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Volvo Trucks entwickelt E-Lkw für Baubetrieb und regionalen Verteilerverkehr

19.12.2019 in Transport von Thomas Langenbucher | 7 Kommentare

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Bilder: Volvo Trucks

Volvo Trucks hat in diesem Jahr mit dem Verkauf von Elektro-Lkw für den lokalen Verteilerverkehr und die Abfallentsorgung in Städten begonnen. Später will der schwedische Nutzfahrzeughersteller auch schwerere Lkw mit Batterie-Antrieb anbieten. In einem ersten Schritt wurden zwei elektrische Konzeptfahrzeuge für den Baubetrieb und den regionalen Verteilerverkehr entwickelt.

„Wir gehen von einem großen langfristigen Potenzial für schwere Elektro Lkw im Regionalverkehr und Baugewerbe aus. Mit unseren Konzeptfahrzeugen möchten wir verschiedene Lösungsbeispiele für die Zukunft erforschen und aufzeigen“, erklärt Volvo-Trucks-Präsident Roger Alm. „Gleichzeitig möchten wir Einblicke in das generelle marktwirtschaftliche wie gesellschaftliche Interesse erhalten.“

Die Emissionsfreiheit von schweren E-Fahrzeugen würde sich in Städten mit vielen laufenden Bauprojekten „erheblich und positiv auf die Luftqualität auswirken“, so Volvo Trucks. Durch die Geräuscharmut könnten diese Lkw an mehr Stunden pro Tag für Transporte genutzt werden, was beispielsweise bei großen Bauprojekten und für Transporte in und um Städte herum Optimierungsmöglichkeiten schaffe.

„In Europa gibt es eine enorme Anzahl von Lkw mit einer durchschnittlichen jährlichen Fahrleistung von 80.000 km im regionalen Güterverkehr. Das bedeutet, dass eine verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen für den regionalen Gütertransport zu erheblichen Klimaverbesserungen führt, sofern der Strom nicht aus fossilen Energiequellen stammt“, sagt Lars Mårtensson, Direktor für Umweltschutz und Innovation bei Volvo Trucks.

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Die Schweden planen zwar bereits die Einführung von schweren Elektro Lkw für den Bau und den regionalen Verteilerverkehr, zunächst werden diese aber nur in einer kleinen Stückzahl für ausgewählte Kunden in Europa auf den Markt gebracht. Eine umfassendere Einführung werde „zu einem späteren Zeitpunkt“ erfolgen.

„Die Geschwindigkeit bei der Umsetzung der Elektromobilität hängt von einer Reihe von Faktoren ab“, sagt Mårtensson. Einerseits sei ein umfassender Ausbau der Ladeinfrastruktur nötig. Andererseits müsse sichergestellt werden, dass die regionalen Stromnetze langfristig eine ausreichende Transferkapazität gewährleisten können. Zudem seien finanzielle Anreize erforderlich, um mehr Spediteure zu Investitionen in E-Mobilität zu veranlassen.

Die Speditionskunden können laut Volvo Truck einen Beitrag zur Elektrifizierung ihrer Branche leisten, indem sie längere Verträge eingehen und bereit sind, für nachhaltige Transporte zu zahlen. „Viele Spediteure haben sehr geringe Margen, daher muss jede neue Investition rentabel sein“, merkt Mårtensson an.

Parallel zu mehr Elektromobilität werde die kontinuierliche Verbesserung der Effizienz von Lkw-Verbrennungsmotoren für den Fernverkehr „noch viele Jahre eine Schlüsselrolle spielen“, glaubt man bei Volvo Trucks. Heutige Lkw-Motoren seien effiziente Energiewandler, die mit Diesel oder verschiedenen erneuerbaren Kraftstoffen wie Flüssigbiogas oder HVO betrieben werden können. „Die Technologien haben sogar noch Potenzial für weitere Entwicklungen“, so Mårtensson.

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Via: Volvo Trucks
Tags: LkwUnternehmen: Volvo Trucks
Antrieb: Elektro-Nutzfahrzeuge

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Über den Autor

Thomas Langenbucher ist Experte für Elektromobilität mit beruflichen Stationen in der Automobilindustrie und Finanzbranche. Seit 2011 berichtet er auf ecomento.de über Elektroautos, nachhaltige Technologien und Mobilitätslösungen. Mehr erfahren.

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Stocki meint

    19.12.2019 um 10:15

    Sehr schöne Entwicklung. Es freut mich, daß auch im LKW Bereich so langsam das Potenzial erkannt wird. Mit hoffentlich weiter fallenden Batteriepreisen und steigenden Energiedichten können die Reichweiten sukzessive ausgebaut werden. Man muß ja nicht gleich mit dem Fernverkehr anfangen. Das Ladenetzwerk kann bequem mit der Verbreitung der LKW mitwachsen, genauso wie der Anteil der Stromerzeugung durch EE mitwachsen sollte. Mercedes mit dem eActros, die Post mit dem Streetscooter, jetzt Volvo und irgendwann werden schon alle anderen nachziehen.

    • Peter W meint

      19.12.2019 um 11:05

      … Man muß ja nicht gleich mit dem Fernverkehr anfangen. …

      Genau so ist es! Viele glauben aber das Märchen von der zu kleinen Reichweite. Die meisten LKW sind im Nahbereich unterwegs, und da ist Nachladen während der Be- und Entladung und in den Pausen kein Problem.
      Für größere Strecken muss der Akku noch leichter werden, aber das regelt sich in den nächsten Jahren ganz von alleine.

      • Jörg2 meint

        19.12.2019 um 11:12

        +1

        Viele der Fahrten sind Transporte, die zwar das Volumen benötigen, aber nicht die maximale Zuladung ausschöpfen (Dämmstoffe, Rollcontainer im Verteilerverkehr, Stückguteeinholungen und -verteilung im Stückgutsammelverkehr …). Hier spielt der große, schwere Akku eine untergeordnete Rolle.

        • Jörg2 meint

          19.12.2019 um 11:14

          Nachtrag:

          Bei Baufahrzeugen geht da auch einiges. Man sehe sich nur die Betonpumpen auf den Baustellen an. Geringer An- und Abfahrweg. An der Baustelle läuft dann der Verbrenner, zwecks Pumpenantrieb, durchgängig. Die Baustelle hat genug Strom.

      • Swissli meint

        19.12.2019 um 11:25

        Die von Volvo erwähnten 80’000 km entsprechen bei 6 Tagen/Woche (z.B. Anlieferung von Ketten) 256 km/Tag. Also keine Hexerei für E-LKW.

    • Swissli meint

      19.12.2019 um 11:42

      Apropos Fernvernverkehr: hab mir kürzlich bewusst mal so eine Trucker-Doku-Serie im TV angeschaut. Die Strecken der Trucker waren: nur innerhalb Italiens, Bayern über Brenner nach Norditalien, im Dreieck NL/Belgien/Frankreich und von Polen nach Spanien. Letztere war ein LKW Ehepaar, sodass sie die erlaubten Fahrzeiten dann quasi verdoppen konnten. Dort wird ein E-LKW auch künftig eher nicht machbar sein. Bei den anderen sind m.M. E-LKWs in 5 Jahren sinnvoll und rentabel, notabene im „Fernverkehr“, da die Fernstrecken in Europa deutlich kürzer sind als z.B. USA. Ladeinfrastruktur muss aber noch ausgebaut werden bei Speditionen, Rastplätzen (über Nacht) für LKW usw.

      • Jörg2 meint

        19.12.2019 um 18:05

        @Swissli

        Ja, bei Einhaltung der Lenkzeiten kann eine Doppelbesatzung (das von Dir angeführte Ehepaar) 20 Stunden durchfahren. Danach ist dann 9 Stunden Ruhepause im Stand.
        Das ist das Maximum an Lenkzeitausreizung.
        DAS ist mit BEV noch lange nicht zu machen.
        Auf diese Art finden aber die wenigsten Transporte statt.

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