Toyota setzt später und zögerlicher als konkurrierende Autokonzerne auf reine E-Mobilität. Im letzten Jahr haben die Japaner einen Ausblick auf nur mit Batterie betriebene neue Modelle gegeben, eingeführt werden diese aber erst später – und vor allem in Asien. Weltweit gesehen sind die Planungen zunächst offenbar eher konservativ.
Wie das Wirtschaftsportal Nikkei Asian Review berichtet, geht Toyota für 2025 von einem jährlichen Elektroauto-Absatz von 500.000 Einheiten aus. Offizielle Quellen für diese Zahl werden nicht genannt. Trifft die Prognose zu, wird Toyotas Produktion von Voll-Stromern weit hinter der des engsten Konkurrenten Volkswagen zurückliegen: Allein die Kernmarke VW soll Mitte des nächsten Jahrzehnts 1,5 Millionen E-Autos pro Jahr produzieren. Auch Tesla ist deutlich ehrgeiziger als Toyota: Nur in China – und wohl auch in Europa – will der Elektroauto-Pionier später jährlich 500.000 Fahrzeuge bauen.
Toyota konzentriert sich bei alternativen Antrieben seit Jahren auf möglichst effiziente Hybridautos und ist hier mit Abstand führend. Parallel werden mit Wasserstoff arbeitende Brennstoffzellen-Stromer vorangetrieben. Die Nachfrage der Käufer nach exklusiv batterieelektrischen Pkw hält man bei dem japanischen Hersteller bis auf weiteres für gering.
Angesichts der immer strengeren CO2-Vorgaben in vielen Ländern will nun zwar auch Toyota die Elektrifizierung seines Angebots ausbauen. „Wir werden nicht dazu in der Lage sein, die kommenden Vorgaben mit Hybridfahrzeugen zu erfüllen, daher werden Elektroautos und andere Technologien nötig“, sagte Toyota-Vize Shigeki Terashi im Gespräch mit Nikkei Asian Review. Noch im letzten Jahr hieß es allerdings, dass der weltweite Massenmarkt schwerpunktmäßig weiter mit Hybriden bedient werden soll. Elektroautos spielen demnach vorerst keine zentrale Rolle.
Toyotas erklärtes Ziel ist ein Absatz von jährlich mindestens 5,5 Millionen Elektrofahrzeugen im Jahr 2025, darunter versteht das Unternehmen Hybride, Wasserstoff-Modelle und Elektroautos. Die bisherigen Aussagen von Managern des Konzerns ähneln dem aktuellen Bericht von Nikkei Asian Review: Von den anvisierten 5,5 Millionen Stromern pro Jahr sollen 4,5 Millionen Hybride und Plug-in-Hybride sein, der Rest E-Autos mit Batterie- oder Wasserstoff-Systemen.
Albert Deutschmann meint
@nilsbär: Toyota mit ihrem Schwerpunkt auf Hybriden verweigert bewusst einen nennenswerten Beitrag zu einer besseren Welt.
Ach, und welche Hersteller biete seit 1997 ähnlich konsequent sparsame Fahrzeuge an? Man muss auch mal die entsprechende Vorleistung eines Unternehmens anerkennen und die damit verbunden weltweite CO2 Reduktion mit über 14,5 Millionen Hybriden. Von den kommt noch viel mehr. Wartete es ab.
Und glaube mir der Verbrauch ist mehr als 20% besser gegenüber einen vergleichbaren konventionellen Antrieb. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen das in meinem Fahrprofil der Toyota C-HR 1,2T im Durchschnitt 7,9l/100km gebraucht hat und das gleiche Model als Hybrid 5,3l/100km im Durchschnitt. Habe beide Fahrzeuge etwa 6-7 Monate gefahren mit je 9-10tkm.
Das sind in real life schon 49% Unterschied. Kannst Du glauben, brauchst Du aber nicht. ;-)
nilsbär meint
Von 7,9 auf 5,3 l/100 km bedeutet eine Verbrauchsreduktion von 33%. Kannst du nachrechnen, musst du aber nicht:-)
Albert Deutschmann meint
@nilsbär: kann ich 5,3 +49% (2,6) = 7,9
;-) Also ein Benziner verbraucht 49% mehr. Immer die Frage von welcher Richtung man die Sache betrachtet, nee! ;-)
Ebi meint
Das Einsparpotential eines Hybrids liegt bei max. 20% gegenüber einem reinen Verbrenner. Wenn das bei Toyota mehr ist, dann liegt’s daran, dass die Verbrennerversion ein Säufer ist – schlechtes Engineering.
Albert Deutschmann meint
@Ebi: schlechtes Engineering.
Und, wer baut denn bessere Benzinmotoren?
Ich habe wenigstens eine realistischen Vergleich aufgezeigt und nicht Äpfel mit Birnen verglichen. Weil gleiches Modell (C-HR)und ähnliche Motorleistung. Das in meinem Fahrprofil mit min. 50% Autobahn.
Dann nenn mir mal einen Benziner in der Größe eines Prius der an den Normverbrauch mit 3,4l/100 km kommt( – Handicap Ausgleich von 20% für den Benziner). Da bin ich mal gespannt.
Ebi meint
Du ignorierst großzügig die Kernaussage meines Kommentars: Ein Hybrid bringt grundsätzlich nicht mehr als 20%, dass ist Physik. Wenn es bei dir mehr sein sollte, ist das nicht der Verdienst des Hybrids sondern dem überproportionalen Durst der Verbrennerversion geschuldet, die ist dann einfach saumäßig schlecht abgestimmt.
Albert Deutschmann meint
@Ebi: Du ignorierst großzügig die Kernaussage meines Kommentars: Ein Hybrid bringt grundsätzlich nicht mehr als 20%, dass ist Physik. Wenn es bei dir mehr sein sollte, ist das nicht der Verdienst des Hybrids sondern dem überproportionalen Durst der Verbrennerversion geschuldet, die ist dann einfach saumäßig schlecht abgestimmt.
Ich ignoriere gar nichts. Ich habe entsprechende Erfahrung mit Toyota Hybriden und versuche Dir nur zu erklären, dass Deine Aussage mit 20% schlichtweg falsch ist.
Ein Beispiel für einen gut abgestimmten Benziner in Segment eines Prius hast Du auch noch nicht geliefert.
Das mit der Physik und 20% muss Du mir aber mal erklären. Ich glaube da muss in der Hochschule gepennt haben.
nilsbär meint
Hybride (ohne Stecker) bringen nichts.
Die vielleicht 20% Ersparnis an Sprit, CO2 und Abgasen gegenüber einem konventionellen Verbrenner sind nur ein Tropfen auf den heißen (Klima-) Stein. Und selbst diese kleine Verringerung wird in wenigen Jahren durch die Zunahme des weltweiten Fahrzeugbestands wieder ausgeglichen.
Toyota mit ihrem Schwerpunkt auf Hybriden verweigert bewusst einen nennenswerten Beitrag zu einer besseren Welt. Müssen sie auch nicht leisten. Aber die Kunden müssen auch nicht Fahrzeuge von Toyota kaufen.
Jeru meint
Interessant. Das eine Prozent CO2-Reduktion bei der Einführung eines Tempolimits wird als lohnenswertes Ziel abgefeiert aber 20 % Reduktion (!) durch die Einführung von Hybriden „sind nur ein Tropfen auf den heißen (Klima-) Stein.“
Dieses Forum überrascht mich immer wieder.
nilsbär meint
Nun, die einen feiern das, die anderen das. Ich werde vielleicht mal feiern, dass der Verkehr (fast) 100% CO2- und abgasfrei ist, Du vielleicht, dass du der letzte Verbrennerbrenner in Deutschland bist, mit einem selbstgebauten Hybrid und Sonderzulassung:-)
Jeru meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jeru meint
@Redaktion
Wieso wird mein Kommentar gesperrt? Nilsbär stellt mich unverhohlen in eine Ecke und kommt damit durch?
@nilsbär
Wozu also diese dämliche Unterstellung? Das hat hier im Forum hoffentlich nichts zu suchen.
Peter W meint
Toyota kann noch eine Weile von seinem Vorsprung bei den Hybriden zehren. Andere müssen den Flottenausstoß von Toyota erst mal unterbieten. In den nächsten 5 Jahren muss Toyota nicht viel tun, während VW ordentlich ackern muss.
Das Verhalten von Toyota ist natürlich für unser Klimaziel nicht positiv, aber darum geht es nicht. Es geht nur darum die 95 Gramm mit wenig Aufwand und viel Marge zu erreichen.
Stocki meint
Diese Weile wird wohl leider auch noch eine ziemlich Lange werden. Bei den aktuellen BEV Verkaufszahlen kann sich auch der größte Optimist ausrechnen, daß bis Mitte der 20er Jahre noch sehr viele Hybride verkauft werden. Da ich die Manager bei Toyota nicht für ganz dumm halte, haben sie genau das bereits einkalkuliert. Und deswegen: volle Zustimmung zu deiner Aussage.
Stocki meint
Ich glaube dieses Verhalten nennt man Betriebsblindheit. Die sollen sich bei den Bremsern einfach hinten anstellen. Das spielt allen Herstellern, die es mit BEV ernst meinen in die Karten. Auch gut. Die können ihren Prius PlugIn gerne verkaufen an wen sie wollen, mich hat Toyota nach 25 Jahren verloren, denn von der Konkurrenz gibt es ein prima Fahrzeug für gar nicht mal so viel mehr Geld und gleichzeitig deutlich mehr Ausstattung und Platzangebot.
Auf wiedersehen Toyota, war schön mit euch.
Schuman meint
Toyota… wird bald merken das Wasserstoff-PKWs eine maximal
asiatische Angelegenheit wird…und außerhalb Japans in minimalen
Stückzahlen.
Alle anderen setzen auf BEV.
Alf meint
1+
Dem muss ich mich uneingeschränkt anschließen. Auch wenn der Umstieg bei mir erst in 2 Jahren möglich ist.
Bis dahin bleibt es schön mit Toyota.
Danach wird es schön gewesen sein mit Toyota ????
alupo meint
Ich fand es damals auch schade dass Toyota nichts an echten BEVs hatte und bis heute auch nicht hat.
Und da in 2016 auch absolut gar nichts zu erwarten war habe ich die Marke gewechselt und bin darüber überaus glücklich.
Toyota verhält sich wie jeder Verbrennerhersteller. Sie wollen ohne Strafzahlungen auskommen. Dazu konnten sie aufgrund ihrer Hybriden (ich fuhr meinen Prius mit weniger als 90 gr/km CO2) einfach beruhigt viel länger schlafen.
Aber der Plugin Prius lief noch nie gut (in den USA werden m.W. gut 10 Mal soviele M3 verkauft wie PIPs) und bei Wasserstoff sehen sie wohl ein, dass das auch nichts wird. Ich bekam ja aus erster Hand erzählt, wie enttäuscht das höhere Management nach einer Besprechung mit einem deutschen Wasserstoffhersteller den Besprechungsraum verließ. Und seit diesen Jahren hat sich bei den H2 Herstellkosten überhaupt nichts getan, d.h. der Mirai ist eine teure und H2-monopolabhängige Autoalternative mit einem nicht mehr zeitgemäßen Energieverbrauch.
Schade Toyota, ich war echt zufrieden und der P3 ist immer noch ein sehr gutes altes Auto in der Verwandschaft. Meine Frau wird ihren Auris 2 Hybrid auch weiter fahren. Bei nur noch 5000 km p.a. macht ein M3 Neukauf einfach keinen Sinn.
Stocki meint
Bei aller Euphorie die wir Tesla-Fans haben, man sollte auch bedenken, daß selbst wenn es Sinn machen würde ein M3 zu kaufen, die meisten Menschen sich einen Tesla niemals werden leisten können. Wenn man einen Tesla im Hof stehen hat, sagt sich sowas auch leicht.
randomhuman meint
Ich finde es auch äußerst schade, dass Toyota seine Jahrzehntelange Expertise mit Hybriden nicht nutzt um ein tolles effizientes E-Auto zu bauen. Mit den vielen Prius-Fahrenden hätten sie vermutlich eine gute Marktbasis.
Ich bin auch einmal den Prius 3 gefahren. Für einen Verbrenner ein wunderbarer Verbrauch. Und das spielen mit dem möglichst lange rein elektrisch fahren hat einfach Spaß gemacht. Menschen, die ein günstiges gebrauchtes Auto suchen, sollten immer noch zu den Hybriden von Toyota schauen.