Lamborghini lässt sich mit seiner Elektrifizierung noch Zeit, im ersten Schritt kommt 2020 eine exklusive Sonderedition mit Hybrid-Technik auf den Markt. Anschließend stehen Plug-in-Hybrid-Systeme zum begrenzt rein elektrischen Fahren für die aktuelle Modellpalette auf dem Programm. Nun gibt es neue Informationen dazu, wie der erste reine Stromer der Italiener aussehen könnte.
Die vierte Baureihe von Lamborghini neben den Sportwagen Aventador und Huracán sowie dem SUV Urus steht laut einem Bericht fest. Dabei handelt es sich um einen von der 2008 gezeigten viersitzigen Studie Estoque (abgebildet) inspirierten, bis 2025 kommenden 2+2-Grand-Tourer, berichtet Autocar. Statt mit dem ursprünglich für ein solches Modell vorgesehenen Front- oder Mittelmotor-Setup mit Verbrenner-Technik könnte ein rein elektrischer Antrieb eingesetzt werden.
„Wenn man sich den Zeitplan für die vierte Modellreihe ansieht, dann könnte es die richtige Zeit für ein vollelektrisches Fahrzeug sein“, so Lamborghini-Technikchef Maurizio Reggiani im Gespräch mit Autocar. Er merkte an, dass ein solches Elektroauto auf eine Plattform des Volkswagen-Konzerns zurückgreifen könnte, zu dem Lamborghini als Tochter von Audi seit 1998 gehört. Nach aktuellem Stand würde dies die Premium Platform Electric (PPE) sein, die derzeit Audi gemeinsam mit Porsche für große, besonders leistungsstarke Stromer entwickelt.
Auf Basis von PPE könnte Lamborghini Entwicklungskosten sparen, was für den kleinen Autobauer trotz der hohen Fahrzeugpreise wesentlich ist. Zu den Herausforderungen bei der richtigen Kombination aus hoher Leistung und alltagstauglicher Reichweite bei Batterie-Autos sagte Reggiani: „Die Leistung wird in einem 2+2 wichtig sein. Wir müssen schnell sein, aber nicht in genau der Art und Weise, wie wir es mit unseren Supersportwagen sind. Eine vierte Modellreihe wird etwas anders daherkommen.“
Angesichts des späten Starts und den Ansprüchen der Kunden müsste ein vollelektrischer Lamborghini deutlich mehr als 500 Kilometer Reichweite mit einer Ladung bieten. Porsches neue Sportlimousine Taycan etwa schafft zum Start über 400 Kilometer gemäß der realitätsnahen WLTP-Norm, Branchenprimus Tesla bietet schon mehr als 600 E-Kilometer. Auch bei der Leistung gilt es, Tesla zu schlagen: Die Top-Version der Limousine Model S sprintet aktuell in 2,6 Sekunden auf Tempo 100.
Erst Hybride, dann Elektroautos
Lamborghini will zwar laut Firmenchef Stefano Domenicali solange wie möglich Verbrenner anbieten, muss aber wie andere Hersteller mit immer schärferen Emissionsvorgaben in der EU und anderen Regionen umgehen. Neben der Hybridisierung steht deshalb langfristig auch die Einführung von reinen Elektroautos ohne lokale Emissionen fest. Ende 2017 gab es mit dem Terzo Millennio bereits einen ersten Ausblick auf einen möglichen vollelektrischen Lamborghini, die verwendete Technik ist allerdings noch nicht serienreif.
Zunächst elektrifiziert sich Lamborghini mit einem kürzlich vorgestellten Hybrid-Supersportler: Der auf 63 Exemplare limitierte Sián kombiniert einen V12-Benziner mit einem 48-Volt-Elektromotor. Für Letzteren kommt statt einer Lithium-Ionen-Batterie ein Superkondensator zum Einsatz. Die Speicher-Technologie könnte in einigen Jahren auch im größeren Maßstab für einen nur mit Strom betriebenen Lamborghini verwendet werden.
Dass Lamborghini erst Mitte des nächsten Jahrzehnts ein Elektroauto anbieten will, liegt zum einen an den bis dahin erwarteten Technologiesprüngen. Die Marke ist Technikchef Reggiani zufolge vorerst aber auch noch mit der Etablierung ihres im letzten Jahr gestarteten ersten Serien-SUV Urus beschäftigt. Die Entwicklung der danach folgenden, möglicherweise rein elektrischen nächsten Baureihe nehme zudem mindestens vier Jahre in Anspruch.
Nostradamus meint
Es ist erstaunlich wie hier diskutiert wird!? Die Diskussion dreht sich rund um ein paar unwichtigen Details, z.B. ob Laden funktioniert besser per Kabel oder induktiv, ob drin die Porsche Technik steckt oder nicht, etc. Die essenzielle Frage ist aber wie weit dieses Auto der Umweltfreundliches Mobilität voranbringt? Meine Antwort: Überhaupt nicht! Wir bekommen noch einen über fünf Meter langen, zwei Meter breiten, zweiundeinhalb Tonnen schweres, ca. 200.000 EUR teures – Stadtwagen! Wegen bekannten Einschränkungen der Batteriekapazität und der dünne Ladenetz, jeder e-Auto darf sich von Stadtgebiet nicht weit entfernen. Was wir wirklich und dringend brauchen, das sind Abermillionen von kleinen und preiswerten Stadtwagen. Alles klar, oder?
Ecoment meint
Naja wo findest du die Mehrheit dafür was Verkauft sich SUVs und Sonst nichts .Man kann nicht denn Menschen alles Vorschreiben oder verbieten DDR lässt grüßen. Nur möglichst Umweltfreundlich die Technik gestalten oder willst du einen E Trabant für alle und alles andere ist Verboten . Fleisch Verboten. Fliegen Verboten . Haustiere verboten wegen Konsum und Metan beim Furtzen . Naja dann viel Spaß
MiguelS NL meint
„ Nach aktuellem Stand würde dies die Premium Platform Electric (PPE) sein, die derzeit Audi gemeinsam mit Porsche für große, besonders leistungsstarke Stromer entwickelt.“
Gestern hat jemand gefragt was der Vorteil einer dedizierte BEV Plattform wäre. Dieser Lambo ist bestes Beispiel, BEV werden eleganter, geräumiger, noch besser Fahreigenschaften…. da wo ein Supersportwagen laut, eng und sehr sehr teuer war, werden sie leise, Platz für 4 und Gepäck haben, sicherer…
Hermann meint
In einem Supersportwagen muss es eng und laut zugehen. Und er muss sehr sehr teuer sein. Und er hat bessere – sportliche Fahreigenschaften – als BEV zur Zeit haben können. Und er ist selbstverständlich schneller als BEV aktuell sein können.
Peter W meint
… bis Tesla den Roadster bringt …
Wobei ich ganz stark dafür wäre, dass Autos auf öffentlichen Straßen elektronisch begrenzt werden. Ein Auto das 300 und schneller fährt ist eine Waffe und kein Fortbewegungsmittel.
Hermann meint
Der Tesla Roadster wird über 2 Tonnen Gewicht haben. Gegen einen Porsche GT2 oder vergleichbares ein Witz!
Wännä meint
Induktives Laden wäre für ein solches Fahrzeug selbstverständlich ein Muss.
In Einzelfällen müsste geklärt werden, ob die Spulen auch unter dem Parkett in der Garage verlegt werden können…
Daniel S meint
Schön gibt es bald den Porsche Taycan in eckig.
alupo meint
Bloß nicht.
Das ist die reinste Verschwendung von Kupfer und Strom. Kein Trafo hat auch nur annähernd einen so hohen Wirkungsgrad wie eine direkte Kabelverbindung, alleine weil das Kabel im Trafo sehr viel länger ist. Und das sowohl auf der Primär- als auch Sedundärseite. Dann kommen nich die Verluste des Elektromagnetismus hinzu. Alles sehr unschön und man sollte das wissen…
Eine solche Lösung sollte man mit dem heutigen Wissen auf spezielle Einsatzzwecke beschränken, wie z.B Stadtbusse etc..
CaptainPicard meint
Und wie wir alle wissen steht bei Lambo-Fahrern Energieeffizienz an allererster Stelle!
Wännä meint
…deswegen ja auch die Parkett-Isolierung des Garagenbodens!
E-Mobilist meint
Jedes Ladesystem hat zur Potentialtrennung irgendwo einen Trafo.
Beim induktiven wird er halt nur zur kontaktlosen Energieübertragung „missbraucht“. Deshalb ist die Aussage so nicht richtig. Und deshalb ist diese Art der Übertragung auch nicht per se eine Verschwendung, da auch hier die Wirkungsgrade bei 9x % liegen.
Zu dem erschließt es sich mir nicht, wieso diese Technik bei Bussen Sinn machen soll, bei teuren Autos aber nicht – der absolute Verlust ist bei zum Bsp Bussen wegen des viel höheren Energie Durchsatz um ein vielfaches höher. Und trotzdem findet die Technik auch hier Verwendung und hat Vorteile.