Renault Trucks, seit vielen Jahren Teil der schwedischen Volvo Group, hat den Start der Serienproduktion von Elektro-Lkw bekanntgegeben. Die Technik wurde zuvor mehrere Jahre auf den Straßen erprobt. In Serie rollen ab März in Frankreich als erstes die vollelektrischen Modelle D Z.E. und D Wide Z.E vom Band. Sie ergänzen das bisher nur aus dem mittelgroßen Transporter Master Z.E. bestehende E-Angebot.
Für die Fertigung der Elektro-Modelle wurde die Produktionsanlage in Blainville-sur-Orne umgerüstet. Ein Gebäude mit einer Fläche von 1800 m² ist dort nun komplett der Elektrifizierung von Fahrzeugen gewidmet. Es befindet sich in der Nähe der Montagestraße zum Zusammenbau von Verteilerfahrzeugen, um schnelle und unkomplizierte Prozesse zu ermöglichen, berichtet Renault Trucks.
In dem sogenannten Z.E. Gebäude werden vor und nach der Montage technische Schritte an D Z.E. und D Wide Z.E. durchgeführt. Es wird zudem als Lager für Komponententeile genutzt, unter anderem mit einem temperaturkontrollierten Bereich für Batterien.
Die Herstellung der Elektro-Lkw beginnt eine Woche bevor diese auf die Fertigungslinie kommen, vorher werden im Z.E. Gebäude die ersten Arbeitsschritte vorgenommen, erklärt Renault Trucks. Verschiedene zu einem reinen Elektrofahrzeug gehörende Unterbaugruppen wie Antrieb, Motor, Schaltgetriebe und Zentraleinheit werden von speziellem Personal montiert. Die Teile kommen anschließend auf die Montagelinie, wo sie an Karosserie und Fahrerhaus angebracht werden.
D Z.E. und D Wide Z.E. werden auf derselben Linie zusammengebaut wie ihre Pendants mit Diesel-Technik. Am Ende der Produktionslinie kehren die elektrischen Lkw in das Z.E. Gebäude zurück, dort führen die Techniker letzte Arbeitsschritte für den Strom-Antrieb und Qualitätskontrollen durch. Im Anschluss durchlaufen Die E-Modelle die weiteren Etappen der Serienherstellung mit einem Test auf der Versuchsstrecke und auf dem Prüfstand zur Leistungsmessung.
Der Elektromotor des D Z.E. leistet in der Spitze 185 kW (252 PS), das Drehmoment liegt bei 425 Nm. Mit 300-kWh-Batterie ausgestattet schafft der Elektro-Lkw laut Renault Trucks in der Praxis mit einer Ladung bis zu 300 Kilometer. Der D Wide Z.E. wird von zwei E-Maschinen mit einer Gesamtleistung von 370 kW (503 PS) sowie 850 Nm Drehmoment angetrieben. Die größtmögliche Batterie für dieses Fahrzeug mit 200 kWh Kapazität erlaubt bis zu 200 Kilometer am Stück.
Futureman meint
Wenn es jetzt wie bei PKW´s jedes Jahr 50km Reichweite werden, ist es nur eine Frage der Zeit bis andere Antriebstechniken in der Versenkung verschwinden.
Wahnsinn was dann an Akkukapazität zur Verfügung steht, um am Wochenende Überschusswindstrom aufzunehmen. Da braucht es dann keine teuren Energieumwandler mehr…
alupo meint
Das finde ich klasse.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Preise so gewählt werden (können), dass die nachfragenden Unternehmer auch einen finanziellen Vorteil daraus ziehen können.
Alex meint
Bis die ersten H2 LKW‘s Marktreif sind, werden die BEV LKW‘s schon längst voraus sein. So wie es bei dem PKW passiert ist.
Nächste batteriegenerationen werden auch 500km – 700km möglich machen.
Sauber Renault!
Jörg2 meint
Ich glaube auch, es wird wie im PKW-Bereich sein:
Die Halter mit eigenen Stellflächen plus Stromanschluss (= Frachtführer mit Betriebshöfen) werden die ersten sein. Wer von externer Ladeinfrastruktur abhängig ist, wird weiterhin Verbrenner nutzen.
OpaTesla meint
Stopp…
hat nicht mal ein wichtiger deutscher Manager gesagt, Batterie LKW gehen nicht????
Gerhard Ratermann meint
Nun ja die französische Mitarbeiter/innen haben halt da so ein Problem mit der deutschen Sprache und habe das wohl nicht so ganz verstanden.
Man muss nicht immer sagen es geht so was muss gemacht werden das es geht.
alupo meint
Ja, das war u. a. Dipl. – Kaufmann Martin Daum, verantwortliches Vorstandsmitglied bei Daimler Trucks and Buses.
Ich glaube, dass er es selbst besser weiß, er aber seinen Laden logischerweise nicht ruinieren darf im Sinne von „wir haben nichts“. Also muss er Zeit gewinnen und dafür eignet sich die Verunsicherung der Menschen durch vermeintliche Alternativen in der Zukunft. Die sollen warten, so wie damals der Godot von Samuel Beckett.
150kW meint
„wir haben nichts“
Haben sie aber.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Dann hätten sie ja „das Beste (oder nichts)“. Und das Beste haben sie definitiv nicht.
alupo meint
Ich habe heute extra aufgepasst und im Schabenländle geschaut, ob ich einen eLKW von live Daimler sehe.
Leider absolute FEHLANZEIGE :-(.
War auch nicht anders zu erwarten, oder?
Karla01 meint
Diese Aussage ist
– bezogen auf Langstrecken LKW welche Ladungen durch ganz Europa karren
– weitestgehend heute noch gültig
Damals ging es um den Semi und dessen angekündigten Reichweiten und was er wirklich kann werden wir ja dieses Jahr vielleicht irgendwann mal sehen.
Selbst wenn er es kann, muss man sich immer noch fragen ob es realistisch ist den heutigen LKW Verkehr durch Batterie-gestützte LKWs zu ersetzen wenn bereits jetzt vom Rohstoffmangel gesprochen wird (wegen ein paar hunderttausend Autos pro Jahr), wie sogar Musk selbst schon im Mai 2019 vermerken lies. Lass da mal Millionen Autos und paar hunderttausend LKWs draus werden.
Das was der Renault abdeckt gibt es wenn auch nicht so schön skalierbar ausgeführt meines Wissens auch schon von anderen Herstellern. Das ist alles schön und gut, am Ende wird angeboten was gefragt ist. Das ist jetzt nicht gerade rocket Science. Wenn ein deutscher OEM das bringen muss kann er es auch und ob er es muss bestimmt der Markt und der muss erst mal so groß sein, dass dabei auch ein Geschäft entsteht das sich lohnt.
Wenn dem nicht so ist, kannst dich gerne hinstellen und von deinem Ersparten ein paar LKWs bauen und verschenken
Jörg2 meint
@Karla01
Der Ladungsverkehr, quer durch Europa, im Extremfall mit vagabundierenden LKW ist, man mag es manchmal auf der Autobahn nicht glauben, der kleinere Teil. Wenn Stück-für-Stück die max. 200.300km-Fahrten weg vom Diesel kommen, wäre schon viel geholfen.
Bisher haben die TESLA-Ansagen zu Reichweiten immer halbwegs hingehauen (Sommer). Ich bin daher gespannt, was so an Erfahrungsberichten kommen wird, wenn die ersten 100…200 SEMI in Fahrerhand sind (und die ersten Spielevideos über Beschleunigung und Zehnägelschneiden bei 90 auf der BAB durch sind).
Karla01 meint
Naja, was für die Lebensqualität der Bürger am meisten bringt, da eine Vielzahl von vermeinbaren Belastungen dadurch vermieden oder verlagert werden könnte, wurde gerade in den Wind geschossen, nämlich elektrische Zustellfahrzeuge.
Alles Kommunale was mehr rumsteht als rumfährt, was sogar Energiequellen zur Erledigungen seiner Aufträge benötigt, könnte so gut mit so viel positiver Wirkung nach und nach ersetzt werden durch elektrische Fahrzeuge. Dabei gehts es nicht um die Abgase in der Statistik, die sind irrelevant bei den paar Autos und km/Betriebstunden, nein es geht um Lärm und dass die Fahrzeuge direkt neben dem Bürger den halben Tag im Stand laufen. Das sind reale Belastungen die einfach vermeidbar sind, welche dem entlasteten Bürger mehr bringen wie irgendwelche Papierwerte.
Jörg2 meint
@Karla01
Meinst Du das StreetScooter-Thema?
Peter W meint
Renault profitiert jetzt von der Entwicklung die bei Volvo gelaufen ist. Volvo war beim LKW schon immer deutlich besser als die Konkurrenz.
Jörg2 meint
Das sind gute Nachrichten!
Mit diesen Fahrzeugen ist ein Großteil der Transporte abwickelbar: Einhol- und Verteilerverkehre, Punkt-zu-Punkt-Verkehre. Der Einsatz bei solchen Verkehren erfolgt regelmäßig von und zum eigenen (fremden) Betriebshof. Die Standzeiten sind oft lang. Ladeinfrastruktur im Besitz der Frachtführer würde hier ausreichen.
(Mein persönlicher Wunsch: Zügig die Müllfahrzeuge umrüsten und auch die Presse auf leise trimmen.)
Raphael R meint
Sehe ich genau gleich.
Für Müllfahrzeuge sind Dieselmotoren so oder so eine denkbar schlechte Wahl. Tuckern nur in Teillast, werden nie richtig warm, lassen viel Russ und NOx raus, lärmen.
Jörg2 meint
Und dann noch für den einen oder anderen „Kollegen“ irgendwas zwischen „Sprechverbot bis 08:00“ und „Benimmschule“. Dann wäre der rollende Container das lauteste…
;-))
Raphael R meint
:-) dies wird wohl deutlich schwieriger sein, E-LKW ist dagegen fast ein No-Brainer
Ernesto 2 meint
Beeindruckend, Renault wieder mal ganz vorne dabei. Wo bleiben da unsere berühmten deutschen Hersteller? Wer jetzt nicht loslegt, der wird wohl auf der Strecke bleiben.
Raphael R meint
Mercedes e-Actros
Peter W meint
Versuchsfahrzeug! Wegen fehlender Akkus nicht in Serie lieferbar.