Ford hat für Europa zwei Plug-in-Hybrid-Transporter entwickelt. Die Erprobung der Teilzeit-Stromer vor dem Serienstart wurde im Oktober auf Köln ausgeweitet. Mit den Feldversuchen will Ford die Stärken elektrifizierter Transporter und Großraum-Vans aufzeigen und analysieren.
In der Rheinmetropole werden neun Lieferwagen des Typs Ford Transit Custom Plug-in-Hybrid sowie ein Personentransporter Tourneo Custom Plug-in-Hybrid in fünf kommunalen Flotten eingesetzt, darunter beim Stromanbieter RheinEnergie und dem Flughafen Köln/Bonn. Die Fahrzeuge kommen ein Jahr lang in unterschiedlichen Alltagsszenarien zum Einsatz. Das Projekt dient auch zur Erprobung von Geofencing- und Blockchain-Technologien, mit denen die emissionsfrei zurückgelegten Strecken genau erfasst und erhöht werden sollen.
Jedes der zehn Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge des Kölner Feldversuchs besitzt ein Connect-Onboard-Modem und einen GPS-Empfänger zur Positionsbestimmung. Sobald das Fahrzeug in eine Umweltzone einfährt, wird automatisch der Batterie-Antrieb aktiviert. Das System zeichnet zudem auf, wann der Wagen in eine Umweltzone einfährt und sie wieder verlässt. Die Dokumentation der emissionsfrei zurückgelegten Wege wird fälschungssicher in einer Blockchain abgelegt, wo sie die Projektbeteiligten anonymisiert einsehen können.
„Dank der dynamischen Geofencing-Technologie können sich Elektrofahrzeuge in Echtzeit an veränderte Rahmenbedingungen anpassen – etwa, wenn Zufahrtsbeschränkungen aufgrund geänderter Witterungsbedingungen oder Luftbelastungen gelockert oder restriktiver gehandhabt werden. Vernetzte Plug-in Hybride wechseln dann auch in kurzfristig erweiterten Umweltzonen automatisch in den rein elektrischen Fahrmodus“, so Ford.
Bereits länger in London eingesetzte Transporter haben laut Ford gezeigt, dass Plug-in-Hybride in zufahrtsbeschränkten Innenstädten für Nutzfahrzeug-Betreiber eine gute Lösung darstellen. Die Custom E-Modelle des US-Anbieters können in der Transit-Version 56 Kilometer und in der Tourneo-Variante 53 Kilometer rein elektrisch und damit lokal abgasfrei eingesetzt werden. Auf längeren Touren schaltet sich ein 1,0 Liter großer Dreizylinder-Benzinmotor als sogenannter Range Extender ein und produziert den Strom für den Elektroantrieb. Die Reichweite steigt so auf über 500 Kilometer gemäß NEFZ-Norm.
In diesem Jahr sollen die ersten mit Plug-in-Hybrid-Technik bestellten Ford Transit Custom zu den Kunden kommen. Das neue, nachrüstbare Geofencing-Modul steht ab nächstem Jahr zur Verfügung.
NL meint
Ja, diese Plug-In Geofencing Ideen sind gut, hat BMW ja auch schon gemacht.
Daniel S meint
„…Range Extender… und produziert den Strom für den Elektroantrieb. Die Reichweite steigt so auf über 500 Kilometer gemäß NEFZ-Norm“
500km NEFZ – wozu braucht es da einen Range-Extender?
Ein reines BEV wäre besser, umweltfreundlicher und sehr bald auch billiger.
Peter W meint
Wenn ich Erprobung lese geht mir ohnehin der Hut hoch. Das ist doch alles unnötiges umrühren eines nie gar werdenden Breis.
In spätestens 10 Jahren werden Akkus eine Leistungsdichte haben, dass man locker im PKW 200 kWh und in Transportern 300 kWh verbauen kann.
Wännä meint
Solange so ein Range Extender billiger ist als 20 kWh Batterie, so lange werden die auch verbaut. „In zehn Jahren“ ist schließlich nicht „heute“.
Peter W meint
Hier geht es aber um einen Feldversuch. Das Fzg kann man nicht kaufen. Es geht also nicht um HEUTE, sondern um irgendwann! Irgendwann ist für Hybride aber zu spät.