Die Volkswagen-Marken VW, Seat und Škoda bieten ab Ende des Jahres drei neue Elektroauto-Kleinstwagen zu den bisher günstigen Preisen des Konzerns in diesem Segment an. Alle Modelle basieren auf der neuen Generation des nachträglich zum Stromer umgerüsteten VW e-up! Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess bekräftigte nun, dass für 2023 ein von Grund auf als E-Pkw konzipiertes Einsteiger-Modell in Arbeit ist.
„Wir müssen es tun, und wir haben ein zwischen China, Spanien und Deutschland gemeinsam daran arbeitendes Team“, sagte Diess der britischen Autozeitung Autocar. „Sie arbeiten hart daran, aber es gibt noch einiges zu tun. Es ist ziemlich schwierig, eine anständige Reichweite für ein Auto unter 18.000 Pfund (ca. 21.100 Euro) hinzubekommen.“ Weiter äußerte sich Diess nicht zu dem Modell, beim Preis hatte er allerdings zuvor unter 20.000 Euro in Aussicht gestellt.
Das vorerst erschwinglichste Elektroauto im Volkswagen-Portfolio ist die von Seat angebotene Interpretation des e-up! – der 20.650 Euro kostende Mii electric. Škoda bietet seine Variante CITIGOe iV ab 20.950 Euro an, VW verlangt für die e-up!-Technik mindestens 21.975 Euro. Unabhängig des Anbieters schafft der vollelektrische Kleinstwagen des Volkswagen-Konzerns bis zu 260 Kilometer mit einer Ladung gemäß WLTP.
Dass Volkswagen E-Klein(st)wagen vorerst nicht wie den elektrischen Kompaktwagen ID.3 und weitere ID.-Modelle als reine Elektro-Pkw entwirft, liegt an den Kosten. Mit dem neuen Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) ist der ID.3 zwar kosteneffizienter als bisherige VW-Elektroautos, in der Herstellung aber weiter teurer als Verbrenner. Das liegt vor allem an der Batterie, deren Aufpreis bei Kleinwagen noch mehr ins Gewicht gefällt. In den unteren Segmenten setzt Volkswagen daher bis auf weiteres auf aktualisierte bestehende Technik.
Die Ablösung von e-up!, Mii electric und CITIGOe iV wird auf einer technisch reduzierten Variante des MEB aufbauen. Der Leiter Strategie des Konzerns Michael Jost hat im Oktober angekündigt, dass Volkswagen „ein solches Fahrzeug 2023/2024 auf den Markt bringen“ will. Das unter 20.000 Euro kostende „E-Citycar“ werde als Crossover Utility Vehicle auf die Straßen kommen und im Innenraum so viel Platz bieten wie ein T-Cross. Als Reichweite hält Jost 220 bis 250 Kilometer für ausreichend.
Ernest meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Futureman meint
Bisher ist jede Autoentwicklung (Klima,Gurt,Navi usw) von der Oberklasse in die Kleinstklasse gewandert.
Vor 30 Jahren hätte niemand erwartet, das z.B. im kleinsten Auto eine Klimaanlage vorhanden ist.
Genau den Ansatz hat ja z.B. Tesla. Bei Elektromobilität geht es anscheinend sogar schneller als bei Klima und Navi. Daher habe ich da keine Angst, das es früher oder später kommt. Es kommt eher darauf an, wie lange die etablierten Hersteller es noch auf die teureren Modelle festhalten können…
Rauh Wolfgang meint
1. Um Kosten zu sparen, empfehle ich den Herstellern, anstatt eines größeren E-Motors (60 kW) plus Ausgleichsgetriebe zwei kleinere E-Motoren (30 kW) ohne Ausgleichsgetriebe (radnah) einzubauen.
2. Des weiteren empfehle ich, dass man sich der elektrischen Keilbremse erinnert, die bereits 2006 von VDO/Siemens entwickelt wurde. Die elektrische Keilbremse ist ideal für E-Autos, da die komplette Bremshydraulik eingespart werden kann und auch als Feststellbremse funktioniert.
3. Im Alltagsbetrieb reichen Reichweiten kleiner 100 km. Entsprechend reichen Batterien von max, 15 kWh. Für Reichweiten größer 100 km empfehle ich, zusätzlich einen gasbetriebenen (CNG) Range.Extender einzusetzen. Dieser wiegt deutlich weniger und kostet deutlich weniger als zusätzliche Batteriepakete.
— Für weitere detaillierte und fachlich fundierte Auskünfte stehe ich gern zur Verfügung.
Karla01 meint
“ anstatt eines größeren E-Motors (60 kW) plus Ausgleichsgetriebe zwei kleinere E-Motoren (30 kW) ohne Ausgleichsgetriebe (radnah) einzubauen.“
– für die man dann 2 PWR braucht? Einen größeren Kühlkreislauf? Mehr Kabel? Mehr Volumen im Package? Mehr Gewicht? Es wird genau das gebaut was günstiger ist, erst recht in der E-Mobilität da eh schon sackteuer aktuell
“ Die elektrische Keilbremse ist ideal für E-Autos, da die komplette Bremshydraulik eingespart werden kann und auch als Feststellbremse funktioniert.“
Das beantwortet noch nicht Fragen der funktionalen Sicherheit und wie man ohne mechanische Verbindung diese sicherstellen will. Die Funktion und Kontrolle dieser Bremse selbst ist ja schon weit weg von der aktuellen Technik
“ Im Alltagsbetrieb reichen Reichweiten kleiner 100 km. Entsprechend reichen Batterien von max, 15 kWh. Für Reichweiten größer 100 km empfehle ich, zusätzlich einen gasbetriebenen (CNG) Range Extender einzusetzen. Dieser wiegt deutlich weniger und kostet deutlich weniger als zusätzliche Batteriepakete.“
Hier wundert mich das mangelhafte Angebot an Alternativen als Energiespeicher auch, zumindest solange die Lithium Batterie so eine umweltpolitische Krücke ist.
Andreas Hein meint
Verstehe auch nicht, warum nicht mehr Hersteller Kleinstwagen anbieten. Für den Weg zur Arbeit wäre das ideal, falls es keinen ÖNV gibt. Der RAK-e von Opel war ein schönes Konzept. Da noch eine Version in Richtung Spaßfahrzeug – also mehr Leistung und Endgeschwindigkeit – und man könnte auch eine große Gruppe von pot. Motorradkäufern ansprechen. Wenn dann der Motorradersatz bei jedem Wetter Pendlertauglich ist – umso besser.
Jonas meint
Warum nicht mehr Micromobility? Im Grunde ist der Ansatz des Renault Twizy in meinen Augen genau richtig. Wenig Gewicht, ausreichende Reichweite für die City und es ist vom ersten Anblick klar: Der ist nichts für große Ausflüge.
Dafür: kleine Akkus (Umweltfreundlicher), wenig Parkplatzbedarf, recht haltbarer Anschaffungspreis (wenn die hässlichen Akkumietkosten nicht wären ;( und für junge Leute sicher attraktiv.
Ich würde den auch fahren, wenn der Fenster, Heizung und ABS hätte und ich behaupte, dass dieses Vehikel – wenn es massenhaft zum Einsatz käme – für den Innenstadtverkehr viel Ruhe, mehr Raum und weniger Abgas schaffen würde.
Leider bauen die großen Autohersteller ja e-Autos, die denselben Zweck erfüllen sollen, wie die „normalen Karren“. Daher braucht man natürlich bombastische Akkus und riesige E-Motoren. In meinen Augen völlig überdimensioniert.
Egal. Es ist wie es ist. Meiner Denke nach ist in jedem Fall nur jenes (e-)Mobil sinnvoll, welches sehr wenig Gewicht hat, wie mein Zero FXS Elekto-Motorrad. Dessen Akku hat nur 7kWh und so konnte ich innerhalb eines Jahres die „negativ-Energie-Bilanz“ des Mopeds mittels Greenpeace-Energy wieder rausholen. Inklusive mir, fahren nur 200Kg durch die Gegend. Glaube, effizienter geht es nicht. Auch der KM Preis liegt mit 1,5cent sehr niedrig. Kaum Wartung, keine Steuern, kein Schalten, fette Beschleunigung, aber halt auch nichts für schlechtes Wetter oder das Abholen der Kinder aus der Schule.
Ich finds hamma.
hu.ms meint
Von BMW gabs mal den roller C1 mit teilweisen witterungsschutz.
Verbessert für 2 personen und mit e-antrieb evtl. auch eine möglichkeit.
hu.ms meint
Die kleinstwagen aus dem A-segment sind einfach nur für den nahverkehr gedacht.
150 km im winter für lokale behörden, pflegedienste u.a. reichen da locker.
Kleinwagen = B-segment gibts schon einige:
e-corsa und seine beiden französichen brüder z.b.
Oder den e-mini. Mit sehr grosser reichweite den kona.
VW spricht den T-roc als vergleichbaren verbrenner an = auch B-segment.
Nach meinen info-stand sind für die kleine MEB-plattform max. 8 akku-packs – also derzeit max. 55 kwh brutto vorgesehen. Das wird unter 25.000 € für die basis nicht möglich sein.
Mit weniger akku, dann günstiger.
Andreas meint
Renault kriegt es doch prima mit Ihrer Zoe hin. Spätestens mit der ZE40 hat Renault diese doch schon seit ca. 2016 im Programm.
Die neue Z.50 bringt deutlich mehr als der alle kleinen VWler. Gute Reichweite und flexibles Laden bis zu 22kW im AC-Bereich.
Futureman meint
Wieso ist der Akku für eine alte Baureihe günstiger als für die MEB-Plattform?
ecomento.de meint
Es geht wohl eher um die komplette Neuentwicklung eines Fahrzeugs inklusive moderner Konnektivität, Digitalisierung und umfassenden Crashtests sowie weiterem Aufwand. Beim e-up! sind dagegen nur Überarbeitungen und eine neue, größere Batterie nötig.
VG | ecomento.de
Daniel S meint
Connectivität und andere bells and whistles könnte man ersatzlos weglassen. Dann wäre ein Auto günstiger zu bauen.
Die meisten haben ein smartphone mit navi und musik.
CaptainPicard meint
Ich finde es problematisch dass Kleinwagen automatisch mit geringer Reichweite oder Stadt- bzw. Zweitauto gleichgesetzt wird. Nur weil man vielleicht eine kleinere Familie hat oder generell eben nicht mehr Platz braucht heißt das nicht dass man ein geringeres Mobilitätsbedürfnis hat.
Ich kann heute für 14.000 Euro einen Verbrenner-Kleinwagen kaufen und den als Erst- bzw. Alleinauto verwenden und damit überall hinfahren wo ich möchte. Ein Elektroauto mit 220-250 km Normreichweite (also unter 150 km reale Autobahnreichweite und mit so einem kleinen Akku auch ohne hoher DC-Ladegeschwindigkeit) ist praktisch unbrauchbar für diesen Zweck.
Rico meint
Ist nun mal so, dass in ein so kleines Auto keine Akku für 500 km reinpasst. Also entweder paar Jahre warten, einen Benziner kaufen oder die kurze Reichweite in Kauf nehmen.
CaptainPicard meint
Selbst in die Zoe passen mittlerweile 50 kWh rein, hier geht es nicht um Platz sondern um Kosten.
Gunnar meint
Der Zoe ist zwei Nummern größer als der eUP. Also falscher Vergleich.
CaptainPicard meint
Ich hab von Kleinwagen gesprochen, nicht von Kleinstwagen.
Rico meint
Genau, die Zoe ist deutlich größer und sage und schreibe mit Akku auch mind. 8000 Euro teurer! Also wieder mal Birnen und Äpfel.
Peugeot 106 Electrique Fahrer meint
Interessant ist das es den Seat Mii bereits unter 21100 geben wird?! Wenn man nun bedenkt 3000 Euro vom Umweltbonus seitens der Hersteller gewährt werden, hat man den Eindruck das es eigentlich durchaus bereits möglich ist.
ZastaCrocket meint
Es kann aber durchaus sein, dass der Seat Mii für 21200€ mit Verlust verkauft wird. Der Preis könnte aktuell durch eine Quersubventionierung der Verbrennerverkäufe realisiert werden. Nicht umsonst macht der Hersteller des e-Go gerade dicke Backen und musste den Verkaufspreis anpassen, um den Herstelleranteil des Umweltbonus realisieren zu können. Die haben nu einmal nichts als Elektro und müssen damit wirtschaftlich produzieren.
CaptainPicard meint
Der Hersteller des e.Go profitiert aber vom neuen Umweltbonus, der reale Verkaufspreis (und nur der interessiert den Kunden) ist nun niedriger als vorher und die Kosten für e.Go gleich (da mit Listenpreiserhöhung kompensiert).
Herr Schuh hat ganz andere Probleme mit dem Projekt und versucht nun Ausreden und Sündenböcke zu finden, deshalb diese Nebelgranate.
Selnim meint
Natürlich ist es ein Problem, wenn das Auto plötzlich 1000.- Euro Günstiger abgegeben wird. Einerseits weil es anteilsmässig am Gesamtpreis ein grosser Teil ist. Und wie gesagt: e.Go ist ein kleines Unternehmen, dass nur Elektroautos anbietet. Gut möglich, dass sie ihre Fahrzeuge vorallem in Deutschland absetzen werden. Sie sind auf jeden Fall sehr stark betroffen.
CaptainPicard meint
Warum sollte es ein Problem sein wenn das Produkt billiger wird? Das ist doch etwas gutes, damit erreiche ich mehr Kunden und kann mehr davon verkaufen. Wie kann man das als etwas negatives darstellen?
Skodafahrer meint
Um ein kleineres Elektroauto preisgünstiger auslegen zu können müssen viele Bauteile preisgünstiger sein, auf gute Fahrleistungen will man aber nicht verzichten. Wenn man eine Batteriegeneration weiter beim ID.3 Gen 1 wäre, könnte man eine 500km Reichweite für die Top-Version mit einer deutlich kleineren und leichteren Batterie erreichen. Fahrwerk, Bremsen, Getriebe, E-Motor, Leistungselektronik und Verkabelung könnten dann auch günstiger werden.
Mike meint
Es scheint doch sogar schon heute möglich zu sein, im VW-Drilling eine anständige Reichweite für <20kEUR anbieten zu können. Oder will VW damit sagen, dass sie die VW-Drillinge unter Wert verkaufen, damit sie ohne CO2-Strafen weiter Verbrenner verkaufen dürfen?
Herbs meint
Für viele dürfte das Auto nicht ausreichend Platz bieten. Ich denke darin geht es auch.
Rico meint
Na den großen Reibach werden sie mit den Drillingen ganz sicher nicht machen. Der Preis ist derzeit absolut konkurrenzlos.
Christian meint
Ja, darum arbeitet VW hart an einer besseren Marge.
Das Auto wird weniger Reichweite haben wg. schlechterem cw-Wert (CUV), evtl. kleinere Batterie (Kosten), aber etwas größer sein.
Wir werden ja auch immer größer und sitzen immer im vollbesetzten Auto.
Mike meint
Welcher Hersteller macht mit normalen KleinSTwagen große Rendite?
ZastaCrocket meint
Ich vermute sie machen mit den Drillingen aktuell Verlust und tun das bewusst um ihre CO2 Bilanz zu verbessern. Ewig wird das aber nicht funktionieren.Evtl versucht VW gerade, Marktanteile bei den E-Fahrzeugen zu gewinnen.
Rico meint
Den Verlust vermute ich auch. Deshalb wird es auch nur begrenzte Stückzahlen geben. In paar Monaten ist das geplante Kontingent für 2020 sicher ausverkauft und man bekommt einfach keine mehr.
1000 Ionen immer weiter... meint
ich glaube nicht dass sie Verlust machen. Das Werk steht, die Produktionsanlagen für Chassis sind bereits angeschrieben und die MA vorhanden und geschult. Beste Idee es so zu machen. Das erschwert andere Markteintritte: e.Go, Unity und diverse Chinesen nach Fertigstellung der Eisenbahntrasse Peking-Duisburg.
in der Strategie steckt viel Politik drin…
Herbs meint
@1000….
Ja, diese Vorteile existieren für VW. Aber der eGo erschwert sich den Markteintritt sicherlich selbst am meisten…
Egon Meier meint
Große Rendite?
Mit Kleinstwagen bringt man (mit kleinem Gewinn) junge und alternative Käuferschichten ins Autohaus und wenn sie dann älter/wohlhabender/bequemer werden kaufen sie dann eine Kiste mit höherer Gewinnspanne.
Kunden anderer Marken um Wechsel zu bewegen ist sehr teuer (da müssen den Autohäusern fette Eroberungsprämien gezahlt werden)
Nach Aussage von VW bringt JEDES BEV dem Konzern nicht nur Erlöse sondern auch Gewinne. Der e-UpMiGo profitiert bei dieser konzerninternen Rechnung bestimmt davon, dass er für die fetten Verbrenner die c02-Strafe spart.
Ein e-up! wäscht mit Hilfe der Supercredits 1,5-4 Touareg sauber! Und vermutlich liefert jeder Touareg mehr Gewinn als ein e-up! kostet.
Florian meint
VW wird mit den Drillingen relativ hohe Gewinne einfahren:
Preis pro kWh Akku ca. 100$, siehe Bericht:
https://ecomento.de/2019/09/09/vw-elektroauto-batterien-unter-100-dollar-pro-kwh-bericht/
Bei dem 37 kWh Akku wären das 3340€.
Normaler Up ca. 12.000€, macht in Summe 15340 €. Abzüglich der gesamten Verbrennerbauteile und der Entwicklungsmannschaft für Bauteile wie Motoren, Einspritzsystem und Abgasnachbehandlung.
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