Im Februar hatte Aral an einer seiner deutschen Tankstellen die letzten „ultraschnellen“ Ladesäulen für Elektroautos im Rahmen eines Pilotprojekts mit insgesamt fünf Stationen eröffnet. Das Unternehmen gab nun bekannt, hierzulande zahlreiche weitere Lademöglichkeiten zu installieren.
Aral investiere weiter in besonders schnelle Elektroauto-Ladesäulen und plane in den nächsten 12 Monaten die Inbetriebnahme von über 100 Ladepunkten an Tankstellen in Deutschland. „Wir möchten ein führender Anbieter von ultraschnellen Ladestationen sein und sind als Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft eine ideale Anlaufstelle für das schnelle Laden unterwegs“, so Aral-Vorstand Patrick Wendeler.
Die geplanten Ladesäulen werden von Aral in Eigenregie betrieben, sollen exklusiv Ökostrom liefern und verfügen über eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt. Mit den sogenannten High-Power-Chargern (HPC) können Elektroautos innerhalb von zehn Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern ziehen – in Serie gibt es entsprechende Modelle allerdings noch nicht.
An rund dreißig ausgewählten Aral-Tankstellen, vorwiegend an Autobahnen, Bundesstraßen und in Großstädten, sollen innerhalb eines Jahres jeweils zwei Säulen mit je zwei Ladepunkten ans Netz gehen. „Mit unseren fünf Pilotstationen konnten wir im letzten Jahr wertvolle Erfahrungen sammeln, die nun in unsere weitere Planung einfließen. Wir werden das Stromladen noch stärker in das Gesamtangebot der Stationen integrieren, die Verkehrsführung auf dem Tankstellengelände verbessern und für unsere Kunden, wo möglich, eine Überdachung bauen“, erklärt Wendeler.
Die nächsten Ladestationen an Aral-Tankstellen sollen in den folgenden Wochen in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) und Wollin (Brandenburg) ans Netz gehen. Die genaue Reihenfolge der Inbetriebnahme der weiteren Anlagen hänge unter anderem vom Netzausbau ab. Langfristig plane Aral die Errichtung von Ultraschnellladesäulen „an mehreren hundert Standorten, wenn sich dort ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell realisieren lässt“.
Zur Nutzung der Schnellladetechnik von Aral stehen verschiedene Zahlungsoptionen an der Säule zur Verfügung, unter anderem ein Kreditkartenterminal oder eine mobile Bezahl-Webseite mit einem QR-Code, eine Ladekarte oder App eines Mobilitätsdienstleisters im Hubject-Verbund oder die Aral Fuel & Charge-Karte für Geschäftskunden. Ab 2021 will der Tankstellenbetreiber auch eine eigene Elektromobilitäts-App für Zahlungen anbieten.
Big Blue meint
Prinzipiell möchte ich auch sagen, je mehr Ladesäulen, desto besser…
Wer diese baut, ob die Säulen rot, grün oder blau sind, groß oder klein völlig wurscht, zu Erst müssen sie funktionieren – das Laden und das Bezahlen! … und dann ist die angedachte Überdachung erstrebenswert und nicht nur für die neu errichteten Ladesäulen, man könnte ja auch (dort wo möglich und erlaubt) auch eine Überdachung nachrüsten. Aber sehr wahrscheinlich ist es in Deutschland mal wieder so: dort wo es möglich wäre eine Überdachung zu bauen ist es verboten und dort wo es quasi unmöglich ist ein Dach zu bauen, wäre es erlaubt…
Thorsten Schütz meint
Gerade ausprobiert und was soll ich sagen – hat super funktioniert Im Main Franken Park 21 bei Dettelbach – nämlich garnicht. Deutschland steckt, was die Ladesäulenstruktur angeht einfach noch in den Kinderschuhen. Wer mal hervorragend erwähnt werden muss, ist definitiv Ionity, hier funzt vom Ladestrom bis zur Bezahlung einfach alles.
Chris meint
Wieder mal gute Nachrichten. E-Mobilität entsteigt den Kinderschuhen. Bald wird Laden überall möglich sein.
Elektronudel meint
Warum so wenige? Davon kriegt man doch eh nichts mit! Deutschland ist groß
Hans meint
Ich sehe die Zukunft so das alle Tankstellen das anbieten werden und nach Tageszeit oder besserer Windausbeute der Preis variiert. Viel produzierte Strom besser Preis.
Max1 meint
Aral. Alles super. Vom fossilen Ölmulti zum „regenerativem“ Stromanbieter… Multiplexität sowie Marketing beleben das immer schwächer werdende (Öl)-Geschäft… Aber: Bravo Aral, dièse Gesellschaft geht in die richtige Richtung!
Peter W. meint
… und welcher Teil der Preisanzeige ist für den Strompreis? Die 59 ct ganz unten oder die 138 ganz oben?
Klaus Schürmann meint
Es geht sogar bis 161,9 für AralShellBP usw. speziell für Rennfahrer im Freiefahrtfürfreiebürgerautoland ???????? als Preis für 1 Liter auf dem Foto ! Die netten Herren auf dem Bild zeigen auch den Komfort für die normalen Verbrennerkunden: Dach überm Kopf und trockenen Zugang zum einheitlichen und gleichzeitig variablen Bezahlvorgang.
Davon sind die ????????Stromtankstellen noch Jahre entfernt!
ze4you meint
Die fünf bereits vorhandenen Standorte sind alle auf Störung. Zufall oder nicht, der Einsatz von fossilen Riesen für die E-Mobilität hat jedenfalls jede Beachtung und auch Beobachtung verdient. Erst, wenn sie es sich verdient haben, können wir dann auch über Achtung sprechen. Bis dahin sind wir noch im Reich der Imagepflege und des Marketings.
DerMond meint
Neue Ladesäulentechnik für verschiedenste Herstellermarken mit diversen Abrechnungsmöglichkeiten, angeschlossen an ein altes gewachsenes Stromnetz – Man kann froh sein dass die Dinger anfangs nicht regelmäßig abbrennen oder ganzen Stadtvierteln Stromausfälle bescheren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
So ein Quatsch, es gibt kein altes Stromnetz. Die Stromversorgung in Deutschland ist auf einem Top-Niveau, was natürlich nicht heißt, das neue, größere Anforderungen eine ständige vorausschauende Ertüchtigung des Netzes erfordert. Dafür zahlen die Stromkunden über den Strompreis Netznutzungsgebühren.
DerMond meint
Ich meinte nicht dass da nur funkenschagende Altleitungen rumliegen. Die Netztopographie ist eine gewachsene, damit auch alte. Wenn laufend neue Anforderungen wie ein Schnelladesäulenparks dazukommen muss ertüchtigt werden und man kann froh sein dass dies gelingt und nicht zu größeren Ausfällen führt. Mein Kommentar war nicht spöttisch gemeint.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ach so, ich glaube, dann denken wir in die selbe Richtung ;-).
Christian meint
Da hat die EnBW den besseren Riecher: 150 kW Ladeleistung. Wer braucht wieviele Sekunden wirklich mehr während eines Ladevorgangs und wieviele Fahrzeuge werden das sein?
Swissli meint
Ich nehme an eine Ladesäule mit 350 kW teilen sich 2 Ladepunkte. Somit wird man bei voller Belegung „nur“ 175 kW ziehen können.
Wird ja schon heute kurzfristig mit mehr Leistung geladen. Sei es nun Li-Ion oder LFP Zellen: die können künftig mit höheren Leistungen geladen werden. Nur schon grössere kwh Kapazitäten der verbauten Batterien ermöglichen höhere Ladeleistungen. 150 kW wird bald schon unterer Standard sein, zumindest an Autobahnen oder klassischen Tankstellenstandorten.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hightech-Land Deutschland: Beste Ladetechnik, diese aber ohne Wind- und Regenschutz und ohne jede Beleuchtung. Selbst Primus EnBW schafft das nicht.
EdgarW meint
„ohne jede Beleuchtung“, so so. Wie nennt sich das nochmal, was da direkt neben der rechten Säule steht?
Ich freue mich über jede funktionierende Ladesäule, die mit einer der weit verbreiteten günstigen Ladekarten genutzt werden kann.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
In diesem Fall hast du Recht, Ladestation ist beleuchtet.
Es ist erfreulich, dass du dich mit der reinen Grundfunktion des Ladens zufrieden gibst, du könntest Vorstand von einem dieser Unternehmen sein (die selbst und ihre Familienmitglieder wahrscheinlich alle Verbrenner fahren).
Ich habe in den letzten 4 Jahren bei Dunkelheit, Schnee und Regen meine E-Fahrzeuge deutschlandweit geladen und glaube, es geht besser, insbesondere auch für Frauen. Und warum sollten sich E-Fahrer sich ihrer Rolle als Automobilisten 2. oder 3. Klasse nicht erwehren? Wer nicht handelt wird behandelt.
Artur meint
@ Pferd_Dampf_Explosion_E: Schade, dass Sie den Artikel nicht gelesen haben und meinen Ihre Meinung hier falsch hinterlassen zu müssen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@Artur: schön für dich, dass du noch Verbrenner fährst. Leider fehlen dir damit einige wesentliche Erfahrungen in Punkto E-Mobilität; weiter so.
simon meint
Immer her damit, mehr Ladesäulen sind immer besser.