Das Kerngeschäft der Nikola Motor Company sind Elektro-Lkw mit Batterie-Antrieb sowie optionaler Brennstoffzellen-Wasserstoff-Technik für mehr Reichweite. Flankierend treibt das US-Startup zu Entwicklungs- und Testzwecken kleinere Fahrzeuge wie das E-Quad NZT voran. Anfang dieses Jahres wurde außerdem ein elektrischer Pickup-Truck angekündigt. Das Modell „Badger“ soll bald bestellt werden können, auch die Produktionspläne kommen laut dem Hersteller voran.
Nikola-Motor-Gründer Trevor Milton teilte im Juni mit, dass man mit drei Autoherstellern über ein Gemeinschaftsunternehmen für den Badger verhandele. Den gewählten Partner für das Projekt werde man „in wenigen Monaten“ bekanntgeben. Der Nikola-Pickup solle 2022 oder früher starten, sagte Milton. Es sei weiter geplant, eine rein batterieelektrische und eine wasserstoff-elektrische Brennstoffzellen-Variante anzubieten. Vorbestellungen sollen ab Ende dieses Monats möglich sein.
Nikola Motor hat angekündigt, dass der 5900 mm lange und 2160 mm breite Badger im Batterie-Betrieb bis zu 483 Kilometer am Stück schaffen werde. Mit zusätzlichem Brennstoffzellen-Wasserstoff-System an Bord sollen knapp 966 Kilometer möglich sein. Zum Vergleich: Der für Ende 2021 in Aussicht gestellte „Cybertruck“ von Elektroauto-Branchenprimus Tesla soll exklusiv mit Batterie mehr als 800 Kilometer mit einer Ladung schaffen.
„Wir haben es unmittelbar auf das Segment des Ford F-150 abgesehen und er wird auch ein direkter Wettbewerber für den Tesla Cybertruck sein“, sagte Milton dem Tech-Portal TechCrunch zum kommenden Badger. Den vom im letzten Jahr üppig mit frischem Kapital versorgten US-Startup Rivian geplanten Elektro-Pickup R1T habe man nicht im Visier. Dieser sei kleiner und ziele auch nicht auf gewerbliche Kunden etwa aus der Baubranche ab.
Im Februar hatte Nikola Motor Entwürfe für den Badger präsentiert, Firmengründer Milton reichte kürzlich einen aktuellen Ausblick auf den Innenraum nach. Weitere Neuigkeiten oder Details zu dem ersten Pkw des Unternehmens verriet er nicht.
In Serie produziert Nikola bislang kein Produkt. Das Startup war zunächst mit der Ankündigung von mit Wasserstoff arbeitenden Elektro-Lkw für die Langstrecke an die Öffentlichkeit getreten. Später wurde dann beschlossen, auch nur mit Batterie fahrende Lastwagen zu bauen – darunter ein speziell für Europa entwickeltes Modell. Seit diesem Monat ist Nikola Motor in den USA an der Börse gelistet, was die Pläne unter anderem für die E-Lkw-Produktion in Europa beschleunigen soll.
ze4you meint
Früher begannen alle Märchen mit „Es war einmal …“, heute beginnen sie mit „Nikola Motor hat angekündigt“.
Franz mueller meint
Startup, das noch nie irgendwas produziert hat, lässt seine Fahrzeuge im Auftrag fertigen. Hört sich ja super an, kann nur ein Erfolg werden.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Klingt realistischer und eher machbar, als wenn ein Start-up, welches noch nie irgend etwas produziert hat, es selbst machen will. Magna als Auftragsfertiger wäre eine Möglichkeit. Wurde auch schon bei anderen Größen ins Spiel gebracht und wird von anderen Größen genutzt.
Hans meint
Ist Milton der neue Fisker?
Swissli meint
Mit dem Unterschied, dass Milton nach dem Börsengang jetzt Milliardär geworden ist.
Die Bewertung ist absurd hoch.
Iveco und Bosch werden den ersten Nikola LKW wohl auf die Strasse bringen. Die Frage ist, wozu Nikola noch gebraucht wird. Renderings und Liftschlösser baien können viele.
Raphael R meint
solche Firmengebilde sind brauchbar für Geldbeschaffung und Risikoabtretung :-)