Opel treibt für die Produktion von Elektroauto-Batteriezellen gemeinsam mit der Muttergesellschaft PSA und der französischen Total-Tochter Saft das Gemeinschaftsunternehmen Automotive Cell Company (ACC) voran. Der im Februar für das deutsch-französische Projekt geäußerte Zeitplan wurde nun bekräftigt.
Die ACC soll wie vorgesehen im Jahr 2023 mit der Akkufertigung beginnen und im Jahr darauf bereits Batteriezellen im Umfang von acht Millionen Kilowattstunden (kWh) produzieren. Das kündigte ACC-Manager Jean-Baptiste Pernot auf einer Online-Veranstaltung des Bundeswirtschaftsministeriums an, von dem das Branchenportal Energate Messenger berichtet. Das Ziel sei, dass die Kapazität 2030 48 Millionen kWh erreicht. Das soll mit zwei großen Fabriken, sogenannten Gigafactories, realisiert werden – je eine in Deutschland (Kaiserslautern) und Frankreich (Douvrin).
Hierzulande sollen durch das Vorhaben bis zu 2000 neue Jobs entstehen, hat das Bundeswirtschaftsministerium bei der Ankündigung im Februar in Aussicht gestellt. In Frankreich gehören neben der Fabrik in Douvrin zwei weitere Standorte zu den Plänen von ACC: Ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Bordeaux und ein Pilotstandort in Nersac, beide haben Energate zufolge ihre Arbeit bereits aufgenommen. Man wolle hochwertige, nachhaltige und erschwingliche Batterien für die E-Mobilität herstellen, sagte Pernot. Aktuell seien die Produkte am Markt noch zu teuer.
Pernot betonte den Fokus auf Nachhaltigkeit. ACC werde seine Akkus unter anderem mit einem niedrigen CO2-Fußabdruck anbieten. Die angestrebten 60 Kilogramm CO2-Äquivalent pro kWh seien 25 bis 35 Prozent weniger als der derzeitige Standard. Dazu setze man auf effiziente Fabriken und den Einsatz von Erneuerbaren Energien. Die Batterien würden zudem für einfacheres Recycling ausgelegt und der Verzicht auf umstrittene Rohstoffe wie Kobalt angepeilt.
Perspektivisch wolle man die Abhängigkeit Europas bei Elektroauto-Akkus verringern, so Pernot. Batteriezellen werden derzeit hauptsächlich von Unternehmen aus Asien geliefert, da deutsche Autobauer – bis auf VW – und ihre hiesigen Zulieferer diesen Bereich bisher nicht priorisieren. Laut Energate will ACC auch neue Batteriegenerationen entwickeln, darunter Festkörper-Akkus. Als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) erhält das Unternehmen dafür staatliche Fördergelder, allein Deutschland und Frankreich wollen 1,3 Milliarden Euro beisteuern. Das gesamte Investitionsvolumen liegt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei fast fünf Milliarden Euro. Rund zwei Milliarden davon sind für den Standort Kaiserslautern eingeplant.
THeRacer meint
Der CO2-Fußabdruck von Akkus und Fahrzeug wird für mich in Zukunft ein wichtiger Faktor bei der nächsten Kaufentscheidung für ein reines Elektroneufahrzeug sein.
Der Nachweis des Einsatzes regenerativer Stromerzeugung bei der Herstellung sollte nachvollziehbar sein und transparent nachgewiesen werden, sowie Pflichtbestandteil der Fahrzeugdaten sein.
Für eine bessere Vergleichbarkeit wären Angaben zum Energieverbrauch:
1. der Herstellung des Neufahrzeugs
2. nach 100.000 km Laufleistung
2.1. bei Energiemix Deutschland
2.2. bei Nutzung regenerativer Energieträger
…
wünschenswert.
… Wenn‘s mit dem Wunschzettel zu Weihnachten nix mehr wird, wären das u.a. meine Wünsche für‘s neue Jahr. ;-)
Peter W meint
Der Gesetzgeber könnte diese Angaben fördern, wird er aber nicht. Es wäre dann für jeden erkennbar wie schlecht Verbrenner abschneiden.
Peter W meint
Fordern, nicht fördern …