General Motors hat im Oktober den als neues Modell der Marke GMC wiederbelebten Hummer vorgestellt. Den bis 2010 gebauten Vorgänger des Geländewagens hielten selbst in den SUV- und Truck-verrückten USA viele für eine dekadente Sprit- und Emissionsschleuder. Die neue Generation kommt als reines Elektroauto daher und fährt somit lokal emissionsfrei. Für die Stromer-Zukunft von General Motors ist der Hummer EV von zentraler Bedeutung.
Der als Pickup-Truck startende Wagen werde dem US-Traditionskonzern im Bereich der Batterie, der Großserienproduktion und des Fahrzeugaufbaus zu wichtigen Erkenntnissen verhelfen, erklärte Präsident Mark Reuss. Alle auf dem Weg zur Einführung und beim Hochfahren der Fertigung des Hummer EV gemachten Erfahrungen sollen in die weiteren Plattformen des Autobauers einfließen. Man wolle „so viele Elektroautos auf die Straßen bringen wie möglich“, hat General-Motors-CEO Mary Barra Anfang des Jahres erklärt.
Auch bei der für die Einführung einer neuen Baureihe nötigen Zeit soll der elektrische Hummer neue Standards setzen. Mit der Entwicklung für das jetzt enthüllte Fahrzeug wurde laut Automotive News vor 18 Monaten begonnen, das sei künftig die Vorgabe für alle neuen Modelle, sagte der Chefingenieur des Hummer EV. „Die Führungsetage hat uns beauftragt, den Hummer EV schnell auf den Markt zu bringen, indem wir unsere Analyseinstrumente sowie computergestützte technische Planung nutzen, dafür aber weniger physische Fahrzeugtests.“
Der Hummer EV wird von GMC als elektrischer „Supertruck“ und technologischer Vorreiter in seinem Segment beworben. Die technische Basis stellen die neuen Elektroauto-Technologien der „Ultium“-Reihe des Mutterkonzerns General Motors. Der Hummer EV bietet zudem fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme mit diversen Kameras. Produziert wird der Elektro-Pickup in einem mit Milliardeninvestitionen für die E-Auto-Fertigung umgebauten Werk in Detroit.
Als Erstes kommt im nächsten Jahr die „Edition 1“ auf den Markt. Das Modell mit Vollausstattung, der höchsten Leistung (1000 PS/15.000 Nm) und größten Reichweite (560+ km) startet in den USA zum Preis von 112.595 Dollar vor Steuern (ca. 96.000 Euro). Später folgen Versionen mit weniger PS und E-Kilometern, die erschwinglichste im Jahr 2024 für 79.995 Dollar (68.000 Euro). Ob der Hummer EV auch in europäischen Ländern vertrieben werden soll, hat GMC bisher nicht verraten.
Marco meint
15.000 Nm… Wenn ich so etwas lese frage ich mich immer welchen Sinn Drehmomentangaben bei Elektroautos eigentlich machen. Letztlich hängt es doch von der Getriebeübersetzung und dem Raddurchmesser ab, wieviel Kraft am Ende auf die Straße gebracht wird – und taugt auch nicht zum Vergleich mit Ottomotoren – oder irre ich mich da???
These: bei Elektroantrieben kommt es lediglich auf die Leistung an, interessant wäre höchstens bis zu welcher Fahrzeuggeschwindigkeit das maximale Drehmoment anliegt.
Sepp meint
Es ist anscheinend einfacher, solche Panzer zu elektrifizieren. Wird oft angelehnt, bringt aber eigentlich mehr als bei einem Fiat Punto.
Jäger, Land und Forstwirte, Bauunternehmer, diverse Firmen habe so auch die Möglichkeit, sich zu elektrifizieren.
Es muss in diese Richtung entwickelt werden, schließlich sollen auch einmal Baumaschinen und Traktoren klimaneutral fahren.
Ich versteh nicht ganz, dass da immer so kräftig kritisiert wird. Die Welt besteht nicht nur aus dem E- Cannonball
Raphael meint
„Es ist anscheinend einfacher, solche Panzer zu elektrifizieren. Wird oft angelehnt, bringt aber eigentlich mehr als bei einem Fiat Punto.“
Dem stimme ich völlig zu.
Wenn man eine Lehre aus der Entwicklung der Elektromobilität ziehen möchte, ist es, dass man neue Technologien nicht nur in Rand-Segmenten, sondern rasch auch im Mainstream positionieren sollte. Da anfänglich nur Klein- und Leichtbaufahrzeuge elektrifiziert wurden, hat die Technologie lange den Stempel als Nische für langsame und unpraktische Fahrzeuge auf sich gehabt. Erst mit der Einführung von alltagstauglichen Fahrzeugen kamen die Elektrofahrzeuge überhaupt aus der Nische der Fahrzeuge für Weltverbesserer heraus.
Da die USA definitiv ein Pick-up Markt ist, ist es sinnvoller, dort zuerst umweltfreundliche Alternativen breit einzuführen, als zuerst bei der Kategorie Passenger Cars zu beginnen. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs der Pick-ups ist die absolute Verbesserung beim CO2-Ausstosse bei gleicher Wirkungsgradsteigerung auch entsprechend höher.
Reiter meint
Die Lösung aller Mobilitätsprobleme ist nah!
E2D2 meint
???? ja. Statt sich mal einen Renault Twizy als Vorbild zu nehmen werden diese Monster entwickelt… ich nehme an min. 30kwh auf 100km entspricht 10€ auf 100km bei Hausstromtarif.
EMfan meint
eher 60kWh/100km
Herbert meint
nein… da ist der Hummer leider zu spät dran.
Ich denke diese Rolle übernimmt schon der „unzerstörbare“ Tesla Panzer CyberHyperTruck
E2D2 meint
Aber ich denke dieses Ungetüm wird seine amerikanischen Käufer finden und es ist gut das dieses Werk in Detroit entsteht, diese Stadt hat es bitter nötig.