Porsche bietet sein Ende letzten Jahres eingeführtes Elektroauto Taycan ab Oktober in einem neuen Modelljahr an. Die „Plug & Charge“-Funktion erlaubt künftig Laden und Bezahlen ohne Karte oder App. Weitere Neuerungen sind: flexibel online buchbare Fahrzeugfunktionen, ein farbiges Head-Up-Display und ein schnelleres Bordladegerät. Die adaptive Luftfederung verfügt zudem über eine „Smart-Lift“-Funktion.
Das aufpreispflichtige neue farbige Head-Up-Display projiziert Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers. Das Display ist aufgeteilt in den Hauptanzeigebereich, den Statusbereich sowie einen Bereich zur Anzeige temporärer Inhalte. Dazu zählen zum Beispiel Anrufe oder Befehle der Sprachbedienung. Außerdem stehen als sogenannte Presets Navigation, Powermeter und eine nutzerdefinierte Ansicht zur Wahl.
Mit der neuen, in Kombination mit der adaptiven Luftfederung serienmäßigen Smart-Lift-Funktion lässt sich der Taycan so programmieren, dass er an bestimmten wiederkehrenden Stellen wie Fahrbahnschwellen oder Garagenauffahrten automatisch angehoben wird. Bei Fahrten auf der Autobahn kann die Smart-Lift-Funktion aktiv die Fahrzeughöhe beeinflussen und beim Fahrzeugniveau für einen Kompromiss zwischen Effizienz und Fahrkomfort sorgen.
Neu als Sonderausstattung ist im 2021er Taycan ein Bordladegerät mit 22 kW. Damit lässt sich die Batterie Porsche zufolge etwa doppelt so schnell aufladen wie mit dem serienmäßigen 11-kW-Lader mit Wechselstrom. Diese Option ist ab Ende des Jahres verfügbar.
Neue „Functions on Demand“
Mit „Functions on Demand“ (FoD) können Taycan-Fahrer verschiedene Komfort- und Assistenzfunktionen je nach Bedarf erwerben. Dies funktioniert auch nachgelagert zum Kauf und zur ursprünglichen Konfiguration des Sportwagens. Ein Werkstattbesuch entfällt dank Online-Übertragung. Bereits heute ist das beim „Porsche Intelligent Range Manager“ möglich. Als weitere FoD-Funktionen kommen nun die Servolenkung Plus, die Aktive Spurführung und „Porsche InnoDrive“ hinzu.
Die Kunden können wählen, ob sie die jeweilige Funktion für ihren Taycan kaufen oder als Monatsabo zubuchen, Letzteres enthält drei Testmonate. Nach einer Registrierung, der Auswahl der gewünschten Funktion im Porsche Connect Store und bei entsprechender Konnektivität wird über das Mobilfunknetz ein Datenpaket an den Taycan gesendet. Die Aktivierung soll nur wenige Minuten dauern.
Der Porsche Intelligent Range Manager arbeitet bei aktivierter Routenführung im Hintergrund und „optimiert alle Systemparameter für die kürzeste Reisezeit bei maximalem Komfort“. Hierfür sind monatlich 10,72 Euro oder einmalig 398,69 Euro (16 % MwSt.) fällig.
Die Servolenkung Plus arbeitet geschwindigkeitsabhängig: „Bei hohen Geschwindigkeiten reagiert sie direkt und präzise, bei niedrigen mit einer stärkeren Lenkunterstützung“, so Porsche. Diese Function-on-Demand kostet einmalig 320,71 Euro, sie ist nicht als Monatsoption erhältlich.
Die Aktive Spurführung hält den Taycan durch Lenkeingriffe mittig im Fahrstreifen, auch in Stausituationen. Porsche InnoDrive passt die Geschwindigkeit „selbstständig und sportwagentypisch“ an die kommenden Gegebenheiten an, beispielsweise Tempolimits, Kurven, Kreisverkehre, Vorfahrt-Gewähren- und Stopp-Schilder. Beide Funktionen kosten jeweils 19,50 Euro pro Monat oder je 808,10 Euro als Kaufoption.
Mehr Ladekomfort
Eine weitere neue Funktion des Taycan ist das batterieschonende Laden: Mit ihr lässt sich an geeigneten Schnellladesäulen die Ladeleistung auf circa 200 kW begrenzen – etwa, wenn eine längere Pause geplant ist. Das verlängert die Lebensdauer der Batterie und verringert die Verlustleistung. Das batterieschonende Laden kann vom Fahrer am Zentral-Display gewählt werden. Ansonsten ist an entsprechenden Strom-Tankstellen in der Spitze weiter eine Ladeleistung von bis zu 270 kW möglich.
In Verbindung mit dem „Mobile Charger Connect“ und dem „Home Energy Manager“ stehen weitere neue intelligente Ladefunktionen zur Verfügung. Dazu zählen die „Stromwächter“-Funktion, die die Überlastung des Hausanschlusses nun auch phasenindividuell verhindern kann, und das eigenstromoptimierte Laden. Mit letzterer Funktion kann der Taycan gezielt mit hauseigenem Solarstrom geladen werden. Ist die frei wählbare, minimale Batterieladung erreicht, wird nur noch vom Haus nicht genutzter Solarstrom verwendet.
Mit dem Service Plug & Charge müssen Taycan-Fahrer an kompatiblen Säulen künftig zum Laden nur noch das Kabel einstecken, die Authentifizierungsdaten sind im Fahrzeug hinterlegt. Dadurch erkennt die Ladestation automatisch, wer an der Säule steht. Auch der Bezahlvorgang erfolgt automatisch.
Neue Farben & Audio-Funktionen
Zum Modelljahr 2021 stehen für den Taycan sieben neue Außenfarben zur Wahl: Mahagony Metallic, Frozenberry Metallic, Cherry Metallic, Coffee Beige Metallic, Kreide, Neptun Blue und Ice Grey Metallic. Für alle Versionen ist das Sport Design-Paket Carbon erhältlich. Dieses umfasst unter anderem Einleger aus Carbon im Unterteil des Bugs und in den Schwellerverkleidungen sowie seitliche Finnen aus Carbon beim Heckdiffusor.
Digital Radio ist beim Taycan jetzt Serie. Auch im Bereich Konnektivität hat Porsche den Serienumfang erweitert: Apple Podcasts lassen sich nun als eigene Medienquelle wählen.
Darüber hinaus verbessern sich die Beschleunigungswerte des Taycan Turbo S: Der Sprint von null auf 200 km/h gelingt künftig laut Porsche mit Launch Control in 9,6 Sekunden – 0,2 Sekunden schneller als bisher. Die Viertelmeile ist nach 10,7 Sekunden (bisher 10,8 s) absolviert. Das neue Modelljahr des Taycan kann ab Mitte September bestellt werden und soll ab Mitte Oktober zu den Vertriebspartnern rollen.
Freiwillig meint
Natürlich ist DAB Radio beim Taycan bei der Modellpflege Serie, schließlich sind die Hersteller ab dem 21.12.2020 verpflichtet das bei Radios einzubauen.
Priusfahrer meint
Bitte „Frozenberry Metallic“ NICHT auswählen !!!
Nachdem ich diese „Farbe“ im Konfiguratior anklickte wurde mir gleich ganz übel !!
Neeeeeeeeee, geht gaaaaaaaarnicht!
LiPo meint
Die Farbe ist doch total geil! Gabs in den 80ern auch schon beim 911, nannte sich “ medium silber-rosa“.
Klar, die Geschmäcker sind verschieden, aber Porsche hat eine lange Historie und bevor man über etwas lacht, erstmal informieren.
Peter W meint
Monatliche Gebühren sollen die Kosten verschleiern. Das ist bei Leihakkus oder auch bei den „ein-Euro-Smartphones“ auch so. Der Kunde soll über Gebühren abkassiert werden, denn bar bezahlen kann ohnehin kaum mehr jemand. Da wird dann nur noch gerechnet, ob man sich diese oder jene 10 Euro im Monat noch leisten kann.
Autos für 100.000 Euro mit Monatsabos. Ich finds erbärmlich, aber so läuft das Heute.
Tim Leiser meint
Naja. Bei Smartphones und Computern ist mit der Hardware auch nicht Schluss
Dann kommt noch jede Menge Software dazu. Entweder als Abo (Office 365 zb) oder als einmal Kauf. Egal ob der Computer 10.000,-€ gekostet hat oder 150,-€. Was wir erleben ist die Digitalisierung mit neuen Modellen zur Wertschöpfung. Nicht einfach nur ein Wechsel der Antriebsart.
Hier werden schlicht die wegfallenden Einnahmen durch Ersatzteile kompensiert. Und wer keine Zusatzfunktionen will oder braucht, der lässt sie eben weg. Ich bin mir sicher, dass das alle (inkl. Tesla) so machen werden.
MiguelS NL meint
Es könnte sein dass Tesla in Zukunft keine Autos mehr zum Kauf anbieten wird.
Viele Firmen kaufen keine Server mehr sonder mieten diese z.B. nach Zeit. usw.
Alupo meint
Na dann sollte ich Teslas horten solange man noch das Eigentum daran erwerben kann ;-)?
Im Ernst, bei mir laufen auf den Computern nur Freeware Programme.
O. K., wenn man 3D Designer ist ist man auf Houdini etc. angewiesen und dann kostet eine Lizenz eben vierstellige.
Aber für den Normalnutzer gibt es doch genügend kostenlose Officeprogramme incl pdf-Writer, Bildprogramme, Videoprogramme, Musikplayer, Browser etc.
Jörg2 meint
@Alupo
Ich vermute, TESLA wird die gesamte Wertschöpfungskette (Hardware, Software…) so nach außen abgrenzen, dass da kein Dritter reinkommt (der nicht von TESLA reingelassen wird). S. die Aktivitäten von TESLA in China, gewerbliche Verkaufsvermittlung (?) zu unterbinden.
Ich glaube, wir werden bei TESLA alle Varianten sehen um maximale Käufergruppen zu erreichen:
– natürlich das normale Autoverkaufsgeschäft inkl. Finanzierung/Leasing
– Kurz- und Langzeitmieten (Hard- und Software)
– Abo-Lösungen
– kaufmännische Beteiligung der privaten Autobesitzer (temporäres Einbuchen in ein Sharingflotte z.B.)
– und alle Mischvarianten davon
Herbs meint
Aber wenn der Kunde etwas nicht immer braucht, sondern bspw Assistenzsysteme für eine große Urlaubsfahrt, ist das doch ein gutes System…?
Ich persönlich kündige auch immer mal wieder Netflix, wenn gerade nix interessantes für mich drin ist…
Jörg2 meint
@Herbs
Da bin ich ganz bei Dir!
Warum soll ein zu 99% städtisch fahrender Nutzer sich automatisierte Systeme (Software) für die Autobahn kaufen, die er vielleicht nur 2x im Jahr braucht und dann temporär zumietbar wären!?
Der Anbieter kann über solche Kurzzeitmietmodelle Umsätze generieren, die sonst nicht drin wären.
ExExperte meint
Beim Golf 8 wurde das schon umgesetzt. Per Upgrade-Download (OTA) lassen sich im Shop-Menü zb. WLAN-Hotspot, Fernlichtassistent, schnurlose Smartphone-Integration, Smartphone-Navigation, Abstandregeltempomat und mehr kaufen oder zeitlich begrenzt mieten. Die Hardware hierzu wird standardmäßig in jedem Golf VIII verbaut, auch wenn der Erstbesitzer diese Funktionen gar nicht bestellt.
Auch an Sharing wurde gedacht: Hat der Besitzer das Auto verliehen und entsprechende Alarmdienste eingestellt, bekommt er eine Information aufs Smartphone, wenn das Auto eine verabredete Höchstgeschwindigkeit überschreitet, in ein bestimmtes Gebiet einfährt oder ein anderes Gebiet verlässt.
TwizyundZoefahrer meint
Es ist erbärmlich, heißt jetzt Akkuschutz dass Schnellladen schädlich ist? Wer zu dämlich ist den 150er Stecker zu nehmen soll ruhig ordentlich zahlen. Ich kenn sogar einen Hersteller der vermietet einem den Fahrzeugakku mit entsprechender Garantie und zusätzlichen Mobilitätsdienstleistungen, damit ich beim Kauf nicht gleich soviel zahlen muss, boh. Hat sich den Stückzahlen nach sogar bewährt. Stellt euch mal vor, ein Porsche würde 60k weniger kosten und der Akku wäre austauschbar und mietbar für 199 bzw. 299 im Monat, würde bestimmt kaum einer machen.
qqq meint
22kW Lader ist top, Ladeleistungsbegrenzung ist auch super
TwizyundZoefahrer meint
E Autos die keine 22kw AC können gehört das Laden an öffentlichen Säulen verboten. Die knappen Säulen werden so zu lange blockiert. Es sollte eine Strafgebühr für diese Schiefladefehlkonstruktionen eingeführt werden.
leotronik meint
Beim Turbo wurde der Ladedruck erhöht und gleich fährt er schneller.
Peter W meint
Genau. Da merkt man wie flexibel das Wort Ladedruck verwendet werden kann :-))
Oswaldo meint
Das sind ja mal coole Dinge!
Hält die Spur mittig auch in Stau !— Was ist mit der Rettungsgasse???
Launch Control beim E Fahrzeug???
Klaus Schürmann meint
Mein Auto hat mich seit nun fast drei Jahren und knapp 120.000 Km mehrfach automatisch den vor mir fahrenden Fahrzeugen folgend von der Mitte der linken Spur zur Leitplanke hin gelenkt !
Autopilot bildet Rettungsgasse ?
Es ist eher so, dass dort, wohin mein Vordermann im Stau in Richtung Leitplanke bei langsamer Fahrt die Rettungsgasse bildet, mein Fahrzeug automatisch folgt ! Egal wie schnell und auf welchem Untergrund – Autobahn, nasse Wiese oder Pfütze – ich „GAS“ gebe (beschleunige) : kein Rad dreht durch und es gibt keine schwarzen Gummireste auf der Straße ! Wie schön, dass jetzt auch der Taycan das kann !
Alupo meint
Irgendwann nach einem OTA-Update war bei meinem Model S plötzlich die Bildung der Rettungsgasse vorhanden. Fand ich gut.
Falscher_Hase meint
Die ein anderer Tesla verursacht hat….