Sono Motors sammelte Anfang des Jahres in einer kurzfristig organisierten Crowdfunding-Kampagne rund 50 Millionen Euro frisches Kapital für das Solar-Elektroauto Sion ein. Seitdem treibt das Münchner Startup die Weiterentwicklung seines Erstlingswerks voran, Anfang 2021 steht die Präsentation eines neuen Prototyps an. Für den Serienstart müssen weitere Millionen eingesammelt werden, laut einem Bericht zieht es das Unternehmen dazu an die Börse.
Bereits zur Gründung im Jahr 2016 durch Jona Christians (27), Laurin Hahn (26) und Navina Pernsteiner (32) hatte Sono Motors auf Crowdfunding gesetzt. Später kamen dann Investoren hinzu. Eigentlich sollten auch bei der weiteren Finanzierung Investoren helfen, stattdessen rief Sono Motors zum Jahreswechsel aber erneut die Fangemeinde zu Beiträgen und Anzahlungen für den Sion auf. Auf klassische Geldgeber wolle man verzichten, da sich deren Erwartungen nur schwer mit den Zielen und Werten des Unternehmens vereinbaren ließen, so die Begründung.
Derzeit liegen laut Sono Motors über 12.000 Reservierungen für den Sion vor, Fahrzeuge sollen ab 2022 und damit mit etwa zwei Jahren Verspätung ausgeliefert werden. Insgesamt sollen 257.000 Einheiten entstehen. Für die weiteren Schritte zur Serienreife und Markteinführung braucht Sono Motors eigenen Angaben nach über 200 Millionen Euro. Das Geld soll nach Informationen des Manager Magazins über die Börse beschafft werden.

Zur Vorbereitung des Börsengangs und für den „Soft Launch“ des Sion habe Sono Motors gerade bei bestehenden und neuen Investoren rund 45 Millionen Euro neues Kapital eingesammelt, schreibt die Wirtschaftszeitschrift. Rechnerisch ergebe sich damit eine Unternehmensbewertung von rund 750 Millionen Euro. Der Börsengang sei in den USA geplant, als Zeitpunkt dafür werde Ende des kommenden Quartals angepeilt. Unterstützung bei dem Vorhaben erhalten die jungen Gründer dabei von erfahrenen Neuzugängen, insbesondere Finanzchef Torsten Kiedel (42), der zuvor beim Fernbusanbieter Flixbus und dem Mobilitätsanbieter Free Now sowie in der BMW-Gruppe aktiv war.
Die Erlöse aus dem Börsengang will das Unternehmen dem Manager Magazin zufolge in den Produktionsstart des Sion stecken. Zu dem mutmaßlichen Vorhaben gibt es bisher keine Stellungnahme von Sono Motors. Feststeht, dass den elektrischen Minivan der Auftragsfertiger NEVS in einem Ex-Saab-Werk im schwedischen Trollhättan fertigt – das wurde schon Mitte letzten Jahres eingefädelt. Auch die technischen Daten und der Preis des Sion sind bereits bekannt.
Sono Motors verspricht Käufern des 120 kW (163 PS) starken Sion 255 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm, dafür werden 25.500 Euro inklusive Batterie aufgerufen. Im Fokus des Angebots stehen in die Karosserie integrierte Solarzellen, mit der Kraft der Sonne soll sich täglich Energie für 34 Kilometer zusätzliche Reichweite erzeugen lassen. Weitere Schwerpunkte sind Mobilitätsdienste wie Carsharing und Ridepooling sowie „Powersharing“, Letzteres macht den Sion zu einer mobilen Ladestation für Elektrogeräte und andere E-Fahrzeuge.
Den aktuellen Stand des Sion stelle man im Januar bei der 2021 wegen dem Coronavirus digital stattfindenden Technikmesse CES vor, kündigte Sono Motors kürzlich an. In dem Fahrzeug seien erstmals Teile verbaut, die für die Serienfertigung gedacht sind. „Zwar hat sich unser Arbeitsalltag aufgrund von COVID-19 komplett verändert, nicht aber unsere Vision“, betonte Firmenchef Laurin Hahn. „Inmitten der globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrise sind wir entschlossener denn je, gegen eine weitere globale Krise anzukämpfen: die globale Erderwärmung.“
Stephan meint
Freue mich schon auf den Börsengang! Wie kann ich leer verkaufen?
Anatov meint
Ja, von Sono Motors hört man insbesondere dann, wenn Nachschub an Moneten gebraucht wird.
Aber immerhin haben sie schon einen…. nein zwei… äh … Protoypen … bauen … äh… bauen lassen. Und vom Geld der Käufer bezahlt.
Geiles Geschäftsmodell. Hut ab, man muss das erstmal schaffen die Dummen so lange bei der Stange zu halten.
Daniel S meint
Mir hat der Sono Sion schon immer gefallen. Das wird er auch 2021 oder 2022. er wird auch dann Ausstattungsmerkmale und eine Philosophie haben die es nirgendwo sonst gibt. Ich hoffe er wird weiterhin nicht Premium und auch nicht mit unnötigen Softwareassistenten verwässert. Der Sono ist einfach und funktional. Mir gefällt das.
Eugen P. meint
Wenn Sono in dem Tempo weiter macht, werden eine Unmenge an Assistenzsystemen gesetzlich vorgeschrieben sein bis es der Sion zur Typzulassung schafft.
Ob man will oder nicht, Neuwagen ab 2022 werden verpflichtend mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen vollgestopft sein, mit einfach und funktional ist dann nicht mehr.
Peter W meint
Der Sion wird wahrscheinlich der erste Elektrooldtimer ab Werk.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, so etwas wie ein E-Trabi.
MacGyver meint
Von der Lieferzeit her wird es in etwa hinkommen. ????
Werner M meint
Wenn er weiter so von Verbrenner- und Hybrid-Fans ausgebremst wird ja.
Aber wer mag schon nachhaltige Konkurrenz.
An Verbrennern lässt sich doch viel mehr verdienen und vera…, wie der Dieselskandal gezeigt hat.
Niklas meint
Wie viel Geld wird diese Seifenkiste denn noch verschlingen? Ich verfolge Sono nicht im Detail, aber allein auf Ecomento kriegt man ja mit, wie oft es um die Finanzierung und wie selten es um das Produkt und dessen Fortschritte geht.
Wirkt wie ein Scam.
Wer hat’s erfunden? Niiikolaaa.
caber meint
Schade, das Fahrzeug kommt zu spät, zu kleiner Akku, vermutlich keine „Software“ Assistenten.
So ein Fahrzeug habe ich von Mercedes nach der Produktionseinstellung der A-Klasse (ELCH) erhofft.
MacGyver meint
Ist den SONO Unterstützern etwas aufgefallen? Nach der 50 Mio Finanzierungsrunde Anfang des Jahres hieß es noch „Serien-Produktion im September 2021“. Jetzt gibt es keinen Termin mehr. Das Geld ist weg und es wird wieder nach neuen Geldquellen (Dummen) gesucht. Noch nicht mal die 3 Prototypen die für die Fahrzeugabstimmung vorgesehen waren sind fertig. Nichts von Relevanz ist vorgestellt worden. Nur die gleichen stumpfen Durchhalteparolen wie schon die letzten Jahre. Richtig traurig fand ich jedoch die Vorstellung der schrottreifen Fahrzeuge derjenigen die immer noch hoffen, dass sie demnächst Sion fahren werden…
H.H.Hartmann meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
bensch meint
Jetzt auch Sono. An der Börse kann man eben Unmengen Kapital einsammeln, egal wie erfolgreich das Geschäftsmodell ist, solange man es nur gut vermarktet. AirBNB, c3.ai, QuantumScape. Das wird noch böse enden.
Mike meint
Eins muss man Sono Motors lassen. Die Marketingschiene beherrschen sie wie kaum ein anderer.
Andi EE meint
Find ich nicht. Das Gegenteil ist doch der Fall, die haben doch kein Geld für ein Autobauer. Wenn sie sich gut verkauft hätten (Nikola), hätten die jetzt eine prallgefüllte Kriegskasse. Wenn man bedenkt was Nikola entwickelt hat und wie die kapitalisiert sind, dann nennt man das erfolgreiches Marketing. Quasi, man kann nix, hat aber eine Scheune voller Kohle.
Das Schlimmste für ein StartUp, finde ich das völlig innovationslose Design. 50% des Erfolgs von Apple basiert auf tollem Design. Bei Tesla ist das auch ganz wichtig, diese schnittigen Sportwagen-Limousinen lieben die Leute.
Das Schlimmste was ein StartUp machen kann, ist Design, Werbung, Aussendarstellung welches keine Emotionen hervorruft. Der Sono ist eine funktionale Kiste, die leider keinerlei Emotionen schürt. Die werden es auch an der Börse ganz schwer haben. Der Nikola hatte keine Technik, aber coole Renderings, coole Werbung. Mit einem Tausendstel des Budgets kann man mit Design, Marken enorm boosten. Was wäre Fiat ohne den 500er …
Anton Schimpfle meint
Die Geldverbrennungsmaschine läuft weiter ….ist halt einfach mit dem hart ersparten Geld der Anderen. Wenn da ein Funken moralgefühl da wäre hätte sono dieses Spiel beendet. Denn dass es endet daran habe ich keinen Zweifel. Aber natürlich dürfen die leute ihr geld bei sono verbrennen, es wurde ja keiner gezwungen. Es wurden nur Versprechungen gemacht welche nicht eingehalten wurden…und das wird bis zum Ende so weiter gehen….siehe wirecard….
Peter W meint
Man geht jetzt an die Börse in den USA, weil man die Geldquellen in Europa bereits ausgereizt hat. China wäre auch noch eine Möglichkeit, aber ob die Chinesen drauf rein fallen?
Gute Taktik!
EdgarW meint
Die hatten gestern nen Lifestream, vermutlich stammen die Infos davon
https://www.youtube.com/watch?v=17Eh3ZdfUEM
EdgarW meint
Ähm, Livestream natürlich …
hermann meint
..Rechnerisch ergebe sich damit eine Unternehmensbewertung von rund 750 Millionen Euro…
Nio verkauft diese Jahr vielleicht 40 K Fahrzeuge und wird nach dem Kurs seiner Aktien gerechnet mit gut 50 Milliarden EURO bewertet. Das sind je Fahrzeug 1.300.000 Euro.
Von daher entsprechen 750 Millionen EURO mal nur um 600 Fahrzeuge. Also ein echter Schnapper ;)
Roland meint
Gar keine so schlechte Idee von Sono, da es jenseits des großen Teichs eine Menge Leute gibt, die gerne auf Risiko gehen und nicht weinen, wenn mal ein „Milliönchen“ in den Sand gesetzt ist.
Wie man mit einem in der Praxis nachgewiesen erfolgreichen Geschäftsmodell aber an das ganz große Geld herankommt, zeigt gerade heute Tesla:
Die Ausgabe neuer Aktien ist soeben abgeschlossen worden und damit sind in Kürze weitere 5 Milliarden US $ in der Portokasse.
Chris meint
Sono ist so weit von Tesla entfernt wie wir vom Mittelpunkt unserer Galaxie.
Envision meint
Naja, eher vergleichbar mit der Fisker Bude, die haben sich auch mit einer Menge heisser Luft als SPAC auf 1,5 Milliarden$ an der Börse dort gepushed, Goldgräberstimmung oder Gelegenheit macht Diebe.
Christian meint
Jaa, keine schlechte Idee. Kostet auch enorm, so ein Börsengang und das anschließende Berichtswesen ist für so kleine Firmen bestimmt die reinste Geldverbrennung.
Aber die Amis wollen positive Emotionen im Produkt sehen. Begeisterung.
Das sion glänzt optisch durch bescheidene Buchhalterqualitäten allenfalls. Das Design ist schon puh, interessant? Die Techik ist wahrscheinlich mehr nicht uptodate bis er endlich zu kaufen ist, da rennt VW mit 1000 Mal mehr Entwicklungskapazität voraus, mit Tesla möchte ich das garnicht vergleichen.
Es bleibt der Enthusiasmus der Besteller und deren böses Erwachen.