Aston Martin hat technische Details zu seinem Ende 2019 startenden ersten Elektroauto Rapide E bekanntgegeben. Die Sportlimousine wird zusammen mit dem Formel-E-Zulieferer Williams Advanced Engineering gebaut und kommt zunächst in einer Kleinserie von 155 Einheiten auf den Markt.
Der Rapide E läutet eine Elektrifizierungs-Offensive bei Aston Martin ein: Die Briten wollen bis 2025 ihr komplettes Modellangebot mit E-Motoren ausstatten. Auf teilelektrische Plug-in-Hybridautos und Wasserstoff-Stromer verzichtet der Premium-Hersteller dabei. Die wiederbelebte Marke Lagonda wird ab nächstem Jahrzehnt exklusiv auf reine Elektroautos setzen.
Bei der Entwicklung des Rapide E konzentriert sich Aston Martin auf die Kühlung der Batterie und des Motors, um konsistent Leistung zur Verfügung stellen zu können. Zum Erreichen „strikter Zielgrößen“ beim Gewicht kommen leichtgewichtige Metalle und Verbundwerkstoffe zum Einsatz.
Der Rapide E nutzt eine 800-Volt-Elektroarchitektur – möglicherweise als erstes E-Auto eines etablierten Herstellers. Die Kapazität der mit über 5600 einzelnen Lithium-Ionen-Zellen vom Format 18650 bestückten Batterie beträgt 65 kWh. Der Akku findet dort Platz, wo beim Aston Martin Rapide mit Verbrenner-Technik der V12-Motor, das Getriebe sowie der Benzintank untergebracht sind.
Für die Reichweite mit einer Batterieladung peilt Aston Martin knapp 320 Kilometer nach der neuen, realitätsnäheren WLTP-Norm an. An kompatiblen Schnellladestationen mit mindestens 100 kW Leistung soll sich der Rapide E in etwa einer Stunde vollladen lassen. Um die Reichweite und Effizienz zu erhöhen, hat Aston Martin die Karosserie, den Fahrzeugboden und die Räder aerodynamisch optimiert. Spezielle Reifen von Pirelli sollen für einen geringen Rollwiderstand bei hoher Fahrdynamik sorgen.
Die zwei im Heck platzierten Elektromotoren des Rapide E sorgen für eine Systemleistung von über 449 kW (610 PS) und ein maximales Drehmoment von 950 Nm. Der Sprint von Null auf Hundert soll in weniger als vier Sekunden gelingen. Aston Martin unterstreicht, dass die Leistung auch bei nachlassendem Füllstand der Batterie zuverlässig abgerufen werden können soll – aktuelle Elektroautos haben hier noch Probleme. Maximal sind 250 km/h möglich.
Aston Martin will das Feedback der Rapide-E-Käufer zum Verfeinern seiner Elektrotechnik nutzen. Der Preis des sportlichen Stromers wird nur auf Anfrage mitgeteilt – einen Ausblick auf das Design gab es 2017. Produziert wird das erste Elektroauto des britischen Luxus- und Sportwagenbauers in einer neuen Fabrik im walisischen St. Athan. Der Standort soll das E-Mobilitäts-Zentrum von Aston Martin und Lagonda werden.
Duesendaniel meint
„Der Rapide E nutzt eine 800-Volt-Elektroarchitektur – möglicherweise als erstes E-Auto eines etablierten Herstellers. “
Und was ist mit Porsche?
ecomento.de meint
Der Aston Martin Rapide E könnte vor dem Porsche Taycan auf den Markt kommen.
VG
TL | ecomento.de
alupo meint
„Der Akku findet dort Platz, wo beim Aston Martin Rapide mit Verbrenner-Technik der V12-Motor, das Getriebe sowie der Benzintank untergebracht sind.“
Also ist das ein „Werksumbau“.
Suboptimal was die verbaubare Akkukapazität betrifft und der Schwerpunkt liegt damit deutlich höher als er bei einem echten eAuto wäre.
Ich denke, da kommt kein echtes GoCart Feeling im Kreisverkehr auf ;-).
Einen Frunk brauchen die Kunden sicherlich auch nicht…
Rainer Zufall meint
Im Sportwagen hat man noch einen kleinen Konflikt zwischen Sitzhöhe und Unterbodenbatterie…der ist auch nicht immer leicht zu bedienen, möglich klar, aber nicht mit Fingerschnipps…wie vieles im Fahrzeugbau. So eine „kleine“ Firma wie Aston Martin kann es sich nicht leisten einfach mal nen neuen Rohbau aus dem Boden zu stampfen. So ziemlich alle etablierten werden erst mal versuchen vorhandenes zu nutzen.
Mit dem Schwerpunkt hast absolut recht. Eine traurige Kröte wenn man Batterien dahin stapelt wo mal Motoren waren. Aber die Welt dreht sich halt nicht nur darum Autos „gegen andere“ zu bauen sondern für den eigenen Markt und den eigenen Profit nicht zu vergessen.
Fotolaborbär meint
Vielleicht bekomme ich doch noch einen AM in meinem Leben.