Das von bekannten Unternehmen unterstützte britische Startup Arrival plant in einem ersten Schritt elektrische Lieferwagen. Das langfristige Ziel ist ein integriertes Ökosystem bestehend aus Bussen, Sharing-Fahrzeugen, Taxis, Liefer-Robotern, Ladeinfrastruktur, „Microfactories“ und digitalen Diensten. Kürzlich wurde ein neues Design für das Arrival-Erstlingswerk vorgestellt.
Frühere Entwürfe zeigten den kompakten Elektro-Transporter noch im kastenförmigen Format mit abgerundeten Ecken und großer gewölbter Frontscheibe. Auf dem Weg in die Serie hat Arrival das Design umfassend angepasst: Der im September präsentierte neue „Beta Van“ wirkt weiter markant und modern, ähnelt in seinen Grundzügen aber deutlich stärker aktuellen Lieferwagen.
Die auffälligste Änderung weist der Elektro-Transporter von Arrival an der Front auf, die nicht mehr nahezu senkrecht abfällt und zum größten Teil aus optisch in die Seitenfenster übergehendem Glas besteht. Die Entwickler setzten stattdessen auf eine eher klassische, nach vorne zulaufende Nase. Die Frontscheibe ist weiter groß, jedoch wesentlich kleiner als zuvor und zum Dach hin schrägverlaufend. Die vordere und die Seitenscheiben sind zudem nun durch die A-Säule getrennt. Als weiteres Novum fällt die nach hinten schiebbare Fahrertür ins Auge.
Arrival hat mit dem südkoreanischen Autohersteller Hyundai und dem US-Logistikkonzern UPS in diesem Jahr bekannte Investoren verkündet. Hyundai stellt dem 2015 gegründeten Startup 100 Millionen Euro Kapital zur Verfügung, UPS hat zusätzlich zu einer nicht bezifferten Finanzspritze die Bestellung von 10.000 Lieferwagen zugesagt. Der jetzt vorgestellte Beta-Prototyp geht laut Arrival auf im Rahmen von Kooperationen mit Logistikunternehmen wie UPS gesammelte Erkenntnisse zurück.
Den offiziellen Marktstart seines mittelgroßen Elektro-Lieferwagens sieht Arrival für das Jahr 2022 vor. Das Fahrzeug soll mit unterschiedlichen Batteriepaketen mit Kapazitäten von 44 bis 130 kWh angeboten werden. Konkrete Angaben zu den damit erzielbaren Reichweiten gibt es noch nicht, mit der großen Batterie dürften im Alltag aber 200 Kilometer oder mehr möglich sein.
Arrival setzt wie es bei elektrischen Pkw bereits üblich ist auf eine modulare „Skateboard“-Plattform mit den wichtigsten Antriebs- und Technikkomponenten im Fahrzeugboden. Die zentralen Bauteile werden dabei Unternehmensangaben nach mit Fokus auf Standardisierung, geringes Gewicht und Robustheit selbst produziert. Das soll für weniger Wartungsaufwand und geringere Gesamtbetriebskosten sorgen. Die entwickelte Technologie will Arrival in sogenannten Microfactories zusammenbauen, von denen bis 2026 weltweit 1000 entstehen sollen.
Swissli meint
Das alte Design war schon knuffiger.
Aber irgendwie wundert mich das Design „back to the roots“ nicht wirklich.
Wieso E-Transporter und BEV nur wegen anderem Antrieb plötzlich ganz andere als die altbewährten alltagstauglichen Designs verpasst bekommen sollen, war mir schon immer ein Rätsel. Die CW Werte verlieren mit grösseren Batterien/Reichweiten (wieder) an Bedeutung. Bei Transportern die nur Überland- und in Stadtgebieten fahren (ohne Autobahn), zwischen 30 und 80 km/h, spielt CW Wert Nebenrolle.
Michael meint
Da fehlt PV auf dem Dach. 1,4 KW sollten drin sein, pro Tag ca. 30% der kleinen Batterie.
Peter W meint
bei optimale Ausrichtung, was heir nicht der Fall ist, kann man 6,5 kWh/kWp in unseren Breitengraden pro Tag ernten. das wären dann 9 kWh bei 1,4 kWp.
Also mit gutem Willen 8 kWh pro Sonnen-Tag. Besser als nichts, denn das reicht für 25 km.
Philip Kalmus meint
Amazon investiert in Rivian, UPS in Arrival, aber die DHL zieht sich aus Streetscooter zurück. Warum hat man ein geringeres Durchhaltevermögen als die Konkurrenten, obwohl man ihnen sehr weit voraus ist? Das erinnert etwas an die Daimler Zellfertigung. Wenn sie diese für weitere 3-4 Jahre subventioniert hätten und außerdem auch in Stuttgart anstatt in der ostdeutschen Provinz angesiedelt hätten, also im Zentrum des Unternehmens, dann hätte Daimler heute vermutlich ganz andere Möglichkeiten. Auch Bosch ist doch ähnlich, die hatten ein JV mit Samsung für Batterien und sind dann anscheinend von sich aus ausgestiegen. Irgendwie gab es nicht die Bereitschaft, über viele Jahre einen Verlust zu stemmen, in der Aussicht auf einen explodierenden Markt, der ja nun auch tatsächlich passiert. Zurück zur DHL – diese Meldungen sollten vielleicht doch zum nochmaligen Nachdenken über Streetscooter führen.
Andi EE meint
Der Streitscooter ist kein gutes Produkt und solang solche StartUps quasi aus der Uni vom Professor gegründet werden, weiss man auch, wie es ums Unternehmertum in unseren Gefilden bestellt ist. Der Chef selber ist ja ein Beamter, der den Lohn immer schön brav überwiesen bekommen hat.
Wenn die Gesellschaft Projekte wie Airbus anhimmelt, sieht man halt, dass das grundlegende Verständnis wie unsere Wirtschaft aufgebaut ist und was sie mal stark gemacht, verloren gegangen ist. Europa hatte ja schon immer einen Hang zum Sozialismus und stark ausgeprägter sozialen Absicherung / viel staatluche Absicherung.
Auch der Blick rüber in die USA, die ja all diese erfolgreichen neuen Unternehmen hervorgebracht haben, ist permanent abwertend bis zu verachtend. All das was diese Unternehmen auszeichnet, wird hier weder erwähnt, respektive totgeschwiegen. Ich denk mir oft, da ist doch alles zur Anschauung in Kalifornien zu kopieren, und wir haben nichts Gescheiteres zu tun, als tagtäglich zu bashen. Irgendwann wird der Trump weg sein und dann gibt es nichts mehr zu Jammern / sind die Ausreden weg, aber der Rückstand wird dann noch größer sein.
David meint
Stimme der anderen Antwort zu: Der Streetscooter ist nicht gut genug. Er ist spartanisch, unzuverlässig, mit deutlichen Komfortdefiziten und zu geringen Reichweiten versehen und das zu einem stolzen Preis. Man braucht kein Start-Up, um so ein Auto zu bauen. Das ist traditioneller Fahrzeugbau, nur mit einem anderem Drivetrain. Man braucht einen Großserienhersteller, der im Einkauf andere Möglichkeiten hat und muss dort zu Großkundenkonditionen bestellen. Der eVito von Mercedes z.B. wäre so ein Auto.
Andi EE meint
Deutlich kürzer zumindest in dieser Version als der Rivian von Amazon. Dass man die Front jetzt schräg ausführt, kann eigentlich nur mit der Aerodynamik zu tun haben, … fahren sie im Schnitt wohl schneller als angenommen (kann man auch die Batterie verkleinern). Für die Beweglichkeit in der Stadt, ist hingegen ein kürzeres Fahrzeug von Vorteil. Mit einem kürzeren Radstand lässt es sich einfacher manövrieren. Die Fahrertüre ist sicher praktisch, muss man auch nicht immer schliessen, wenn es paar Häuser weiter zur nächsten Auslieferung geht.
Find die Fahrzeuge super, online Shopping wird sich immer mehr ausbreiten und wenn da alle Fahrzeuge so sauber und leise unterwegs sind, ist das ein grosser Gewinn, insbesondere für die Städte.
StugiLife meint
“ online Shopping wird sich immer mehr ausbreiten“
ACH WAS, sag blos! Habt ihr Eidgenossen hinter den Bergen das auch schon mitbekommen? :-)