Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat sich zu klimaneutraler Mobilität bis spätestens 2050 bekannt. Die in dem Verband vereinten Hersteller und Zulieferer in Deutschland sprachen sich in einer Erklärung dazu erneut gegen die Konzentration auf nur eine Antriebsart aus – es „werden alle Technologien gebraucht“, heißt es.
„Die deutsche Automobilindustrie nimmt die Herausforderung des Klimaschutzes an. Unser Ziel ist klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050 – im Einklang mit den Pariser Klimaschutzabkommen. Wir sind bereit. Unser Beitrag zum Klimaschutz sind Innovationen und neue Technologien. In diesem Sinne werden wir einen konkreten Umsetzungsplan, die VDA-Klimastrategie 2050, erarbeiten, um die Ziele noch schneller auf die Straße zu bringen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Der schnelle Hochlauf der Elektromobilität habe für die VDA-Unternehmen bis 2030 „klare Priorität“, vor allem bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Bis Ende 2023 könnten die Kunden aus mehr als 150 verschiedenen E-Modellen wählen, was „eine beeindruckende Leistung“ der Branche darstelle. Dazu würden die Unternehmen in den nächsten Jahren über 50 Milliarden Euro in den Ausbau der Elektromobilität investieren. „Um das Ziel eines klimaneutralen Verkehrs 2050 zu erreichen, werden auch alternative Antriebe und Kraftstoffe wie Wasserstoff und E-Fuels Teil der Lösung sein“, so der VDA in seiner Erklärung. Diese Technologien könnten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr leisten, weil sie die CO2-Emissionen im Fahrzeugbestand verringern und beim Ausstieg aus den fossilen Energien eine gute Ergänzung der Elektromobilität seien.
Eine Entscheidung über die Verschärfung von Klimazielen und Flottengrenzwerten sollte nur nach einer sorgfältigen Folgenabschätzung getroffen werden, forderte der Autoverband. Dabei seien alle relevanten Technologien und alle sozialen und ökonomischen Auswirkungen so zu berücksichtigen, dass die Automobilindustrie auch in Zukunft Wohlstand und Beschäftigung für viele Menschen in Deutschland schaffen könne.
Klimaneutrale Mobilität könne nur durch gemeinsame Anstrengungen von Industrie, Staat und Gesellschaft erreicht werden. „Wir alle müssen dazu beitragen, jetzt schnell und europaweit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Klimaziele erreicht werden können“, unterstrich der VDA. Zentral seien attraktive Rahmenbedingungen. Dazu gehöre vor allem der beschleunigte Aufbau einer europaweit flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw. Aber auch die alternativen Kraftstoffe aus nachhaltigen Ressourcen müssten unterstützt werden, damit sie ihren Beitrag zum klimaneutralen Verkehr leisten können. In Deutschland und Europa müssten dafür jetzt die Weichen gestellt und Förderungen auf den Weg gebracht werden.
„Alle Technologien werden gebraucht“
„Alle Technologien werden gebraucht, um das Ziel ‚klimaneutrale Mobilität 2050‘ zu erreichen“, betonte der VDA. „Wir setzen auf eine nachhaltige individuelle Mobilität.“ Die Unternehmen der Branche hätten dabei unterschiedliche Strategien und setzten jeweils eigene Schwerpunkte. Das sei gut für den Standort Deutschland – „denn Wettbewerb und das Ringen um die bessere Idee und den größten Erfolg haben die deutsche Industrie stark gemacht, allen voran die Automobilindustrie“. In diesem Sinne verfolge man „technologieoffen alle Optionen, die zum Ziel führen“.
Der moderne Verbrennungsmotor werde weiter „eine große Bedeutung“ für die Erreichung der Klimaziele haben, so der VDA. „Wir wollen auch mit dieser Antriebsart Mobilität anbieten, weil es dafür auch in Zukunft einen großen Bedarf gibt. Deshalb sind klimaneutrale Kraftstoffe von immenser Bedeutung und brauchen mehr Investitionen. Die Dekarbonisierung des Verkehrs wird nur gelingen, wenn wir beide Wege parallel gehen: Moderne E-Mobilität mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen und klimafreundliche Verbrennungsantriebe mit sparsamen Motoren, mit synthetischen Kraftstoffen und Wasserstoff, die aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden. Beide Antriebsarten haben Zukunft. Wenn wir die Klimaziele bis 2050 erreichen wollen, gibt es zu dieser Doppelstrategie keine Alternative.“
Der Erfolg der Einhaltung der Klimaziele hänge an Voraussetzungen, die die Industrie allein nicht schaffen könne. Dazu gehöre der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien und die Verfügbarkeit in allen Regionen Deutschlands. Die Verantwortung hierfür liege beim Bund, bei den Ländern und den Kommunen und bei der Energiewirtschaft. Zusätzlich müssten nun schnell eine flächendeckende Lade-Infrastruktur in Deutschland und der richtige Energiemix bereitgestellt werden – in Deutschland und in ganz Europa. Autos und Lkw müssten europaweit Strom und Kraftstoffe aus nachhaltigen Quellen tanken können, sonst würden auch die besten Fahrzeuge nichts nutzen.
„Um die politischen und gesellschaftliche Ziele erreichen zu können, brauchen die Kunden, Hersteller und Zulieferer sowie andere Wirtschaftsbereiche klare Verhältnisse“, erklärte der VDA abschließend. „Wir sind bereit und laden alle ein, gemeinsam an der Erreichung der Ziele zu arbeiten.“
Jürgen Baumann meint
Sagt mal, habt ihr in Deutschland noch Mathe und Physik, oder kommt da jeder mit Beten, Singen und Turnen zum Schulabschluss … und fängt dann in einem Verband an … ?
Kopfschüttelnde Grüsse aus dem Nachbarland im Süden … die mit dem „+“ in der Flagge … nicht mit dem „-“.
Hermann meint
Liest man die Kommentare , entsteht der Eindruck, als ob Wasserstoff und e-fuel Teufelszeug seien durch die der Untergang der Menschheit drohe ;)
Wie schon unten geschrieben, möchte ich meinen Verbrenner gerne mit e-fuel betanken. Lasst den Liter ruhig 1 EURO e-fuel mehr kosten – wird er aber nicht – als Benzin. Dann wäre ich immer noch wirtschaftlich aber auch „klimatechnisch“ im Plus gegenüber einen vergleichbaren BEV. Falls jetzt jemand meint, er müsse an dieser Stelle Berechnungen mit 10000 oder mehr Jahreskilometern aufstellen, dem sage ich schon mal:“ Vergiss es“. Ich fahre nicht mehr als 5000 KM im Jahr PKW.
Jau, und dann die ewige Leier , wo soll der viele EE_Strom für Wasserstoff etc. herkommen und die viele Fläche die man benötige. Da kann man nur antworten, dass er bestimmt nicht aus Deutschland kommen wird. Ich weiß, ein schrecklicher Gedanke für die „ich baue mein Gemüse selber an“ – Selbstversorger – Mitmenschen. Der Strom wird in Afrika und in Regionen wie Abu Dhabi oder Patagonien gewonnen und vor Ort zu Wasserstoff oder e-fuell verarbeitet werden. Dort braucht man übrigens dramatisch weniger Bodenfläche für ein KW Leistung als in Deutschland.
Jörg2 meint
Bei so einigen „Afrika“-Projekten habe ich immer das Gefühl, da weht ein Hauch von Kolonialismus2.0 um die Ecke.
Erst waren es Menschen die geholt wurden, dann Rohstoffe und nun Energie….
Die Regionen brauchen vor Ort funktionierende Wirtschaftskreisläufe mit einer großen Tiefe und Vielfalt. Dazu gehört den damit steigenden Energiebedarf vor Ort klimaneutral zu erzeugen. Vielleicht bleibt dann mal von dieser Energie was übrig. Ich glaube es allerdings nicht.
Auf dem langen Weg wird die Bevölkerung wachsen und die Industriealisierung weltweit zunehmen. Gleichzeitig wird der Aufwand zum Erhalt der Lebensräume und -bedingungen zunehmen. Da bleibt nichts übrig um eine ferne Industrieregion stabil zu versorgen (weder mit Menschen, noch mit Rohstoffen noch mit Energie).
Railfriend meint
Bei so einigen Lithium-Projekten in Bolivien habe ich immer das Gefühl, da weht ein Hauch von Kolonialismus2.0 um die Ecke.
Erst war es das Kupfer, das geholt wurde, jetzt das Lithium, nur Strom kann man von dort nicht übers Meer holen….
Die Regionen brauchen vor Ort funktionierende Wirtschaftskreisläufe mit einer großen Tiefe und Vielfalt. Dazu gehört den damit steigenden Energiebedarf vor Ort klimaneutral zu erzeugen. Vielleicht bleibt dann mal von dieser Energie was übrig. Ich glaube es allerdings nicht.
Jörg2 meint
@R…f….
Nur für Dich:
„Afrika“ habe ich in meinen Beitrag nur als Beispiel angeführt und die Anführungszeichen mit der Hoffnung gesetzt, dies würde dadurch deutlich werden.
Ich meine alle s.g. „Dritte-Welt-„, „Entwicklungsländer-„, „Schwellenländer-“ Regionen, aus denen sich die s.g. „Erste-Welt“ bedient.
Hermann meint
Jörg2,
Kolonialismus?
Ihr Beitrag ist vollkommen Quark, Polemik pur
Jörg2 meint
@Hermann
Mein ganzer Beitrag oder nur das Bild „Kolonialismus2.0“?
Jörg2 meint
@Hermann
Kommt von Dir dazu noch etwas substanzielles? Überlegst Du noch?
„Vollkommener Quark“ ist etwas arg undifferenziert.
Raphael meint
Ihre Überlegungen sind nachvollziehbar und im Hinblick auf die Zukunft auch sinnvoll. Man darf diese jedoch nicht generalisieren, da die örtlichen Verhältnisse sich stark unterscheiden.
In mehreren Präsentationen zum Thema Energieversorgung ist jeweils eine Landkarte aufgetaucht, die ich hier gerne verlinkt hätte, im Internet leider nicht finden konnte. Dort sind die Landmassen der Erde mit dem kombinierten Potential von Wind- und Sonnenenergie aufgetragen (die Karten für die Potentiale von Wind und Sonne alleine lassen sich hingegen einfach finden). Die intensivsten Gebiete befinden sich in sehr trockenen Gebieten entlang der Wendekreise, in Hochgebirgen (beide hauptsächlich Sonne) und in weiter Richtung Pole gelegenen Gürteln (Wind). Namentlich sind dies dann Westaustralien, südliche Anden/Patagonien, Sahara, Himalaya, Nordsee. Die trockenen Gebiete sind aufgrund des Klimas kaum belebt. Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind hingegen meistens in ertragsarmen Gegenden, so dass eine Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen beim heutigen Energieverbrauch nur durch einen Transfer von Energieträgern aus den ertragsreichen Gebieten möglich ist. Anderenfalls müssten Hunderte von Millionen von Leuten an die Wüstenränder umgesiedelt werden oder der Energieverbrauch auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Dass Europa nun nach Nordafrika schielt, ist aufgrund der Nähe logisch und hat demzufolge direkt nichts mit einer Kolonialisierung zu tun, sondern ist im gleichen Verhältnis wie beim Erdölimport zu sehen.
In dieser Hinsicht wird es notwendig, Düngemittel zukünftig zu importieren, dasselbe für industriell benötigten Wasserstoff (Stahl- und Zementwerke), so dass der Strom, der in Europa erzeugt wird, direkt genutzt werden kann. Für die Mobilität und Wärmeerzeugung muss sich erweisen, wie viel Strom überhaupt übrig bleibt, wenn Kohle und Atom wegfallen. Da Strom aus technischen Gründen (Verluste) nicht über beliebige Distanzen transportiert werden kann, muss er nach derzeitigem Stand der Technik bei längeren Distanzen (grösser 2500 km) in andere Energieträger umgewandelt werden. Weil eine Wiederverstromung von importiertem Wasserstoff oder was dann auch immer aufgrund der Verluste z.B. bei Gasturbinen nur bedingt sinnvoll ist, macht es Sinn, möglichst direkte Verwendungen zu finden. Insofern ist man dann vielleicht noch so froh, wenn man Grossverbraucher wie Langstrecken-LKWs direkt mit Wasserstoff antreiben kann, da diese dann beim Laden das Netz auch nicht überlasten würden.
Zumindest sehen die Europäischen Planungen derzeit so aus. Die grossen Firmen und Zulieferer im Bereich Energieversorgung und Mobilität und die Politik bereiten sich auf ein solches Szenario vor. Was hier häufig als „Nebelkerzen“ für die Abholung von Subventionen bezeichnet wird, ist bereits in Vorbereitung oder zumindest fest beschlossen.
Jörg2 meint
@Raphael
Vielen Dank für die konzentrierte Darstellung.
Ja, diese europäischen Planungen gibt es schon lange. Zwischendurch waren sie auf Eis gelegt. Die Realität ergab eine Undurchführbarkeit.
Im Zuge der Klimadiskussionen sind sie nun wieder auf dem Tisch.
Die damals zum Einstampfen der Planungen geführten Probleme sind aber auch heute nicht gelöst.
Zwei davon:
1. Wer finanziert das vor?
2. Von welcher außereuropäischen Region möchte sich Europa energetisch abhängig machen.
Die Frage 1 sehen die Vertreter solcher Planungen heute entspannter, als damals. Durch die Klimadiskussion gibt es die Möglichkeit enorme staatliche Finanzen (Bürgergeld) umzuleiten.
Die Frage 2 hat sich eher verschärft. Die in den letzten Jahren stabilen Dikaturen in Nordafrika sind im Wanken. Kriege durchziehen die Region. Sehr große Mitspieler (Russland, China) sind dort verstärkt am Einflussgewinnen. Die USA als eventuelle Stabilitätsmacht schafft sich ab…
Also: Ich bin gespannt, ob solche außereuropäischen Lösungen je wesentlich greifen werden. Ich bin dann auch gespannt, ob die Regionen, von denen wir uns dann (teilweise) abhängig machen eher pseudostabile Diktaturen oder wacklige Jungdemokratien sein werden. Und ich bin gespannt, wie die wirtschaftliche, politische, militärische Einflussnahme durch Europa auf die „Energieregion“ dann aussehen wird.
(Mit welchem Label ich das benenne, „Kolonialismus2.0“, „Imperialismus“ oder „Globalisierung“, ist dabei völlig egal. Der Inhalt ist wichtig.)
Wo ich mir recht sicher bin: Wenn die „3.-Welt“-Regionen einen wirtschaftlichen Aufschwung (mit nationalen Wirtschaftskreisläufen) hin bekommen, dann werden sie ihre Ressourcen an Rohstoffen, Fläche, Wasser, Energie, Menschen… selbst benötigen. In klimatisch schwierigen Regionen umso mehr.
Da kommt es dann auch mal schnell zur Verstaatlichung wichtiger Wirtschaftsstrukturen.
Aber: Wir werden sehen was kommt. Spannende Zeiten!
Railfriend meint
… und nicht nur weniger Bodenfläche, sondern auch weniger Rohstoffe für die Wind- und PV-Anlagen. Weil das so ist, werden beim Kraftstoffpfad des Verbrenners kaum mehr solcher Anlagen benötigt als beim Strompfad des BEV in Deutschland.
Zitat:
„So liege die Effizenz einer Photovoltaikanlage in Deutschland nur etwa bei 39 Prozent, in Nordafrika bei bis zu 94 Prozent. Laut einer Beispielrechnung erfordert der Betrieb eines Pkw mit synthetischen Kraftstoffen eine Solar-Kapazität von 6 Kilowatt in Nordafrika, ein Batterieauto mit 5,7 Kilowatt fast ebenso viel in Deutschland. Es müssten für Verbrenner also kaum mehr Ökostromanlagen gebaut werden, diese aber an anderen, ertragreicheren Standorten.“
Hermann meint
Railfriend,
richtig, auch der Rohstoffverbrauch für die Herstellung Solarkapazität unterscheidet sich kaum.
MichaelEV meint
Und diese Argumentation fällt wie ein Kartenhaus zusammen, wenn Elektromobilität mit Überschüssen gespeist wird (dann geht die zusätzlich benötigte Solar-Kapazität gegen 0). Schon alleine durch Vermeidung der Spitzen ist der Bedarf deutlich geringer als angegeben.
Jörg2 meint
Wenn ich das richtig verfolgt habe, fängt ein großer Ladenetzbetreiber damit an, temporär verbilligt eingekauften Strom per Preisnachlass an die BEV-Fahrer abzugeben und informiert hierzu vorab die BEV-Fahrer über den Abgabezeitraum und den gesenkten Preis.
Ein großer Schritt in Richtung Netzglättung.
Hermann meint
es wird keine Überschüsse geben.
Jörg2 meint
@Hermann
Ja, die Steuerrung im Netz wird dafür sorgen.
Wenn man den EE-Ausbau ohne Netzsteuerung plant, dass muss der Spitzenbedarf weitestgehend abgedeckt werden können. Außerhalb dieser Spitzen wäre dann eine Art „Überproduktion“. Der Ausbaubedarf wäre enorm.
Bei gesteuerten Netzen verringert sich das Problem der „Überproduktion“ und der Ausbaubedarf nimmt ab.
Wenn die eMobilität zur Netzglättung und damit zur Verringerung von „Überproduktion“ und hohem Ausbaubedraf beträgt, dann stimmt sowohl die Position „wird von Überschüssen gespeist“ als auch „es gibt keine Überschüsse (mehr)“.
Aktuell ist der Ausbau der EE (so meine Meinung) noch nicht so weit. Auch beginnt es erst, Techniken auszurollen, die hier hilfreich steuern und speichern.
Railfriend meint
Und diese Argumentation fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen, weil das EV nicht genau dann lädt, wenn gerade ein Stromüberschuss da ist, sondern derweil fährt oder den Akku voll hat und auch laden muss, wenn erhöhte Stromnachfrage besteht oder sogar die kalte Dunkelflaute kursiert, die bekanntlich wochenlang anhalten kann.
Lustig, wenn dann zugleich andere Stromkunden auf der Matte stehen, weil ihre kaminlose WP-Heizung ausfällt und die alte Frage des Atomstromfreunds F.H. Strauß im Raum steht: Wollt ihr im Dunkeln frieren?
MichaelEV meint
@hermann
Wäre ja eine Überraschung, wenn sie mal mit sachlichen Argumenten um die Ecke kommen würden. Wird vermutlich nie passieren.
Wenn sich die Energiewende nur entfernt den 100% nähert, wird es massive und sehr regelmäßige Überschüsse geben. Bzw. wird sich die Energiewende nie nur entfernt den 100% nähern, wenn es keine sichere Abnahme der Überschüsse gibt.
Und da PV und Wind deutlich günstiger als Gas bzw. alle anderen Energiequellen sein werden, wir der Bedarf mit Sicherheit deutlich überdeckt.
Und das nachfrageschwache Zeiträume (z.b. Wochenenden, Feiertage) Überkapazitäten haben werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Und auch schon heute gibt es bekanntlich Überschüsse. Diese sind zwar nicht EE, sie sind aber da und führen zur Abregelung von EE bzw. der sinnlosen und für den deutschen Kunden sehr teuren Verscherbelung von deutschem Strom. Solange man in DE nicht Willens ist schnell aus der Kohle auszusteigen, wird sich daran auch absolut nichts ändern.
@Railfriend
Hatten wir schon einmal, ist eine sehr sinnlose Argumentation. Man steuert langfristig auf ca. 40 Millionen Bestand zu, viele Millionen Lademöglichkeiten, die Fahrzeuge stehen die meiste Zeit nur rum. Ergibt locker zweistellige GW Leistung, die abgenommen werden können und Kapazitäten, die unseren Strombedarf für einen kompletten Tag aufnehmen können.
Und da Elektroautos ihren Ladebedarf in einem großen Maßstab verschieben können, besteht nie Bedarf irgendeinem anderen Stromkunden irgendetwas „wegzunehmen“.
Der Strommarkt der Zukunft muss voll digitalisiert sein, Strompreise bilden sich marktwirtschaftlich klein segmentiert und bringen lokale Angebote und Nachfragen in Einklang. Und Elektroautos werden das wichtigste Mittel sein, dass dies überhaupt und dazu noch möglichst kostengünstig funktioniert.
Jörg2 meint
Wie man mit unsteter Stromproduktion auf Erzeugerseite umgehen kann, zeigt z.B. das Projekt des Rechenzentrenbetreibers SWITCH in Nevada.
Zum Solarpark mit 127 MW Erzeugerleistung wird ein Puffer mit 240 MWh gestellt. (Ziel sind wohl mal 555 Leistung und 800 Puffer.)
Für die Nutzerseite gibt es auch einige Beispiele. So bietet z.B. ein Anbieter von Solardächern, stationären Speichern, Wallboxen und eAutos in einem Projekt an, Teilnehmer in einem virtuellen Kraftwerk zu werden, die private Speicherkapazität zur Verfügung zu stellen und als Gegenleistung den notwendigen Strombezug verbilligt zu bekommen. Das eAuto ist in dem System nicht zwingend notwendig. Der stationäre Speicher reicht zum Einstieg.
Lars meint
Was wir brauchen ist Energieeffizienz und Elektrifizierung, keine Märchen aus Patagonien oder Simsalabimsistan. Wir haben durch die Transformation jetzt die Chance, uns unabhängiger von Krisenregionen zu machen. Das sollten wir nutzen und nicht die Fehler der vorhergehenden Generationen wiederholen.
Jörg2 meint
@Lars
Da bin ich ganz bei Dir!
Es gibt aber leider große Player am Markt der weltweiten Förderung/Erzeugung flüssiger/gasförmiger Energieträger, dessen weltweiten Transportes und der Distribution bis hin zur Zapfpistole.
Diese Player sind weltweit gut politikvernetzt und haben riesige PR-Budgets.
Da kommt auch schnell mal eine insich halbwegs schlüssige Studie zu irgendwas um die Ecke.
Vor dem Hintergrund ist gut verständlich, dass bei Verkleinerung des fossilen Weltmarktes Ersatzlösungen gesucht werden, die zur bestehenden technischen und monitären Struktur passen.
Also ein Austausch der Förderung von Erdöl/Ergas und dessen weltweiten Transportes und der Distribution durch eine Produktion von eFuels und H2 irgendwo auf der Welt und dessen Transports um die Erde und der Distribution in den bestehenden Kanälen.
Wir werden sehen, was sich durchsetzt. Ich glaube: Effizenz.
Rolf Reinhart meint
Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr aufwendig und sicher keine brauchbare Lösung für den normalen PKW. Derzeit kostet 1 kg, das ungefähr für 100 km reicht, subventioniert immer noch 9.- €. Alleine die Infrastruktur für ein flächendeckendes Tankstellennetz würde einen nicht zu rechtfertigenden Aufwand bedeuten. In der Stahlerzeugung, beim Flugverkehr und für LKW wird der Einsatz von Wasserstoff künftig Sinn machen. Batteriebetriebene Autos sind inzwischen so ausgereift, dass es langfristig hier keine gleichwertigen Alternativen geben wird. Der Wasserstoff PKW ist und bleibt ein Nischenprodukt und wird sich nicht durchsetzen. Das Wasserstoffauto ist ja letztendlich auch ein Elektrofahrzeug. Mit dem Wasserstoff wird ja nur die auch hier unentbehrliche Batterie gespeist, die dann den Wagen elektrisch antreibt.
TwizyundZoefahrer meint
Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf Mensch und Natur mit allen Mitteln, das sind die einzigen Ziele von Unternehmen und Unternehmern des VDA gedeckt von der Regierung.
Bobby Gee meint
„mit synthetischen Kraftstoffen und Wasserstoff, die aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden“
Na Super! Wo soll denn der ganze erneuerbare Strom her kommen? Das ist jetzt kein Witz. Eine gerne gestellte Frage bezüglich Umstellung auf Elektroautos.
Wer weiß denn schon, dass für die Herstellung und das Fahren mit Wasserstoff 3-mal und für E-Fuels 5-mal soviel Strom aufgewendet werden muss als wenn man den Strom direkt in ein BEV füllt?! um dieselbe Strecke zu fahren.
Das ginge nur CO2-neutral wenn H2 und E-Fuels mit Solarstrom in Nordafrika oder Arabien erzeugt und nach Europa verschifft würde.
Wer redet davon, wer will das, wer will diese Versorgungsstrukturen aufbauen?
Umstellung auf BEV heißt: Aufhören, fossile Energie zu verbrennen, immer wieder erneuerbaren Strom in die Batterie zu füllen. Und sollte die Kapazität nach vielen Jahren zu gering geworden sein um noch weite Strecken zu fahren, bekommt die Batterie ein „second Life“ im stationären Betrieb als Pufferspeicher für Solarstrom. Und Schritt 3: ein BEV-Akku kann zu 97% recyclet werden!
Bobby Gee meint
Ach, ich vergaß: wer will denn die Kosten für H2 oder E-Fuels aus Nordafrika oder Arabien bezahlen, welcher Preis wird sich ergeben?
Für den Transport von H2 vom Zentrallager zur Tankstelle braucht man viel häufigere Tanklaster-Fahrten als für Benzin. Dann braucht man an der Tankstelle noch viel Strom um den Wasserstoff auf 700 bar zu bringen (das ist der Druck mit dem er ins Auto gebracht wird und der im Tank im Auto herrscht).
Mark Bruford meint
Was auch noch dazu gehört:
Ich vermisse bei den ach so tollen E-Fuels das Anprangern der weiterhin vorhandenen lokalen Emissionen.
Hinten kommt halt auch auch mit E-Fuels bei den angeblich sauberen Verbrennern weiterhin Dreck raus – Diesel mit extremen Feinststaubemissionen, die stoßweise in die Umwelt emittiert werden, Benziner mit extremen Abgasen besonders zum Kaltstart.
Hinzu kommen Abschaltungen der Abgasreinigungen in bestimmten Temperaturbereichen zur Motorschonung…
Das ist doch „prima“: Vatti fährt mit seinem Verbrenner die Sonntagsbrötchen holen, und hinterlässt für die lieben Kleinen gleich noch eine Giftwolke, die dem Dreck für nächsten 5000 km entspricht. (so die renommierten ‚Empa‘-Forscher, Schweiz). Entsprechende Links dazu könnte ich nachreichen.
Es belegt für mich in Teilen einfach nur einen menschenverachtenden Grundcharakter, weil die E-Fuel-Befürworter damit weiterhin diesen Verbrenner-Mist verkaufen wollen, obwohl man es konsequent emissionsfrei machen könnte, eben mit BEV.
Zu Anfang hoffte ich ja wegen der neuen VDA-Cheffin noch; aber nun ‚hört‘ man fast nur noch Müll.
Franz mueller meint
Vollkommen richtig, man braucht alle Technologien. Als die Armbanduhr auf Li-Ion umgestellt wurde, ist die Entwicklung ja auch nicht stehen geblieben.
Heutzutage haben wir einen Mix aus Armbanduhr Energiequellen, Batterie, Thermonuklear, Brennstoffzelle – NICHT!!!
2030 gibt’s nur noch BEVs. Es ist das Optimum und setzt sich überall durch
Bobby Gee meint
Daumen hoch! (Schade, dass es diese 2 Buttons nicht gibt.)
Schön ironisch dargestellt!
Raphael meint
Der Schuss geht ziemlich nach hinten los …
Bei den Armbanduhren hat man Ende 60er-Jahre auch gedacht, die Zeit der mechanischen Uhren sei vorbei … wie wir wissen, ist dies nicht passiert.
Zudem gibt es heutzutage neben batteriebetriebenen auch Quarzuhren mit Solarzellen. Bei den mechanischen Uhren solche mit Handaufzug und Automatikaufzug. Zeitweise gab es auch Versuche mit Quarzuhren mit Automatikaufzug (Autoquartz), diese haben sich aber nicht durchgesetzt.
Eine schöne Branche, wo die Technologieoffenheit funktioniert!
Daher brauchen wir auch kein BEV-Diktat.
Wenn Sie sich so sicher sind, dass die BEV sich durchsetzen werden, dürften Sie ganz locker im Stuhl sitzen und die Hersteller anderer Antriebe ihre Erfahrungen sammeln lassen. Dies wäre viel ehrlicher, als alle anderen Technologien zu Gunsten einer einzigen ausschliessen zu wollen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die BEV-Verbreitung durch die Erlaubnis anderer Technologieansätze leiden sollte, muss mit den BEV etwas faul sein. PCs, Smartphones, Flachbildschirme etc. haben sich auch ohne das Verbot von Schreibmaschinen, Feature Phones, CRT-Bildschirmen durchgesetzt, trotz anfangs sehr hoher Preise.
Noch ein kleiner Hinweis:
Nur Smartwatches haben in der Regel Li-Ionen Akkus drin, die ganz normalen Quarz-Uhren laufen mit Silberoxid-Knopfzellen.
Jörg2 meint
Die meisten unter 30 gucken auf ihr Smartphone um die Uhrzeit zu erfahren.
Die Uhrenbranche hat es außerhalb „ich überwache mein Grundschulkind“-Uhren sehr schwer. Nur noch Nischen….
Gutes Beispiel für das Sterben einer ganzen Industrie, wenn die gewünschte Dienstleistung („wie spät ist es?“) so nebenbei von einer völlig anderen Struktur (hier: mobile Daddelbox mit Nebenfunktionen wie z.B. Telefon) abgedeckt wird.
Wilf meint
lieber VDA, wenn ihr mehr Strom aus erneuerbaren Energien wollt dann ganz schnell bei Herrn Altmaier melden. Der will noch im November das EEG2021 im Windschatten von Corona durch den Bundestag peitschen. Da wird PV Strom ausgebremst und zwar auf ganz perverse Art. Morgen ist erste Lesung im Bundestag.
Ach ja, e-Auto zu Hause laden verliert auch an Attraktivität, da zumindest eine teilweise EEG Umlage fällig wird. #EEGehtsnoch
leotronik meint
Inselstromanlagen sind EEG frei.
EV1 meint
Gemäß des YT Videos von „gewaltig nachhaltig“ wird nach dem aktuellen Gesetztentwurf bis PV Installation zum 31.12.20 die EEG Umlage erst ab 10 kWp fällig. Bei der Installation nach dem 1.1.2021 sogar erst ab 20 kWp.
Oder habe ich das falsch verstanden?
Rolf Reinhart meint
Das neue EEG wird die Energiewende ausbremsen und hat nur ein Ziel, die großen Energieversorger vor dem Verlust ihrer Monopolstellung zu schützen. Ich nehme an, die durften das Gesetz zum größten Teil selber schreiben. Altmaier & Co. haben für mich hier viel an ihrer Glaubwürdigkeit verloren. Das ist echt frustrierend.
leotronik meint
Ältere PHEV sollten bei Verringerung der Batteriekapazität und daraus folgender Verringerung der Reichweite unter 50km den Elektro Status verlieren. Eine Batteriemessung bei der HU sollte zum Nachweis Pflicht sein.
Mark Bruford meint
Na ja, wir fahren so einen, im Sommer in der Fam. Er hat er ca. 60km, im Winter ca. 40 km Reichweite. Trotzdem fahren wir ihn wie auch die anderen fünf BEV (zwei Teslas, zwei Hyundai, ein E-Corsa) im Familenkreis wegen unseres Fahrprofiles zu ca. 95 % rein elektrisch.
Es ist immer vom individuellen Fahrprofil abhängig. Aber keine Sorge, wir haben kein E-Kennzeichen… ;)
Mark Bruford meint
Man könnte es auch so ausdrücken: Er wird artgerecht gehalten, unser Oldie, der Cevy Volt von 2011…
alpha meint
„Alle Technologien werden gebraucht, um das Ziel ‚klimaneutrale Mobilität 2050‘ zu erreichen“, betonte der VDA.
Das die Aussage vom VDA. Die Technologie wird aber bis 2022/2023 entschieden sein, da der Tipping Point für die Elektromobilität im PKW-Sektor entschieden ist. Wenn der VDA auf Technologieoffenheit schwört, dann sollten sie dies selbst umsetzen ohne politische und finanzielle Unterstützung durch den Bund. Aus aktueller Sicht durch die Corona-Lage finde ich nicht sinnvoll zusätzlich die Steuerzahler zu belasten. Der VDA hat mit seinen Konzernen genügend Rücklagen, um die weitere Technologieoffenheit zu finanzieren. Andere europäische Länder haben über ihre zukünftige Technologie für den Verkehrssektor schon entschieden.
NiLa meint
Baut der BEM selbst eine umfassende Ladestruktur auf? Ohne finanzielle Unterstützung?
Wäre überhaupt mehr BEV als ein paar Teslas in Deutschland unterwegs, würden BEV nicht massiv gefördert werden?
Jeru meint
Ladeinfrastruktur wird (zum Glück) massiv vom BMVI gefördert, sowohl öffentlich zugänglich oder privat.
Staatliche Unterstützung ist aus meiner Sicht zu Begin notwendig, um den Hochlauf anzukurbeln und BEV´s zum „Fliegen“ zu bringen.
Warum das nur für eine Technologie gelten soll, erschließt sich mir nicht. Das wir Wasserstoff brauchen werden, um das 2 Grad Ziel zu erreichen ist allgemein bekannt. Auch dort werden aus meiner Sicht staatliche Anreize benötigt, um den Markt „zum Fliegen“ zu bringen. Gut so!
Jürgen V meint
Die Wasserstoffforschung wird seit 40 Jahren finanziell unterstützt, auch und gerade in der Autoindustire. Und, was hat es gebracht. Genau, fast überhaupt nichts. Ach ne, stimmt, die Gelder wurden fleißig immer abgegriffen ohne irgendeinen Fortschritt zu erreichen.
Jeru meint
Das sind aus meiner Sicht sehr platte Worthülsen, die Sie da von sich geben.
Natürlich kann man sagen, dass an der BZ seit 40 Jahren geforscht wird. Genau so könnte man sagen, dass an der Batterie seit über 100 Jahren geforscht wird. Ohne den finanziellen Einsatz und den Willen die Technologie voran zu treiben zu berücksichtigen, macht doch die schlichte Nennung der Jahre überhaupt keinen Sinn.
Die Forschung an E-Fahrzeuen und damit auch der BZ war in den letzten 40 Jahren doch überhaupt kein Fokus. Die paar Millionen die da investiert worden sind haben genau das Ergebnis geliefert, was diese Arbeit liefern konnte: Lösungen für die Kleinserie. Die hat Daimler, BMW und auch VW in der Schublade. Das Geld war also nicht umsonst.
Es ist erst dann umsonst, wenn die Budgets nicht erhöht werden und die Technik zur skalierbaren Serienreife getrieben wird.
Mike meint
Na dann, VDA, fangen Sie doch bitte einfach mal an mit e-Fuels und H2. Bringen Sie es klimaneutral auf den Markt und lassen diesen entscheiden, was er annimmt. Also so ganz ohne Subventionen. Nicht immer nur fordern, sondern einfach mal machen.
Railfriend meint
Der VDA ist kein Gesetzgeber, der die Produktion alternativer Kraftstoffe behindert, zugleich Schmutzstrom-E-Mobilität mit Nullemission bewertet und mit Steuermilliarden fördert.
Stocki meint
Aha, E-Mobilität fährt mit Schmutzstrom, aber für alternative Kraftstoffe fällt der Ökostrom selbstverständlich vom Himmel.
Schon klar…
Philipp meint
Ist das genau der VDA der vor nicht allzu langer Zeit gegen Elektroautos Stimmung gemacht hat? Wie ein Fähnchen im Wind aber besser zu spät als nie…aber natürlich erst wenn die eigene Existenz bedroht ist.
Andi meint
@railfriend
Was meinen Sie genau mit dem populistischen Begriff „Schmutzstrom-E-Mobilität“?
Railfriend meint
Die Gesetzeslage schönt Schmutzstrom im Fall der E-Mobilität zu Nullemissionsstrom.
Beschweren Sie sich in Brüssel, wenn es Ihnen nicht gefällt.
MichaelEV meint
Und wie schon mehrfach angesprochen passiert dies nur, damit man mehr Verbrenner verkaufen kann. Mit einer korrekten Anrechnung wären auch PHEVs sofort Geschichte und würden nicht mehr verkauft werden.
Ich wäre dafür: Keine PHEVs, viel weniger Verbrenner und dafür ein Mehrfaches an BEVs. Los, her damit.
Raphael meint
Für eine Einführung von synthetischen Brennstoffen bräuchte es zuerst einen brauchbaren rechtlichen Rahmen (Stichwort RED II) … da gehören Fragen dazu, wie z.B. wer sich die Credits anrechnen lassen darf, der Autohersteller oder der Treibstoffhersteller?
Es wäre ja nicht zielführend, Autos mit CO2-Ratings für fossile Brennstoffe zu versehen und diese dann mit CO2-neutralen Brennstoffen zu betreiben. Ein solcher Unsinn existierst heute bereits bei PHEV und BEV in umgekehrter Richtung.
EdgarW meint
Credits für den siebenfachen Stromverbrauch ggü. BEV, also auch die siebenfachen CO2-Emissionen bei jedem Strommix außer noch auf lange Sicht („dank“ CxU-politik) utopischen 100% EE-Strom? Also sogar mehrfach höheren CO2-Emissionen ggü. Verbrennung von fossilen Treibstoffen?
Wen willst Du auf den Arm nehmen?
Raphael meint
Ich nehme niemanden auf den Arm, eher glaube ich, dass man gewisse Leute am Arm führen muss, um den Sachverhalt richtig zu erklären.
Die heutige Betrachtung ist hauptsächlich tank-to-wheel, d.h. es spielt nur eine Rolle, was das Fahrzeug selbst emittiert. Bei einer well-to-wheel Betrachtung würden die Emissionen der Strom- und Treibstoffproduktion miteinbezogen und die CO2-Emissionen der ganzen Kette wiedergegeben.
Wenn jemand z.B. sein Methan-Fahrzeug mit 100% Biogas bewegt, ist das Fahrzeug mit dem CO2-Ausstoss für Erdgas zertifiziert, fährt aber effektiv CO2-neutral. Wenn jemand z.B. sein BEV/PHEV mit 100% Kohlestrom bewegt, ist das Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoss von 0 g/km zertifiziert, fährt effektiv aber mit dem CO2-Ausstoss des Kraftwerks.
Hier braucht es einen Systemwechsel, damit eine solche Verfälschung in Zukunft verhindert werden kann. Viele Kommentatoren schimpfen hier zu Recht über die CO2-Einstufung der PHEV. Dann sollte man eben die Sache mit objektiven Kriterien neu angehen und für alle Antriebs- und Treibstoffarten die gleichen Massstäbe ansetzen.
Ich hoffe, Sie haben die Message damit nun verstanden.
Thrawn meint
@Raphael
Ich bin mir ziemlich sicher: dem Klima ist es egal, welche Schach- und Winkelzüge sich die Politik ausdenkt, um sich und vor allem dem weniger fachlich kompetenten Verbraucher gewisse Technologien schön zu lügen. Wer dann wo als CO2 neutral da steht und wer den Schwarzen Peter hat ebenfalls.
Das Ergebnis und die Konsequenz wird die selbe sein.
Wieder so ein Skandal, wie hier versucht wird, die Leute für dumm zu verkaufen, nur um bloß nichts ändern zu müssen.
Thrawn meint
@Rapael:
Ergänzung: mit dem letzten Satz sind nicht Sie gemeint!
Railfriend meint
Exakt, Ihr Umkehrschluss!
Railfriend meint
…womit ich Raphaels korrekte Logik meinte.
leotronik meint
Mich faszinieren Aussagen dass EV mit Kohlestrom fährt weil es zuwenig grüne Energie gibt und im gleichen Satz wird mit H2 aus erneuerbaren Energien gefaselt. Die EV Gegner sind schon traurige Komiker. VDA eingerechnet.
Jeru meint
Ganz ohne Subventionen will wohl niemand an einer öffentlich zugänglichen Ladesäule Strom tanken. Auch Sie nicht.
Georg meint
@Jeru
Warum nicht?
Was spricht dagegen, wenn EnBW weitere Ladeparks wie Rutesheim ohne Subventionen baut?
Für mich macht es doch beim Laden keinen Unterschied, dass der Ladepark nicht mit Steuergeldern subventioniert ist. EnBW hat ja z.B. für Rutesheim gut dargelegt, welche Vorteile es hat, wenn man eben keine Subventionen „mitnimmt“. Und Tesla will sich seine Unabhängigkeit ebenfalls durch Verzicht auf Subventionen bewahren.
Jeru meint
Ich habe mich auf den subventionierten Fahrstrom bezogen. Das die tatsächlichen Kosten weit über den bisher aufgerufenen liegen ist eigentlich bekannt und war in Artikeln auf ecomento auch schon Thema. Hier ein Auszug aus einem aktuellen Artikel der Zeit dazu:
„[..] Kilowattstunde müsste über einen Euro kosten
Tesla muss die Kosten für seine Supercharger über den Fahrzeugverkauf decken. Ein Grund, warum das US-Unternehmen so lange rote Zahlen schrieb. Das börsennotierte Unternehmen Fastned mag keine genauen Zahlen nennen, nur so viel: Die Kilowattstunde läge aktuell deutlich über einem Euro, um die Kosten zu decken. Die Kunden zahlen aber nur 0,54 Euro pro Kilowattstunde und sogar nur 0,34 Euro, wenn sie eine monatliche Grundgebühr von rund 11,70 Euro entrichten. [..]“
Wie groß die Jubelstürme bei einem Preis von 1 Euro/kWh an öffenlticher Ladeinfrastruktur wären, können Sie sich selbst ausmalen. Dann wäre man vermutlich ganz schnell wieder bei den „Abzocker-Konzernen“, die die Elektromobilität bremsen wollen. Kennen wir doch alles..
Aus meiner Sicht ist es gut, dass Fahrstrom aktuell so stark subventioniert wird. Eben weil es der Verbreitung von BEV hilft! Man muss und darf es aber auch einfach mal feststellen. Besonders, wenn mit dem FInger sonst immer nur auf andere gezeigt wird.
MichaelEV meint
Wie an anderer Stelle zu dem Zeit-Artikel geschrieben, sind diese Aussagen einfach falsch. Dies gilt für die jetzige Auslastung, in naher Zukunft ist das schon obsolet und auf Tesla ist es erst recht nicht übertragbar.
Und so werden betriebswirtschaftlich auch keine Preise festgelegt, so dass die ganze Herleitung schon von Grund auf falsch ist.
Jeru meint
@MichaelEV
Haben Sie schon einmal mit Betreibern von Ladeinfrastruktur gesprochen?
MichaelEV meint
Sie behaupten doch, Ladeinfrastruktur wäre nicht wirtschaftlich tragfähig. Haben sie also mal mit Betreibern gesprochen und ihre Aussagen bestätigt bekommen? Das Unternehmen perspektivisch nicht wirtschaftlich positiv arbeiten ist nämlich ein extrem seltener Fall und dann auch nicht von langer Dauer.
Und es geht vor allem um die Perspektive: Ein Unternehmen wie Fastned prognostiziert den Hochlauf der Elektromobilität, geht mit dem Bau der Ladesäulen in Vorleistung und erreicht mit dem Hochlauf ein tragfähiges Geschäft.
Etwas, was bei der reinen Elektromobilität wahrscheinlich in einem Jahr der Fall sein wird und wovon Wasserstoff noch meilenweit entfernt ist (bzw. bei Wasserstoff evtl. niemals eintreten wird).
Jeru meint
@MichaelEV
Das Thema war und ist die Subvention von Energie zum Fahren. Ladeinfrastruktur wird aktuell stark subventioniert/gefördert und bleibt das auch absehbar. Um Missverständnisse auszuräumen, ich finde das auch notwendig.
Was nach 2025 passiert und ob der Betrieb von Ladeinfrastruktur irgendwann mal rentabel ist, ist wie auch Sie sagen unsicher. Vor allem, wenn man sich hier im Forum umhört und die Nutzer hier bei 40 Cent auf die Barrikaden gehen.
Damit Ladeinfrastruktur wirtschaftlich ist, muss die Auslastung massiv steigen. Das heißt möglichst wenige Ladepunkte für möglichst viele E-Fahrzeugen. Ein Zielkonflikt da auch hier alle im Forum eigentlich immer alle einen Ladepunkt zur Verfügung haben wollen. Und das tägliche Fenster zur Ladung ist da deutlich kleiner als 24h. Niemand fängt um 3 Uhr Nachts seinen Ladevorgang an, sondern alle wollen am Samstag um 10 Uhr laden.
Es gibt etliche Zielkonflikte und ich muss ständig mit dem Kopf schütteln, wie sich die Nutzer hier je nach Thema die Welt zurecht malen. An jedem Parkplatz ein Ladepunkt, an dem ich für 30 Cent mit 150 kW laden kann wird es nicht geben,
MichaelEV meint
Das macht alles keinen Sinn was sie schreiben. Die Abgabe der „Energie zum Fahren“ wird definitiv heute schon nicht subventioniert, die variablen Kosten liegen weit unter dem, was an der Ladesäule verlangt wird. Die fixen Kosten werden nach dem Hochlauf gedeckt sein.
Die Förderung bewirkt, dass Unternehmen in Vorleistung gehen, Ladesäulen zeitlich deutlich vor dem Hochlauf errichten und damit das Henne/Ei-Problem lösen.
MichaelEV meint
Und da z.B. Fastned nicht aus dem Entwicklungsland DE kommt, hier mal etwas über den Tellerrand geschaut (Stand 2018!):
https://www.energiezukunft.eu/mobilitaet/warum-in-den-niederlanden-so-viele-ladesaeulen-stehen/
„An der beachtlichen Erfolgsstory war anfangs zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch die niederländische Regierung beteiligt. Sie hat nämlich bis zum Jahr 2018 rund 7,2 Millionen Euro für einen schnellen Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur beigesteuert; dieses Budget wurde Mitte 2017 um 1,5 Millionen Euro aufgestockt. Die Förderung diente ausdrücklich dem Ziel, die Grundlage für eine Weiterentwicklung ohne staatliche Zuschüsse zu schaffen. Das Ziel wurde jetzt offenbar erreicht: Die ersten öffentlichen Ladesäulenprojekte, die ausgeschrieben wurden, konnten bereits ohne jegliche Förderung realisiert werden.“
EdgarW meint
Sie meinen die 7,8 Milliarden € Dieselsubventionen jährlich?
Freddy K meint
Damit deine Konsumgüter günstig transportiert werden können?
Hat am wenigsten mit Onkel Emil zu tun. Eher mit der goilen Fertiglasagne aus Italien. Damit die New Generation günstig versorgt wird.
Wegen mir können Subventionen weg. Jammern wenn die Kosten steigen oder das der Ostblock noch günstiger mit mehr Dreck fährt aber dann auch.
Railfriend meint
Viele der hier versammelten Stromer scheuen klimafreundliche Konkurrenz wie z.B. Verbrenner-Mobilität mit BioCNG.
Daran erkennt man, dass hier gar nicht der Klimaschutz im Vordergrund steht, sondern der BEV-Verkauf oder BEV-Begeisterung.
Reiter meint
Der alte Märchenonkel mit seinem Drucktankfetisch….und selbst Diesel fährt…lol
NiLa meint
@Railfriend: naja, in einem Veganerforum wirst du halt auch keinen für Biokäse begeistern können.
Jeru meint
Das ist hier aber kein BEV-Forum, sondern es geht um Elektromobilität. Was das genau ist, kann natürlich diskutiert werden..
Wer über die Erreichung des 2 Grad Ziels, die Energiesystemwende, die Verkehrs- und Mobilitätswende sprechen möchte, sollte aus meiner Sicht seine Liebe zum BEV hinten anstellen. Der Sache wäre damit auf jeden Fall geholfen, alles andere dient aus meiner Sicht nur der eigenen Befriedigung.
NiLa meint
Ich würde noch ergänzen Biokraftstoffe, zumindest der 2. Generation.
Ansonsten volle Zustimmung.
Railfriend meint
E-Mobilität ist ein weites Feld, denn auch efuels und H2 werden sinnigerweise auf Strombasis bereitgestellt. Ferner besagt allein der E-Antrieb noch nicht, dass der Verbrenner fehlt, wie der serielle Hybrid mit Verbrenner beweist.
Zieführender ist allein die Betrachtung klimafreundlicher Mobilität, auch wenn es hier im Forum stört, dass E-Mobilität da nur eine von mehreren und aktuell weder die klimafreundlichste noch die wirtschaftlichste Variante ist.
Jeru meint
@NiLa
Ich muss Ihnen da (leider) zustimmen.
Wenn wir die CO2-Emissionen des Verkehrs schnell und massiv senken wollen, führt kein Weg am Einsatz von CO2-neutralen Kraftstoffen vorbei. Ich würde es mir anders wünschen und kämpfe für die Elektrifizierung aber die Fakten lassen diese Schlussfolgerung leider zu.
Wir haben in Deutschland 47 Mio. Pkw. Pro Jahr werden etwa 3,7 Mio. neu zugelassen. Bei einem Anteil von 100% BEV würde es also knapp 13 jahre dauer. Wie weit wir von einem 100% BEV Anteil an den Zulassungen entfernt sind, weiß sogar der geschätzte „MiguelS NL“. Zu lange.
Wir werden bis weit nach 2040 reine Verbrenner oder PHEV´s im Bestand haben. Auch die müssen CO2-neutral fahren. Ein ganz saurer Apfel.
NiLa meint
@ Jeru: ich finde es gar nicht weiter schlimm, dass wir auch Alternative Kraftstoffe brauchen. Ich mag Verbrennungsmotoren, so wie viele andere auch. Wenn es eine Möglichkeit gibt, diese klimaschonend zu betreiben, sehe ich keinen Grund, darauf zu verzichten. Zumal es ein wenig den Druck von Zellherstellern nimmt. Hirmrissige Ideen, wie Lithium aus der Tiefsee zu fördern, um den Bedarf zu decken, können somit hoffentlich ad acta gelegt werden. Alle Antriebe haben ihre Vor- und Nachteile.
Andi EE meint
@Railfriend
„E-Mobilität ist ein weites Feld, denn auch efuels und H2 werden sinnigerweise auf Strombasis bereitgestellt.“
Aber solang wir keinen Überschussstrom haben, ist da gar nichts sinnig. Diese Phase im Jahr wo man etwas EE Überschussstrom abzweigen könnte, die man dann „sinnigerweise“ mit derart schlechten Wirkungsgraden bewirtschaften könnte, würde ich mal optimistisch mit 2 Monaten im Jahr ausweisen.
H2 benötigt 3x mehr Strom als BEV und E-Fuels sind so abartig schlecht vom Wirkungsgrad, dass das eigentlich von vornherein ausgeschlossen werden sollte. An der Tanke würde das sowieso niemand zahlen, ausser der Staat ist so irre und fördert das.
Railfriend meint
Es wurde hier bereits mehrmals darüber aufgeklärt, dass EE-Kraftstoffe sowohl aus Deutschland (Biomethan-Potential aus Reststoffen reicht für mehrere Mio Pkw) als auch aus EE-reicheren Regionen außerhalb Deutschlands (efuels) kommen können. Das ist kein Nachteil, sondern sogar ein Vorteil gegenüber der nationalen EE-Stromversorgung, die kalte Dunkelflauten mit verlustreicher Stromspeicherung überbrücken muss und deren EE-Ausbau wegen der Besiedlungsdichte stagniert.
Zitat zu efuels:
„So liege die Effizenz einer Photovoltaikanlage in Deutschland nur etwa bei 39 Prozent, in Nordafrika bei bis zu 94 Prozent. Laut einer Beispielrechnung erfordert der Betrieb eines Pkw mit synthetischen Kraftstoffen eine Solar-Kapazität von 6 Kilowatt in Nordafrika, ein Batterieauto mit 5,7 Kilowatt fast ebenso viel in Deutschland. Es müssten für Verbrenner also kaum mehr Ökostromanlagen gebaut werden, diese aber an anderen, ertragreicheren Standorten.“
Andi EE meint
@Railfried
Schauen Sie doch mal selber nach, der Unterschied zwischen Photovoltaik Spanien und Wüste Nordafrika sind keine 20%. Bitte schalten sie Ihren Kopf ein, mit diesem Faktor 3 Verlust den Sie mindestens mit dem Modell Wüste und H2 haben, kann niemals mit BEV und Stromtransport aus Photovoltaik im Süden der EU (Spanien, Italien, Griechenland) nach Deutschland konkurrieren. Und die Wertschöpfung bleibt komplett in der EU.
Das ist doch das Mindeste, dass Deutschland sich für eine EU-Lösung einsetzen müsste. Aber nein, es ist der pure Egoismus der hier Deutschland in dieses Technologie-Doping H2 treibt. Meiner Meinung nach sind es genau diese Projekte, die immer wieder die EU auseinander driften lassen. Das EE-Projekt wäre die Gelegenheit die EU deutlich mehr zu einen, weil man sich mit Solarstrom aus dem Süden und Windstrom aus dem Norden, übers Jahr sich sehr gut ergänzen kann.
Railfriend meint
@Andi,
Spanien würde EE-Strom bestimmt gerne nach DE exportieren, aber
1. wären Frankreich und die Schweiz die näheren Kunden und
2. ist Spanien im Unterschied zu Afrika oder Patagonien ein Industrieland mit hohem Eigenstrombedarf.
3. baut Synhelion in Spanien Pilotanlagen für Solarkraftstoff, weil der speicherbar ist und daher im Unterschied zu EE-Strom einen hohen Marktwert hat.
Andi EE meint
@Railfried
1. Dann halt aus Italien, das sind alles ganz billige Ausreden.
2. Der Flächeneigenbedarf für die Sonnenenergie liegt maximal bei 0.5%. Da ist noch jede Menge Potenzial die Energieversorgung für andere Länder der EU oder Schweiz zu garantieren. Aber es braucht Abnahmegarantien / ein gemeinsames EE-Konzept in Europa.
3. Lieber jahrhundertelang umwandeln (60% Energieverlust), statt das Netz ausbauen … das ist H2-Nonsens.
Railfriend meint
Italien ist ebenfalls ein Industriestaat, dazu dicht besiedelt und wird sicher kein PV-Strom-Exportland.
Sie müssen sich also andere Ausreden einfallen lassen.
Ich helfe Ihnen: Griechenland wäre vielleicht ein Kandidat für EE-Export. Anstelle von teurem Stromtrassen-Ausbau würde Griechenland jedoch eher Solarkraftstoff verschiffen…
Georg meint
@Railfried
Dann sind wir ja mal auf den Bericht eines BioCNG Fahrers gespannt. Gab es denn ausser Audi (g-tron) einen Hersteller der Power to Gas jemals verfolgt hat? Ich war damals begeistert von der Audi – Idee, leider haben die es aber nach anfänglicher Euphorie, ziemlich einschlafen lassen. Was könnte denn aus Sicht des BioCNG bzw. g-tron Fahrers der Grund dafür sein, dass Audi nicht mehr damit wirbt, dass sie für jeden g-tron die entsprechende Menge synthetisches Gas aus Ihrer Power to Gas Anlage zur Verfügung stellen?
Railfriend meint
BioCNG? Das ist kein PtG, aber damit mischbar und war hier schon verlinkt, aber gerne noch einmal: https://www.badische-zeitung.de/welche-erfahrungen-macht-ein-waldkircher-mit-bio-erdgas–196814469.html
Danke vorab fürs Freischalten, das anstelle von Lobbyismus Fairness beweist!
alupo meint
Schon einmal über die Abgase bei einer heißen Oxidation mittels Sauerstoff aus der Luft nachgedacht? Stickoxide und so?
Da kann das (Erd)gas herkommen von wo es will. Die Natur bzw. die Chemie kann man nicht austricksen.
Stefan S. meint
Wo soll den das ganze Biogas herkommen. Wir haben über 40 Mio. PKW.
alupo meint
Deutschland muss fann aber seine landwirtschaftliche Fläche mindestens verfünffachen.
Und in welche Richtung führt das ;-)?
Freiwillig werden die „in Frage kommenden Länder“ sicher nicht auf Erdgas-Mais für Deutsche zulasten ihrer Ernährung umstellen.
Nein, das will doch wohl niemand!
Man sollte sich erreichbare Ziele vornehmen. Biogas ist nur eine zusätzliche Nebelkerze, wie alle anderen Energieträger, die einen wahnwitzigen Primärenergieverbrauch pro PKW-Kilometer hervorrufen. Verschwendung war noch niemals eine gute Idee. Das sollte eigentlich bekannt sein.
Railfriend meint
Lustig, dass Sie alle paar Tage längst mit links beantwortete Fragen erneut stellen müssen.
Und da ich hier so gerne als Märchenonkel bezeichnet werde, fällt mir zu Scheinfragen die Hexe aus Hänsel und Gretel ein, die am Ende in ihren eigenen Ofen fiel.
Oder Herr Kannitsverstan (siehe J.P. Hebel), zu dem auch jemand viel fragte, bis er in eine Trauergesellschaft geriet und einsah, dass aller Reichtum vergänglich ist.
Railfriend meint
Wenn Sie dazu einmal Quellen (z.B. Fraunhofer) lesen, dann reicht allein das Reststrohaufkommen in DE für 5-7 Mio BioCNG-Pkw.
Und haben Sie mal überlegt, was aus dem Biomüll in Ihrer Grünen Tonne gewonnen wird? Genau, dasselbe.
ShullBit meint
1. Klimaneutral 2050 ist zu spät.
2. Von den 50 Milliarden Investitionen in E-Mobilität entfallen 30 Milliarden auf VW. Neben Mercedes, BMW, Opel, Ford und kleineren Herstellern und Tunern sind auch Shell, Esso, Bayer, BASF, Schaeffler, Bosch, Continental, Mahle, Magna usw. im VDA. Wenn die alle zusammen gerade mal die restlichen 20 Mrd. investieren, dann ist das fast nichts.
3. Wer Wasserstoff und eFuels sagt, muss zwingend aufzeigen, wo die bis wann in welcher Menge herkommen, sonst ist das eine absichtlich gezündete Nebelkerze, um weiter Verbrenner zu verkaufen.
Meine Hoffnung ist, dass VW aus dem VDA (Verband der Abgehängten) aussteigt. Sollen die Ewiggestrigen eben glauben, dass sie noch auf Jahrzehnte vor allem Verbrenner verkaufen können und Geely, Tesla, VW und Co. dem tatenlos zuschauen. Letztere werden einfach die Marktanteile der Ewiggestrigen übernehmen. Schon allein VW kann mit seinen 4 Kernmarken Volkswagen, Skoda, Seat und Audi hübsch abgestuft alle Marktsegmente von preiswert bis Premium bedienen.
Georg meint
@ShullBit
… und wenn man bei VW noch Bently, Bugatti, Lamborghini und Porsche dazu nimmt, könnten die sogar die höchsten Premium – und Sportsegmente elektrisch mit abdecken.
Jeru meint
1.) Das sehe ich ähnlich. Der Einsatz von Wasserstoff und FCEV ermöglicht die Elektrifizierung von Verkehrsträgern, die absehbar nicht oder nur sehr unwirtschaftlich mit BEV betrieben werden können. Warum lässt man das nicht als Ergänzung zu? Warum verzögert man bewusst die Elektrifizierung des Verkehrs?
2.) Eine gute Frage und auch ich denke, da muss und wird mehr kommen (müssen). Bis 2030 sind laut VDA BEV und (leider) PHEV das „Gebot der Stunde“. Man muss jedoch auch dazu sagen, dass VW mit Abstand die meisten Autos verkauft.
3.) Auch da stimme ich zu und die Stratgien müssen definitiv zueinander passen. Daher war und ist die Nationale Wasserstoffstrategie so unheimlich wichtig! Wer A sagt, muss auch B sagen und allen Beteiligten ist klar: Der Wasserstoff muss grün sein!
Das Gleiche gilt jedoch auch für BEV. Allgemein muss der Ausbau von EEA massiv beschleunigt werden, auch für BEV´s.
MichaelEV meint
1) Was lässt man nicht zu? Wasserstoff wird doch schon seit Ewigkeiten gefördert und unterstützt!
Und eigentlich ist es ganz einfach: Jeden € gibt man genau einmal aus. Und diese Ausgabe sollte in den Kanal gelenkt werden, der bei den Faktoren Wirksamkeit und Nachhaltigkeit das beste Ergebnis verspricht = reine Elektromobilität!
Railfriend meint
Sie behaupten wider besseres Wissen.
Denn bekanntlich sind die CO2-Vermeidungskosten der BioCNG-Mobilität am geringsten. Folglich ist es Unsinn, die reine E-Mobilität zu fordern, die für jeden investierten € weniger Klimaschutz liefert.
MichaelEV meint
Ein Blick in die Zukunft:
Die Energiewende ist sehr weit fortgeschritten und die CO2-Intensität von Strom auf sehr niedrigem Niveau, Elektromobilität wird zum größten Teil durch Überschüsse gespeist, stabilisiert die Netze in beide Richtungen, sowohl Fahrstrom als auch die Elektroautos sind deutlich günstiger als jegliche Konkurrenz.
Jeder € Förderung war eine lohnende Investition in die Zukunft.
Dagegen spielen CNG-Fahrzeuge bei PKWs in dieser Zukunft keine Rolle. Zum Glück wurde hier keine Förderung aufgewendet, denn diese war zwar wirksam (und dadurch war es gerechtfertigt, dass der Kraftstoff lange steuerbefreit war), aber nicht nachhaltig und damit wäre jegliche Förderung für CNG-Fahrzeuge absolut fehlgelenkt gewesen!
Ich denke nur an die Zukunft, nicht an die Vergangenheit oder Gegenwart. Und jede Investition in die Elektromobilität vermeidet zukünftig signifikant mehr CO2 als jede andere Technologie.
Railfriend meint
Lustig, wie Sie plötzlich die Kosten und damit den realisierbaren Klimaschutzbeitrag ausblenden.
Zuvor wollten Sie noch jeden € möglichst klimaschutzwirksam ausgeben.
Nachdem BioCNG-Mobilität da aktuell besser abschneidet als E-Mobilität, verschieben Sie Klimaschutz einfach in die ungewisse 100%-Grünstromzukunft.
Ihr Motto: Was ich nicht kann besorgen morgen, verschiebe ich auf übermorgen.
MichaelEV meint
Ihr Bio-CNG schneidet vielleicht noch über einen kurzen Betrachtungszeitraum besser ab, über den ganzen Lebenszyklus eines PKWs Baujahr > 2020 mit Sicherheit nicht. Und es spielen noch mehr Faktoren rein; die Förderung der Elektromobilität schiebt z.B. die Entwicklung von Elektroautos, Akkus im Allgemeinen, Energiewende und intelligente Stromnetze vorran. Alles massive CO2-Einsparungspontentiale, die sich durch heutige Förderung bis weit in die Zukunft ergeben.
Möchte man CO2-Vermeidungskosten genau bewerten, ist das ein Umfang einer sehr aufwendigen Studie. Sie wollen das aber mit einem oberflächlichen Blick über das ganze Thema bewerten und andere sollen ihre Erkenntnis als Fakt hernehmen.
„die ungewisse 100%-Grünstromzukunft“
Nach den Daten, die ich gefunden habe, wird 2030 die stolze (Achtung Ironie) Summe von 10% des deutschen Erdgasverbrauchs durch Biomethan gedeckt. Dagegen ist die „Grünstromzukunft“ der absolute Traum. Ich würde ihnen da raten solche unsachlichen Aussagen wie „Schmutzstrom-E-Mobilität“ sein zu lassen.
Bio-CNG statt andere Verbrenner: sehr gerne. Bio-CNG statt Elektromobilität: niemals.
Railfriend meint
@MichaelEV,
Widerspruch:
1. der CNG-Verbrenner hat noch erhebliches Wirkungspotential, siehe Entwicklung eines neues VW-Motors mit Dieselwirkungsgrad, ferner ORC, TEG.
2. E-Mobilität auf Wind- und PV-Basis ist nicht CO2-negativ, BioCNG-Mobilität auf Reststoffbasis schon. Wenn Sie E-Mobilität auf Reststoffbasis betreiben, können Sie auch den direkteren Weg über den BioCNG-Verbrenner wählen.
3. Allein der Wirkungsgrad bestimmt noch nicht die wirtschaftlichere Lösung, siehe Rohstoff- und Kostenaufwand.
4. Niemand will Ihnen E-Mobilität vergraulen, nur sind die Fakten eben so, dass BEV und deren Laden lediglich einen Teil aller FahrerInnen- und Wohnsituationen bedienen.
5. Dem Klima ist geholfen, wenn möglichst schnell und viel fossiler Kraftstoff eingespart wird, wozu es eindeutig mehrere Technologien und deren fairen Wettbewerb braucht. BioCNG ist eine davon, ebenso E-Mobilität auf Wind- und PV-Strombasis. Die Politik, Stromerbegeisterte und -lobbyisten verdrehen das vorsätzlich.
Andi EE meint
@Railfried
Langsam nervt’s, bei welchem Verein sind sie angestellt, um hier die Kommentarspalte mit Ihrer Verbrenner-Ideologie zu zumüllen. Wenn Sie sich bemühen würden, die eigenen Nachteile der vertretenen Technologie auch mal etwas objektiver in die Diskussion einzubringen, aber da ist gar nichts. Sie sind so unreflektiert unterwegs, schon anstrengend.
Lesen Sie mal das Impressum durch, wo Sie hier texten. Schreiben Sie doch ins Forum bei der Mineralölindustrie, dort sind Sie mit Ihren Ideen bestens aufgehoben.
Railfriend meint
@AndiEE,
schwache Argumentation, dass Sie auf Fakten nur mit Stromer-Lobbyismus antworten und genervt sind. Es zeigt Ihre Hilflosigkeit.
Nebenbei: Ob Sie es glauben oder nicht, ich erhalte keinen cent für meine Kommentare, sondern allenfalls verzögerte Freischaltungen. Die Af… verfährt mit Leuten, die nicht die Parteimeinung vertreten, genauso, gelt?
Andi EE meint
@Railfried
1. Verdoppelung des Flächenbedarfs der Landwirtschaft bei Biotreibstoffen.
2. 3 bis 6x mehr erneuerbare Energien nötig für diese E-Fuels
Würden Sie sich mal um die relevanten Dinge kümmern, dann könnte man Sie wieder ernst nehmen. Haben Sie sich schon mal Gedanken drüber gemacht, wenn wir hier Monokulturen verdoppeln müssen, Biodiversität, Artensterben?
Wir haben maximal 15-20% der Gesamtenergie auf EE umgestellt. Heisst, wir müssen mindestens 5x mehr EE zubauen. Verschleudert man die Energie wie mit Ihren Lösungen, sind es 15 bis 30x mehr was wir zubauen müssen. Ich will Sie beleidigen, aber wenn Sie nicht für einen Lobbyistenverein texten, sollten Sie sich mal überlegen, was für ein abartiger Infrasstrukturausbau mit Ihren Energielösungen nötig wären.
Railfriend meint
@Andi,
Sie dürfen gerne weiterhin ständig Falsches wiederholen, denn das freut Ihre Stromerkollegen.
1.
Bitte (!) essen Sie aber kein Reststroh, Abfall aus der grünen/braunen Tonne oder Klärschlamm. Nebenbei wird daraus nachhaltiges BioCNG gewonnen. Es ist sogar CO2-negativ und laut Fraunhofer reicht allein das Reststrohaufkommen in Deutschland für 5-7 Mio BioCNG-Pkw.
Wie Sie auf die Idee kommen, dass dazu zusätzliche Anbauflächen benötigt werden, ist leider auch nicht nachvollziehbar.
2.
Je weniger Strom wir benötigen, desto schneller kann der Strommix sauberer werden. BEV sind da ebenso kontraproduktiv wie WP und wegen des stagnierenden Windstromausbaus ist der Grünstromanteil in diesem Jahr wieder gesunken, während BioCNG-Mobilität hilft, den Stromverbrauch zu drosseln und mit aktuell 50% Bioanteil an CNG-Tankstellen klimafreundlicher als der Strommix verfügbar ist.
3. Fazit: Sie möchten nur BEV verkaufen und haben berechtigte Angst vor Wettbewerbern. Das ist Ihr ganzes Problem.
MichaelEV meint
@R…d
Wie groß ist der CO2-negative Anteil mengenmäßig im Vergleich zum gesamten Erdgas-Verbrauch?
Ich habe die Diskussionen über diese sinnlosen planwirtschaftlichen Spielchen satt. CO2-Preis über die nächsten 10 Jahre massiv steigen lassen. Sinnvolle CO2-negative Potentiale werden bei einer Auszahlung alle sehr schnell gehoben. Der Rest ergibt sich von selber.
Ich kann ihnen sagen, was dann passieren wird: Verbrennung wird schnell und sehr massiv aus allen Sektoren zurückgedrängt. Reste (also Faktoren, die sich erstmal nicht sinnvoll elektrifizieren lassen), werden durch ihre Bio-Kraftstoffe und evtl. mit eFuels abgedeckt. Die absolute Hauptrolle hat die Elektromobilität, ansonsten gibt es nur Nebenrollen zu besetzen.
„dass BEV und deren Laden lediglich einen Teil aller FahrerInnen- und Wohnsituationen bedienen.“
Wird sich absolut nicht bewahrheiten. Besonders der Bezug zur Wohnsituation ist nur für Personen ohne Visionen. Lademöglichkeiten werden sich langfristig für jeden ergeben.
„Die Politik, Stromerbegeisterte und -lobbyisten verdrehen das vorsätzlich.“
Ihr 5ter Abschnitt klingt vernünftig, bis zu dieser Entgleisung. Nur die Politik und Lobbyisten schützen noch tote Technologien wie Verbrenner oder Kohle, ansonsten wäre die Energiewende und Elektromobilität schon viel weiter fortgeschritten.
Beantworten sie mir noch folgende Frage: Wer genau soll eigentlich hinter der „Elektromobilität-Lobby“ stecken? Mal Klartext, wenn sie immer wieder diese Floskel benutzen wollen, rücken sie raus mit der Sprache!
Railfriend meint
Ich bedanke mich bei der Moderation für die Nichtfreigabe meiner Antwort an @AndiEE.
Was die Frage von @MichaelEV betrifft, so ist der wirtschaftspolitische E-Mobilitäts-Lobbyismus offensichtlich: Strafzahlungen für Verbrenner unabhängig von deren tatsächlichem CO2-Ausstoß, aber Förderung und Mehrfachanrechnung der E-Mobilität ohne daran gebundenen Klimaschutz. VW schwimmt auf dieser Welle mit, fordert noch mehr Mitnahmeeffekte für angeblich „arme Bürger, die sich noch kein BEV leisten können“, d.h. VW will möglichst viel neue Autos verkaufen, damit sich die Mrd Investitionen in die BEV-Produktion rechnen.
Die schwedische Umbau-Förderung auf klimafreundliche Kraftstoffe kostet zwar viel weniger Steuergelder und Rohstoffe, verursacht kaum CO2-Fußabdruck und kann die CO2-Emission schneller senken. Aber darum geht es den Autokonzernen überhaupt nicht, sie leben bekanntlich vom Wegwerfen und Neukaufen von Autos. Was passt da besser ins Konzept als ein totaler Technologiewechsel, der alles Bisherige als wertlos erscheinen lässt, denn der Verbraucher weiß: Neue Besen kehren gut. Die Stellschrauben dazu haben sie in Brüssel mitjustiert.
Railfriend meint
Mir ist es egal, aber mein 3 h früher gepostete Antwort an @AndiEE wurde später freigeschaltet als der von @MichaelEV.
Es zeigt bloß, was hier vorgeht, im wahrsten Sinn des Wortes.
Und suggeriert, meine Antworten bleiben aus. Außerdem interessiert es niemanden mehr, wenn Antworten einen Tag später erscheinen.
Railfriend meint
@MichaelEV,
wenn Verbrennung Ihrer Ansicht nach keine Zukunft hat, muss Biomethan kein Erdgas ersetzen und können es mobil einsetzen. Aktuell liegt der BioCNG-Anteil an den Tanksäulen mit 50% bereits höher als der in 2020 rückläufige Grünstromanteil in den Ladesäulen. Und das ohne den Flächenverbrauch durch Windanlagen.
Ihre Argumentation ist aber auch aus anderen Gründen unschlüssig: Wie wir bereits erörtert hatten, wird in Zukunft mit gespeicherter Solarenergie geheizt: Saisonale Energiespeicherung, ohne Gas.
MichaelEV meint
Sehr unzufriedenstellende Antwort. Nur eine Nennung (=VW) für die engeblichen Lobby-Hintermänner und das sind noch gleichzeitig die, die hauptsächlich die Fahne für CNG hochhalten. Nehmen sie endlich ihren Aluhut ab.
„Strafzahlungen für Verbrenner unabhängig von deren tatsächlichem CO2-Ausstoß“
Es wird exakt der reale Ausstoß bemessen, aufgrund der Messfahren sogar eher zu wenig.
„Mehrfachanrechnung der E-Mobilität“
Immer noch nicht verstanden, dass das nur die Verbrenner-Verkäufe am Leben hält?
„Je weniger Strom wir benötigen, desto schneller kann der Strommix sauberer werden.“
Falsch. Je weniger Strom verbraucht wird, umso mehr Anteil bekommen fossile Brennstoffe im Mix. Weniger Verbrauch wird nicht dazu führen, das Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Stattdessen verteuern und blockieren Überschüsse die weitere Energiewende.
EE-Anteil beim Strom ist > 40% (mit viel schnellem Potential nach oben), bei Gas vermutlich ca. 6-7%. Nach den anderen Spielregeln (=rechnerisch) haben ihre CNG-Tankstellen ca. 50% EE, BEVs einen Anteil nicht weit von den 100% entfernt. Wie man es dreht und wendet, diese Argumentation von ihnen ist für die Tonne.
Wie gesagt:
Bio-CNG bzw. sogar fossiles Erdgas statt anderer Verbrenner: sehr gerne. Bio-CNG statt Elektromobilität: niemals.
MichaelEV meint
„Saisonale Energiespeicherung, ohne Gas“
Das zeigt leider, wie weit fernab der Realität ihre Argumentation ist. Bis das wirklich eine Rolle spielt, gehen mit Sicherheit noch 100tausende Erdgas-Heizungen in DE über den Tresen, die mind. 20 Jahre im Betrieb sein werden.
Erdgas als vertretbarster fossiler Brennstoff hat einen steigenden Verbrauch. In den mind. nächsten zwei bis drei Jahrzehnten wird Biomethan den Erdgasverbrauch definitiv unterdecken. Damit bliebe nach ihrer Argumentation keinerlei Platz für weitere CNG-Fahrzeuge.
Railfriend meint
@MichaelEV
1. Die Potentiale für Biomethan sind weder ausgeschöpft noch ist Biomethan der einzige Ersatz für Erdgas, denn methanisiertes PtG ist chemisch identisch. Am Beispiel Österreich hatte ich verlinkt, dass Biomethan dort komplett Erdgas ersetzen wird. Auch ohne Saisonal-Solarspeicherheizungen. Und es wird flüssige EE-Kraftstoffe geben, auch solche ohne Strombasis.
2. Für die Masse der AutofahrerInnen, die ihr Fahrzeug auf der Straße parken und nicht daneben wohnen, zählt, jederzeit ungeplant losfahren und tanken zu können. Daher wird für Mio. FahrerInnen auf absehbare Zeit die Tankstelle erste Wahl bleiben, solange man ihnen den Zapfhahn nicht mit anderen Mitteln abdreht und ihr Fahrzeug aus dem Verkehr zieht.
3. Doch genau das wünscht die Autoindustrie, um Wegwerfen und Neukaufen anzukurbeln und der Gesetzgeber hilft auf Steuerzahlerkosten dabei kräftig mit, weil BEV sonst nicht zur Massenware werden.
Railfriend meint
Was sagt der VDI dazu?
https://www.presseportal.de/pm/16368/4750689
Einseitige Förderung der E-Mobilität gefährdet CO2-Ziele.
MichaelEV meint
Zu 1) Prognose ist 10% Biomethan bis 2030 in DE. Haben sie andere Zahlen, dann her damit. Ansonsten zaubert viel Reden auch nicht mehr Biomethan herbei.
Zu 2) In diesem Szenario komme ich mit Elektromobilität bedeutend besser klar als mit Gas oder sogar klassisches Tanken. Wird langfristig der größte Teil auch so sehen.
Zu 3) Ja, das wünscht sich die Autoindustrie. Das hat aber rein gar nichts mit Elektromobilität zu tun. BEVs werden auf jedem Weg zur „Massenware“.
Ansonsten langweilt mich die Diskussion. Nochmal:
Bio-CNG bzw. sogar fossiles Erdgas statt anderer Verbrenner: sehr gerne. Bio-CNG statt Elektromobilität: niemals.
Railfriend meint
Der CO2-Ausstoß des Verbrenners ist abhängig von der Kraftstoffherkunft, aber Sie beschränken den Verbrenner auf fossile Kraftstoffe:
„Es wird exakt der reale Ausstoß bemessen, aufgrund der Messfahren sogar eher zu wenig.“
Falsch.
Klimafreundliche Biokraftstoffe und efuels werden nicht angerechnet, sondern so bestraft wie fossile Kraftstoffe.
Schmutzstrom wird dagegen mit Null-Emission gewertet. Von einem exakt bemessenen Ausstoß gar nicht zu reden.
MichaelEV meint
Der Ausstoß am Auto ist erstmal genauso wie er angerechnet wird. Da gibt es nichts zu diskutieren.
Und würde man ansonsten, wie für das Elektroauto gefordert, mit dem Mix rechnen, sieht es wie folgt aus:
-Benzin und Diesel haben nur als Toyota Vollhybrid oder serieller Hybrid wie bei Nissan die Möglichkeit den Grenzwert zu halten oder knapp zu unterbieten.
-Gas mit ca. 6% EE-Anteil kann den Grenzwert einhalten bis leich unterbieten.
-PHEVs verlieren mit der Anrechung des Stromanteils zum größten Teil ihre Daseinsberechtigung.
-BEVs können mit dem Mix den Grenzwert signifikant unterbieten, mit stark positiver Entwicklung. Mit korrekter Verrechnung müsste ein vielfaches aktueller Kontingente verkauft werden (da auch PHEVs wegfallen), um die Grenzwerte zu halten.
Das ist die Wahrheit, finden sie sich damit ab.
Sie können nicht bei 6% EE-Anteil bei Gas von einem klimaneutralen Fahrzeug sprechen und das Elektroauto bei 40% EE-Anteil als Schmutzstromer bezeichnen. Das ist einfach nur schizophren.
Railfriend meint
Sie verharren bei fossilen Kraftstoffen, damit Ihr Ergebnis stimmt. Um fossile Kraftstoffe geht es hier aber ausdrücklich NICHT. Denn ich hatte die fehlende Anrechnung von EE-Kraftstoffe kritisiert.
50% der CNG-Tankstellen bieten inzwischen BioCNG an.
Der Grünstromanteil ist dagegen gefallen und liegt bei 40%.
Danach bemessen sich die CO2-Emissionen.
MichaelEV meint
„Der Ausstoß am Auto ist erstmal genauso wie er angerechnet wird“
Wenn sie hierüber diskutieren wollen, ist ihnen wohl nicht zu helfen. Was rechnerisch durch Kompensation etc. raus kommt, steht auf einem anderen Blatt.
Rechnerisch 50% (CNG) vs. fast 100% (BEV) oder real 6% (CNG) vs. >40% (BEV). Danach wird es bemessen. Man pickt nicht einfach aus zwei Betrachtungsweisen die aus, die einem gerade ins gewünschte Bild passen. Entweder oder!
Railfriend meint
Lustig, wie Sie immer noch versuchen, von der Automobilität abzuschweifen und das fossile Gas Ihrer Hausheizung und der Gaskraftwerke Ihrer BEV-Stromversorgung BioCNG-Fahrzeugen anzulasten.
Nicht Ihre angeblichen 6% der CNG-Tanksäulen, sondern 50% bieten BioCNG an.
Im Durchschnitt bieten aber nur 40% der Strom-Ladesäulen Grünstrom an.
Der Energiekostenvorteil liegt hier beim BioCNG-Verbrenner.
MichaelEV meint
Förderung von Ladesäulen setzt „Grünstrom“ voraus. Und bei privaten eine Netzdienlichkeit, mit der die Nachfragespitzen ausgeklammert werden können. Zeitgleich werden viele private Ladesäulen per PV gespeist, in Zukunft häufig nur wegen dem Elektroauto angeschafft.
Also rechnerisch 100%, real in Wirklichkeit weit über dem Strommix von 40%. Der Mix für Gas liegt bei 6%!
Stroh kostet laut Fraunhofer bis zu 14 Cent/kWh. Der Worstcase kleine PV-Anlage 8 Cent/kWh. Plus Wirkungsgrad ergibt sich damit schon heute keinerlei Kostenvorteil für Biomethan.
Railfriend meint
Es langweilt. Die BioCNG-Tankstellenpreise widerlegen Ihre Behauptungen völlig.
MichaelEV meint
Grenzkosten! Je mehr produziert wird, desto weiter rutscht man die Kostenrange hoch (siehe Fraunhofer).
Und je weniger fossile Kraftstoffe verkauft werden, desto weniger Kosten können mit Quoten für Biokraftstoffe kompensiert werden.
Hans Meier meint
VWAG ist leider nicht besser als der VDA. VWAG über Porsche Lobbyiert hintendurch ebenfalls für E-Fuels, Audi&Scania mit H, die spielen einfach ein Doppelspiel. Ausserdem ist VWAG Teilstaatlich und hat mit freier Marktwirtschaft soviel zu tun wie damals die DDR. Die Geschichte von VWAG ist durchzogen von Lügen&Betrügen, das kann man mit dem bisschen EV jetzt nicht einfach umwiegeln zumal sie selber bewiesen haben das sie von nichts zurückschrecken wenn es um den Cash geht.
Im Notfall schreckt man auch nicht davor zurück, sich über den Staat und die Politik bei der Allgemeinheit zu bedienen und hintendurch trotzdem den Aktionären Dividenden zahlen zu lassen für ein risikoloses Grundeinkommen auf Kosten aller. Das alles hat mit freier Marktwirtschaft überhaup nichts zu tun. Das zeigt schon das der Deutsche Staat an den Rand vom Rechtsstaat geht bei Gerichtsverhandlungen zugunsten von VWAG im Dieselskandal. Ausserdem ist VWAG mittlerweile das höchstverschuldetste Unternehmen weltweit. „Gesund“ sieht anderst aus.
Da gibt es klar bessere Autounternehmen auf der Welt als VWAG.
MichaelEV meint
“ VWAG über Porsche Lobbyiert hintendurch ebenfalls für E-Fuels“
Diese Argumentation finde ich aber reichlich daneben. Porsche steckt viel in Elektromobilität. Es ist aber ein Sportwagenhersteller, gerade hier werden sich Verbrenner noch etwas länger halten.
Das Porsche sich nun Gedanken macht, wie man den CO2-Footprint dieser Fahrzeuge gesenkt bekommt und nicht nur den Kopf in den Sand steckt, ist löblich bis sogar fast vorbildlich. Porsche daraus einen Vorwurf zu machen ist Blödsinn.
Hans Meier meint
Ob sich Verbrenner halten, entscheidet aber die Politik (weltweit) und nicht Porsche oder VWAG. Was ist daran so schwierig zu Verstehen? Die bestehenden Porsches werden alle obsolent oder müssen umgebaut werden, das ist der Lauf der Zeit.
MichaelEV meint
Ob sich Verbrenner halten wird sich schnell durch das liebe Geld regeln, sie werden viel zu teuer im Vergleich.
Bestand wird sehr wahrscheinlich nicht verboten und Umbauten werden mit Sicherheit nicht zur Regel.
Ergebnis: Autos wie ein Porsche 911 werden noch sehr lange als Verbrenner unterwegs sein. Nicht viele km und nur von jemandem, dem es nicht ums Geld geht. Und das Porsche sich um diese Fahrzeuge Gedanken macht, ist eine sehr gute Sache.
Und nochmal: Porsche ist ein Sportwagenhersteller und hatte im September grob überschlagen ca. 25% Elektroanteil. Sie gehen hier also auf den Hersteller los, der bei der Transformation von Verbrenner zu Elektro
wahrscheinlich Spitzenreiter ist und sich zusätzlich noch Gedanken um den CO2-Footprint der noch verkauften Verbrenner macht. Aus meiner Sicht kann man keinem Althersteller weniger Vorwürfe machen als Porsche.
Hans Meier meint
Mal genau überlegen… Wenn Verbrenner per Gesetz verboten werden, rentieren sich Tankstellen nicht mehr, dann können sie ihren Oldtimer auch nicht mehr vernünftig betanken. Und da sie Benzin im Keller per Gesetz nicht lagern dürfen, wegen den bekannten üblichen Risiken, wird das Ganze dadurch so oder so obsolent … und EV Aufrüstungskits gibt es bereits, sie haben also als „Oldtimefahrer“ volle Alternativen.
Sie wissen genau wie ich das PorscheVWAG hier Greenwashing betreibt und die EV’s in erster Linie für den Flottenverbrauch der Dickschiffe u.a in China produziert. PorscheVWAG springen auf EV weil es für diese Firma nach dem Dieselskandal und dem technologischen Hochlauf von Mitbewerbern und China schlicht zum wirtschaftlichen Zwang geworden ist. PorscheVWAG hat Elektromobilität nachweislich mit aller Kraft jahrzentelang blockiert und verhindert. PorscheVWAG ist die letzten Firma auf die man stolz sein sollte. Ich habe die alten Reden der verschiedenen Manager noch gut in Erinnerung.
MichaelEV meint
Ich habe nichts mit Porsche oder Oldtimern am Hut, war VW immer abgeneigt und werde nie wieder was anderes als ein Elektroauto kaufen. Wenn schon ich ihre Meinung als falsch und unsachlich empfinde, hat das etwas zu bedeuten.
Hans Meier meint
Klimaneutrale Mobilität könne nur durch gemeinsame Anstrengungen von Industrie, Staat und Gesellschaft erreicht werden. „Wir alle müssen dazu beitragen, jetzt schnell und europaweit die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Klimaziele erreicht werden können“, unterstrich der VDA
Dann freu ich mich wenn ab jetzt die VDA Unternehmen auf ihre jährliche Dividendenauschüttungen und Bonis vezichten und aufhören, der Allgemeinheit für die Transformation in DE auf der Tasche zu liegen. Heuchlerverein. Ausserdem habt nicht ihr das zu bestimmen, sondern die Politik, weltweit, ihr habt in erster Linie zu liefern.
Peter Klikowitsch meint
Der VDA hat es immer noch nicht begriffen das der Benziner und Diesel zum Aussterben verurteilt wird denn wir wollen keine Umweltbelasteten Autos mehr . Bei den E Fuels ist die Erzeugung so teuer das der liter sicherlich 2-3 € kostet
Und wer weiss wie sich das auf den Motoren auswirkt wenn er zb 100000 km drauf hat . Und bei Wasserstoff ist es das gleiche problem das sie viel zu kostspielig erzeugt werden . Und ausserdem möchte ich nicht auf einem 700 bar tank sitzen wenn der in die Luft fliegt.
ShullBit meint
Der Preis wird bei eFuels auf Dauer nicht das Problem sein. Im Arabischen Raum erzeugt man schon heute PV-Strom für 0,02-0,03 Euro je kWh. Das wird weiter fallen. Selbst mit zwangsweise nötiger Batteriepufferung liegt man da in einigen Jahren bei 0,05-0,06 EUR/kWh.
Bei den effizientesten Verfahren benötigen wir aktuell 16 kWh Strom, um einen Liter Benzin synthetisch zu erzeugen. D.h. Stromkosten lägen dann bei 0,80-0,90 EUR. Rohöl (ca. 0,30 EUR/l) plus Mineralölsteuer (0,65 EUR) liegt auch bei 0,95 EUR je Liter. Kosten werden also perspektivisch nicht das Problem sein.
Das Problem wird sein, dass wir die nötigen Mengen an regenerativen Energien nicht haben werden. Es müssen – auch in Afrika, Arabien usw. Kohle-, Öl- und Gas-Kraftwerke weitgehend durch erneuerbare Energie ersetzt werden. Dann haben wir Bereiche, wo wir anders als im Straßenverkehr keine technologischen Alternativen haben, z.b. in der Luffahrt. Diese ist zwingend vorrangig mit eFuels zu versorgen. Und dann haben wir nicht so viel egenerative Energie über, um noch (völlig ineffizient) der Straßenverkehr aus Wasserstoff oder eFuls umstellen zu können.
Railfriend meint
Bei Synhelion kann man zu Solartreibstoff nachlesen, dass für den Ersatz des weltweiten Kerosinbedarfs eine Wüstenfläche in der Größe der Schweiz ausreicht.
Und für die efuel-Produktion bieten sich windstarke Regionen an.
An den Potenzialen scheitern die EE-Kraftstoffe also nicht.
Raphael meint
In diesem Zusammenhang sollte zumindest auch bedacht werden, dass die Düngemittelindustrie für eine CO2-neutrale Produktion auf solche Anlagen angewiesen ist. Heute wird aus Erdgas mit Dampfreformierung Wasserstoff und CO2 hergestellt. Der Wasserstoff wird über die Bosch-Haber Synthese mit Luftstickstoff zu Ammoniak weiterreagiert. Aus dem Ammoniak und CO2 wird in einer weiteren Synthesereaktion Harnstoff hergestellt, der die Basis für die Düngemittel bildet.
Die industrielle Basis für Wasserstoff und CO2 ohne fossile Grundstoffe muss so oder so neu erstellt werden. Für synthetische Treibstoffe könnten dann teilweise die gleichen Anlagentypen wie für die Düngemittelproduktion verwendet werden. Z.B. Australien hat hier die Chance, ein wichtiger Hub für regenerative Grundstoffe zu werden. Investoren werden sich finden lassen, da derzeit weltweit viel privates Geld vorhanden ist, das für wertstabile, nachhaltige Investitionen vorgesehen ist. Betreiberfirmen wie Shell, BP und Total warten nur noch auf klare politische Strategien.
Andi EE meint
Wozu dieser ganze Quatsch, in Italien, Spanien und Griechenland gibt es Sonne satt. Den Irrsinn mit der Methanisierung und dem Transport muss doch niemand auf,sich nehmen, wenn man die Quelle in der EU hat. Deutschland ist ja auch froh, wenn man dann im Herbst und Winter den Windstrom exportieren kann.
Diese ganze Wasserstoff-Blase wird nur erzeugt, weil man bei der Batterietechnologie in Deutschland abgehängt ist. Man hat sich jetzt das neue Feld für Subventionen eröffnet, wo man den Deutschen Champion heranzüchten kann … um das gehts.
E2D2 meint
Den einzig sinnvollen Einsatzzweck für E-Fuels und Wasserstoff sehe ich bei Flugzeugen (Lang-, Mittelstrecke), Schiffen, schweren Baumaschinen und Zügen auf Strecken ohne Oberleitungen. Ein leichtes BEV ist und bleibt das effizienteste motorisierte Fortbewegungsmittel nach einem Elektromotorroller. Selbst ein Zug bewegt bei durchschnittlicher Auslastung 4 Tonnen Masse pro passagier und wenn ich mir als ansehe wenn die Regionalbahn mit 150t gewicht bei mir im Tal abends um 9 mit zwei Fahrgästen am Haus vorbeirauscht frage ich mich als ob ÖPNV im ländlichem Raum überhaupt ausgebaut werden sollte oder man nicht doch auf flexible Robotaxis warten sollte die auch zuverlässig einen nach 11Uhr abends von der Stadt nach Hause bringen.
Peter W meint
Der VDA nervt! Was hindert die Autoindustrie daran, Wasserstoffautos zu bauen? Die werden sogar gefördert. Was hindert die Ölidustrie oder die chemische Industrie daran eFuels herzustellen? Es ist alles erlaubt!
Dass derzeit als Alternative hauptsächlich E-Autos angeboten werden, ist der Tatsache geschuldet, dass Strom überall verfügbar und auch preislich attraktiv ist. Es enzieht sich doch jeder Logik, aus diesem relativ günstigen Strom (ich betone „relativ günstig“ im Verhältnis zu Benzin) jetzt Wasserstoff oder sonstige Kraftstoffe herzustellen. Der Preis steigt ja wohl oder übel mit jeder „Weiterverarbeitung“ des Stroms, und das zur Verfügung stehende Produkt wird auch immer weniger Energie enthalten, als der Strom der zur Herstellung verwendet wurde.
Es ist doch für jeden erkennbar, dass hier nur alte Produktionsstätten und eingefahrene Lieferketten erhalten werden sollen. Arbeitsplätze sind nur ein vorgeschobenes Argument. Die interessieren in Wirklichkeit niemanden, man versucht schon immer Arbeitsplätze aus Kostengründen zu reduzieren.
Als Vergleich könnte man hier die Dampflok verwenden. Das was der VDA will, könnte man mit einer Dampflok vergleichen, die den Dampf mit Strom aus der Oberleitung erzeugt. Das wäre im Vergleich zur Kohlefeuerung natürlich umweltverträglicher, und würde alle alten Berufssparten von der Kesselproduktion bis zum Dampfkolbenhersteller erhalten. Es wäre aber so wenig effizient, dass niemand auf so eine dumme Idee gekommen ist.
EdgarW meint
+1
Die Preisfrage allerdings wird dadurch unterlaufen werden, dass H2-Herstellung aus Strom (natürlich nicht zwingen EE-Strom, denn das ist kein Kriterium) wie alle „energieintensiven im internationalen Wettbewerb stehenden Betriebe“ ihren Strom frei von Abgaben werden beziehen könne, wie das z.B. ja bei Raffinerien der Fall ist. Stromkosten folglich 7¢/kWh statt 30¢/kWh für Verbraucher – und auch Ladesäulen zahlen natürlich die vollen Abgaben. Ein Schuft wer Böses dabei denkt.
Effendie meint
Da ist was drann.
Railfriend meint
Was Sie offenbar missverstehen:
Der große Vorteil der Dampflok: Sie hängt ebenso wenig am Fahrdraht wie ein efuel-Verbrenner, sondern führt ihre Energie an Fahrzeugbord mit. Die Ellok fährt hingegen nur mit momentan verfügbarem Strom. Das macht die Sache doppelt teuer und für die Energiewende belastend: Teures Tagstromangebot + teuere Fahrdrahtanlagen…
Strom ist keine Speicherenergie wie Kohle, sondern benötigt dazu teuere und/oder verlustreiche Speichertechnologie.
alupo meint
Stromspeicherung ist viel weniger verlustbehaftet als Wasserstoffspeicherung.
Alleine die Kompression von Wasserstoff in einen Druckspeicher (H2-Verflüssigung ist noch schlimmer) frisst einen zweistelligen Prozentsatz vom Energieinhalt.
Deshalb verschrotten große „Wasserstoffhersteller und Wasserstoffverbraucher“ wie BASF ihre vorhandenen H2-Speicher ersatzlos und versuchen es aus Kostengründen durch „just-in-time“. Die können eben rechnen und Unternehmen kommen an der Betriebswirtschaft eben nicht vorbei.
Railfriend meint
Sie sagen die Unwahrheit, denn hier geht es um industrielle Großspeicherwirkungsgrade und -kosten. Die Stromspeicherung und Rückverstromung von PtG ist ineffizient, ebenso PSW, deren Ausbaupotential in DE fehlt.
Thrawn meint
Die Verbrennerlobby faselt zwar immer von klimaneutral hergestellten Wasserstoff und E-Fuels, wo jedoch die ganze Energie zur Klima neutralen Herstellung herkommen soll, scheint sie nicht zu interessieren. Vielleicht sollten Sie mal unserem Wirtschaftsminister bei dessen nächsten Besuch darauf ansprechen, wie das gelingen soll, wenn die Politik weiterhin alternative Energien blockiert. Schließlich hat keiner mehr Einfluss auf unsere Wirtschaftspolitik als die Automobilindustrie. Die können sich ja kaum setzen, weil so viele Politiker denen hinten drin stecken.
EdgarW meint
Der Wirtschaftsminister behauptet einfach blank „aus (Nord-)Afrika“. Szenarien dazu gibt es keine, ernsthafte Projekte auch nicht und am wenigsten eine Aussage, wie das bei permanent instabilen politischen Verhältnissen funktionieren soll, ohne dass wegen Energiehungers mal wieder und wie bisher immer irgendwelche repressiven Juntas „stabilsiert“ werden müssen. Immer das selbe alte schmutzige Spiel.
Hermann meint
E-Fuels wäre g..l. Ich würde meinem Wagen sofort diesen Stoff gönnen und dadurch x fach umweltfreundlicher fahren als jeder BEVler :) .
GhostRiderLion meint
Und am Besten noch „selber“ einnehmen, ist ja voll „Bio“ und hier wäre endlich etwas weniger „Stammtischbäsching“ ;-)))
GhostRiderLion meint
„Stammtischbashing“, ups vor lauter „Vorfreude“ ;-)
Hermann meint
GhostRiderLion,
geistreicher Beitrag :))
Hermann meint
oder wäre prozentreicher treffender, GostRiderLion ?
GhostRiderLion meint
Jedoch mit viel mehr „Wahrheit“ behaftet ;-)))
EdgarW meint
@Hermann das Gegenteil ist der Fall, ich poste gleich noch nen Link bzw. siehe ecomento Artikel „Neue Studie des Ifeu-Instituts: Batterie-Elektroauto hat heute die beste Klimabilanz“ vom 17.12.2019.
SynFuels bedeuten aufgrund des im Vergleich zum E-Auto siebenfachen Energiemengenbdarfs pro zurückgelegtem km sogar eine extreme Verschlechterung der CO2-Bilanz auch gegenüber sogar viel verbrauchenden Verbrennern, da für die Produktion der SynFuels so viel zusätzliches CO2 nötig ist. Bei ggw. Energiemix bis hin zum fast vollständig auf EE basierendem Energiemix.
Aber nicht nachdenken und einfach mal so nach „gesundem Menschenverstand“ behaupten ist natürlich auch ne Lösung. Nicht.
EdgarW meint
Toll, Komentar wartet auf Freischaltung, obwohl kein Link und kein Schimpfwort enthalten. Ecomento: Transparenz bitte!
Der versprochene Link:
https://ecomento.de/2019/12/17/batterie-elektroauto-hat-heute-die-beste-klimabilanz-studie-agora-ifeu-institut/
EdgarW meint
@Hermann: Das Gegenteil ist der Fall, meine ausführlichere Antwort wartet auf Freischaltung.
… oder war das am Ende gut getarnte Ironie und ich bin drauf reingefallen? ;-)
Hermann meint
EdgarW,
keine Ironie, was denken Sie :)
Ich warte gerne auf ihre ausführliche Antwort.
Bobby Gee meint
Na Super! Wo soll denn der ganze erneuerbare Strom her kommen? Das ist jetzt kein Witz. Eine gerne gestellte Frage bezüglich Umstellung auf Elektroautos.
Wer weiß denn schon, dass für die Herstellung und das Fahren mit Wasserstoff 3-mal und für E-Fuels 5-mal soviel Strom aufgewendet werden muss als wenn man den Strom direkt in ein BEV füllt?! um dieselbe Strecke zu fahren.
Das ginge nur CO2-neutral wenn H2 und E-Fuels mit Solarstrom in Nordafrika oder Arabien erzeugt und nach Europa verschifft würde.
Wer redet davon, wer will das, wer will diese Versorgungsstrukturen aufbauen?
stdwanze meint
„Der moderne Verbrennungsmotor werde weiter „eine große Bedeutung“ für die Erreichung der Klimaziele haben, so der VDA.“
Ich frage mich immer wem sie denn solche Autos denn noch verkaufen wollen? Im Ernst? Wenn man mal eAuto gefahren ist weiß man das es hier kein Zurück gibt. Lass Batterietechnik und Ladeinfrastruktur sich so weiterentwicklen wie in den letzten 3 Jahren und spätestens 2025 gibt es für niemanden mehr einen Grund was anderes zu kaufen.
Peter Klikowitsch meint
Da gebe ich dir vollkommen recht .Bin ein Elektroauto probe gefahren ( einen Kona mit 204 Ps) der war mir leider zu klein deshalb habe ich mir einen Tesla Modell Y bestellt . Elektroautos lassen mich seither nicht mehr los werde auch einen Golf Id3 probe fahren . Aber momentan liegt mir der Tesla am besten denn er hat keine Wartungsintervalle . Damit wird der Golf aussen bleiben werde keine 70-100 € zahlen für nichts .
Karla01 meint
Bei dir hört die Welt auch hinter Deutschland und beim 5 Sitzer auf oder?
Wie man sich derart einer sich immer wieder (be)währenden Logik verschließen kann ist einfach unverständlich. Was soll diese Radikalität, dieser Extremismus?!
Der hat noch nirgendwo auf dem Planeten Probleme gelöst. Ich sehe hier in den Kommentaren genau einen sinnvollen Beitrag, der Rest ist der gleiche Mist wie schon seit Jahren in der Wiederholschleife.
NiLa meint
Den Chinesen z.B. dort rechnet man 2035 immerhin noch mit 50% Hybriden ohne Stecker. Die restlichen 50% verteilen sich dann auf BEV, PHEV und sonstige.: https://electrek.co/2020/10/27/china-plans-2035-gas-car-ban-that-doesnt-actually-ban-gas-cars/