Porsche-Chef Oliver Blume hat in einem Interview zum neuen Jahr ausführlich über Nachhaltigkeit und die Antriebsstrategie des Sportwagenbauers gesprochen. Er äußerte sich dabei auch zu dem schlechten Reichweiten-Wert des ersten Elektroautos der Marke bei dem in den USA geltenden Testzyklus EPA.
Blume bekräftigte, dass Porsche auf eine flexible Antriebsstrategie setzt: „emotionale Verbrenner wie den 911, starke Hybride wie beim Cayenne und Panamera und innovative E-Mobile wie den Taycan“. Alles, was Porsche mache, sei „typisch Porsche, wird aus dem Motorsport abgeleitet und immer nachhaltiger“, erklärte Blume.
Die drei wichtigsten Gründe für den Kauf eines Porsche seien die Marke, das Produkt und das Design. Nach der Vorstellung des rein batteriebetriebenen Taycan hätten sich viele Kunden gemeldet und gesagt: „Genau dieses Auto suche ich.“ Porsche-Fahrer wollten Trendsetter sein und die neuesten technologischen Möglichkeiten nutzen. Mit dem Taycan könne man sportlich und zugleich CO2-frei fahren, „sozusagen mit gutem ökologischen Gewissen“, so der der Chef der Zuffenhausener. Porsche sei „ein Pionier für nachhaltige Mobilität“ und verbinde den Sportwagen mit Nachhaltigkeit.
Darauf angesprochen, dass das von vielen beim Klimaschutz geforderte Tempo die Industrie überfordern könnte, sagte Blume: „Wichtig ist, die richtige Balance zu finden. Umfassende Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen.“ Unternehmen trügen Verantwortung für Mitarbeiter, Arbeitsplätze und für wirtschaftliche Erfolge, die über Steuern nachhaltige Maßnahmen möglich machten. Aus ökologischer Sicht könne es nicht schnell genug gehen, gleichzeitig müsse man aber das Machbare berücksichtigen. „Wir als Industrie stehen gemeinsam in der Pflicht zu zeigen, was technologisch möglich ist und wo es Grenzen gibt“, meinte Blume. „Das ist wie im Sport: Wenn ich die Latte zu hoch lege, dann springt am Ende keiner mehr.“
Mit Blick auf die Diskussion, ob die Batterie tatsächlich die Lösung ist, meinte der Porsche-Boss: „Die Batterie als Energiespeicher ist jedenfalls die Technologie, die heute schon marktreif ist. Zudem passt sie mit ihren hohen Beschleunigungswerten extrem gut zu Sportwagen.“ Die Batterie sei auch die Technologie, die in der Energieeffizienz den anderen Technologien überlegen ist. Im Betrieb der Fahrzeuge schneide sie heute ungefähr um den Faktor drei besser als die Brennstoffzelle und sechsmal so gut wie synthetische Kraftstoffe ab, da die eingesetzte Energie direkt übertragen wird.
Wichtig für alle Antriebsarten sei der Einsatz eines möglichst hohen regenerativen Stromanteils, unterstrich Blume. Porsche befasse sich „perspektivisch“ auch mit synthetischen Kraftstoffen, da man hier zukünftig Möglichkeiten auch für alle Bestandsfahrzeuge sehe. Allerdings seien diese Kraftstoffe noch zu teuer in der Herstellung. Die Brennstoffzelle wiederum sehe Porsche weniger als Option für Sportwagen, sie sei eher für schwere Fahrzeuge geeignet. Entscheidend sei, die richtige Antriebsart für den richtigen Anwendungsfall zu entwickeln.
Taycan mit Fokus auf Sportlichkeit
Der Taycan, Porsches erstes rein elektrisches Modell, kam Jahre nach dem Model S von Elektroauto-Branchenprimus Tesla auf den Markt, hat aber trotzdem eine geringere Reichweite. Dazu Blume: „Ich kann nur jedem empfehlen, die Autos selbst zu testen und zu vergleichen.“ Er habe „großen Respekt“ davor, wie Tesla arbeitet und welche Innovationen der US-Hersteller in seine Fahrzeuge bringt. Das Messergebnis bei Reichweiten hänge jedoch stark davon ab, welcher Testzyklus angewendet wird.
Der Taycan sei sehr sportlich ausgelegt und fahre im neuen europäischen Testzyklus WLTP rund 450 Kilometer weit. Gemäß der US-Norm EPA schafft er allerdings nur 192 Meilen (309 km), das Tesla Model S hingegen 373 (600). Dem amerikanischen Zyklus liege ein sehr langsames Geschwindigkeitsprofil zugrunde – „deshalb schneidet Tesla da besser ab als unsere sportliche Auslegung“, erläuterte Blume. Bei längeren Fahrten spiele hingegen die Ladezeit eine Rolle, dort sei der Taycan aufgrund seines 800-Volt-Netzes „deutlich überlegen“.
Thomas meint
Was heißt „Porsche wird immer nachhaltiger? Seit wann ist Porsche überhaupt nachhaltig?
Porsche Cayenne S Diesel mit 4,2-Liter-Motor, Schadstoffklasse Euro 5. Der zulässige Stickoxid-Grenzwert für dieses Fahrzeug liegt bei 180 Milligramm pro Kilometer. Tatsächlich festgestellt wurde bei dem Fahrzeug ein durchschnittlicher NOx-Wert von 2146 Milligramm – fast zwölf Mal so viel.
StugiLife meint
Porsche bietet seit 3 Jahren keine Diesel mehr an. Die Dieselmotoren kamen von Audi, Porsche sah sich als Betrugsopfer und verlangte über 200 Mio Schadenersatz von Audi. Bezahlt wurde nicht!
Daniel meint
Die größte Verarschung meiner Meinung nach sind die Preise der Fahrzeuge. Als Erklärung bekommt man immer zu hören es wäre der ach so teure Akku schuld. Vergleicht man den E-Antriebstrang mit dem eines Verbrennungsmotor, so dürfte es wahrscheinlich der Faktor 10 oder noch größer sein, was man an Kosten spart. Kein Getriebe, oder maximal 2 Gänge, keine Kupplung, Schwingungsdämpfung, Abgasdämpfung und Reinigung ist notwendig und doch sind die Fahrzeuge so teuer. Das e-Auto ist die einmalige Chance für die Autoindustrie die Endkunden für dumm zu verkaufen. Was passiert wenn die Kilowattstunde Akku Kapazität anstatt im Moment ca. 150 Euro nur noch die Hälfte kostet, dann ist im Taycan ein Akku für ca. 8000 Euro verbaut. Bin gespannt ob die Preise dann bei den Herstellern sinken. Vielleicht gehen die dann her und investieren auch in die Ladeinfrastruktur so wie es Musk getan hat.
Michael S. meint
„Im EPA sind die Geschwindigkeiten niedriger, deswegen sind unsere Werte da schlechter als beim WLTP.“ (sinngemäß)
Kennt man ja aus eigener Erfahrung, je langsamer man fährt, desto höher der Verbrauch… Deckt sich ja auch mit der Physik.
Bin mal gespannt, welcher Wert im Alltagsbetrieb real tatsächlich realistisch ist und welcher geschönt… leider gibt’s das Fahrzeug noch nicht bei Spritmonitor.
Herbert meint
Nur ein Beispiel von vielen:
3mal W: insideevs(dot)com/reviews/395038/porsche-taycan-road-trip-240-mile-range/
US-Test: 20% besser als der EPA-Quatsch, ohne es wohl wirklich auf Range anlegen zu wollen.
Durchschnittsverbrauch: 2,96 miles/kWh => 21,2kWh/100km (über 700km Gesamtstrecke)
Reichweite: (248 Meilen) 400km mit 84% Verbrauchter Batteriekapazität (99% beim Start 400km gefahren, bei 15% wieder aufgeladen)
Der gesamte Trip war 436 Meilen oder 700km lang. Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 75mph/120kmh wurde wohl meistens eingehalten.
Weitere Details auf der Seite.
Das Internet ist mittlerweile voll mit unabhängigen US-Test des Taycan.
Er hat nicht die Reichweite und Effizienz eines Teslas mit vergleichbarer Batterie aber so what.
Was teilweise für ein Dünnschiss über dieses KFZ geschrieben wird ist einfach nur traurig.
Was aber noch viel trauriger ist, gerade deutsche YTber und deutsche Presse ziehen über deutsche Produkte her. Wenn wir nur einen Funken des Patriotismus der Amis hätten, hätten wir es wirtschaftlich noch weiter gebracht als wir es bis jetzt in den letzten 50 Jahren ohnehin gebracht haben.
René meint
Was Autos betrifft, ist es mit dem Patriotismus der Amerikaner nicht weit her. Nach allem was man hört fahren die ganz gern deutsche Autos.
Papa Ratzi meint
Schon mal drüben gewesen? Dort werden neben Pickups (bei uns der Kombi) und SUV vorwiegend japanische/asiatische Sedans (4-Türer) bewegt.
Deutsche Brot&Butter Karren wie Golf etc. sieht man eher selten.
Wenn deutsch, dann eher Premium von ABM und da ist aufgrund des Preises die Stückzahl natürlich geringer.
Nostradamus meint
„Kennt man ja aus eigener Erfahrung, je langsamer man fährt, desto höher der Verbrauch…“ – dieses gilt nur für Verbrenner (:-) „Deckt sich ja auch mit der Physik.“
Frank Fox meint
Der Begriff Porsche und Nachhaltigkeit passen nicht zusammen und werden es vermutlich auch nie tun, zumindest nicht solange es dem Konzern nur darum geht Spielzeuge für Minderwertigkeitsgeplagte zu produzieren. Eigentlich zeigt es doch nur, dass ein Umdenken im unendlich weiter Ferne liegt. Sehr traurig.
Herbert meint
mit 280.000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr hält sich der Impact auf das Klima bei Porsche mehr als in Grenzen. Global betrachtet in einer Statistik mit praktikabler Auflösung nicht mal darstellbar.
Und doch wird es der erste Hersteller sein der seine Produktpalette bis 2030 zu 80% auf BEV gedreht haben wird…
Bei der Zielgruppe aber auch am leichtesten umzusetzen. Hier geht es nur um Fahrdynamik und oder Statussymbol. Geld und Ladeinfrastruktur sind hier kaum Einflussgrößen beim verkauf.
Andreas Kroemer meint
Zumindest hat Porsche eine mehr als 110-jährige Tradition im Bau von Elektroautos. Ferdinand Porsche entwickelte für Lohner und Austro Daimler sehr erfolgreiche E-Fahrzeuge mit Batterie bzw. Hybridantrieb. Beispielsweise ist der Radnaben-Elektromotor eine Porsche-Erfindung.
StugiLife meint
Oliver Blume ist ein cooler Typ und ein echter Sportsman! Da können sich andere ne Scheibe von abschneiden! Er ist übrigens gut mit EM befreundet, beide treffen sich mehrmals im Jahr.
Man beachte auf dem Foto seine perfekt manikürten Hände :-)
++++1
Ebi meint
Der arme Herr Blume wird hier niedergemacht, lassen wir Porsche doch ein wenig Zeit zu lernen. Zu seiner Ehrenrettung möchte ich anführen, dass er sich nicht abfällig über Tesla äußert und keinen Hirngespinsten a la Brennstoffzelle und eFuels nachhängt. Damit ist er schon einen gewaltigen Schritt weiter als Källenius und Volkmar Denner von Bosch. Letzterer hat kürzlich noch laut darüber nachgedacht, ob man bei Uschis „Green Deal“ nicht auch eFuels fördern könnte, es wäre alles so ungerecht, da die BEV bevorzugt würden – da fällt mir nix mehr ein.
nilsbär meint
„Aus ökologischer Sicht könne es nicht schnell genug gehen, gleichzeitig müsse man aber das Machbare berücksichtigen.“
Passt doch. Besonders Tesla zeigt laufend, was machbar ist und die anderen können das dann berücksichtigen. Machbar sind z.B. effiziente E-Autos, also wird Porsche das hoffentlich bald berücksichtigen.
NL meint
600 kg Batterie sind nicht nachhaltig, sondern purer Luxus, wem will er denn was erzählen, der Herr Blume?
e-Mobilität ist auch nicht per se nachhaltig, sondern eher ein Beitrag zur notwendigen Abwicklung von Restverkehren. Es ist nur weniger umweltschädlich als Verbrenner-Mobilität.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Porsche sei „ein Pionier für nachhaltige Mobilität“ ….“. Und wovon träumt Mister Blume eigentlich nachts?
Hans Meier meint
Der Text von Blume ist reiner Sarkasmus wenn man bei der modernen EV’s Geschichte von Anfang an dabei war.
Vor ein paar Jahren als man Tesla noch bekämpfte tönte das völlig anderst… Man will sich jetzt die Werte von Tesla selber runterschieben als Trittbrettfahrer und so tun als wäre man immer schon so gewesen, man sonnt sich im Lichte Anderer…. Eckelhaft… Porsche war immer PS, Lärm und Teuer. Umwelt war nie ein Thema, nicht eine Sekunde, es ging immer nur um PS und wir sind die Grössten. Und Tesla hat man hinter vorgehaltener Hand niedergemacht wo es nur ging. Pfeifen im Quadrat und Trittbrettfahren… Ihr Pappenheimer werdet mir nie mehr etwas vormachen :)
Railfriend meint
Alle die genannten „Effizienz“-Faktoren zu Batterie-, PtX- oder Bz-Antrieben sind relativ.
Für effizienten Klimaschutz entscheidend sind die CO2-Vermeidungskosten, der CO2-Fußabdruck, der Rohstoffbedarf, nicht allein die Energieeffizienz.
https://www.fr.de/zukunft/projekte/technologie_digitales/karlsruher-start-up-ineratec-verwandelt-windenergie-chemie-kraftstoffe-13505959.html
https://www.studium.at/studie-gruenes-gas-besser-ins-netz-einspeisen-als-zu-strom-machen
MiguelS NL meint
„Dem amerikanischen Zyklus liege ein sehr langsames Geschwindigkeitsprofil zugrunde – „deshalb schneidet Tesla da besser ab als unsere sportliche Auslegung“, erläuterte Blume.
Bei längeren Fahrten spiele hingegen die Ladezeit eine Rolle, dort sei der Taycan aufgrund seines 800-Volt-Netzes „deutlich überlegen“.
Das ist nicht wahr. Sehr unsportlich von Herrn Blume. Schade.
Leotronik meint
Wieviele der nachhaltigen Wunderautos wurden bereits ausgeliefert? Nachhaltiges Schweigen.
m w d meint
ich kenne keinen Hersteller dessen BEV Produktions-Hochlaufkurve mit der Drehmomentkurve seines Produkts korreliert…
Als ob jemals ein Neuanlauf eines Fahrzeugs bei irgendeinem Hersteller glatt lief.
Meistens sind nicht mal die internen Prozesse das Problem. Bis eine fließende Zulieferkette mit 50+ Zulieferern reibungslos läuft, vergeht einiges an Zeit.
Da kann Tesla die letzten 8 Jahre ein Lied von singen.
Ob man einen Verbrenner oder ein BEV zusammen schraubt ist aus Produktionssicht (bis auf den Motor) zu vernachlässigen.
Die Logistik ist aber in weiten Teilen neu aufzubauen und neue Lieferanten müssen erst man ihren eigenen Anlauf gestemmt bekommen um die versprochene Liefertreue auch einhalten zu können, da hilft einem Jahrzehntelange Erfahrung im Fahrzeugbau mit perfekt funktionierenden Lieferanten eher weniger…
Peter W meint
Jetzt lasst den Porschefahrern doch ihren Spaß! Es reicht doch, wenn der Porsche auf der Nordschleife den Tesla besiegt. Mehr braucht der Porsche-Fahrer nicht, auch wenn er selbst nur auf der Autobahn gedeaus fahren und die Lichthupe benutzen kann.
Sorry, ist doch so …
Landmark meint
Das Porsche ein Pionier der nachhaltigen Mobilität ist, war mir jetzt neu. Porsche steht doch eher für PS ,Rennstrecke, viel Lärm, hohen Verbrauch, saftige Preise und 911er.
Das der neue Taycan nicht besser im Verbrauch ist, macht mich echt traurig und Schadenfreude ist hier auf keinen Fall angesagt. Ich verstehe es nicht wie Porsche so etwas passieren konnte. Die haben doch Vorlagen gehabt, konnten die nicht mal beim Ionic kucken, der ist immer noch ein Pionier der Effizienz.
Peter W meint
Ich fahre nen Ioniq. Im Vergleich zu einem Porsche ist der leider ne lahme Kiste. Mit 100 kW kann man keine Beschleunigungswunder erwarten, wobei sich sportlich und sparsam grundsätzlich gegenseitig ausschließen. Die Physik kann man nicht überlisten.
Was ein Ioniq mit 20 Zoll-Felgen, 245er Schlappen 90 kWh-Akku und 2 300 kW-Motoren brauchen würde müsste man mal austesten. Macht aber auch keinen Sinn.
MiguelS NL meint
„Porsche steht doch eher für PS ,Rennstrecke, viel Lärm, hohen Verbrauch, saftige Preise und 911er.“
Und den größten Umsatz machen sie mit Verbrenner SUVs. Aber der nächste Macan soll es (meine ich) nur voll elektrisch geben und hoffentlich den Cayenne auch.
Und von den Cayman und Boxter sollen es voll elektrische Varianten geben. Meine ich auch gelesen zu haben.
m w d meint
Das habe ich auch so mitbekommen.
Bis auf den 11er wird bis 2030 alles auf BEV umgestellt.
Macan und Cayman/Boxster munkelt man bis 2025.
Pana & Cayenne bis 2030 mit einer dominanten PHEV Übergangsphase, dort sterben reine Verbrenner auch recht zügig.
Den 911 wird man sicherlich solange es geht so beibehalten da ein 911 nicht mehr als 1700kg wiegen darf (Porsche interne Zielsetzung) was auch Sinn macht, alles drüber hat mit Sportwagen nichts mehr zutun.
Ich denke da kommt kurzfristig das 919 Prinzip zum Einsatz: Hinterachse Verbrenner, Vorderachse elektrisch, ohne rein elektrisch Reichweite, um den Verbrenner zu verkleinern aber insgesamt die Systemleistung steigern zu können und sich das Gewicht der Batterie zu sparen.
Wenn dann mal Festkörperakkus in ausreichenden Stückzahlen und zu Preisen die in 200.000€ Autos wirtschaftlich sind, verfügbar sind, dann könnte der 911 nachziehen und nur noch die GT Varianten mit Verbrennern und CO2 freiem eFuel betrieben werden.
dem GTx Kunden ist es herzlich egal ob er 3-5€ für den Liter eFuel zahlen muss.
alupo meint
Abgesehen davon was ich im folgenden anzumerken habe gilt für mich weiterhin, dass ich so ziemlich jedes eAuto gut finde für die Lungen aller Lebewesen (Dreck & Gifte), für den Lärm auf der Strasse (verantwirtlich für Herzkrankheiten) und dem Energieverbrauch (Klimakatastrophe incl. der kommenden Milliarden-Völkerwanderung).
Aber einiges von dem was Blume sagte kann ich so nicht stehen lassen:
„Die drei wichtigsten Gründe für den Kauf eines Porsche seien die Marke, das Produkt und das Design. “
Das ist für mich persönlich wenig überzeugend, obwohl die Marke inzwischen sicher fùr hohe Qualität steht (ich gehöre aber zu der Generation, in der es massive Probleme mit der Dichtigkeit des Ölkreislaufes gab, ein Schulkollege hat das life erleben müssen). Und beim Produkt fällt mir vor allem der elitäre Preis auf und der irre Lärm, auch bei niedriger Last bzw. Geschwindigkeit. Und Design ist Ansichtssache, mir z.B. war Funktionalität bisher immer wichtiger. Dennoch, es wird (hoffentlich) genügend Käufer geben.
„Wichtig ist, die richtige Balance zu finden. Umfassende Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen.“
Naja, von heute auf orrgen sicher nicht. Aber man hatte fast 20 Jahre Zeit die kontinuierliche Entwicklung von Tesla seit den Anfängen in den frühen 2000-ern zu beobachten und hat seit deren Roadster Ankündigung genau was gemacht: NICHTS, nur zugesehen ob sich das Problem „Tesla“ nicht doch noch von alleine löst ;-). Der real gelebte Schnarchmodus war nun wirklich für niemanden zu übersehen und so steht Prorsche heute eben für das was sie bisher getan haben: für sehr laute und viel Kraftstoffverbrauchende (und stromverbrauchende, wenn man den EPA-Angaben glauben will) Autos incl. hohem Giftausstoß. Oder haben die Porsches einen für Direkteinspritzer dringend benötigten Rußfilter ohne Freibrennemissionen bereits seit Einführung des Direkteinspritzermotors? Nein, natürlich nicht.
Und dass die Brennstoffzelle sich nicht für Sportwägen eignet ist den allermeisten klar. Aber hier zu verkünden, dass diese sich für LKWs eignen könnte halte ich für gewagt, einfach weil Musk ankündigte, genau so ein Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Es kann nur einer Recht haben und der andere blamiert sich. Warum deshalb nicht einfach den Mund halten und in Ruhe abwarten ob der Semi von Tesla Ende 2020 in kleinen Stückzahlen kommt und sehen was er kann? Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Blume und seine Ingenieure nicht rechnen können und das wäre dann superpeinlich (ich habe als Laie mal mittels Physikbuch gerechnet und bin auf überraschende Ergebnisse gekommen. Und an meine naturwussenschaftlichen Grenzen). Also besser einfach nur abwarten.
„Das Messergebnis bei Reichweiten hänge jedoch stark davon ab, welcher Testzyklus angewendet wird.“
Der Verbrauch hängt von der Fahrweise ab, das ist klar solange es kein Perpetuum Mobile gibt, d.h. solange es Verluste beim Rekuperieren gibt. Und das wird immer so sein.
Aber dass bei gleichem Leistungs-Anforderungsprofil (standardisierte Messbedingungen bei WLTP und EPA) die Werte so stark differieren ist schon seltsam. Es scheint so zu sein, dass der Porsche in Europa einen im Vergleich zum Stromverbrauch vom 2019-er Model S (entwickelt vor 2012!) akzeptablen Energieverbrauch hat und im EPA-Vergleich sehr schlecht dasteht. Aber in beiden Vergleichsszenarien steht der Porsche zumindest nicht gut da, zumal in das MS mehr Leute hineinpassen, der Laderaum größer ist, die Stirnfläche größer ist und es sicher auch etwas bequemer zum einsteigen (auch das MS ist für viele 80 jährige sicher nicht bequem) ist. Darüber hinaus verfügt das MS über einen zusätzlichen Schutz in Form eines Titanbodenbleches (zusätzliches Gewicht plus Kosten). Hat das der Porsche auch?
Aber wir werden bald reale Verbräuche kennen und werden dann sehen, ob eher die WLTP- oder die EPA-Angaben stimmen.
Daher, ich hoffe dass der Taycan ein Erfolg wird, aber jetzt sollte Porsche endlich liefern und nicht quasseln.
Meine Entscheidung steht dennoch fest: falls ich mir ein derartiges eAuto zulegen sollte, dann wird es das Original sein, also der Roadster 2. Denn Tesla steht für überlegene Technik (Energieeffizienz auch ohne seltene Erden (ASM)), Nachhaltigkeit im Sinne von drastisch weniger Kobalt (und auch dieses nicht aus dem Kongo) und sehr wenig Kupferverbrauch (insbesondere das Model Y ist einmalig in der neueren Autogeschichte), Tesla hat mit großem Abstand einen Softwarevorsprung incl. Datenbus (wenig Kupferkabel im MY), OTA und AP3 und auch die von mir erwartete Technologieführerschaft bei den Batterien (warten auf den Battery and Drivetrain Day und die Spezifikationen). Der Unterschied ist einfach rießig und wenn ich schon über 100k€ für ein Auto ausgebe, dann will ich wie T.T. singt, „Only the Best“, basierend auf Fakten, nicht auf Ankündigungen/Marketinggeblubber.
toniB meint
Blume ist hier wie ein Politiker: Möglichst lange und möglichst viel sprechen aber gleichzeitig möglichst wenig bis gar nichts damit aussagen – der Grund warum ich den Fernseher praktisch nicht mehr brauche – schade um die Zeit, dem Gequassel zuzuhören.
Peugeot 106 Electrique Fahrer meint
Man darf auf die Erklärungsversuche gespannt sein wenn Tesla seinen „sportlich ausgelegten“ Roadster 2 auf die Straße bringt :-)
Roland meint
Die EPA-Werte von 201 Meilen sind ein niederschmetterndes Ergebnis für Porsche.
Aber drücken wir mal beide Augen zu und nehmen die von einem Foristen angenommenen 260 Meilen als Grundlage, so bringt das Model S mit seinen bald acht Jahren wenig verändert „auf dem Buckel“ bis zu 373 Meilen auf die Straße. Das sind klare Klassenunterschiede zwischen diesen beiden Fahrzeugtypen.
Und mit den Verbesserungen beim Model S, die „in the works“ sind, wird kein US-Amerikaner, der einigermaßen bei Verstand ist, noch Porsche kaufen.
In den Augen der US-Amerikaner wird „good old“ Germany zunehmend nur noch als „old Germany“ wahrgenommen.
Karla01 meint
Freund vom Müller wenn er es denn nicht selbst ist :-)
Hermann meint
Roland,
laut EPA hat das aktuelle Model S P eine Highway Range (unadjustet) von 460 Meilen. Bereinigt wird üblicherweise mit dem Faktor 0,7, so dass der bereinigte Wert 322 Meilen beträgt. Dabei steht das Model S P selbstverständlich auf den kleineren 19 Zollfelgen. Bei einer netto 84 kwh Batterie entspricht der Wert von 322 rund 270 Meilen.
Also kein Unterschied zum Praxiswert des Taycan Turbo.
Hermann meint
vergessen: EPA „fährt“ die Highway deutlich langsamer als 70 bis 80 mp/h.
Jörg2 meint
Unbestritten!
Nur der High-Speed-Teil kommt in diesen Geschwindigkeitsbereich (ca. Richtgeschwindigkeit für deutsche BAB).
Roland meint
Bei Ihrer Art kreativer „Bereinigung“ wird zum Schluss sogar die neue Isetta noch vor Porsche liegen.
Hermann meint
Roland,
die Bereinigung ist nicht kreativ, sondern nach den EPA Regeln vorgeschrieben.
Wenn Sie die Zeit finden, einfach mal die EPA Dokumente lesen.
Jörg2 meint
„Umfassende Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen.“
Mit „heute auf morgen“, im wörtlichen Sinne, hat er recht. Ich vermute aber, es geht schneller, als VW&Co sich das vorstellen.
volsor meint
„Bei längeren Fahrten spiele hingegen die Ladezeit eine Rolle, dort sei der Taycan aufgrund seines 800-Volt-Netzes „deutlich überlegen“.“
50 kW ist Serie , 150 kW kostet Aufpreis und die 350 kW Ladeleistung ist nicht verfügbar.!
Wo ist da jetzt der Vorteil.?
Hermann meint
Der Vorteil liegt bei verfügbaren 270 kw.
Übrigens werden die Koreaner ab 2021 die ersten 800 Volt Fahrzeug anbieten.
toniB meint
Die schnelle Ladung bringt nur auf der Langstrecke, wenn diese etwas über der eines Model S liegt, einen kleinen Zeitvorteil.
– Eine immer noch normale Strecke eines Model S ist für den Tycan schon eine Langstrecke mit einer schnellen Zwischenladung!!!
– D.h. gleichzeitig, dass sich die Lebensdauer der Batterie massiv verkürzt, weil…
1.) die Ladezyklenzahl die Lebensdauer einer Batterie bestimmt und er muss einfach öfter Laden, erreicht dadurch vorher sein endgültiges Aus (dafür war er vorher teurer – also muss man höheren Preis einzig der besseren Verarbeitungsqualität des Porsches rechtfertigen, nicht aber wegen der besseren Technik).
2.) umso schneller geladen wird, desto mehr wird der Akku gestresst, d.h. jede Schnellladung schadet dem Akku viel mehr, als nach einer 300-400 km langen Reise den Akku über Nacht langsam und nebenbei noch billigerem Strom zu laden
alupo meint
Die Ladeleistung muss man immer mit der dann erreichbaren Zyklenzahl in Verbindung bringen.
Für letztere gibt es logischerweise noch keine Daten/Fakten zum Taycan.
Daher ist diese alleinige Angabe für mich im Augenblick noch absolut ohne Aussagekraft.
Ich bin froh, dass ich bisher nur maxmximal 120 kW auf dem Display sah, bei einer Bruttoakkukapazität meinescAkkus von theoretisch 90 kWh. Das ist also keine Schnellladung, denn die ist mit >2 C definiert. Auch dadurch ist mein Akku trotz knapp 80 % SuC in einem Top Zustand.
Was mittelfristig und langfristig passiert wenn man einen 200 kWh Akku mit 350 kW läd wird man in Zukunft sehen. Wäre aber toll wenn das problemlos machbar wäre. Aber noch gibt es dazu keine öffentlich zugänglichen Praxisdaten, weder von Porsche noch von Tesla.
alupo meint
mein Tippfehler, nicht 200 kWh Akku, sondern einen 100 kWh Akku.
Man kommt damit auf immerhin 3,5 C, fast modellflugverdächtig (hoffentlich eben nicht was die Haltbarkeit betrifft).
Jörg2 meint
Da bin ich auf die youtube-Videos in ein paar Monaten gespannt (wenn dann einige mehr den TAYCAN fahren und die Ersteuphorie ob des neuen Autos abgeklungen ist).
Ich vermute, es wird Vergleichsfahrten im europäischen Ausland (max. 130km/h) und auf deutschen BAB-unbeschränkt-Strecken geben. Z.B. Hamburg – Gardasee
150kW meint
„50 kW ist Serie , 150 kW kostet Aufpreis “
Du weißt schon das das nur die 400V Leistungen des DCDC Wandlers sind, oder?
An 800V läd er mit 270kW.
350kW wurde übrigens nie angekündigt oder versprochen.
Ingo meint
Jeder Taycan kann serienmäßig an 800V und 350kW Säulen (ionity und electrify America) mit bis zu 270kW laden. Das hat nichts mit den 50 bzw. 150 kW zu tun. An alten 400 V Säulen kann der Taycan serienmäßig 50 kW laden, auf Wunsch 150 kW. Neue HPC (High Performance Charging) Säulen sind idR 800V Säulen.
Franz mueller meint
Porsche ist genau das Gegenteil. Nicht nachhaltig, sondern Energieverschwendung
Roland meint
Da in den USA selbst auf den Interstates die Geschwindigkeit nicht höher als ca. 120 km/h sein darf, ist die US-Reichweitenrechnung so etwas wie ein Todesstoß für Porsche.
Im Heimatmarkt USA ist das Model S nicht zu schlagen.
Hermann meint
Roland,
regional sind bis zu 80 mp/h ok. Soweit ich weiß entsprich das knapp 130 km/h.
Die EPA Werte sind Humbug. Eine Taycan Turbo auf 20 Zollfelgen erreicht bei Autobahnfahrten mit Tempo 110 bis 130 km/h selbst bei mäßigen Wetterbedingungen unangestrengt eine Reichweite von 260 Meilen bzw. gut 400 km.
Die berühmte „efficienty“ der Teslas ist wie vieles bei Tesla Marketingblabla.
Hermann meint
natürlich „efficiency“
toniB meint
Wo gibts bezahltes Marketing von Tesla?
-Keine Inserate in Zeitungen
-Keine Werbung in der Primetime und auch sonst nicht in den Medien
-deshalb sieht man durchwegs Negativwerbung der Medien, weil sie von Tesla keinen Cent abbekommen (Die stecken das Geld in Innovationen und nicht in die Reisen für Vorstandsmitglieder in die nobelsten Puffs dieser Welt).
Sogar für den, durch einen Diesel-Opel ausgelöste Großbrand in einem norwegischen Parkhaus, wurde Tesla verantwortlich gemacht – diese Sau wurde Wochenlang kreuz und quer durchs mediale Dorf getrieben – gebrannt haben dort hauptsächlich die Tanks der Verbrenner – Die meisten Akkus haben das Inferno sogar überlebt > https://youtu.be/49aNx3w-JjU < – die Richtigstellung habe ich nirgends gelesen.
DIE WERBUNG FÜR TESLA PASSIERT AUTOMATISCH DURCH DIE FANS DER MARKE
Jörg2 meint
@Hermann
Wenn ich es richtig gelesen habe, dann werden die EPA-Werte durch die Hersteller ermittelt (und von der Behörde gegengeprüft).
Ich gehe davon aus, dass PORSCHE nicht manipuliert hat und schlechtere Werte gemeldet hat, als festgestellt.
Ich kann Da keinen Humbug finden.
Man kann den Testzyklus diskutieren und ob die Ergebnisse für deutsche Autobahnen taugen, klar. Aber als Vergleichswert (im Rahmen der testinnewohnenden Fahrzeugnutzung) ist der Test doch zu gebrauchen.
Jetzt könnte man noch diskutieren, dass das alles auf einen PORSCHE nicht zutrifft, der würde anders bewegt werden, als der EPA-Test die durchschnittliche Fahrweise annimmt. Auch das mag so sein. Aber auch kein anderes Auto wird exakt so bewegt, wie der Testzyklus.
Aber wie schon geschrieben: Wir werden sicherlich (mehr oder weniger gute) youtube-Videos von privaten Nutzern sehen können. Dauert vielleicht noch ein wenig, aber es wird kommen.
Hermann meint
Jörg2,
Das EPA Testverfahren ist Humbug, um es unmißverständlich zu sagen. Die EPA Werte sind auch als Vergleichswert unbrauchbar. Man muss sich nicht lange beim Taycan aufhalten, auch zB der EPA Wert für den i Pace ist im Sinne einer Vergleichbarkeit realitätsfern.
OpaTesla meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.