Seit 24. November wird in Deutschland neben dem Kauf von Elektroautos auch die Anschaffung einer privaten Ladestation staatlich gefördert. Pro Ladepunkt einer sogenannten Wallbox gibt es 900 Euro Zuschuss. Das Angebot war schon am Tag des Starts stark gefragt, mittlerweile ist offenbar ein Großteil der Mittel verplant.
Innerhalb von 24 Stunden lagen der staatlichen Förderbank KfW bereits über 16.000 Anträge für den Einbau von mehr als 20.500 privaten Ladepunkten vor. Jetzt, knapp vier Wochen nach der Einführung der Fördermaßnahme, sind es fast 122.000 Anträge für die Errichtung von insgesamt 150.000 Ladepunkten im nicht-öffentlichen Raum. Das berichtete KfW-Sprecher Wolfram Schweikhardt im Gespräch mit dem Magazin Edison.
Der Fördertopf ist damit zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat für private Ladepunkte zunächst 200 Millionen Euro budgetiert – rein rechnerisch sind nach aktuellem Antragsstand schon 135 Millionen Euro verplant. Die hohe Nachfrage nach dem Zuschuss hatte die Server des Zuschussportals der KfW anfangs überlastet. Inzwischen sei die Serverkapazität erweitert worden, das weitgehend automatisierte Antragsverfahren laufe nun problemlos, versicherte der KfW-Sprecher.
Zentrale Voraussetzung für die Förderung einer Elektroauto-Ladestation durch die KfW ist, dass diese nachweislich mit Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben wird – etwa direkt aus der eigenen Fotovoltaik-Anlage oder über den Energieversorger. Die Wallbox darf zudem nur über eine Ladeleistung von maximal 11 Kilowatt verfügen. Antragsberechtigt sind neben Privatpersonen auch Wohneigentümergemeinschaften, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und Bauträger.
Die 900-Euro-Förderung für einen Ladepunkt muss vor Beginn des Vorhabens im Zuschussportal der KfW beantragt werden. Maßgeblich für den Beginn des Vorhabens ist die verbindliche Bestellung der Ladestation beziehungsweise der Abschluss eines Lieferungs- und Leistungsvertrags. Die Auszahlung findet nach Abschluss der Maßnahme gegen Vorlage der von dem durchführenden Fachunternehmen erstellten Rechnungen statt.
Willi Nüse meint
Habe eine 400v Steckdose in der Garage,der Kabelquerschnitt ist aber nur 1,5 mm²,reicht das?
MacGyver meint
Liebes Ecomento Team, für den Artikel der KfW Förderung von Wallboxen ein Bild mit einer Mercedes Wallbox zu nehmen ist etwas daneben. Wie generell auch bei der E-Mobilität hat es der Daimler Konzern bislang nicht hinbekommen eine förderfähige Wallbox anzubieten.
ecomento.de meint
Die Auswahl an Bildern von Ladestationen ist derzeit leider nicht allzu groß. Wir versuchen, hier trotzdem etwas Abwechslung reinzubringen.
VG | ecomento.de
Fritzchen meint
Wer Fördergelder beantragt, sollte wissen, dass diese weitere, unnötige Folgekosten generieren.
Ziel: Konjunktur ankurbeln.
Schmidt meint
Die Box muss von Anfang an 11kw haben und darf nicht vom Kunden von 22kw auf 11kw gedrosselt werden.
Somit sind auch WB raus wo sich die Leistung umstellen lässt.
Tom meint
Stimmt nicht. Fest eingestellt / dauerhaft gedrosselt auf 11kw von 22 ist möglich.
Nils P meint
Ich wollte eine zweite 11 kW Wallbox installieren lassen weil wir auch zwei Ioniq daran laden wollen. Die Stadtwerke haben das aber abgelehnt weil scheinbar wegen des Betriebs einer Wärmepumpenheizung nicht genug Leistung vorhanden ist. Und das obwohl die Heizung nicht mehr mit den bis zu 9 kW Zusatzheizern betrieben wird. Den Hyundai kann man alternativ auch über die CEE 16 Campingsteckdose mit ca. 3,6 kW laden. Bei einer 9,9 kW Photovoltaik kann man dann bei voller Solarpower immer noch zwei Autos gleichzeitig laden.
Jörg R meint
Denkt bitte aber daran daran, das bei den günstigen Wallboxen, oft noch ein FI-Schutzschalter mit verbaut werden muss, der auch bei Gleichströmen(DC) (ich glaube Typ B) auslöst. Dieser FI-Schutzschalter ist nicht wie die Einfachen für 50€ (Typ A) zu haben, sondern dürfte um die 200€ kosten. Damit ist man dann auch schnell wieder bei den 900€, wenn das von einem Fachbetrieb in betrieb genommen wird.
hu.ms meint
In meinem umfeld kann ich beobachten, dass schlaue immobilienbesitzer für ihre garagen/stellplätze förderung für ladegeräte beantragen, obwohl kein BEV angeschafft wird.
Man steigert einfach den „wert“ des stellplatzes und lässt sich das überwiegend von der gemeinschaft bezahlen…
EVrules meint
Naja gut, irgendwo muss man einen Anfang machen, im Bestand aber auch im Neubau.
Wenn es eine Förderung gibt, ist es ja nur fair, wenn man als Eigentümer darauf bedacht ist (vorallem wenn man zukunftsgerichtet denkt), die möglichst beste Wohnsituation anzubieten.
hermann meint
so muss das sein. Ich denke auch über ein Ladegerät auf Vorrat nach. Kostet mich doch nichts. Man will ja nicht völlig regungslos zuschauen während andere tausende von Euros ( bei Dienstwagen Fördermittel aus Steuergelder incl Steuerermäßigung in fünfstelliger Höhe) abziehen.
Peter W meint
Was mich an der Förderung ganz gewaltig stört ist der Mindestpreis von 900 Euro. Es gibt Ladestationen für die Hälfte, und es genügt in der Regel eine Drehstromsteckdose. Die meisten Heimwerker sind dazu in der Lage so eine WB aufzuhängen und den Stecker zu verbinden. Ein Ökostromtarif hat mit der Montage ja glücklicherweise nichts zu tun. Aber unser Staat fördert nur teure Wallboxen. So wie bei der Förderung der Autos, wird dafür gesorgt, dass man noch kräftig was drauf schlägt. Wer vernünftig mit seinem Geld umgeht hat das Nachsehen oder muss irgendwie den Staat bescheißen.
EVrules meint
Ja das ist sehr schade. Im Grunde müsste es so sein, dass bis max. 900 Eur gefördert wird – wer etwas günstigeres anbieten kann, ist klar die effizientere Lösung. Besser sind 20-mal 450 Eur Ladepunkte, anstatt 10 Punkte für 900 Eur.
DerMond meint
„Die meisten Heimwerker sind…“ Wie bei allen anderen Förderungen auch: Es geht nicht darum dass der Endkunde Geld spart, es geht um die Sache selbst und darum Umsatz zu generieren.
Futureman meint
Das Problem ist wahrscheinlich, dass dann jeder Einzelfall einzeln betrachtet werden muss. Hier ist wohl (ausnahmsweise) der Ansatz: Möglichst einfach und schnell
Die gesparten Verwaltungskosten können besser in weitere Wallboxen fließen…
Tom meint
Falsch. Es muss eine smart steuerbare intelligente Box sein und daher ist sie nicht so billig wie gedacht. Mit FI Schutzschalter und installationsleitung kommt man sowieso schnell über die 900 €
Wolfbrecht Gösebert meint
Peter W meinte u.a.:
„Was mich an der Förderung ganz gewaltig stört ist der Mindestpreis von 900 Euro. Es gibt Ladestationen für die Hälfte, und es genügt in der Regel eine Drehstromsteckdose.“
Du hast womöglich nicht bedacht, dass
1. eine Drehstromsteckdose im »öffentlichen/zugänglichen Raum« z.B. einer Tiefgarage keine hinreichende Sicherheit (z.B. gg. spielende Kinder oder gar Sabotage …) bietet (!) und
2. die häufigsten „billigen“ Ladestationen über keinen eingebauten DC-Fi-Schutz und/oder auch über keine »intelligente Steuerbarkeit« verfügen – *beides* ist Fördervoraussetzung!
hermann meint
Jetzt habe ich folgende Frage
In meiner Garage ist ein Stromanschluss mit „normaler“ Steckdose verlegt. Mal angenommen, ich möchte eine förderfähige Wallbox installieren, mit welchen Kosten müsste ich rechnen?
Peter W meint
Förderfähig 1000,- € minus 900,- normalerweise aber nur 500,- €. Mehr Geld hinblättern lohnt sich in diesem Fall.
TwizyundZoefahrer meint
Die Frage ist, lässt sich ein stärkeres Kabel nachziehen, so dass der Querschnitt ausreicht. Die Kosten sind gering, kommt auf die Länge an. Muss der Hausanschluss erhöht werden? Normalerweise geht das dann locker für das Fördergeld. Mehrere Angebote einholen, viele Elektriker zocken jetzt ab. Wallboxen gibt es ab 500€, dann bleiben nochmal ca. 400€ für Anschluss.
wiesmaim meint
Du darfst die Wallbox auch erstmal einphasig betreiben um die Förderung zu erhalten (Gesamtkosten mindestens 900 Euro), dann kostet die Installation so gut wie nichts. Um sie mit 11kw zu betreiben brauchst du eine 400V Verbindung (dreiphasig) zum Hauptkasten, das kommt auf die Länge und Anzahl der Mauerdurchbohrungen an.
Herbs meint
Sicher…? Ich meine bei der KfW gelesen zu haben, dass eine Wallbox mit 11kw vorgeschrieben ist. Das bedeutet doch vermutlich auch dass bei der Installation 3 Phasen anliegen müssen, oder? Der Ökostrom muss ja auch tatsächlich dran liegen und nicht nur die Möglichkeit bestehen ihn später zu beziehen.
wiesmaim meint
Die förderfähigen Ladeboxen hat die KfW aufgeführt. Es ist egal welche Ladeleistung, solange nicht 11kw überschritten werden (auch wenn die Box 22kw hergeben würde). Eine Mindestladeleistung ist nicht vorgeschrieben, einphasig heisst maximal 7,2kw. Angeschlossen sein muss sie natürlich schon, sonst gilt das Vorhaben – gemäß Bedingungen – nicht als durchgeführt. Strom muss kommen über PV-Anlage oder/und (Rest-)Stromliefervertrag zB mit Wasserkraft.
wiesmaim meint
bzw. muss sie auf 11kw eingestellt sein, aber beim Ladevorgang wird auch beim Anschluss an Starkstrom nicht immer genau 11kw fließen
wiesmaim meint
Ich verstehe es so, dass es um die Ladeleistung der Box geht und nicht um die des Anschlusses.
Peter W meint
Einfach auf die kfw-Hp schauen:
Wichtig: Ihre Ladestation
hat genau 11 kW Ladeleistung – ein stärkeres Gerät kann gedrosselt werden
kann intelligent gesteuert werden und mit anderen Komponenten des Stromnetzes kommunizieren
Zusätzlich fördern wir die Kosten eines Energiemanagement-Systems zur Steuerung der Ladestation.