Drei Wissenschaftler aus Deutschland und Kanada fordern strenge und kombinierte Maßnahmen, um CO2 im Straßenverkehr zu mindern. Sie beschreiben in einer Studie für die Zeitschrift Nature Climate Change, dass die aktuellen und angekündigten Politikmaßnahmen nicht zum Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens reichen. Es brauche daher deutlich strengere und integrierte Maßnahmen zur Reduktion sowie höhere Preise für Emissionen.
Der Verkehr ist weltweit für fast ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, 72 Prozent davon verursacht allein der Straßenverkehr. Der Verkehrssektor ist der einzige Bereich, in dem die Emissionen noch steigen – obwohl Politikmaßnahmen ergriffen und angekündigt wurden, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen: Im Vergleich zu 2019 müssen die Emissionen bis 2030 um 30 bis 40 Prozent sinken, bis 2050 um 60 bis 80 Prozent – und danach sollen sie bei nahezu null liegen.
Eine gemeinsame Studie von Dr. Patrick Plötz vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und seinen kanadischen Kollegen Dr. Jonn Axsen und Michael Wolinetz analysiert, welche nationalen und regionalen Politikmaßnahmen die Treibhausgasemissionen des Straßengüterverkehrs langfristig reduzieren können. Das Fazit nach einer Auswertung von über 150 Quellen: Ein einzelnes Politikinstrument reiche niemals aus, stattdessen sei ein integrierter Mix strenger Maßnahmen nötig. Zu den wichtigsten würden CO2-Flottengrenzwerte, Mindestquoten für Nullemissionsfahrzeuge sowie Quoten für CO2-arme Kraftstoffe gehören. Diese Maßnahmen könnten von geeigneten Preisen und Anreizen begleitet werden.
Beispiele, die bereits in den USA sowie in Kanada und China erfolgreich umgesetzt wurden, seien strenge Vorgaben, um wieviel die Emissionswerte aller verkauften Fahrzeuge insgesamt bis zu einem festgelegten Zeitpunkt sinken müssen, und verbindliche Marktanteile für Nullemissionsfahrzeuge wie Elektroautos. Letztere fehlten in Europa bisher. Die Autoren empfehlen, die Maßnahmen dieser drei Länder auch in weiteren Staaten einzuführen. Sie betonen, dass es dabei stets Anpassungen an die nationalen und regionalen Gegebenheiten brauche und Wechselwirkungen einbezogen werden müssten. Zu den möglichen negativen Wechselwirkungen gehöre beispielsweise die doppelte Anrechenbarkeit von Elektrofahrzeugen in Flottengrenzwerten und in Quoten für Nullemissionsfahrzeuge.
Kaufprämien, Emissionsstandards & Quoten
Bei der nationalen Umsetzung von Maßnahmen habe die Studie gezeigt, dass etwa eine Kaufprämie für Elektroautos nur Erfolg hat, wenn sie relativ hoch ist und für mindestens zehn Jahre gilt: Norwegen fördere seit 20 Jahren Elektroautos mit 10.000 bis 15.000 Euro, dort hätten diese Fahrzeuge einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent. „Auch fahrzeugbezogene Emissionsstandards für verbrennungsmotorische Fahrzeuge helfen umgehend dabei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren – und tun das auch auf lange Sicht“, heißt es weiter.
Als besonders ambitioniert führen die Autoren die Europäische Union an, die bis 2030 einen Emissionswert von maximal 59 Gramm CO2 pro Kilometer für jedes Fahrzeug vorschreibt. Dies befördere den Umstieg auf alternative Antriebe, wodurch die Emissionen im Jahr 2030 um 40 Prozent unter denen von 2010 liegen dürften. Allerdings fehle es in Europa noch an Mindestquoten für E-Fahrzeuge, die der Industrie langfristige Planungssicherheit bringen würden. Da elektrische Fahrzeuge bisher vor allem von Privatpersonen gefahren werden, empfehlen die Autoren „dringend“, diese Maßnahmen auch auf den Güterverkehr auszuweiten – beispielsweise durch Mindestanteile für E-Lkw in den Neuzulassungen der Hersteller, wie Kalifornien es vor kurzem als weltweit erste Region beschlossen habe.
„Für einen langfristigen Erfolg ist es wichtig, Schlupflöcher wie unrealistische Testzyklen zu schließen und ungewollte Effekte wie extragroße Elektroautos zu vermeiden. Dies kann unter anderem durch strenge Kontrollen und zusätzliche Preisanreize gelingen“, unterstreicht Fraunhofer-Forscher Plötz.
Christian meint
Ich finde die Diskussion zu diesem Thema gut. Aber sie greift zu kurz. Wir versuchen neue Autos so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Und vergessen dabei den Abstand, nach dem Motto da kann man eh nichts machen. Doch, wir müssen. Die ausgemusterten Kisten werden sonst noch Jahrzehnte in Drittländern Dreck in die Luft blasen. Die radikal einfachste und umweltfreundlichste politische Maßnahme, die dem Staat keine Ausgaben verursacht, wäre ein totales Exportverbot von Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotoren aus der EU hinaus. Zusammen mit Elektronikschrott halte ich das nämlich für grösstmögliche Umweltverschmutzung. Nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn. Wenn das gestoppt wird sind die Inverkehrbringer in der Pflicht beim Receycling innerhalb der EU. Gebrauchte Verbrenner würden nicht mehr einfach so abgestossen, ihr Restwert ginge gegen null, weil es zu viele davon gibt. Grössenordnung zum Vergleich: auf den gesamten afrikanischen Kontinent gibt es gerade mal soviel Autos wie in Deutschland, ca. 45 bis 50 Mio. Unsere Industrie würde da ganz uneigennützig einige Dutzend Millionen aller Kisten unterzubringen wenn es sich für sie lohnt – das gilt es mit allen polotuschen Mitteln zu verhindern und wäre somit Umweltschutz ersten Ranges.
Dann braucht es einen angemessenen CO2 Emissionspreis. Die Schweiz ist hier weiter und passt diesen Preis den Emissionen entsprechend laufend an. Die Differenz zu den deutschen Preisen beträgt zur Zeit schon 30 bis 35 Cent pro Liter. Soviel ist der Sprit inzwischen teurer als in Deutschland. Dazu beigetragen haben auch Ausländer, die den früher günstigeren Sprit in ihre Tanks laufen lassen und dann in grenznahen Gebieten verbraucht haben. Die Emission ist vollkommen richtig der Schweiz zugeordnet worden und haben den Anstieg der Spritpreise mitverursacht. Somit reguliert der Verbrauch den zukünftigen Preis.
Aber von soviel gesundem Menschenverstand ist unser Verkehrtminister (kein Tippfehler, heute Show bitte beachten) Andi B Scheuer und seine Vasallen gedanklich Lichtjahre entfernt. Und so wird sich auch die Schere zw Spritpreis und Strompreis nicht schließen können. Und solange eine alte Kisten exportiert wird, weil es von einem BEV ersetzt wurde, sind die Emissionen nicht auf null gedrückt, Lügen wir uns nicht in die Tasche. Das geschieht nur beim Verschrotten des Motors und recyceln der Rohstoffe. Erst dadurch kann der Konsument / Fahrer der Mitverantwortung zur Senkung seiner CO2 Emissionen gerecht werden.
Christian meint
Es muss Altbestand heißen, nicht Abstand, die Autokorrektur hat zugeschlagen.
Michael meint
Das Problem des günstigen Treibstoffes besteht auf jeden Fall. Eine Umlage für eAutos wäre gut und richtig. Dann die Förderung für eAutos ähnlich wie in Norwegen: einfach die Mehrwertsteuer streichen, meinetwegen auch nach Anschaffungskosten. Bis 50.000 € gesamt und darüber nur 10 %, ab 100.000 wieder voll.
Wer tatsächlich den Naturschutz betrachtet kommt um teure Treibstoffe nicht herum. Aber auch um teurere Verbrenner bzw. erheblich höhere Besteuerung und ganz schnell konsequnte Umsetzung der Grenzwerte, nicht in vielen kleinen Schritten um 2030 das Ziel zu erreichen, das sollte spätestens 2024 erreicht sein.
Aber unsere Politik steht der deutschen Automobilindustrie viel zu nahe und traut sich nicht hier durchzugreifen. Darum dürfen wir diese Politiker nicht mehr wählen wenn wir Verändungen haben wollen.
Peter W meint
Ein großes Problem ist derzeit der billige Sprit. Benzin und Diesel sind auf dem Stand von 2005. 2008 , wenn ich mich richtig erinnere, kostete ein Liter Benzin 1,50€, aktuell 1,25. Abgasvorschriften sind das Eine, und auch sinnvoll, aber am Ende ist der Preis den die Kunden zahlen ausschlaggebend. E-Autos sind teuerer als Verbrenner obwohl die Abgasreinigungstechnik immer aufwändiger wird, und der Strom an öffentlichen Ladesäulen ist pro km teurer als Benzin. Das ist eine politisch akzeptierte Entwicklung, da helfen auch 9000,- € Prämie nicht wirklich.
Andi meint
Stimmt das ist ein Problem mit den tiefen Erdölpreisen. Es müsste eine fixe Untergrenze für den Ölpreis geben (der Rest geht an den Staat für den Ausbau des Netzes), sonst funktioniert das mit der CO2-Abgabe doch nicht.
So wie im Artikel erwähnt, denke ich auch, dass die CO2-Penaltys viel zu tief sind. Ansonsten kann man sich ja die halbherzigen E-Mobilitätsversuche und wenn dann meist mit Verbrennern gepaart, nicht erklären. Es ist nach wie vor viel zu attraktiv, Verbrenner zu verkaufen. VW ist wirklich eine Ausnahme in Deutschland und vermutlich auch eher durch den Dieselskandal getrieben, statt durch gute staatliche Regeln, die die Hersteller zügig zum Umstellen zwingt.
Es ist auch im Fussball / Sport so, gute Regeln erzeugen ein gutes Spiel. Wird nur betoniert und auf Unentschieden gespielt, braucht es einen Anreiz / Belohnung = 3 Punkte für den Sieg. Und so ist es eben auch in der Wirtschaft. Wenn die Basics / Regeln griffig sind, funktioniert auch der Wettbewerb, der Umweltschutz wird belohnt.
Das Problem ist einfach, dass man die problematische Energie (Ursache allen Übels) nicht verteuern will. Grund: keine Regierung will die eigene Wirtschaft mit hohen fossilen Brennstoffe stark belasten, wen sie von diesen abhängig ist. Das würde die Konkurrenzfähigkeit des Exports einschränken.
Ecoment meint
Nein es muss günstig bleiben damit die Menschen weiter gut konsumieren können und nicht große Teile ihres Vermögens für Sprit draufgehen.Gerade jetzt nach Corona ist Kosumieren wichtiger den je .Zudem hilft günstiger Sprit auch der Tourismus Branche Thema Wochenende Ausflüge und damit sichert man 10 Tausende von Arbeitsplätzen.
Andi meint
Nein, der Sprit muss muss möglichst teuer werden, dann werden die Flugzeuge stark auf Energieffizienz getrimmt. Auf einem Businessflug zahlt man dann auch wirklich 3x so viel wegen dem Sprit, weil man mit dem „verschwendeten“ Platz halt 3x so viel Luftwiderstand pro Person in Kauf nimmt. Enger bestuhlte Flugzeuge können stark vergünstigte Flüge anbieten = gerecht.
Das ist dem Problem welches die Flüge bezüglich Klima verursachen, gerecht. Der Verursacher zahlt hier für seine Probleme die er verursacht, direkt an der Kasse. Man muss sehen, dass man heute mit stark gestreckten Flügeln und etwas weniger Tempo, noch deutlich effizienter fliegen könnte. Das Problem sind auch hier die Regeln und der viel zu günstige, problematische Treibstoff.
Es bräuchte eine Kerosinsteuer und weniger Penaltys an den Flugplätzen für grosse Spannweiten der Flügel (Gebühren).
Jörg2 meint
@Ecoment
Zunehmender „Konsum“ des Einzelnen ist keine gute Idee bei begrenzten Ressoucen, steigender Bevölkerungszahl und weiterer Erderwärmung.
Klar, die Volkswirte in der Denke des zinsgetriebenen Kapitalismus kommen aus diesem Schema nicht raus.
(Der günstige Rohölpreis hat den Vorteil, dass sich Fracking nicht mehr lohnt. Leider mit dem Ergebnis, dass tausende verlassene Bohrlöcher nun vorsichhin gasen….)
Ecoment meint
Nein es zahlt jeder auch die Mutter die Alleinerziehende zudem sind die Spritpreise in Deutschland mit die teuersten Weltweit.
MichaelEV meint
Lassen sie doch bitte die alleinerziehende Mutter aus dem Spiel. Sie haben schon einmal zu gegeben, dass ihnen andere egal sind und sich bei ihnen alles um sie selbst dreht.
Die alleinerziehende Mutter hat gemeinhin einen kleinen CO2-Fußabdruck, mind. ein Kind und wäre großer Profiteur einer umlagebasierten CO2-Steuer. Warum wollen sie der alleinerziehenden Mutter, die finanziell meist schlecht situiert ist, also nicht ein bisschen mehr soziale Gerechtigkeit zukommen lassen?
Eugen meint
Es gibt schon eine fixe Untergrenze, würden die Tankstellen das Benzin verschenken, würde es dank Steuern trotzdem 45 Cent kosten, zumindest liest man diese Zahl recht oft in diesem Zusammenhang.
Wenn ich mich recht erinnere, lag der Benzinpreis vor der Finanzkrise etwa bei 1,40 und war zwischenzeitlich auf knapp 1,60 gestiegen, nach der Finanzkrise ist er etwa auf das jetzige Niveau abgestürzt (eher noch tiefer) und es hat 10 Jahre gedauert, bis er wieder bei etwa 1,40 war. D.h. die Co2 Steuer die ab 2021 kommt, wird den Benzinpreis mit großer Wahrscheinlichkeit nur auf das Vorkrisenniveau von etwa 1,40 anheben. Mit deutlichen Preissteigerungen muss man dann eher erst ab Ende der 2020er Jahre rechnen, der Diesel wird stärker im Preis steigen als Benzin, damit dürfte der Diesel unbeliebter werden.
Wenn der Weltmarktpreis für Öl unerwartet stark ansteigt, kann diese Co2 Steuer aber auch die Konjunktur-Erholung beeinträchtigen, da hat Corona die Pläne die Politik mächtig durcheinander gebracht, so oder, der Fiskus braucht die Steuereinnahmen und hat garkein Interesse, dass weniger Öl verbraucht wird.
Andi meint
„Es gibt schon eine fixe Untergrenze, würden die Tankstellen das Benzin verschenken, würde es dank Steuern trotzdem 45 Cent kosten, zumindest liest man diese Zahl recht oft in diesem Zusammenhang.“
Stimmt, alles was über den 45 Cent ist (bei uns Mineralölsteuer) geht an den Staat. Aber das ist immer noch sehr wenig. Wenn wir umsteigen wollen / müssen … muss es ein Delta zur elektrischen Energie geben (unter der Berücksichtigung der Energieeffizienz Stromer / Verbrenner)
Angenommen die Geschichte mit der CO2-Bepreisung ist mit 45 Cent Erdölpreis berechnet worden und der Preis beträgt aktuell nur noch 35 Cent, da ist die ganze CO2-Strafe hinfällig, weil immer gleich viel Mineralölsteuer draufgeschlagen wird. Es wird so nie ein Delta zugunsten der Elektrizität geben. Das wäre aber dringend notwendig, dass es sich für die Unternehmen lohnt auf Elektrizität / EE umzustellen. So sagt sich jeder, da fahre ich mit dem günstigen Erdöl bei Heizung und Mobilität weiter, weil die Umstellung sich nicht auszahlt.
Im Artikel ist es ja eigentlich gut beschrieben. Aber mir ist die Geschichte viel zu sozial, es wird die gute Energie zwar stark gefördert, aber weil man man bei der schlechten einfach keine Preiserhöhung durchsetzen will, verpufft der Effekt. Bleibt die problematische Energie weiterhin so günstig, gibt es eben keinen Zwang zum Umstieg, weil die Energie so billig ist, dass es egal ist, mit was man fährt. So dauert alles viel zu lang, bis sich mal was substanziell bewegt.
Dem entgegenwirken würden die Autoren mit Quoten, aber davon will man ja hier auch nichts wissen, weil alles technologieoffen sein soll. Wenn man Technologieoffenheit will, muss der Preis für fossile Treibstoffe viel schneller anteigen.
Eugen meint
45 Cent sind Steuer, selbst wenn das Benzin umsonst wäre, oder anders gesagt, würde der Liter Super 1 Cent netto kosten, würde man 46 Cent zahlen und 45 Cent davon gingen an den Fiskus.
Ecoment meint
Andi nein es muss billiger werden damit mehr konsumiert wird und Konsum ist das Heilmittel fürs Corona Virus. Ich würde als Konjunkturimpuls Sogar die Steuer auf Benzin und Diesel halbieren.
Andi meint
@Eugen
Also bei uns sind es ca. 50 Rappen realer Benzinpreis, dann kommt oben drauf etwas mehr als 1 Franken Treibstoffsteuer. Ich denke es ist in Deutschland ähnlich, die Steuer ist sicher doppelt so hoch wie der Spritpreis selber.
Die ganze Steuer geht dann in den Strassenbau und den Unterhalt, so zumindest ist das bei uns geregelt.
NiLa meint
@Andi: Steuern dürfen in Deutschland nicht zweckgebunden sein, sondern fließen in den Gesamthaushalt ein, um nicht zu sagen, sie versickern dort.
atamani meint
Es ist interessant, dass die Meisten offensichtlich nicht mal die aktuellen Kfz Steuern kennen, dabei kann man die ohne Probleme nachlesen.
Auf Diesel sind es 47 Cent/Liter, auf Benzin satte 65,45 Cent/Liter. Obendrauf auf diese Steuern kommt nochmal die 19% Mwst…Steuer auf Steuer also…
Beim Strom sind es übrigens 2,05 Cent/kwh!
Würde man beim Benzin also den gleichen Steuersatz haben wie beim Strom, wäre der Benzinpreis deutlich unter 50 Cent/Liter…kann auch jeder selber nachlesen…
NiLa meint
180€/Tonne werden meist als angemessene Höhe für die CO2-Steuer kommuniziert. Das entspricht ca. 50 Cent je Liter Benzin, bei Diesel etwas mehr aufgrund des höheren Kohlenstoffgehalts.
In Deutschland wird schon heute jeder Liter Benzin mit >65 Cent allein für die Energiesteuer „Ökosteuer“ belastet. Hinzu kommen ~30 Cent EBB und 19% MwSt. Benzin ist für den Privatmann hierzulande teuer genug. Eine weitere Besteuerung trifft vor allem die, die es sich am wenigsten leisten können.
Wenn überhaupt sollte die Subvention von Diesel sukzessive abgebaut und vor allem die Befreiung von Fluggesellschaften aufgehoben werden.
MichaelEV meint
180€/t CO2 sind die Kosten, die mit CO2 verbunden sind. CO2 ist aber nicht der einzige Faktor (z.B. Schadstoffe, Infrastruktur). Warum sollten andere Faktoren unter den Tisch fallen? Was sollte daran sozial gerecht sein, wenn Kosten höherer Einkommensschichten nicht bezahlt werden und auf die Gesellschaft zurückfallen?
Die soziale Ungerechtigkeit der CO2-Steuer ist ein Märchen. Mit der richtigen Herangehensweise wird sogar soziale Gerechtigkeit erzeugt. Es wird nicht besser, wenn man dieses Märchen immer wiederholt.
NiLa meint
„180€/t CO2 sind die Kosten, die mit CO2 verbunden sind. CO2 ist aber nicht der einzige Faktor (z.B. Schadstoffe, Infrastruktur). Warum sollten andere Faktoren unter den Tisch fallen? “
Schadstoffe werden durch z.B. immer bessere Abgasreinigung reduziert. Ein gewisser Rest bleibt natürlich. Das muss man dann eben hinnehmen. Trotz wachsenden Verkehrsaufkommens steigt die Luftqualität in Deutschland seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, ebenso wie die Lebenserwartung. Als Zyniker könnte man gar behaupten, letztere sei in einem Maße gestiegen, das unsere Umwelt sie nicht auf Dauer verkraften kann.
Zur Infrastruktur für unsere Mobilität: Ja, die ist teuer. Vielleicht sollte man auch E-Mobilisten endlich angemessen an diesen Kosten beteiligen? Oder den ÖPNV? Oder Fahrradfahrer? – Nicht, dass ich dafür wäre. Als Autofahrer freue ich mich über jeden, der
„Was sollte daran sozial gerecht sein, wenn Kosten höherer Einkommensschichten nicht bezahlt werden und auf die Gesellschaft zurückfallen?“
Deshalb könnte man z.B. eine Abgabe auf Kerosin einführen. DAS würde niedrige Einkommensschichten tatsächlich kaum tangieren.
„Die soziale Ungerechtigkeit der CO2-Steuer ist ein Märchen. “
Die soziale Ungerechtigkeit der CO2-Steuer ist mitnichten ein Märchen. Dem Hartz-IV-Empfänger ohne Auto und ohnehin wenig Konsummöglichkeiten mag sie geringfügig helfen, dem Lehrling, der sich gerade so einen alten (Verbrenner-)Kleinwagen leisten kann, hilft sie ganz sicher nicht. Oder jeder x-beliebigen anderen Bevölkerungsgruppe mit niedrigem Einkommen.
„Mit der richtigen Herangehensweise wird sogar soziale Gerechtigkeit erzeugt.“
Ja, indem man es wie Australien macht und das Experiment CO2-Steuer beerdigt.
Futureman meint
Am einfachsten wäre es pro Liter 50 Cent Aufschlag und die zustande gekommene Summe wird durch 80.000.000 geteilt und jährlich an alle Bürger in gleicher Höhe ausgezahlt. Dann bleibt zum einen das Geld im „Bürgerkreislauf“ und die unteren Einkommensschichten hätten objektiv mehr davon. Der Aufschlag könnte dann jedes Jahr um 10 Cent steigen. So könnte jeder langfristig planen.
atamani meint
Ach Michael,
den Unsinn von vor ein paar Tagen schon wieder vergessen?
Wie nennt man das, wenn man ständig Unwahrheiten verbreitet?
„CO2 ist aber nicht der einzige Faktor (z.B. Schadstoffe, Infrastruktur). Warum sollten andere Faktoren unter den Tisch fallen?“
FALSCH, denn es gibt ja noch die Kfz Steuer, die jährlich fast 10 Mrd. Euro einbringt.
Aber WER ist da noch gleich für 10 Jahre ab Zulassung befreit? Ach ja, die E Autos, die sich an den Gemeinschaftskosten NICHT beteiligen…
Dazu lässt man sich die Ladeinfrastruktur, die Benzin/Diesel Autos bezahlen auch noch zusätzlich von der Allgemeinheit bezahlen…läuft so bisschen wie beim EEG, das ist ja auch eine Umverteilung von Arm zu Reich…
Ach ja, eine LKW Maut gibt es auch noch (für eine PKW Maut war man ja zu doof)…nochmal fast 7,5 Mrd….
Und jetzt warte ich noch IMMER auf die Antwort, wie das mit der CO2 Steuer auf ALLE Produkte so laufen soll, wie sie chinesische PV Module, südamerikanische Bananen, amerikanische E Autos, Indische Stahlträger, australisches Eisenerz, malaysische Handys, irische Milch nach CO2 besteuern wollen, wenn sie nicht mal in Europa einen einheitlichen Steuersatz auf Benzin oder Diesel hinbekommen…
Eine Antwort dazu, werde ich wie IMMER NIE bekommen…
MichaelEV meint
Beim Kerosin bin ich bei ihnen.
Ansonsten:
Der Fahrzeugbestand ist dreckig, kein Grund die Kosten also nicht zu bepreisen. Wer den Herstellern nur ein Wort bzgl. der Sauberkeit aktueller Modelle glaubt, ist extrem naiv. Mit ultrafeinem Feinstaub haben die Hersteller sowieso noch massiv Leichen im Keller, vor allem bei Benzinern.
Es gibt eine Studie, die die Kosten verschiedener Verkehrsträger für eine Stadt beziffert. Mit Fahrrad oder Füßgängern zu kommen ist in diesem Rahmen reine Polemik. ÖPNV kostet deutlich weniger als das Auto. Warum sollen andere für das Auto mitbezahlen?
Vor allem Arme werden am stärksten an den Folgen des Klimawandels leiden. Mit dem sozialen Faktor zu kommen ist also sehr billig.
Außerdem kann eine CO2-Steuer mit Umlage massiv soziale Gerechtigkeit erzeugen, was ist daran nicht zu verstehen?
Sie sind defintiv einer der deutlich draufzahlt, aus gutem Grund. Ihre Ablehnung der CO2-Steuer ist also nichts anderes als Egoismus.
In Australien gab es genug verbrannte Erde damit auch der Dümmste verstanden haben müsste wie falsch diese Politik liegt. Müsste, denn hier greift eindeutig das Zitat von Albert Einstein.
Ecoment meint
Ich wäre für eine CO2 Steuer von einen Euro pro Tonne die bis 2030 auf 10 Euro pro Tonne.Steigt der jetzige preis ist zu teuer 35 Euro sind zu viel.Zudem haben wir Größere Probleme als Klimaschutz.Zum Beispiel die Überbevölkerung.
NiLa meint
Ein Arbeitsweg wird durch eine CO2-Steuer kürzer. Es wird einfach nur wieder Geld aus den Taschen der Bürger gezogen. Ein Recht auf Home Office (soweit möglich) wäre z.B. eine sozial gerechte Maßnahme, die tatsächlich Klimaschäden vermeidet.
atamani meint
@Michael EV
„Beim Kerosin bin ich bei ihnen“
Noch so ein tolles Beispiel, auch da kriegen sie keine Besteuerung hin, weil diese nur International Sinn macht…
„Mit ultrafeinem Feinstaub haben die Hersteller sowieso noch massiv Leichen im Keller, vor allem bei Benzinern“
Echt? Können Sie das erklären?
Umweltbundesamt 2019: „Der Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßen beziffert sich mittlerweile zusammen auf fast 60 Prozent der Feinstaubemissionen (PM2.5). Bei den größeren PM10-Partikeln sind es über 70 Prozent.“
Das war noch VOR der Einführung des Otto Partikelfilters und VOR der Euro 6d !
„ÖPNV kostet deutlich weniger als das Auto. Warum sollen andere für das Auto mitbezahlen?“ Wer zahlt fürs Auto mit?
Was aber SICHER ist: Andere zahlen für den ÖPNV. Der Kostendeckungsgrad liegt bei 75%. Und die Mwst ist auch noch auf 7% reduziert, dazu sind Busse Mautfrei. Infrastrukturmaßnahmen sind dabei NICHT berücksichtigt.
z.B. 3,8 Mrd Euro kostet z.B die neue 2. Stammstrecke der S Bahn, nur 177 Mio(ca 5% !!!) werden durch die Bahn bezahlt, und damit auf die Tickets umgelegt…
„Außerdem kann eine CO2-Steuer mit Umlage massiv soziale Gerechtigkeit erzeugen, was ist daran nicht zu verstehen?“
Sieht man doch jetzt schon wie es läuft, Bsp EEG. Sozial Schwache haben kein Eigenheim mit PV, keine Beteiligung an Windparks, keinen Grundbesitz für Biogas Mais, WKA Flächen, PV Flächen…aber zahlen voll!!!
Wer kann sich E Autos leisten, kann zu Hause laden, mit nur 2,05 Cent/kwh Steuer, mit PV Anlagen, die keinen Beitrag leisten für Backup Kosten, Leitungskosten, im Gegenteil, der überflüssige PV Strom wird auch noch teuer entsorgt, die Allgemeinheit zahlt…
Wer profitiert? Gigantische Umverteilung von Arm zu Reich!
Ecoment meint
Die Lösung wäre eine CO2 Steuer die Verkehr , Nahrung und Heizen ausnimmt und Industrie Produktion und Tourismus auch und den Rest ein wenig besteuert.
MichaelEV meint
Ich schreibe von ultrafeinem Feinstaub und sie kommen mit PM2.5 und PM10. Failed.
Was aber SICHER ist: In der Stadt ist der Kostendeckungsgrad vom Auto der schlechteste von allem.
Statt dass das Geld nur an Großkonzerne geht, bleibt jetzt auch etwas beim Bürger hängen. Skandal.
Eine CO2-Steuer mit Umlage erzeugt soziale Gerechtigkeit! Die soziale Gerechtigkeit führen hier immer wieder Einzelne in die Diskussion, die aber nur das Gegenteil erreichen wollen.
Am Ende dieser Transformation stehen saubere Energie, günstige Kosten, hohe Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit. Was kann man nur für Motivation haben diese Entwicklungen nicht zu wollen, schlecht zu reden und zu behindern?
Eine CO2-Grenzsteuer ist von der EU in Arbeit. Das Doing ist mit Sicherheit das geringere Problem als die Diplomatie.
Soll ich ihnen jetzt erklären, wie solch eine Steuer funktionieren soll? Das zu erarbeiten ist wohl die Arbeit anderer.
atamani meint
@Michael EV
„Ich schreibe von ultrafeinem Feinstaub und sie kommen mit PM2.5 und PM10. Failed.“
Na dann mal los, wie groß sind denn die Ultrafeinstaub Eintragungen vom Benzinmotor? Bin gespannt…
„Was aber SICHER ist: In der Stadt ist der Kostendeckungsgrad vom Auto der schlechteste von allem.“
Schon wieder interessant, wie hoch ist der denn? Wie genau berechnen Sie den? Bin schon wieder gespannt…
„Statt dass das Geld nur an Großkonzerne geht, bleibt jetzt auch etwas beim Bürger hängen. Skandal.“
Der Großkonzern, der mir einen fairen Preis bietet, ist mir lieber, als der Bürger, der mich schamlos auf Risiko und Kosten der Allgemeinheit ausnimmt…
„Eine CO2-Steuer mit Umlage erzeugt soziale Gerechtigkeit!“
Na dann erklären Sie mal…
Eine CO2 Steuer auf Alles wäre sicherlich am fairsten…Alleine es ist unmöglich zu machen…
„Soll ich ihnen jetzt erklären, wie solch eine Steuer funktionieren soll?“
Ja, da bin ich hochgespannt…wie wird so ein importiertes Auto mit CO2 besteuert? Im Auto sind tausende Teile aus vielen unterschiedlichen Ländern verbaut…wer soll die Angaben kontrollieren? Und wie?
Wie wird z.B Entwicklungsleistung, gemessen und besteuert?
Ecoment meint
Am Ende steht ein Land das wegen der CO2 Steuer verarmt. Michael Ev wir haben dem Klimapaket der Bundesregierung das Maximum herausgeholt. Mehr geht nicht und du hast deine Steuer sei doch glücklich.
MichaelEV meint
Sie machen sich lächerlich. Ich soll ihnen Informationen liefern, die im Rahmen aufwendiger Studien oder Projekte (Ultrafeinstaub, CO2-Grenzwertsteuer, Vollkosten des Autoverkehrs) entstehen und von ihnen kommt nichts.
Kleinste Partikel haben keinen Grenzwert und werden nicht gemessen, richten aber den größten Schaden an. Zu glauben, dass Partikelfilter diese filtern und das aktuelle Modelle absolut sauber sind, ist nichts mehr als eine Illusion. Die Menge der „Eintragung“ ist irrelevant.
Wegen der CO2-Grenzssteuer müssen sie sich vielleicht nur 1-2 Jahre gedulden und sie bekommen von der EU alle Antworten die sie sich wünschen. Aber es kann ja nicht sein was nicht sein darf.
Zu den Kosten verschiedener Verkehrsträger gibt es eine Studie. Googlen hilft. Aber sie stehen ja eher auf Kaffeesatzleserei.
Ansonsten ist mir jedes weitere Wort zu schade. Leben sie in ihrer eigenen Welt (bzw. sie würden es Ideologie nennen) und die Welt dreht sich währenddessen weiter. Die Dinosaurier wie sie bleiben dabei auf der Strecke und das ist wohl auch gut so.
atamani meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
atamani meint
@Ecomento Redaktion
Wenn hier jemand ständig Lügen verbreitet kann man nicht sachlich bleiben.
Bislang kam KEINE Antwort auf Behauptungen!
Ist es im Sinne der Redaktion, dass Foristen Dinge behaupten, die nachweislich FALSCH oder nicht NACHWEISBAR sind?
Ich habe in dem gelöschten Posting klare, für jeden nachprüfbare Zitate aus Fachzeitungen geliefert, die obige Behauptungen als Falschaussagen widerlegen.
hu.ms meint
Der punkt ist doch, dass in den treibstoffpreisen nur die entstehungskosten stecken. Nicht die kosten, die durch die emissionen bei der verbrennung entstehen.
Damit aber nicht alle leute die vor jahren einen verbrenner gekauft haben jetzt plötzlich erheblich belastet werden, wäre es sinnvoll diese nennen wir es „co2-kosten“ durch eine steuer bei der zulassung von neuwagen zu erheben, die sowohl die produktions-, betriebs- und verschrottungs-emissionen je fahrzeug beinhaltet.
Andreas meint
Werden für solche Studien eigentlich reale Emissionen verwendet oder Emissionen nach WLTP der NEFZ? Vermute, dass das Umweltbundesamt solche Pseudodaten verwendet für ihre CO2-Emissionsberechnung des Verkehrs. Ist das so?
NiLa meint
Üblicherweise wird die Menge der verkauften Kraftstoffe als Datenbasis genommen.