erstmals einen vollelektrischen Motor ohne CO2-Emissionen anbietet.
Der C3 wird ja auch noch dort gebaut.
MiguelS NL meint
“ Der e-208 etwa kostet zum Start mindestens 30.450 Euro, der günstigste Verbrenner ist bereits ab 15.490 Euro zu haben.”
Schade dass die Hersteller nicht gleich auf Massenproduktion gesetzt haben sowie Henri Ford, Elon Musk… das e-Modell wäre dann nicht teurer als der Verbrenner.
Alex meint
Das liegt einzig und alleine dran das sie es nicht wollen!
Es sollen weiter verbrenner verkauft werden
Wo kämen wir denn hin wenn man auf einmal in großen mengen zu attraktiven Preis elektrisch fahren könnte!?
Man muss die Kuh melken bis sie tot am Boden liegt
Bern Hard meint
Henri Ford? Was baut der in Masse?
Alex meint
Er hat damals als erster das Automobil in Masse gebaut, und dadurch die Preise radikal gesenkt
Effendie meint
bz das Fließbandprinzip der Arbeitsteilung eingeführt .. Vorbild war damals die großen Schlachtbetriebe in Chicago etc.
Peter meint
Und er hat dafür gesorgt, dass seine eigene Arbeiter sich das von ihnen gebaute Produkt auch kaufen können. Er hat quasi nicht nur das Produkt, sondern auch den Markt dafür geschaffen.
lo meint
Ich hab immer noch keinen Liefertermin für meinen Faro gelben GT-Line mit Glasdach und grossem Navi. Kaufvertrag im Juni unterschrieben.
Der Händler hat aber auch noch keine Benzinversion in der Ausstellung.
Bei meinem Händler bin ich der einzige der einen e-208 bestellt hat.
Haben andere schon feste zusagen zum Liefertermin?
ChristianS meint
Habe auch GT-Line in gelb bestellt. Unverbindlich März steht im Kaufvertrag.
Laut Interview mit der Produktmanagerin wird zunächst nur für Märkte mit 7kW-Chargerproduziert. Im Februar erst mit 11kW. Dann würde März/April für Frühbesteller wohl realistisch sein. Hatte auch früher gehofft.
ChristianS meint
Falls Links erlaubt sind…
http://translate.google.com/translate?u=https://www.tunisie-tribune.com/2019/09/28/nouvelle-peugeot-208-en-france-lelectrique-represente-30-des-commandes/
MiguelS NL meint
Habe ich mir schon gedacht, fast alle Hersteler schieben, mit dem Hochlauf, der Auslieferung oder den Marktstart möglichst auf Mitte 2020, Volvo Polestar 2, VW ID.3, BMW iX3… Modelle wie e-Tron 55 noch unterbesetzt, EQC und Taycan müssen noch hochfahren …
Daniel S meint
Die Autobauer müssen noch lernen mit e-Autos hohe Margen zu erwirtschaften.
Erst danach werden sie mehr davon produzieren.
„Mit dem zunächst anvisierten 10-Prozent-Anteil der Elektroauto-Ausführung an den 208-Verkäufen werde Peugeot bereits Gewinn machen. Die Fertigungsmenge auszureizen, sei daher nicht unbedingt nötig.“
Das heisst im Klartext: Mit Verbrennertechnik verdienen wir mehr Geld.
Das heisst: Verbrenner sind immer noch zu teuer…
Peter W meint
… Die Gesamtbetriebskosten des e-208 liegen auf dem Niveau eines 208 mit 1,2-Liter-Benzinmotor und Achtgang-Automatikgetriebe, erklärte der Peugeot-Boss. …
Genau das habe ich mir für ein zukünftiges BEV ausgerechnet. Weniger Wartungskosten wegen entfallendem Ölwechseln und weiterem Kram, keine KFZ-Steuer, und im Vergleich zu meinem ohnehin schon sparsamen Hybrid nur rund 50% Kosten für Strom (Ökostrom) anstatt Benzin.
Das Risiko, dass was kaputt geht hat man bei jedem Auto.