VWs Elektroauto-Hoffnungsträger ID.3 hatte Berichten nach zwischenzeitlich mit massiven Software-Problemen zu kämpfen, das wurde später teilweise bestätigt. Den für diesen Sommer angekündigten Start der Auslieferung konnten die Wolfsburger zwar gerade noch einhalten, die ersten Fahrzeuge kommen jedoch mit weniger digitalen Funktionen als vorgesehen zu den Kunden. Die komplette erste Software-Version ist nun offenbar fertig.
Der ID.3 kann seit 2019 reserviert werden, seit Juni 2020 werden finale Bestellungen angenommen und seit September Kunden beliefert. „Die Software ME2 steht nun für den ID.3 zur Verfügung, sodass die noch zu ergänzenden Funktionen mit diesem Update ausgeglichen werden können“, heißt es laut der Elektroauto-Vermietung NextMove in einer aktuellen internen Nachricht an VW-Händler. Bei der Version mit den noch zu ergänzenden Funktionen handele es sich um die vorerst finale Serien-Software.
VW hatte Frühbüchern des ID.3 angeboten, den Kompaktwagen noch in diesem Jahr mit weniger Funktionen zu erhalten, alternativ ab Anfang kommenden Jahres mit der vollständigen Software. Wer sich für die frühere Übergabe entscheidet, muss für einige Monate auf das in höherpreisigen ID.3 enthaltene Head-Up-Display sowie Smartphone-Konnektivität mithilfe der Schnittstellen Apple Car Play und Android Auto verzichten.
Das Update für den kompletten Funktionsumfang erhalten NextMove zufolge als erstes Kunden, die entsprechende Fahrzeuge bestellt haben. Diese würden bereits seit einigen Wochen produziert. Bereits übergebene Kundenfahrzeuge werden demnach später aktualisiert.
Aus logistischen Gründen könne VW die Software-Updates nicht alle selbst durchführen und lasse sich daher von den Händlern unterstützen, berichtet NextMove. Die ersten Fahrzeuge für das „Flashen“ – das Aufspielen der neuesten Software – seien der internen Mittelung nach bereits unterwegs. Für die frühen ID.3-Kunden – die sogenannten First Mover – plane VW das Update ab Januar nächsten Jahres. Allerdings habe das Unternehmen die Händler gebeten, ungeduldigen Kunden „möglichst zeitnah“ die neueste Software auf ihren ID.3 aufzuspielen.
Mateo meint
….finale software gibt es nicht, ….
Ebi meint
Ein wahres Wort :D. Nur eine Frage der Zeit, bis weitere Bugs auftauchen und wehe, wenn OTA dann nicht richtig läuft.
Jörg2 meint
Da bin ich echt auf die ersten Videos zum HUD gespannt!
(Oder gibt es irgendwo schon welche?)
Kralle meint
Bei meiner Probefahrt vor 3 Wochen war das HUD aktiv und machte einen guten Eindruck. Ich habe es aber abgeschaltet weil mich HUDs prinzipiell irritieren.
DerRob meint
Aber garantiert nicht das Augmented Reality Headup Display, denn das kommt erst mit dem Update.
CaptainPicard meint
Hier etwa: https://youtu.be/oP0aWVBRUTQ?t=290
Jörg2 meint
@CaptainP
Vielen Dank!
hu.ms meint
Das sind zunächst einmal nur die beiden geannten nachlieferungs-features.
Ob die inzwischen von den 1st.-movern eingemeldeten probleme damit auch korrigiert sind halte ich für äußerst fraglich.
Aber es kommt ja nächstes jahr noch ein weiteres update, das die MEB-BEV dann OTA-fähig macht.
Mike meint
Kein ernstzunehmender Softwareentwickler von nichttrivialer Software wuerde jemals behaupten, seine Software sei fertig. Bestenfalls sind die gesteckten Ziele erreicht, Tests durchgefuehrt und keine Showstopperbugs mehr gefunden worden.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Und keine ernstzunehmende Presse- / Marketingabteilung würde die Aussage der Softwareentwickler in dieser Form so nach außen geben. Zumal ja jeder der Software entwickelt genau diesen Zusammenhang kennt und solche Meldungen nur von Relevanz sind die davon keine Ahnung haben.
Gunnar meint
+1 gut gekontert
simon meint
Besonders nicht im Autobau, wo der Kunde 50+ ist.
Wenn ich dem sage „Die Software ist nie fertig“, dann haut der doch ab.
Peter W meint
Warum sind etwas ältere Menschen eigentlich immer blöd und altmodisch? Ich kenne viele Jüngere, die eindeutig blöder sind als ich mit meinen Ü60.
Andi EE meint
Umso unverständlicher, dass er ID.3 ohne OTA ausgeliefert wurde. Das wäre doch das erste was man hätte umsetzen müssen, unverständlich … . Ist doch egal wenn etwas später implementiert wird, aber extra Werkstatt aufsuchen ist das was mühsam ist.
Ich kann mir das nur so erklären, dass man bei diesen first.movern wichtige Komponenten gar nicht hätte updaten können, weil die noch auf einer alten Software-Architektur basieren. Das VW.OS muss ja auch Zugriff haben auf all diese Komponenten. Ich glaube das wird auch so bleiben, dass die ersten Fahrzeuge auch in Zukunft nicht die gleichen Update-Möglichkeiten haben werden.
Gunnar meint
„Umso unverständlicher, dass er ID.3 ohne OTA ausgeliefert wurde. Das wäre doch das erste was man hätte umsetzen müssen, unverständlich …“
Kennst du die internen Probleme und Gründe? Definitiv nicht.
Und weiterhin weißt du nicht, wie die internen Strukturen und Aufgabenteilungen aussehen. Es gibt eine Organisationseinheit, die sich um OTA kümmert, dann gibt es wieder andere OEs, die sich um andere Themen kümmert.
Und weil es bei OTA gerade klemmt, sollen die anderen Abteilungen aufhören zu arbeiten und Däumchen drehen? Um es gleich vorweg zu nehmen, es macht auch keinen Sinn, aus anderen Abteilungen Personal abzuziehen und dahin zu schicken, wo es klemmt – getreu dem Motto: Wenn ein Bagger 10h braucht, um das Lich zu baggern, wieviele Stunden brauchen dann 10 Bagger? Das ist wohl deine Denkweise.
Andi EE meint
Oh je Gunnar,
du hast wirklich nicht viel Ahnung von Software. Was du über Fernwartung lösen (automatische Updates) lösen kannst, spart dir im Fall von VW hunderte Millionen Euro. Alles was du später von Hand wegen Kulanz und Garantie selber zahlen musst (VW), kannst du dir einsparen, wenn du es geschickt konstruiert / programmiert hättest. Das ist die Kausalkette, wenn du am Anfang geschickter die Dinge baust, erspart dir das im Nachhinein viel Arbeit und du gewinnst an Zufriedenheit beim Kunden.
Wenn du vielleicht nicht nur die positiven Meldungen VW lesen würdest, hättest du vielleicht erkannt, dass man einen gewaltigen Flickenteppich an Komponenten mit jeweils eigener Software und Steuerungsgeräten in den VW Modellen verbaut hat. Ohne dass jetzt das VW.OS komplett gewesen wäre (ID.3), glaubst du daran, dass alles auf den Standard umgeschrieben wurde und alles zentral angesteuert werden kann? Das passiert vielleicht in deinen Träumen, aber ganz bestimmt nicht in der VW-Realität mit dieser tiefen Software-Kompetenz. Da gibt es zig Player die hier programmiert haben und das alles steuerbar / updatebar hinzubekommen, ist unglaublich schwierig, zeitaufwendig, fehleranfällig … .
Ich kenne keine Internas, da hast du recht, aber ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass hier etwas nach Plan bei den first.movern abgelaufen ist. Das ist ein Betriebsunfall in grossem Ausmass. Das wird alles immer so nett umschrieben, aber das Problem ist doch nicht alleine die Software. Meinst du VW wäre so deppert und würde das OTA nicht hinkriegen, für so inkompetent halte ich nicht mal VW. Das Problem liegt in der gesamten Peripherie, wo man überhaupt nicht parat war, die vernünftig über die eigene Software anzusteuern.
simon meint
Die paar ID.3 auf dem Markt werden VW egal sein
Duesendaniel meint
simon: Genau! Die Zukunft wird total überschätzt.
Dieselfahrer meint
War auch meine erste Reaktion. Aber sie schreiben ja: Die erste Version ist fertig. Erfahrene Software User wissen, dass Release 1.0 schon einigermaßen funktioniert, aber dass man die Software dann noch Quantensprünge macht.
Wenn man das so interpretiert, dass bisher nur beta Versionen im Markt waren, dann dürfte das schon passen.
Kralle meint
Software wird von Menschen programmiert, und da kein Mensch fehlerfrei ist…
Ist doch vorbildlich wie offen VW mit dem Thema umgeht, klar ist das fehlende OTA ärgerlich, aber da gefühlt alle 3km ein VW Händler zur Verfügung steht sehe ich da kein großes Problem.
Ebi meint
Wo VW jetzt offen mit etwas umgeht, kann ich auf Anhieb nicht erkennen. Nicht zuerst OTA in diesem Update zu implementieren ist doch Murks.