Die Deutsche Tamoil hat im Februar in Kooperation mit dem niederländischen Ladeinfrastruktur-Anbieter Allego ihre erste öffentliche „High-Power-Charging“-Ladesäule (HPC) an einer HEM-Tankstelle in Deutschland eröffnet. Die neue Station befindet sich an der Autobahn 13 zwischen Berlin und Dresden. Elektroautos können dort nun mit bis zu 350 kW Strom beziehen.
Fünf weitere Standorte für 350-kW-Ladesäulen in Brandenburg, Niedersachsen, Hessen, Sachsen und Thüringen stünden bereits fest, teilte die Deutsche Tamoil mit. Das Unternehmen hat eigenen Angaben nach 2018 erste Schnellladesäulen in Betrieb genommen, mittlerweile seien rund fünf Prozent des außerhalb von Großstädten und verdichteten Räumen liegenden Tankstellennetzes ausgerüstet. Vor allem in kleineren Ortschaften gebe es bei den Ladesäulen mit bisher bis zu 50 kW Ladeleistung bereits eine hohe Frequenz.
„Wir setzen verstärkt auch auf den Ausbau in ländlichen Gebieten in Deutschland, um somit großflächig die Möglichkeiten und das Angebot für die Endverbraucher gewährleisten zu können. Wir bei HEM sind Dienstleister für die Mobilität von Menschen und möchten dies auch in Zukunft für die Kunden sein, die sich für die E-Mobilität entscheiden“, so eine Sprecherin.
Neben der jetzt von HEM in Lübbenau in Betrieb genommenen HPC-Säule gibt es an dem Standort auch eine 50-kW-Lademöglichkeit. Elektroautos werden in Lübbenau wie an Allego-Ladepunkten üblich mit Ökostrom versorgt. Die Bezahlung kann über alle gängigen Ladekarten und Zugangs-Apps sowie über Ad-hoc-Laden per Kreditkarte abgewickelt werden.
Die neue HPC-Ladestation in Lübbenau ist Teil von Mega-E. Im Rahmen des paneuropäischen Projekts errichtet Allego an 322 Standorten und in 20 Ländern besonders schnelle Ladepunkte. Elektroautos der neuesten Generation lassen sich an den HPC-Säulen für eine zusätzliche Reichweite von hundert Kilometern in weniger als fünf Minuten aufladen. Die volle Ladeleistung unterstützt derzeit allerdings noch kein Serienfahrzeug.
Egon meier meint
Wenn hier jeder einzelne Schnelllader gefeiert wird als ob die Rolling Stones nochmal ein Konzert geben kann es mit BEV nix werden.
Jede Raststätte und jeder Autohof hat sowas vorzuhalten – dann ist es vorbei mit der Reichweitenangst.
Jörg2 meint
Ich fände es schön, wenn solche Ladesäulen an 24/7-Tanken aus dem Boden wachsen und auch zukünftig Freischaltungen notwendig sind, dass der Tankwart eine Karte rausgeben kann und der Preis sofort an der Kasse gezahlt werden kann (bar, EC…).
Noch besser wäre:
Der Preis steht sowohl auf der großen Preis-Leuchtreklame und an der Säule.
An der Säule steht ne Nummer.
Ich kann, unter Nennung der Nummer, an der Kasse zahlen.
(Wenn „Das Restaurant zur goldenen Möwe“ sich Säulen hinstellt, dann halt die Bezahlerei an deren Kasse.)
Futureman meint
Erfreulich, wie viele Unternehmen sich jetzt an dem Aufbau eines Ladenetzes beteiligen. Dadurch wird es auch irgendwann zu einem Wettbewerb kommen. Wichtig ist aber, das jede neue Ladesäule den Kritikern zeigt, dass es immer schneller vorwärts geht.
Darüber hinaus bommt übrigens der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur. Bei uns gibt es z.B. in diesem Jahr schon die gleich Menge Bestellungen, wie im gesamten letzten Jahr…
Andreas_Nün meint
Wäre nicht schlecht, wenn man in solche Artikel zumindest irgendwelche Preise einbaut.
Abseits davon, es geht wirklich vorwärts mit der Schnelladeinfrastruktur. Wie erwartet, wird diese das geringere Problem sein.
eBiker meint
Allego verlangt 59 Cent am Schnelllader.
Dann stürmisch das übliche – je nachdem welche Roamingkarte man hat Mannes auch billiger sein.
Leotronik meint
Vor einem Jahr war die A13 fast unversorgt und nun Schlellladen an allen Ecken. Super und Danke an die Betreiber.
Peter W meint
Schade dass hier keine Preise für die Ad-Hoc-Ladung genannt werden. Kann sich Allego/Tamoil/HEM/Mega-E von den Preisen bei Ionity absetzen, oder wird auch hier das Geschäftsmodell „Abzocke“ gelebt?