Neben BMW gilt vielen auch Daimler als E-Mobilitäts-Nachzügler. Zwar haben die Schwaben wie ihr bayerischer Wettbewerber bereits diverse Plug-in-Hybride und erste reine Elektroautos im Programm, echte Konkurrenz für Tesla & Co sind sie aber nicht. Daimler-Chef Ola Källenius bekräftigte nun, trotz Gewinneinbruch im letzten Jahr und Coronavirus die Elektrifizierung weiter voranzutreiben.
Die Redaktion des Handelsblatts sprach Källenius in einem Interview darauf an, ob die Elektrifizierung und Digitalisierung des Unternehmens aufgrund der Coronavirus-Krise ausgesetzt werde. Seine Antwort: „Sowohl bei der Elektromobilität als auch bei der Digitalisierung unserer Produkte und Prozesse machen wir maximal Druck.“ Aus heutiger Sicht gebe es keine Verzögerungen, die Projekte würden weiterlaufen.
Unabhängig der Antriebsart hat Källenius im März wie die Chefs anderer Autobauer in europäischen Werken vorübergehend die Fertigung heruntergefahren. Damit helfe man dabei, die Infektionsketten zu unterbrechen und schütze die Mitarbeiter, erklärte er. Es handele sich aber auch um eine unternehmerische Maßnahme, um Absatz und Produktion in Einklang zu bringen.
Der seit Mai 2019 an der Spitze von Daimler stehende Manager unterstrich, dass der Konzern derzeit keine Staatshilfe brauche. Man sei mit „einer hohen Liquidität solide ausgestattet“ und grundsätzlich „in einer guten Verfassung“. Die Möglichkeiten der Politik zur Kurzarbeit werde man aber nutzen. „Generell gilt, dass die Industrie eine sehr gute Auftragslage vor dieser Krise hatte“, merkte Källenius an. Wenn nun in dieser Sondersituation Firmen Unterstützung bräuchten, dann müsse der Staat handeln.
Seine Strategie für die aktuellen Herausforderungen fasste Källenius mit „Solidarität und Flexibilität“ zusammen. Die Bürger und Gesellschaft müssten zusammenhalten. Für Unternehmen sei Flexibilität entscheidend – etwa in Form des zügigen Herunterfahrens von Fabriken, die man später „sehr schnell“ wieder hochfahre. Den Mitarbeitern versprach Källenius, dass die Sicherheit der Arbeitsplätze „nicht zur Diskussion“ stehe – zumindest nicht über die bereits beschlossenen Einsparungen hinaus.
Seine Hauptversammlung hat Daimler aufgrund der aktuellen Krise in Deutschland und anderen Ländern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Auf mögliche Neuigkeiten zu den E-Mobilitäts-Plänen des Unternehmens muss daher gewartet werden. Källenius hat aber erst kürzlich betont, bei Pkw in den kommenden Jahren klar auf Stromer zu setzen.
Ob Daimler im aktuellen Umfeld mit Strafen aufgrund zu hoher CO2-Emissionen in der EU rechne, wollte der Konzernchef im Gespräch mit dem Handelsblatt nicht sagen. Die Emissionsvorgaben sind hierzulande in diesem Jahrzehnt deutlich strenger, Premium-Hersteller wie Daimler stehen mit ihren vielen großen, schweren und spritdurstigen Modellen besonders unter Zugzwang. Um eine Verschiebung der Emissionsregeln, wie sie einige Hersteller scheinbar bei der EU angefragt haben, bemühe sich Daimler nicht. „Wir tun alles, um die CO2-Ziele der EU zu erreichen“, so Källenius.
Kalle meint
Ich denke, das dieses Jahr die CO2 Strafzahlungen ausfallen werden ,wegen des Corona Virus.
Außer China und Südkorea wird es kein Land geben was den Corona Virus so schnell in den
griff bekommt . Das heist die Autoindustrie wird nicht nur drei Wochen stillstehen, sondern
Monate.
Strauss meint
Der Druck von MB ging halt die letzten Jahre ans falsche Ort. Tesla brauchte die nicht lange
als Unterstützer. H2 war auch ein Weg ins nichts. Mit ihren Hybrids sind sie aber bei den Leuten. Da verkaufen sie in den meisten Ländern der Welt, dank ihrem guten Namen, wo auch GM Chevrolet die Segel gestrichen hat, und Tesla mit rein Elektrischen noch nicht Fuss fassen kann.
Heinrich Tünte meint
Hallo ,war da mal was! Hatte Mercedes- Benz nicht mal eine Kooperation mit Tesla.
Was ist daraus geworden. Ich sag es nicht gerne ,war da nicht ein bisschen
Hochmut im spiel.
Jürgen Baumann meint
Als ich am Mercedes Werk in Sindelfingen vorbei fuhr mit meinen neuen elektrischen Auto (Reichweite im Winter leider nur 1’200 km mit einer Akkuladung), um meine Verwandten im Norden zu besuchen, habe ich gestaunt, wie schnell die Natur die ehemaligen Werksgebäude wieder übernommen hat, die vor ein paar Jahren praktisch über Nacht verlassen wurden. Durch den Asphalt der Parkplätze schossen junge Birken nach oben, in den fensterlosen Hallen spielten die Schwalben, leider hatte sich auch etwas Kehricht angesammelt und in einer Ecke standen moosüberzogene Fahrzeuge, die sich als unverkäuflich erwiesen hatten.
Wir schrieben den 2. August 2026.
Hans-Peter Gobeli meint
Hans-Peter G
Ich fahre seit 3 Jahren einen Mercedes B 250 E, also rein elektrisch
mit vielen Tesla Komponenten ausgestattet !
Ich bin vom elektrischen Fahren begeistert.
Für mich gibt es keinen bessern, emmisionsfreieren Antrieb als den Elektromotor
Problem ist und bleibt die Reichweite und das zu verschiedenartige Ladeangebot.
Daimler enttäuscht mich, dass Sie nicht mehr aus der Zusammenarbeit mit Tesla gemacht
haben und nur EQC als zu teuren und zu schweren Personenwagen
auf den Pw Markt gebracht haben, Schade !
Thomas meint
Mich würde mal interessieren wie der Autor darauf kommt, dass die aktuellen Plug-in Hybride und reine Eletroautos nicht komkurrenzfähig sind. Von den reinen Zahlen sind sie es schon. Also muss er alle Autos im Vergleich gefahren sein, dann kann er aber die Erkenntnisse teilen. Und wer Tesla & Co weiß ich auch nicht genau. Tesla natürlich schon, aber Co?
Reiter meint
Viel stressfreier ist es doch chinesischer Blechbiegerzulieferer zu werden. Dann gibts Autos mit Software und schönen Spaltmaßen ;-)
Andreas meint
>Ob Daimler im aktuellen Umfeld mit Strafen aufgrund zu hoher CO2-Emissionen in der EU rechne, wollte der Konzernchef im Gespräch mit dem Handelsblatt nicht sagen.
Natürlich wurde dies betrachtet. Desahlb doch auch die Merkelsche Verzögerung der Verschärfung um 5 Jahre auf 2020.
Die Emissionsvorgaben sind hierzulande in diesem Jahrzehnt deutlich strenger, Premium-Hersteller wie Daimler stehen mit ihren vielen großen, schweren und spritdurstigen Modellen besonders unter Zugzwang.
Keine Überraschung für die Industrie.
Um eine Verschiebung der Emissionsregeln, wie sie einige Hersteller scheinbar bei der EU angefragt haben.
Mercedes wird CV in eine paar Wochen vorschieben. Müssen jetzt nur den Dummen finden ,der das laut als erstes fordert.
Daniel S meint
CO2-Strafzahlungen sind doch kein Problem! Sollen sie diejenigen zahken, die sie verursachen. D. h. einfach die Spritschleuderautos teurer machen. Heisst Verursacherprinzip.
Andreas_Nün meint
Ich denke Daimler sollte weiterhin ganz ganz stark beim Wasserstoff dran bleiben!
Egon meier meint
auf gar keinen Fall .. -Totgeburt
Htglc meint
Angebot und Nachfrage in Einklang bringen…. schlechter Witz…warte schon geschlagene 3 Monate auf mein bestelltes Auto….. seit Unterschrift kein Ton seitens Mercedes…. an Arroganz schlecht zu überbieten. Das wird der siebte Mercedes und definitiv der letzte.
stefan meint
Cool bleiben, ich lese den Satz als gelungenen Sarkasmus :)
Daniel S meint
Ironie?
Bestimmt!
Andreas_Nün meint
Ja, könnte sein;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Premium-Hersteller wie Daimler stehen mit ihren vielen großen, schweren und spritdurstigen Modellen besonders unter Zugzwang.“ Immerhin scheint Daimler endlich mit seinem Wissen in der Realität angekommen zu sein. Handelt er auch danach? Ich meine ausdrücklich nicht die Form von „Ankündigungen“ sondern konkrete, terminierte Maßnahmen, wie man früher im Konzern sagte: „mit der Hand am Arm.“
Peter W meint
Mich hat der Satz auch sehr überrascht. Vor kurzem war noch die Rede von hocheffizienten Antrieben.