Fiat Chrysler hat bei der E-Mobilität lange gezögert, für die mittlerweile beschlossene Elektrifizierungs-Offensive sucht das Unternehmen nun offenbar bei Startups nach Unterstützung. Laut einem Bericht wird derzeit der Einsatz von Technik der Elektroautobauer Faraday Future und Seres geprüft.
Zum Fiat-Chrysler-Konzern gehören neben den beiden Kernmarken diverse weitere bekannte Anbieter, darunter Jeep, Dodge, Alfa Romeo und Maserati. Das Portfolio soll künftig verstärkt mit teil- und vollelektrischen Modellen für die immer strengeren Emissionsvorgaben in der EU und anderen Märkten fit gemacht werden.
Wie der Tech-Blog The Verge unter Berufung auf beteiligte Personen berichtet, hat das mit chinesischem Geld finanzierte US-Startup Faraday Future bereits ein Fahrzeug von Fiat Chrysler zur Evaluierung mit seiner Technologie ausgerüstet. Faraday Future hatte in den letzten Monaten mit Geld-Problemen zu kämpfen, will mit frischem Kapital und neuem Chef nun aber wieder den Markteintritt vorantreiben.
Während es mit dem Versuchsträger von Faraday Future dem Bericht zufolge im Oktober erste Tests auf der Straße gegeben hat, befinden sich die Verhandlungen zwischen Fiat Chrysler und Seres – früher SF Motors – noch in einem früheren Stadium. Auch Seres soll zunächst zur Demonstration von E-Auto-Kompetenz ein Fahrzeug von Fiat Chrysler mit seiner Technik bestücken.
Seres gehört dem chinesischen Fahrzeughersteller Sokon und hat wie Faraday Future finanzielle Herausforderungen zu meistern. Die Einführung eigener Elektroautos in den USA wurde in diesem Jahr auf Eis gelegt, außerdem wurde mindestens 90 Mitarbeitern gekündigt, so The Verge. Seres konzentriere sich vorerst darauf, seine E-Antriebs-Technologie anderen Unternehmen zu verkaufen.
Fiat Chrysler wollte sich auf Anfrage von The Verge nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher sagte, dass das Unternehmen „potentielle Geschäftsbeziehungen“ nicht kommentiere. Anfang des Monats hatte allerdings Fiat-Chrysler-Chef Mike Manley erklärt, dass er sich etwa Elektroauto-Branchenprimus Tesla als Zulieferer vorstellen könne. Tesla hat dies bisher nicht kommentiert.
Schon offiziell ist, dass Fiat Chrysler zusammen mit dem französischen PSA-Konzern den Wandel der Branche hin zur Elektromobilität und weiteren disruptiven Zukunftstrends angehen möchte. Unabhängig von der angedachten Fusion mit PSA treibt Fiat Chrysler aktuell mit eigenem Know-how teil- und vollelektrische Modelle diverser Marken voran.
Peter W meint
Fiat hat wohl echte Probleme. Das ist aber nicht überraschend, denn noch vor einem Jahr wollten die mir E-Autos nichts zu tun haben.
Jetzt kauft man CO2-Zertifikate bei Tesla und bettelt nach Unterstüzung an jeder Straßenecke. Fiat: Fehler in allen Teilen, geht das auch elektrisch?
Wer zu spät kommt …
CaptainPicard meint
Der Grund ist ja bekannt, Marchionne stand bei der Elektromobilität auf der Bremse, aber weil er jedes Quartal ordentlich Profit erwirtschaftet hat hat wohl keiner die Strategie in Frage gestellt. Und jetzt ist Feuer am Dach.
Landmark meint
Du hast ja recht, aber ich kann und will nicht glauben das man so Kurzsichtig sein kann. Ich weiß das der Marchionne immer gegen E Autos war, aber selbst der dümmste konnte mit erscheinen des Tesla Roadster 1 sehen was da anrollt. Na ja, Gier frisst Hirn.
alupo meint
Für ihn war klar, dass er noch in der guten alten Zeit aufhöten wird. Damit konnte er den maximalen Bonus in jedem Jahr einstreichen. Was nach ihm deshalb kommt, interessierte ihn wohl weniger, diese Suppe können seine Nachfolger auslöffeln.
Nur meine Meinung.
Ecoment meint
Er ist Tod ein Bisschen Respekt
alupo meint
Er hat der eMobilität und auch Fiat damit geschadet. Das ist m.M.n. Fakt.
Das werde ich daher auch weiterhin so schreiben.
Mike meint
Das wäre die Chance für Sono Motors!
CaptainPicard meint
Sono Motors hat soweit ich das verstanden habe praktisch keine eigene Technologie entwickelt und nutzt überwiegend Komponenten aus den Regalen von Zulieferern wie Bosch.
Ecoment meint
Nidec wird Chancen haben der Weltgrößte Produzent von Emotoren .