Die Ökoenergie-Anbieter Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Greenpeace Energy, Inselwerke und Naturstrom sowie die GLS Bank haben ein Gemeinschaftsunternehmen zum Aufbau und Betrieb einer grünen Ladeinfrastruktur für Elektroautos gegründet. Die neue Genossenschaft „Ladegrün!“ mit Sitz in Berlin soll 2021 mehr als 100 Ladepunkte errichten. Für das Jahr 2025 sind bundesweit insgesamt bis zu 4000 Ladepunkte geplant, die mit Ökostrom der beteiligten Energieversorger beliefert werden.
Ladegrün! wird neben öffentlichen Säulen auch nicht- oder teil-öffentliche Ladepunkte errichten, etwa für Gewerbekunden, Wohnbauprojekte und ökologisch orientierte Betreiber von E-Auto-Flotten. „Wirklich sinnvoll für die Energiewende und den Klimaschutz ist E-Mobilität nur dann, wenn die Fahrzeuge mit erneuerbaren Energien geladen werden“, sagt Armin Komenda, Aufsichtsratsvorsitzender von Ladegrün! und Vorstand der EWS. „Deshalb braucht es dringend eine grüne Ladeinfrastruktur, die wir jetzt konsequent aufbauen.“
Im wachsenden Markt für Ladeinfrastruktur sind derzeit vor allem konventionelle Energieversorger und die Autoindustrie aktiv. Die Gründungspartner von Ladegrün!, die zusammen rund eine Million Kunden haben, wollen mit ihrer neuen Genossenschaft eine ökologische Alternative dazu anbieten. „Als glaubwürdige grüne Energieversorger schließen wir hier eine wichtige Marktlücke“, so Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. „Denn umweltbewegte E-Mobilisten wollen wirklich nachhaltigen und energiewendedienlichen Strom höchster Qualität laden. Und den bekommen sie bei uns.“
Der Ökostrom aus den Ladegrün!-Säulen soll nicht teurer sein als an den „mit klimaschädlichem Graustrom“ gespeisten Ladesäulen der konventionellen Konkurrenz. Flankierend zum Betrieb eigener Ladesäulen und dem Errichten von schlüsselfertiger Ladeinfrastruktur für Geschäftspartner hat Ladegrün! vor, Dienstleistungen wie die technische und kaufmännische Betriebsführung von Ladepunkten anzubieten.
Ihren Betrieb soll die in Gründung befindliche und für weitere Partner offene Genossenschaft im Februar oder März 2021 aufnehmen, sobald die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgt ist. „Wir haben uns bewusst für die Rechtsform einer eingetragenen Genossenschaft entschieden“, erklärt Mirko Schulte, Leiter Mobilität bei der GLS Bank. „Mit der Ladegrün! eG treiben wir die Mobilitätswende in Deutschland und damit letztlich auch das Erreichen der Klimaziele voran!“
Daniel meint
Fehlt an den Ausbauzielen nicht immer eine Null.
Hallo, der E-Auto Markt explodiert gerade. Was sollen da 100 Ladepunkte in 2021 und 4000 bis 2025? Ein Tropfen auf den heißen Stein.
100 Ladeparks mit je mindestens 20 Ladepunkten in 2021, das wäre eine Ansage.
Electric Kona Fahrer meint
Mich nerven die ganzen Karten!
Wenn ich irgendwo lade mit einer Karte,
warum steht in den meisten Säulen nicht,
wieviel Strom kwH ich bis jetzt getankt habe,
und verflixt nochmal wieviel das bis jetzt gekostet hat!
And der Benzintankstelle geht das doch auch!
Auch nach dem Elektrotanken steht der Preis nur in der App,
nix an der Ladesäule, man bekommt keine Quittung,
alles nur über die App, wenn die Daten mal verkehrt übermittelt worden,
habe ich keinen Beweis, das es anders war.
Ich möchte, wie beim Benzintanken:
Kreditkarte, EC-Karte, auch LAdekarte davor halten,
und dann den Preis für meinen Ladevorgang angezeigt bekommen,
dann kann ich wenigstens noch die Karte wechseln,
falls der Tarif mit der einen Karte zu teuer ist.
Aber auch das ist viel zu umständlich!
Besser wie an der Benzintanke,
Preis wird angezeigt, Kreditkarte, EC Karte davor fertig.
Bitte liebe Regierung regelt das zügig,
auch wenn das 2 ct/kwh mehr kosten sollte.
Aber viele kleine Säulen haben gar kein richtiges Display dafür,
da haben viele Säulenhersteller nicht nachgedacht.
elektroMat meint
Das seh ich ähnlich,
Ich muss nicht unbedingt wärend des ladens den aktuellen Stand an € sehen, denn ich muss ja auch nicht drauf schauen ob ich genügend Bargeld zum bezahlen dabei habe. Im gegensatz zu Benzin Lade ich Strom nicht nach Geldbetrag sondern nach Restreichweite die ich noch benötige. Daheim kommt das Fahrzeug billiger an die Steckdose.
Ich würde mir eher vorstellen: Karte (egal ob eCash, Handy NFC oder Ladekarte vorhalten) Ladesäule sagt mir, „Mit der gewählten Abrechnung Kostet eine KWh xx-cent, weitere Kosten Standkosten xxcent, Startkosten xxcent. Für Start mit Karte bestätigen oder Knopf drücken“. Dann könnte ich vor dem Start sehen was mich das kostet. Ich versteh nicht das es die Programmierer hier nicht auf die Reihe bekomen.
Im übrigen sind genug Ladepunkte vorhanden. Wenn ich das mal vergleichen darf: 3750 Autos teilen sich eine Tankstelle mit durchschnittlich 5 Zapfsäulen.
13 Autos Teilen sich einen Ladepunkt mit durchschnittlich 4 Anschlüssen.
Benzinzuleitung in die eigene Garage hat keiner
Stromzuleitung in eine Eigene Garage haben 56% aller deutscher Haushalte.
Benzin gibts auch künftig nicht wärend des Einkaufs.
Bis Ende 21 werden wohl die meisten Discounter eine Ladesäule vor der Tür haben.
Naveed meint
Moin,
ich hatte erstmal die Ladekarte von Hamburg Energie. Nun benutze ich Shell Recharge (newmotion) und muss mir keine Gedanken machen, wie ich an welcher Ladesäule bezahle. Leider nur die einzige Lösung am Markt.
Sascha meint
Der Alleinstellungsmerkmal von Ladegrün ist, dass dieses Unternehmen als Genossenschaft organisiert ist. Das heißt hier können sich dann auch hoffentlich die Bürgerinnen und Bürger finanziell beteiligen. Des Weiteren ergibt sich eine weitere Vermarktungsmöglichkeit des erzeugten Stroms aus Bürgerenergieanlagen. Daraus erhoffe ich mir auch, dass die Städte und Gemeinden die Ladesäulen nicht mehr selbst finanzieren müssen. Das war bisher in den meisten Gemeinden und Städten der Fall auch wenn dort ein Logo von einem Energieversorger drauf steht.
Stefan33 meint
Wo kommt der Ökostrom im Winter wohl her??? Weder über PV-Anlagen und bei wenig Wind noch über Windräder. Am Ende wird Kohle verheizt und auf der Milchmädchen Rechnung ist es Ökostrom für ein besseres Gewissen. Solange der zuviel erzeugte Strom über Solaranlagen nicht sinnvoll genutzt werden kann, wird es keinen 100% Ökostrom geben. Mit weniger AKWs wird die Bilanz ab 2023 noch schlechter, da immer mehr Heizkraftwetke ran müssen.
Den13 meint
Meine Güte. Im Sommer haben wir oft über 80% Ökostrom im Netz. Im Winter halt weniger. Im Durchschnitt sind es dann ca. 50% Ökostrom im Akku. Wenn Man auf die Uhrzeit schaut wie jetzt 9:43 am 22.12.20 und lädt dann haben wir gerade jetzt 70.9% Ökostrom im Netzt. Baaaamm!!
Peter W meint
Stromanbieter wie Naturstrom nutzen viel Wasserkraft und Biogas. Bei diesen Stromlieferanten kann ein Greenwasching wie bei den großen 4 ausgeschlossen werden. Da wird kein Speichersee mit Kohlestrom gefüllt und danach als grüner Strom verkauft.
alupo meint
Ich weiss nur, dass ab September bis April die Windstromerzeugung deutlich höher ist als während der Sommermonate.
Wind und PV ergänzen sich sehr gut, wie man auch unter buergerwindaktie.de sehen kann, unter Portfolio nachschauen. Egal bei welchem Standort, darunter stehen immer die Summen von ABO Invest gesamt. Da kann man den monatlichen Ertragsverlauf sehr schön sehen.
Peter Wulf meint
Es gibt inzwischen neue Technik für die Zukunft , vielleicht auch schon für alle junge Familien die in Zukunft ein Häuschen bauen wollen.
siehe Artikel vom 18.12.2020 „Total unabhängig ? geht doch … in Wirtschaftswoche.
bzw. wiwo.de/overnighter
In Schwaben hat ein Elektromeister sein Haus „völlig autark -dank Solaranlage und Wasserstoff gebaut.
Mit Strom vom Dach versorgt er Haus und E- Autos , den überschüssigen wandelt er vor Ort in Wasserstoff um den er in Stahlflaschen speichert womit er mehr Energie speichern kann als in Batterien und außerdem billiger. Mit der Kombination kommt er sogar über den Winter/ Nächte und sonnenlose Zeit.
Bin gespannt ob die Idee von der Stromerzeugungs Lobby verteufelt wird und von ALTMEYER CDU wie zur Zeit durch neue Auflagen für Private Photovoltaik nutzer abgewürgt wird.
Seid ca. 2010 gibt es einen „Berliner Solaratlas“ bei dem Flächen deckend die Dächer möglicher Solarnutzung / Kosten/ Ertrag eingetragen waren.
Ca. 2015 wurden neue private Anlagen von der Politik des Wirtschaftsminister verhindert/ behindert und somit fast keine errichtet.
Nun wird gejammert es gibt zu wenig Ladestationen und das Stromnetz ist zu schwach für viele 10.000ende E- autos, die zuhause Billig geladen und als Zwischen-/Speicher genutzt werden könnten. Technik gibt es schon lange , Asien ist schon weiter .
Hätte alles schon vorhanden sein können .
Was soll das dauernde Hin und Her unser Wirtschaftsminister mit der Strom und Energie Lobby?
Frank meint
Wenn es dieser Regierung ernst ist mit Energiewende und e-Mobilität, dann sollte sie dafür sorgen, dass jedermann selbst erzeugten Strom unbürokratisch als Fahrstrom verkaufen darf. Das wäre ein Anreiz zum Ausbau von PV und würde mit dem mehr an Angebot für günstigere Preise sorgen. Das Ganze kann dann auch gern als Genossenschaft betrieben werden.
Oder ist das zu demokratisch?
Electrify meint
Wenn ich mir die gängigen landesweiten und regionalen Ladesäulenbetreiber in BW (wo auch die EWS ansässig ist) ansehe, dann wird hier schon länger Ökostrom angeboten.
Eine Marktlücke besteht also nicht. Der USP ist die Glaubwürdigkeit. Die Marktprozesse für Beschaffung und Belieferung jedoch sind für alle Marktteilnehmer gleich. Es wird also überall nur mit Wasser gekocht.
Sich dann als alleiniger Heilsbringer hinzustellen und die Konkurrenz schlecht zu reden, ist mir einfach unsympathisch.
Michael S. meint
Naja, schön, dass sie das Haar in der Suppe doch noch gefunden haben.
Mir ist ein glaubwürdiger Anbieter lieber als einer, der nur Greenwashing betreibt. Und dass da mal gegen die Konkurrenz ausgeteilt wird, sorgt letztlich nur für Aufmerksamkeit.
Electrify meint
Letztlich geht es um die Umsetzung der Energiewende. Und da sind mir auch „konventionelle“ Stromlieferanten recht. Nur weil deren Strommix noch aus verschiedenen Energieträgern besteht, sind das keine „bösen“ Unternehmen. Die Welt ist nun mal nicht schwarz und weiß bzw. schwarz und grün.
Wenn es den sogenannten glaubwürdigen Anbietern um die Umwelt geht, dann sind eben auch die Taten der Konkurrenz zu begrüßen. Stattdessen geht es, wie Sie sagen, um die Aufmerksamkeit zum eigenen Vorteil.
Ich weise gerne noch einmal darauf hin, dass die Instrumente am Markt allen Teilnehmern zur Verfügung stehen. Bei meinem lokalen Versorger bekomme ich nämlich auch den Strom aus den regionalen Anlagen. Der ist zwar kein reiner Grünstromanbieter, aber in kommunaler Hand. Die Gewinne kommen also den Bürgern zu Gute, da zum Beispiel Kulturveranstaltungen oder defizitäre Freizeiteinrichtungen sowie Vereine mit ihren ehrenamtlichen Helfern finanziert und unterstützt werden.
Ich mag übrigens keine Haare in der Suppe. Ihnen trotzdem gerne einen Guten Appetit.
Christian meint
Bei Naturstrom bin ich mir sicher, daß auch eigener Strom verkauft wird, der auch selber projektierten Windkraftanlagen und PV kommt. Das ist also kein reiner Stromwiederverkäufer.
alupo meint
Es gibt in Deutschland m.W. nur 4 echte Ökostromanbieter.
Alle anderen machen doch nur Greenwashing durch den virtuellen Priduktionssplit oder durch Umwege über ausländische Pumpspeicherkraftwerke. Wenn man wirklich auf Nummer sicher gehen will kommt man an diesen nicht vorbei.
Darüber hinaus gibt es an vielen Orten in Deutschland sogenannte Energiegenossenschaften. Ich versuche die örtliche EG auch zu unterstützen, die sind sehr engagiert und bauen überall neue PV Projekte. Toll was die jungen Leute heutzutage so alles nebenbei auf die Beine stellen.
Flávio meint
AMEN
Jörg2 meint
War die GLS nicht die Bank, die Ladesäulenbezahlerei über GIRO anbieten wollte?
E-Tom meint
Hat sie auch seit einigen Jahren schon. An den Ladesäulen der eigenen Bank in Bochum, aber auch z.B. in Hilden bei der Bäckerei Schüren.
Peter W meint
Im Prinzip eine sinnvolle Idee. Aber wahrscheinlich braucht man dann wieder eine neue Ladekarte. Das einzig Sinnvolle wäre ein Zuordnung zum Hausstromanbieter. Dann könnte ich überall grünen Strom von Naturstrom laden und müsste keine speziellen Ladesäulen suchen. Wir Deutschen sind aber wahrscheinlich zu doof um das auf die Reihe zu bringen.
S EDE meint
Hallo Peter W,
das wird auch so kommen. Als Naturstromkunde habe ich jetzt schon einen vergünstigten Tarif. Ich habe für EUropaweites Laden die ADAC-Karte, die Naturstromkarte und die lokale STadtwerke. Das war es. Mit Naturstrom zahle ich 4 Eurocent/kWh mehr als bei den Stadtwerken, wäre auch zu verkraften.
Peter W meint
Auch ich habe die Naturstromkarte und 2 weitere. Die Frage ist aber warum ich 3 Karten brauche, und trotzdem nicht überall laden kann. Und vor Allem steht kein Preis an der Säule. Komisch, dass das an Tankstellen vorgeschrieben ist.
CaptainPicard meint
Gut, je mehr Betreiber desto besser. Das führt dann hoffentlich auch zu einer Preisreduktion wenn die in Konkurrenz zueinander stehen und Kunden angeln müssen.