Die 2016 gestartete, in diesem Jahr verlängerte deutsche Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ soll erneut ausgeweitet werden. Bund und Industrie haben im November beschlossen, die gemeinsam finanzierte Förderung bis Mitte des nächsten Jahrzehnts anzubieten und auf bis zu 6000 Euro zu erhöhen. Wann genau die neuen Konditionen gelten, ist weiter offen.
Die für den neuen Umweltbonus erforderliche beihilferechtliche Prüfung durch die EU-Kommission dauere noch an, teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage von Golem.de mit. „Wir sind optimistisch, dass die Europäische Kommission die Umweltprämie genehmigen wird. Wie lange das Verfahren dauern wird, obliegt der Europäischen Kommission“, hieß es weiter.
Bisher gibt es 4000 Euro Förderung für reine Elektroautos und 3000 Euro für Plug-in-Hybride, die bis zu einem Nettolistenpreis von 60.000 Euro kosten. Die neuen Pläne sehen für Elektroautos bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro eine Prämie von 6000 Euro vor. Für teurere Fahrzeuge bis zu einer Grenze von 65.000 Euro soll es 5000 Euro geben. Plug-in-Hybride bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro sollen mit 4500 Euro gefördert werden, Plug-in-Hybride mit einem Netto-Listenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro mit 3750 Euro.
Die attraktiveren Konditionen gelten erst dann, wenn die entsprechende Förderrichtlinie des Bundeswirtschaftsministeriums im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Auf der Website der für den Umweltbonus zuständigen Behörde Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) heißt es dazu aktuell: „Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an der Veröffentlichung der neuen Förderrichtlinie für den Absatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen (Umweltbonus).“ Die Bundesregierung selbst wollte auf Anfrage von Golem.de kein konkretes Datum nennen, wann die Prüfung abgeschlossen sein könnte.
Seit der Ankündigung des höheren Umweltbonus halten sich laut dem Handel viele Interessenten mit dem Kauf von E-Modellen zurück. Die Unsicherheit hinsichtlich der Fördersituation habe den Absatz von Stromern zuletzt einbrechen lassen, hieß es. Das Bafa hat dem allerdings widersprochen, der Markt für Elektroautos sei in Deutschland „keineswegs zum Erliegen gekommen“. Die Behörde registriere einen täglichen Eingang „von rund 300 Anträgen“, eine Abschwächung des Interesses am Umweltbonus sei derzeit nicht erkennbar.
Dirk meint
… und jetzt steht kein Wort mehr davon auf der Homepage.
Es werden nur die alten Förderungen aufgeführt.
Da kommt man sich doch leicht veräppelt vor. ????
Yoyo meint
Wie es aussieht, hat Renault die Kooperation mit dem ADAC bezüglich des ADAC-Leasings der Zoe über den 31.12.2019 hinaus eingefroren. Auch hier wartet man offenbar auf die nächste Entscheidung über die höhere Kaufprämie.
Dass die interessierten Käufer ihre Entscheidung verschieben und abwarten, kann ich gut verstehen.
Ich hoffe, dass die EU-Kommission nach den Ferien ab 6. Januar mal wieder anfängt zu arbeiten und flott zu entscheiden.
Thomas meint
„Bafa hat dem allerdings widersprochen, der Markt für Elektroautos sei in Deutschland „keineswegs zum Erliegen gekommen“. Die Behörde registriere einen täglichen Eingang „von rund 300 Anträgen“, eine Abschwächung des Interesses am Umweltbonus sei derzeit nicht erkennbar.“
Ich nehme mal an die Behörde wird schon bei den Tatsachen bleiben. Aber mal ehrlich, wer ist so bescheuert sich wenige Woche bevor der „Rabatt“ um 2000 Euro steigt ein E-Auto zu alten Förderkonditionen rauszulassen? Könnte mir vorstellen, dass die 300 Anträge täglich zu einem großen Teil Eigenzulassungen der Hersteller sind (wie üblich um diese Jahreszeit).
W.K. meint
Die Erhöhung der Prämie ist doch Augenwischerei. Ich habe mir dieses Jahr einen BMW I3 zugelegt – 8000 Euro Rabatt vom Listenpreis + Bonus … also gesamt ca. 12.000 Euro unter Liste.
Wenn jetzt der Bonus, und damit der Eigenanteil des Herstellers, steigt, wird sicherlich der zusätzliche Rabatt entsprechend schwinden ….
Zu verschenken haben die nix.
Dieselgateopfer meint
Wenn ich nur EU höre, bekomme ich einen Hals. Unsere Regierung hat doch keinen Wert und/oder Funktion mehr.
Da ist der höhere Umweltbonus beschlossen durch den Bundestag und der Bundesrat hat es abgesegnet. Früher hätte das gereicht.
Heute müssen Schnarchbürokraten in Brüssel sich da noch monatelang damit beschäftigen, während ich und Händler auf das Go für die Unterschrift auf dem Vertrag warten, bzw. der Vertrag angepasst werden kann. Bei mir ist so eine Klausel drin, aber von Januar die Rede. Was, wenn die Schläfer der EU noch länger brauchen. Dicker könnte mein Hals nicht sein, als in diesen Tagen.
Ich war vorher schon EU-Gegner, jetzt bin ich es erst recht.
S EDE meint
Spricht nicht umbedingt für Dich. Was hat die befürwortung der EU mit der neuen Umweltprämie zu tun? Was kommt ist inzwischen klar. Wenn du mit deinem Händler Zeitprobleme hast, kann die EU nichts dafür. Wenn es draussen regnet, ist die EU auch schuld, nee?
Egon meier meint
Immerhin war es die EU die Herrn Scheuer mal ein P vor den Bug gesetzt hat.
Manchmal schon sehr sinnvoll der Laden. Ich bin froh dass wir sie haben.
Und ein bisschen warten auf das Durchwinken der neuen Fördermaßnahmen ist dem Kreislauf nicht abträglich.
Botox124 meint
Leider kann man auch nicht verbindlich sagen,ab welchem Status des Autokaufs denn nun der Prämienanspruch gilt. Ab Kauf , ab Zulassung, ab Antragstellung ? Zudem muss der Hersteller den erhöhten Rabatt in dem Verwendungsnachweis ausweisen- tut er dies nicht( etwa weil über lokale Förderungen schon andere Rabatte parallel gewährt werden) ist nicht klar, welche Förderung der BAFA denn nun gewährt wird.
Peter W meint
Das stimmt meines Wissens nach nicht. Bei der BAFA ist ganz klar nachzulesen, dass alle Rabatte, die der Hersteller und/oder der Händler gibt zählen. Von einer Umweltprämie oder ähnlichem ist keine Rede. Es zählen alle Rabatte, und die müssen mindestens so hoch sein wie der staatliche Umweltbonus.
Yoyo meint
Das Datum des Kaufvertrages ist maßgebend. Dies Datum darf (wie damals 2016) nicht vor der Rechtskräftigkeit der neuen Umweltprämie sein.
Egon meier meint
Die geruhsame Arbeitsweise der EU könnte schon wieder Verschwörungstheoretiker auf den Plan rufen.
– Hat die Bundesregierung die Förderung extra so gestaltet, dass die EU nicht zustimmen kann? – Damit die Verbrenner-Hersteller einen Wettbewerbsvorteil haben?
– blockiert die EU die bessere Förderung weil PSA und Renault und FCA nix konkurrenzfähiges liefern können und gegenüber die Teutschen Konzernen im Nachteil sind?
– ist die Föderungsobergrenze extra so gestaltet dass sie Brandenburg-Tesla-freundlich ist und diskriminiert daher h2-Bauer, die natürlich im Preis höher liegen müssen? VW-BEV-Lobby?
– verzögert sich die Zustimmung der EU ausschließlich damit VW noch die ID.3-Software-Probleme lösen kann? Das liegt besonders nahe ..
Fragen über Fragen ..
Peter W meint
Diese Fragen sind absurd!
Am absurdesten ist wohl diese:
… blockiert die EU die bessere Förderung weil PSA und Renault und FCA nix konkurrenzfähiges liefern können und gegenüber die Teutschen Konzernen im Nachteil sind? …
Was hat denn bitte die deutschen Konzerbe? Bis jetzt doch nur Ankündigungen.
Egon meier meint
natürlich war das alles absurd .. du hast wohl die Einleitung nicht gelesen .. das waren alles die denkbaren Verschwörungstheorien ….
Also .. lesen.. verstehen .. schweigen ,.
aber mal zur Sache:
– was haben denn psa und FCA in der Pipeline?
FCA soll angeblich mit einem neuen e-500 kommen .. angeblich.. irgendwann .. wo doch der Chef selbst die Kundschaft darum gebeten hatten bloß keinen BEV bei Fiat zu kaufen
psa bringt den e-corsa/-208 als Verbrenner-Kompromiss/Bastellösung auf den Markt: extrem teures Konzept, nicht skalierbar und als Kleinwagen teurer als die Basis-Version des ID.3 (und das ist eine Klasse höher) und 10.000 Euro teurer als ein e-UpMiGo ..
– Renault und Nissan:
der leaf als ursprünglich tolles Fahrzeug hat immer noch keine BEV-Plattform und hat nach 10 jahren immer noch sein Rapidgate und ausschließlich Chademo. Der Zoe war super aber ist eben auch eine Bastelkiste und als Kleinwagen zukünftig viel zu teuer und am Ende seiner Möglichkeiten ..
Von VW und Tochterunternehmen kommt da viel mehr .. Daimler und BMW dürften noch ein bisschen mehr tun ..
Wambo13 meint
Nur weil das Auto größer ist, ist es nicht automatisch eine Klasse höher.
Bei aller Liebe hört auf Autos hochzuloben/bashen bevor sie Teile Kaufbart sind.
Und was VW mit dem ID 3 an Innenraum Flair liefert naja
Peter W meint
ok, das hab ich dann schon etwas missverstanden. Trotzdem scheinst Du ja zumindest überzeugt von dem zu sein was da kommt. Ich sehe im Moment nur Ankündigungen, und bin sehr gespannt, was der ID.3 im direkten vergleich mit dem Ioniq und dem Leaf, tatsächlich bietet. Immerhin kann man die beiden genannten tatsächlich kaufen, und sie sind wohl am besten mit dem ID vergleichbar. Ähnliche Größe, ähnliche Leistung und Bauart. Bisher ist alles nur Spekulation und Theorie.
Egon meier meint
@Wambo13
auch wenn es dir nicht passt .. die Fahrzeuge werden nun mal in Größenklassen eingeteilt und haben auch ihre ‚Preiskassen‘
Kleinstwagen, Kleinwagen, Kompaktklasse …
Du darfst gerne bei Wikipedia oder beim KBA nachschauen.
Klar. . man kann auch nach Farbe, Reifenzahl, Motorleistung .. einteilen .. aber die Größenklassen ist nun mal allgemein gängig
@Peter W
e-corsa/e-208 sind genauso lieferbar/nicht lieferbar wie der e-UpMiGo. Trotzdem liegen da im Vertragspreis völlig offen mehr als 10.000 Euro Differenz. Andere Größenklasse aber trotzdem vergleichbarer Kundenkreis.
Zoe und Leaf sind tatsächlich (in alter Form) am Markt. Die Daten der Folgefahrzeuge (Rapidgate/Chademo/Preis/Mietakku/Plattform/Maße) sind öffentlich bekannt und viele wichtige Daten des ID.3 sind i.W. auch bereits kommuniziert. Es liegt ein halbes Jahr zwischen dem Marktstart. Da wird man ja wohl vergleichen dürfen. Auch wenn es dir nicht passt.
Ach .. wie ist es mit den Daten den ’neuen‘ fiat e-500?
Jürgen meint
Das gleiche Thema wie bei der Überarbeitung des Gesetzes für die Installation einer Wallbox in einer Eigentümergemeinschaft, bei dem seit Jahren nix passiert. Habe den Eindruck, hier wird politisch blockiert. Hab zum Glück eine Zustimmung aller Eigentümer, aber trotzdem traurig, dass sich hier über Jahre nix tut. Fachlich spricht nichts dagegen, es handelt sich lediglich um eine Formalie.