Das US-Startup Rivian hat 2019 nach knapp zehn Jahren Arbeit im Hintergrund seine ersten Elektroautos der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Für den Pickup-Truck R1T und das SUV R1S wurden bereits Preise genannt: Die auch nach Europa kommenden Stromer sollten ab 69.000 US-Dollar beziehungsweise 72.500 Dollar vor Steuern kosten. Nun gibt es ein Update dazu.
Wie Rivian im neuen Jahr bei einer Veranstaltung in Kalifornien mitteilte, werde das Unternehmen demnächst die finalen Preise für seine Erstlingswerke bekanntgegeben. Der Nachrichtenagentur Reuters verriet Gründer und Chef RJ Scaringe schon vorab, dass R1T und R1S etwas günstiger als ursprünglich angekündigt werden.
Für den R1T stellte Scaringe einen Preis von etwa 69.000 Dollar in Aussicht, was dem bisherigen Niveau entsprechen würde – hier gibt es aber wohl noch eine leichte Anpassung nach unten. Für den R1S nannte der Firmenchef um die 72.000 Dollar, also 500 Dollar weniger als zunächst vorgesehen. Die Preise sollen jeweils für die mittlere Ausführung der Modelle mit 483 Kilometer Reichweite gemäß der US-Norm EPA gelten.
Der Einstiegspreis für die Elektroautos von Rivian wird unter den jetzt in Aussicht gestellten Zahlen liegen: Laut Scaringe ist auch ein Basismodell mit 370 Kilometer Reichweite geplant, die entsprechend kleinere Batterie dürfte für mehrere tausend Dollar Ersparnis sorgen. Interessenten, die mehr Kilometer mit einer Ladung fahren wollen und über das nötige Budget verfügen, können später auch eine Batterie für 644 Kilometer Reichweite bestellen.
Rivian liegt damit beim R1S preislich unter dem großen SUV Model X von Wettbewerber Tesla, das in den USA derzeit ab 79.690 Dollar zu haben ist – die eingesetzte Batterie erlaubt dem Tesla allerdings zusätzliche 45 E-Kilometer (insgesamt 528 km). Der für Ende 2021 angekündigte Tesla „Cybertruck“ soll mit rund 480 Kilometer Reichweite bereits ab 49.900 Dollar zu haben sein – und damit für deutlich weniger als ein vergleichbarer Rivian-Pickup.
Wie groß die Nachfrage nach den für 1000 Dollar vorbestellbaren R1T und R1S ist, wollte Scaringe im Gespräch mit Reuters nicht sagen. Er sprach lediglich von einer „sehr positiven“ Reaktion auf die Fahrzeuge und merkte an: „Wir sind begeistert davon. Aber nun stehen wir vor der Herausforderung, dass viele Vorbesteller die Autos nicht so schnell wie gewünscht erhalten werden, da es so eine lange Warteschlange gibt.“
Rivian will ab Ende 2020 erste Kunden in seinem Heimatmarkt bedienen, im Jahr drauf sollen internationale Märkte folgen. Das Startup gilt mit der entwickelten Technik als einer der vielversprechendsten neuen Elektroautobauer aus den USA. Im letzten Jahr konnte Rivian vier Finanzierungsrunden erfolgreich abschließen, die letzte in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar. Beteiligt haben sich 2019 unter anderem Ford und Amazon.
Egon Meier meint
Die Zeit der Newcomer ist vorbei.
Entweder Rivian wird von einem verpennten Großkonzern aufgekauft oder dicht gemacht.
Es gibt im Luxus-Segment kurzfristig soviel Wettbewerb, dass Rivain niemals auf die notwendigen Stückzahlen kommen kann.
Und der Wettbewerb hat Verkaufsnetze, Service, Werbemilliarden.
Tesla ist (noch) Kult, Rivian ist jetzt schon tot
Futureman meint
Jede Preisanpassung nach unten ist positiv für den Gesamtmarkt. Zeigt es doch, dann langfristig E-Autos immer günstiger werden, im Gegensatz zu Verbrennern, die immer teurer werden.