Das chinesische Startup Aiways bereitet die breite Einführung seines Elektroautos U5 in Europa vor. 500 Exemplare des SUV sind bereits auf dem Weg nach Korsika, wo sie vom Autovermieter Hertz eingeflottet werden. Bald sollen auch Privatkunden beliefert werden. Im Vorfeld wirbt Aiways mit den diversen etablierten Firmen, die hinter dem U5 stehen.
Die Qualität des U5 werde unter anderem durch deutsche Unternehmen wie Bosch, BASF, Benteler Automotive und Siemens gesichert. Sie spielten sowohl in der Konstruktionsphase wie auch der Fertigung des Elektroautos eine tragende Rolle, heißt es in einer Mitteilung. Das gelte auch für Spaniens größten Automobilzulieferer Grupo Antolin sowie Autoneum und Georg Fischer aus der Schweiz.
„Der Gründergeist des Start-up Aiways und die langjährige Erfahrung renommierter Lieferanten bringen das Beste aus zwei Welten zusammen: Der Aiways U5 ist ein moderner Personenwagen auf hohem technischen Niveau, ausgestattet mit innovativer, zukunftsorientierter Technologie“, sagt Alexander Klose, bei Aiways verantwortlich für das Auslandsgeschäft.
Die Robert Bosch GmbH habe nach Vorgaben von Aiways das elektrische Lenksystem des U5 beigesteuert. Dass das Batterie-SUV „außerordentlich leicht für eine effiziente Energieausbeute“ baue, liege auch an der zusammen mit dem deutschen Karosseriebau-Experten Benteler Automotive entwickelten Hybrid-Bauweise.
„Wegweisende Verbindungs-, Guss- und Formtechniken, die mit der Schweizer Firma Georg Fischer entwickelt wurden, verhelfen zu einer 50 Prozent steiferen Karosserie im Vergleich zu einer konventionellen Stahlbauweise“, so Aiways. Das Ergebnis sei ein Fahrzeug mit einem Leergewicht von 1750 Kilogram, das trotz 360 Kilogramm schwerer 63-kWh-Batterie mehr als 400 Kilometer gemäß WLTP-Norm schaffe. Die im Innenraum des U5 eingesetzten, „qualitativ hochwertigen“ Materialien und Sitzpolster stammten von den Ausstattern Autoneum aus der Schweiz und der Grupo Antolin aus Spanien.
1,73-Milliarden-Euro-Werk in Shangrao
In seine Fertigungsanlage im chinesischen Shangrao investiere Aiways 1,73 Milliarden Euro. In die Produktionsstätte fließe die Expertise führender Anlagenbauer aus Asien und Deutschland ein. So habe man etwa mit Siemens neueste Standards der Industrie 4.0 umgesetzt. Parallel zum physischen Werk in Shangrao existiere ein virtuelles Modell der Fabrik, das über das Internet mit der Fertigung vernetzt ist. Damit könnten die Produktionsschritte mit Vorgaben abgeglichen und sichergestellt werden, dass jedes Fahrzeug den Fertigungsprozess fehlerfrei durchläuft.
Das Werk in Shangrao arbeitet laut Aiways mit einem Automatisierungsgrad von 90 Prozent. Dazu trage auch der schweizerisch-schwedische Ausstatter von Industrierobotern ABB bei. Im Karosseriebau arbeiteten Roboter von Kuka aus Deutschland. Die vom deutschen Anlagenbauer Eisenmann errichtete Lackiererei funktioniere hocheffizient und übertreffe aktuelle Umweltschutzrichtlinien. In der Montagehalle, mit 159.269 Quadratmetern das größte Einzelgewerk am Standort Shangrao, nutze man Fertigungsstraßen des deutschen Anlagenbauers Dürr.
Im Anschluss an die Fahrzeugmontage werden an einer Batteriestation von Aiways vorgefertigte Speicherzellen zu geschlossenen Akkumodulen gefügt, erklären die Chinesen. Ein Akkublock bestehe aus 24 Modulen zu jeweils vier Lithium-Ionen-Zellen. Die Zellen stammten von dem chinesischen Akkufertiger CATL.
Das Werk in Shangrao verfüge über eine jährliche Produktionskapazität von 150.000 Einheiten, so Aiways abschließend. In der nächsten Ausbaustufe könne bis auf 300.000 Fahrzeuge erhöht werden. Ab Juli/August sollen private Kunden in Europa den U5 bestellen können. Die Auslieferung des hierzulande für unter 40.000 Euro vertriebenen Elektroautos starte „voraussichtlich“ ab Ende September.
Wasco meint
Noch spielen start ups wie Aiways, Nevs, Polestar, oder Byton keine Rolle. Sogar in China.
Nio (ES6, ES8, bald EC6), WM Motors (EX5), und Xpeng (G3, bald P7) dagegen haben schon zehntausende Autos verkauft.
Mal sehen wie es läuft.
Wasco meint
Auch GAC mit dem Aion S (ca. 50k verkauft) und Hozon mit Neto NO1 sind gut dabei.
hu.ms meint
Die zulassungszahlen werden nächstes jahr – wie bei den konkurrenten z.b. ID.4 oder M Y – zeigen was die leute in D und europa kaufen.
Silvio Schröter meint
Wo wird das EV denn vertrieben ?!? Weder Website noch Konfigurator geschweige eine Vorbestellung.
ecomento.de meint
Die Website für Europa ist https://www.ai-ways.eu/. Vertrieben werden die Fahrzeuge hierzulande im Direktvertrieb zusammen mit Euronics: https://ecomento.de/2020/02/28/china-elektroauto-aiways-u5-startet-online-euronics/
VG | ecomento.de
Oliver Wunsch meint
Dann muss die Fabrik schon länger stehen, die Firma Eisenmann hat am 9. Juli 2019 Insolvenz angemeldet.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Nur weil eine Firma Insolvenz anmeldet heißt das nicht, dass sie nichts mehr macht oder nichts liefert. Gut laufende oder innovative Geschäftsbereiche werden gern übernommen oder nach einer Sanierung weitergeführt. Die Webseite macht zumindest nicht den Eindruck, dass man nichts mehr macht.
Reiter meint
Einmal deutsche Technik wieder direkt nach Hause geliefert….dann haben die Chinesen es gleich leichter daneben Werk2 ohne ausländische Technik hinzustellen.
Oswaldo meint
Das liest sich doch gut, mit anderen Worten nichts anderes als ob einer der deutschen oder sonstigen renommierten Hersteller in China fertigt!
Von wegen China Qualität!!
Ich bin gespannt auf die erste Begegnung mit dem Fahrzeug