Enevate arbeitet an Lithium-Ionen-Batterien, mit denen sich Elektroautos später in der bei einem Benziner anfallenden Tankzeit aufladen lassen sollen. Zum neuen Jahr kündigte das US-Unternehmen die vierte Generation seiner Silizium-dominierten Technologie an.
Die neuen Batterien seien für die Vermarktung in hohen Stückzahlen optimiert und die Produktion in Großfabriken ausgelegt, so Enevate in einer Mitteilung. Der Fokus liege weiter darauf, „extrem schnelles Laden mit hoher Energiedichte und zu geringeren Materialkosten als bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien“ zu ermöglichen. Gleichzeitig werde für Kompatibilität mit bestehenden Fertigungsanlagen gesorgt.
Die neue „XFC-Energy“-Technologie ermögliche eine 5-minütige Aufladung auf 75 Prozent der Kapazität bei einer Zell-Energiedichte 800 Wh/L, erklären die Entwickler. Heutige konventionelle großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen für Elektroautos würden bei 500–600 Wh/L liegen und typischerweise über eine Stunde zum Aufladen benötigen. Mit einer nickelreichen Kathode sei die Enevate-Batterie in der Lage, über 1000 Ladezyklen und auch bei Temperaturen von -20 °C zu bestehen. Darüber hinaus wird „überlegene Sicherheit“ in Aussicht gestellt.
An das Know-how von Enevate glaubt unter anderem die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, die Ende 2018 über ihren Investmentarm Alliance Ventures in das Unternehmen investiert hat. „Die massenhafte Einführung von Elektrofahrzeugen durch Verbraucher und Flottenbetreiber wird in hohem Maße von einer fortschrittlichen Batterietechnologie abhängen, welche die derzeitigen Markteintrittsbarrieren wie lange Ladezeiten und begrenzte Reichweite beseitigen wird“, kommentiert Alliance Ventures die jüngste Entwicklung. Enevate sei „ein wesentlicher Wegbereiter für Elektrofahrzeuge, die erschwinglich, einfach und schnell zu laden und sauber sind“.
John Goodenough, der für seine Arbeiten bei der Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien mit dem Chemie-Nobelpreis 2019 ausgezeichnet wurde und dem Beirat von Enevate angehört, äußerte sich ebenfalls – allerdings noch zurückhaltend: „Ich gratuliere dem Team von Enevate zu diesem nächsten wichtigen Schritt bei der Erfüllung der Mission des Unternehmens, innovative Batterietechnologien zu entwickeln und zu vermarkten, um die Verbreitung der elektrifizierten Mobilität zu beschleunigen.“
Laut Gründer und Technikchef Benjamin Park kann die von Enevate entwickelte XFC-Energy-Technologie für großformatige Pouch-, prismatische und zylindrische Elektroauto-Zellen verwendet werden. Dabei komme eine reine Silizium-Anode gepaart mit modernen nickelreichen NCA-, NCM- und NCMA-Kathoden zum Einsatz. Dazu, wann die Technologie in Serienfahrzeugen verwendet werden könnte, gibt es noch keine Informationen.
alupo meint
Es sind dazu doch auch eine gravimetrische Energiedichte von 340Wh/kg angekündigt worden. Das wurde mit einer Siliziumanode begründet.
Wenn man das Silizium-Ausdehnungsproblem der Anode in den Griff bekommt (siehe auch die Dissertation von Frau Dr. x.y., Uni Kiel), dann wären auch weit über 1000 Wh/kg erreichbar. Insofern, einfach abwarten.
Und auch am auf dieses Jahr verschobenen Battery Day von Tesla erwarte ich einiges, zumindest aber die Steigerung von 250 Wh/kg auf 300 Wh/kg (+ weiter verbesserte Haltbarkeit).
Und was Toyota mit ihrer Feststoffbatterieankündigung dieses Jahr wohl verkünden wird?
Jörg2 meint
Ich halte das für eine Entwicklung in die richtige Richtung.
Gut brauchbar für den Nutzfahrzeugsektor.
Gut nutzbar für Ein-Auto-Haushalte ohne eigene Lademöglichkeit (City).
Skodafahrer meint
Um eine 100kWh große Batterie in 5 Minuten auf 75% aufzuladen braucht man wohl einen neuen Ladestandard.
Mit den modernsten 800V CCS-Ladessäulen (In Praxis über 900V) kann man nur mit maximal 450kW laden, man braucht aber ca. 1000kW.
Das wären 1000A bei 1000V. Es wäre ein neuer Ladestecker nötig, der einen Strom von 1000A übertragen kann.
elbflorenz meint
Das ist eigentlich gar ned notwendig. Wenn die (Weitstrecken)Autos in ca. 5 Jahren zwischen 10 und 80% soc stabil mit 300 kW netto laden können, bedeutet das selbst bei „durstigen“ 25 kwh Verbrauch auf 100 km in einer Kaffee-Pause 250 km und bei einer Imbiss-Pause beim Schachtelwirt 400+ km.
Load"*",8,1 meint
Das was dort nicht steht ist viel interessanter. Dort muß man bohren.
Was ist mit der kalendarischen Degeneration? Die Karre muß 20 Jahre laufen und damit auch die Batterie. Das ist Nachhaltigkeit.
Oder wollen wir dahin, wo wir bereits bei den Smartphones sind. Alle zwei Jahre auf den Müll?
Stocki meint
Steht doch im Artikel: „über 1000 Ladezyklen“, das sollte für viele Jahre reichen, zumindest mal für den Durchschnittsfahrer.
Gunnar meint
Stockt, informier dich bitte besser. Eine Batterie kann auch altern ohne einen einzigen Ladezyklus einfach nur durch die Lebensdauer.
JoSa meint
Was verstehst du unter kalendarischer Degeneration?
Die Batterie kennt den Kalender nicht.
Wenn du das Elektroauto ein paar Jahre Stehen lässt ohne Laden und Entladen, ist die Batterie Schrott. Genauso wie die Batterie in deinem Diesel.
Aber im Allgemeinen kauft man sich ein Auto um es zu nutzen.
Und wenn du jetzt auf die 1000 Ladezyklen rumreiten willst, solltest du wissen das damit Vollladezyklen gemeint sind 0 – 100%. Und das vermeidest sogar du mit deinem Smartphone. Und wenn du dich zwischen 20 – 80% mit der Ladung bewegst, hält dein Akku auch 30 Jahre.
Erich meint
Ich lade gerne wärend ich etwas anderes mache. Etwas was mein Leben bereichert und mich nicht zwingt neben dem Auto stehen zu bleiben wie beim Tanken um es nach 5 Minuten um parken zu müssen.
Ich geniese es mit dem Stromer an einer Raststädte ab zu fahren, das Auto an zu hängen und nach 20min essen/trinken/pinkelpause weiter fahren zu können.
Nicht, wie mit dem Benziner, abfahren, 5min tanken, 3min umparken, und dann erst die 20min essen/trinken/pinkelpause machen zu können. Das bremst mich inzwischen nur unangenehm aus. Denn mit dem Benziner bin ich in dem Beispiel bei 28 Minuten.
Es nervt alle an der Tanke unnütz herum zu stehen und ein paar Minuten zu warten bis der Tank voll ist.
Laden in 15-20min beseitigt das Problem.
Und nun will man genau das wieder einführen, mit noch schnelleren Lademöglichkeiten?
volsor meint
1+
Sehe auch so.
volsor meint
*ich
Load"*",8,1 meint
Umparken mußt du mit dem Diesel nicht. Der fährt ja 1000km und nicht nur 180km weit.
Wie oft willst Du den essen gehen?
Wenn das dann so läuft wie auf den Super Charger Videos, mußt du zum Laden erst einmal ein paar Stunden anstehen. LOL
Stocki meint
Du hast es nicht verstanden, du verstehst es nicht, und du wirst es auch nie verstehen. Verschwende deine Zeit nicht mit mit so unwichtigen Dingen, die du nicht verstehst. Fahr du wie gewohnt deine 1000km am Stück und geh danach Essen. Wenn du gerne an der Tanke rumstehst, lass dich nicht aufhalten, gibt nur nette Leute dort.
Duesendaniel meint
„Der fährt ja 1000km…“. So so, im Prospekt, oder mit 100 km/h hinterm LKW? Und ausserdem will ich ‚den‘ auch gar nicht essen gehen, der schmeckt nämlich gar nicht. LOVL.
Futureman meint
+1 Und was ist überhaupt tanken fahren?
Hab zwar erst 10.000km E-Auto auf dem Tacho, aber an nicht-tanken-fahren-müssen kann man sich sehr schnell gewöhnen :-)
Stocki meint
Erzähl das mal @Load“*“,8,1, aber das ist eher vergebliche Liebesmüh, der verstehts niemals.
Steven B. meint
Also hat es künftig (< 5 Jahre – nach der E-Revolution quasi) um jede Raststätte, mehrere 100 Aufladepunkte, so dass jeder für 20min. essen/trinken/pinkelpause machen kann, oder was? Ja klar, weil die Infrastruktur auch bezahlt werden will, von der Geiz ist geil Mentalität der Deutschen. Von was träumst du Nachts? Sicher wirst du an den alten Gewohnheiten festhalten müssen, da es nie soweit kommen wird, das an einer rein temporären (wie Autobahn Raststätten) Gelegenheit mehr als 100 Ladepunkte installiert werden.
Gunnar meint
Der letzte Satz ist der wichtigste im Artikel:
„Dazu, wann die Technologie in Serienfahrzeugen verwendet werden könnte, gibt es noch keine Informationen.“
Solange kein konkreter Ausblick gegeben ist, sind solche Batteriewunderakkuwasserstandmeldungen mMn wertlos.
Peter meint
Die Ladezeit ist für einen großen Teil (Stadt- und Zweitwagen) des Marktes gar nicht relevant, wenn der Markt begreift, das nie eine Tanke/Schnelladestation nie mehr angefahren muss, weil die Ladung viel bequemer nachts in der Garage/auf dem Stellplatz erfolgt.
Gunnar meint
Volle Zustimmung. Das Problem ist nur, dass der Großteil der Autofahrer sich mit Elektromobilität gar nicht richtig befasst und daher auch gar nicht auf die Idee kommt, dass das Nutzungs- und Ladeverhalten eines BEVs sich zu einem Verbrenner unterscheidet.
Stocki meint
Bestes Beispiel ist hier @Load“*“,8,1
Gunnar meint
Nein ganz im Gegenteil. So wie er argumentiert, versteht er es schon. Er will nur stänkern.
Atme mal locker aus der Hose. Könnte schnell arrogant wirken, wie du hier über andere urteilst.
Jeru meint
Da stimme ich grundsetzlich zu. Man muss jedoch erwähnen, dass die Ladezeit im Zweifel eben doch sehr entscheidend ist. Oder würden Sie in ihrem Fahrzeug maximal mit 7,x kW laden können? Für die Ladung über Nacht reicht das aus, für die Fahrt in den Urlaub eben nicht.
Sie werden sich also beim Kauf auch auf die Ladeleistung konzentrieren. Wo eine „sinnvolle“ Grenze ist, erscheint mir eine sehr individuelle Entscheidung zu sein.
Gunnar meint
Bitte genau lesen, Peter hat nicht alle Fahrzeuge in seinem Kommentar eingeschlossen.
„für einen großen Teil (Stadt- und Zweitwagen)“
Zum Glück kann jeder selber entscheiden, was für einen wichtig ist.
Caber meint
Mit einem Akku Reichweite von 450 km Decke ich 99% meiner Autofahrten ab und lade zu Hause über Nacht an der normalen Steckdose
Swissli meint
Schneller, höher, weiter :)
4 Zoll Smartphone Display ist gross genug, 16 MB Speicherplatz reichen, 42 Zoll TV ist gross genug, mehr als 100 PS braucht kein Auto, Mobile Anruf Minute von 50 Cent ist günstig, 10 MBit/s Internetanschluss reicht völlig, niemand braucht 3G/4G/5G usw. usw. usw.
Wenn man schneller laden kann, macht man es. Auch wenn das vielleicht nur 25% der Nutzer wirklich benötigen.
hu.ms meint
„Die massenhafte Einführung von Elektrofahrzeugen durch Verbraucher und Flottenbetreiber wird in hohem Maße von einer fortschrittlichen Batterietechnologie abhängen, welche die derzeitigen Markteintrittsbarrieren wie lange Ladezeiten und begrenzte Reichweite beseitigen wird“.
Das mit den „markteintrittsbarieren“ habe ich hier ja schon oft geschrieben.
Interessant, dass das auch die meinung der branche ist.
TEN meint
Sie haben vieles schon oft geschrieben, aber lagen sie jemals richtig? Eher nicht…
Alex meint
+1 ????
LMausB meint
DU bist ‚die Branche‘ oder ‚die Branche‘ hat endlich verstanden was Du schon so oft gepredigt hast. ;-)