Karma Automotive bietet aktuell nur die teilelektrische Limousine Revero an, arbeitet aber auch an reinen Elektroautos. Seine E-Antriebs-Technik will das zum chinesischen Zulieferer Wanxiang gehörende US-Unternehmen auch anderen Herstellern anbieten – darunter in Form der jetzt vorgestellten „E-Flex Platform“.
Bei der Plattform handele es sich um ein flexibles Fahrgestell für die schnelle Entwicklung und Markteinführung von elektrifizierten Fahrzeugen. Die Architektur könne als Basis für herkömmliche Pkw, aber auch Supersportwagen oder autonome Nutzfahrzeuge dienen. „Es sind bis zu 22 verschiedene Konfigurationen möglich, die diverse Batteriepaket-Varianten und unterschiedliche Antriebssysteme umfassen. Wir können je nach Priorität des Herstellers ein breites Spektrum an Konfigurationen liefern“, so der für das operative Geschäft von Karma Automotive verantwortliche Manager Kevin Pavlov.
Karma Automotive wirbt damit, dass sich Elektrofahrzeuge mit seiner E-Flex Platform ohne Investitionen von derzeit bis zu einer Milliarde Dollar konzipieren und bauen lassen. Unternehmen könnten mit der Plattform schneller und zu „erheblich reduzierten“ Kosten in die E-Mobilität einsteigen. Karma Automotives aktuelles E-Modell mit Benzingenerator als Reichweitenverlängerer Revero GT baue bereits auf der Technik auf.
In den nächsten Wochen will Karma Automotive weitere teilelektrische Möglichkeiten der entwickelten Technologie sowie Plattformen für reine Elektroautos und Prototypen präsentieren. Einen Ausblick auf Design und Technik kommender Voll-Stromer hat die Marke Ende letzten Jahres mit dem SC2 Concept gegeben: ein Supersportler mit trotz 800 kW (1088 PS) Leistung über 560 Kilometer Reichweite.
Karma Automotive hat erklärt, sich als E-Mobilitäts-Zulieferer etablieren zu wollen. Neben Antriebstechnologien sollen dazu moderne Lösungen für Fahrzeug-Cockpits und -Konnektivität, Sicherheits-Features und Selbstfahr-Technik sowie Cloud- und Software-Produkte vorangetrieben werden. Als Zielgruppe für das künftige Angebot nennt Karma Automotive Startups, Wissenschaftler, Unternehmen, Dienstleister und Entwickler.
hu.ms meint
Die hier zu sehende hardware können viele relativ schnell.
Mit den notwendigen rechnern und deren programmen ist das nicht so einfach.
hu.mus meint
Hm. GrübelGrübel.
„Karma Automotive wirbt damit, dass sich Elektrofahrzeuge mit seiner E-Flex Platform ohne Investitionen von derzeit bis zu einer Milliarde Dollar konzipieren und bauen lassen. Unternehmen könnten mit der Plattform schneller und zu „erheblich reduzierten“ Kosten in die E-Mobilität einsteigen.“
Ist das nicht auch das Konzept für den MEB von VW?
Langsam gewinne ich den Eindruck, das viele Automotive-Unternehmen eigene Plattformen entwickeln, die sie den anderen Herstellern / Konzernen anbieten wollen. Geklappt hat das bisher nur bei VW/Ford, soweit ich informiert bin.
Wenn von den anderne Unternehmen bald jeder eigene Plattform haben wird, wer kauft dann noch? Es gibt ja eigentlich nur noch Anbieter… von BEV-Plattformen
höchstens die kleineren Hersteller, die neu an den Markt wollen – sofern Sie den Einsteig überleben
Raphael R meint
Das Angebot einer Plattform an andere Hersteller hilft natürlich auch, die darauf aufgebauten Stückzahlen zu erhöhen und damit die Amortisation der Entwicklung zu beschleunigen … dies könnte evtl. ein Hinweis darauf sein, dass sich Karma selbst gar nicht in der Lage sieht, genügend Autos zu produzieren, um profitabel zu wirtschaften. Aus diesem Grund hat z.B. Fiat mit der Einführung des derzeitigen 500 damals auch gewartet, bis sie einen Partner zur Teilung der Entwicklungskosten hatten (war dann der Ford Ka Gen. 2).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
In den Anfängen der Automobilisierung war es auch so, dass es Spezialisten für Antriebe und Fahrwerke gab und spezielle Aufbautenhersteller (Karosseriebauer). Ob sich das in der heutigen Großserie wirtschaftlich betreiben lässt, glaube ich nicht. Die Cooperaton von VW und Ford erstaunt mich jedenfalls. Aber Daimler hat auch mal ein paar Jährchen mit Chrysler zusammengearbeitet, was die Stuttgarter letztendlich viele Ressourcen gekostet hat. Und die Amerikaner nicht davor bewahrt hat, sich mit Fiat zusammenzuschließen.
Für Nischenhersteller sind allg. verfügbare Plattformen natürlich eine schöne Sache.
Raphael R meint
Bei Ford könnte der Bezug der VW MEB Plattform evtl. auch eine Stop-Gap Lösung sein. Vielleicht haben sie mit eigenen Entwicklungen zu lange gewartet, so dass sie zumindest mal für eine Generation auf die MEB Plattform setzen (ich habe keine Infos dazu).