Fords neues Elektroauto-Flaggschiff Mustang Mach-E wird Berichten zufolge seit wenigen Tagen in den USA ausgeliefert. Ab Anfang 2021 soll das Mittelklasse-SUV auch an Kunden in Europa übergeben werden. Fords E-Auto-Chef Darren Palmer ist von der Attraktivität der Baureihe überzeugt, vor allem bei der Qualität sieht er Mehrwert gegenüber anderen Marken.
Für den Mustang Mach-E habe Ford weltweit Besitzer von Elektroautos befragt, unter anderem in den USA, Europa und China, erklärte Palmer im Gespräch mit Autoblog. Das habe insbesondere gezeigt, dass das Erfüllen gesetzlicher Vorgaben allein nicht für den Erfolg mit der alternativen Antriebsart ausreicht. Diesen Weg war das Unternehmen mit der bis 2018 angebotenen Batterie-Version des Ford Focus gegangen, das Fahrzeug verkaufte sich aber kaum.
„Wenn die Leute die wahren Vorteile von Elektroautos sehen, dann sorgt das für Bedarf und Begehren“, sagte Palmer. Ford wolle vorne mit dabei sein, wenn Stromer in den Massenmarkt vorstoßen. Deshalb hat sich der Traditionskonzern auch für einen kompakten SUV-Crossover als erstes von mehreren geplanten Elektroautos entschieden. „Wir verkaufen Hunderttausende davon. Sie sind nützlich für den Alltag der Menschen“, so der Ford-Manager. Die Entscheidung für das SUV-Format sei auch wegen des größeren Platzangebots für Akkus gefallen. Neue Batterie-Generationen würden später auch traditionellere Modelle mit weniger Raum – etwa sportliche Coupés – mit reinem E-Antrieb möglich machen.

Palmer betonte, dass der Mustang Mach-E ein überaus dynamisches Autos sei. Dazu hätten ihm die Entwickler ein hecklastiges Fahrverhalten und ein flinkes Ansprechverhalten verpasst. Wenn man auf das Fahrpedal drücke, fühle man, wie das Auto von den hinteren Rädern nach vorne gedrückt werde. Das Modell sei ausdrücklich darauf abgestimmt, sich wie ein Mustang zu fahren. Andere Batterie-Wagen würden meist ein „mattes“ Fahrerlebnis oder das Gefühl eines Fronttrieblers vermitteln.
Ford hat mit dem Mustang Mach-E sowohl die breite Masse als auch Kunden mit Freude am sportlichen Fahren im Visier. Damit positioniert sich das Unternehmen als direkter Wettbewerber zu Tesla. Palmer erwähnte den E-Auto-Branchenprimus im Gespräch mit Autoblog nicht namentlich, sein Versprechen für den Mustang Mach-E dürfte aber auf die immer wieder berichteten Qualitätsmängel des Konkurrenten anspielen: „Die Türen passen richtig, die Farben des Plastiks und der anderen Materialien stimmen überein, die Stoßfänger fallen nicht ab, das Dach löst sich nicht beim Waschen, die Türgriffe bleiben bei Kälte nicht stecken…“
Hierzulande wird der Mustang Mach-E wie in den USA in mehreren Versionen vertrieben. Die Preise starten in Deutschland ab 46.900 Euro, dafür gibt es Heckantrieb mit 198 kW (269 PS) Leistung, 440 Kilometer Reichweite nach WLTP und Schnellladefähigkeit mit bis zu 115 kW. Die teureren Modelle bieten unter anderem mehr Leistung und Allradantrieb, eine größere Batterie für 610 Kilometer mit einer Ladung und die Fähigkeit zum Strom zapfen mit bis zu 150 kW.
Christoph Gruber meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Bernhard meint
Allgemein haben außer Hyundai/Kia & Tesla alle Hersteller ein Riesenproblem. Die Realverbräuche sind weit weit weg von den WLTP-Angaben. Ich habe einen ID.4 bestellt und dabei mich mit dem engagierten Verkäufer etwas länger unterhalten. Der ID.3 wurde zum Herbst hin (kalte Jahreszeit) eingeführt. Er hat massive Beschwerden von Neukunden ohne BEV-Erfahrung wegen des exorbitanten Verbrauchs. Das wird dann mit dem ID.4 mit ersten Auslieferungen im Januar (Winter) noch viel schlimmer.
Aber alle Neuerscheinungen, egal ob Polestar, Jaguar, Aiways, Mercedes und wohl auch der Mach-E haben dieses Problem. Da verpuffen dann diese Werbesprüche ganz schnell. Da kann es dann passieren, daß solch hochgelobte Neuerscheinungen zur ihrer Zeit wie ein I-Pace oder ein Polestar 2 oder ein EQC plötzlich vom Heilsbringer zum Ladenhüter werden.
Das kann dann einem Mach-E genauso passieren wie dem ID.4. Ich hab den ID.4 Probe gefahren. 5° Schnuddelwetter. Der Realverbrauch war 10-12 kWh höher als bei meinen Kona. WLTP-Reichweite 520 km, Realreichweite dann wohl bei 300 km. Das kann zum Damoklesschwert werden.
Andi EE meint
Ich seh das genau gleich, wobei das meiner Meinung nach an einem zu kleinen Autobahnanteil in den Messungen liegt. Und die schenken bei einem Elektrofahrzeug in der Mischrechnung viel stärker ein. Die Elektroautos sind alle sehr effizient, wenn die Geschwindigkeiten nicht über 90km/h sind. Unten hab ich mal den WLTP-Zyklus verlinkt, man muss etwas runterscrollen. Da sind keine 10% der Strecke über 100km/h. Das wiederum heisst, dass die Aerodynamik im Test nicht die Wichtigkeit vom
Realbetrieb hat.
Beim Verbrenner war es ja noch so, dass viel Stop and Go das Problem bei niedrigen Geschwindigkeiten war, das wiederum beim E-Auto dank der Rekuperation und der Effizienz des Elektromotors, kein Problem darstellt. Das was die Spreu vom Weizen beim Elektroauto trennt, ist die Aerodynamik. Hyundai mit dem flachen Ioniq mit der ähnlichen Bauweise wie die Teslas und der Kona mit seitlich stark abgerundeter Front, geht auch sehr gut durch den Wind.
https://www.vda.de/de/themen/umwelt-und-klima/WLTP-realitaetsnaehere-Ergebnisse-beim-Kraftstoffverbrauch/WLTP-Was-unterscheidet-das-neue-Testverfahren-vom-alten.html
Markus meint
Mit dem Verbrauch haben Sie grundsätzlich recht, ich verstehe auch nie warum die Autotester nicht viel stärker auf den Realverbrauch bei den Tests eingehen. Ich selber bin schon ein paar Elektroautos und auch 2 Plugin Hybride rein elektrisch Probe gefahren.
Letzten Endes steht und fällt es damit ob man viel Stadtverkehr fährt. Hier muss ich sagen sind die Elektroautos dem Benziner/Diesel deutlich überlegen. Auch kann hier durch die Rekuperation einiges an Energie zurück gewonnen werden. Wer allerdings kein Stadtverkehr fährt für den lohnt sich (noch) kein Elektroauto.
StefanRR meint
Die Qualität ist absolut miserabel bei dem Fahrzeug. Ich habe es mir live im Detail angeschaut, nachdem ich blind die First Edition bestellt hatte. Nach der Vorstellung am Abend den Vertrag storniert. Die Verarbeitung und Anmutung (Sitze, Interieur gruselig schlecht). Türen blechern, das hat mit Qualität nichts zu tun.
Citaron meint
Die einzigen Modelle, die man bis jetzt überhaupt in Europa bestaunen konnte, waren frühe Vorserienmodelle, die in einer Prototypenwerkstatt von Hand zusammengedengelt wurden. Das kann man nicht mit dem fertigen Endprodukt vergleichen. Das wiederum haben jetzt einige Amerikaner gemacht, mit durchaus positiven Resultaten, v.A. im Vergleich zu Tesla.
Jensen meint
„Wenn die Leute die wahren Vorteile von Elektroautos sehen, dann sorgt das für Bedarf und Begehren“, sagte Palmer. Das sind wahre Worte. Wenn diese dann bis in den letzten Winkel von Vertrieb und auch bei den Verkäufern vor Ort angekommen sind, steht eigentlich der Sache nichts im Weg. Lediglich die für den deutschen Vertrieb im Raum stehenden lediglich 1.000,- Euro Bruttoertrag für die Fordhändler pro Fahrzeug dürften die Verbreitung der frohen Kunde der „wahren Vorteile von Elektroautos“ gegenüber den Kunden stark hemmen. Guten Rutsch in die Runde!
Regler Uwe meint
Es sind bis zu 3000 Euro BE möglich, je nachdem welche Zielvereinbarung der Händler abgeschlossen hat.
Michael Vogel meint
Alles Super, jetzt muss nur noch das Pony ab.
Ich meint
Das alles hat VW beum ID3 auch gesagt… Erst liefern, dann reden.
Ebi meint
Bin gespannt, wieviel von der WLTP Reichweite in der Realität übrig bleibt und wie die Navigation läuft, der Polestar 2 ist auch als Tiger gesprungen…
Nik S. meint
Ford liefert mit dem Mach-E ein rundes Gesamtpaket ab. Gute technische Werte, sportliche Fahrleistungen und eine tolle Optik. Eigentlich hätte der Herr Palmer so lächerliche, polemische Seitenhiebe à la :“ „Die Türen passen richtig, die Stoßfänger fallen nicht ab…“, doch gar nicht nötig?
AMG Power meint
Herr Palmer hat doch Recht, warum die Probleme des einen speziellen Herstellers nicht erwähnen? Nicht der Erste ist der Beste, sondern der, der das beste Auto in Zukunft entwickelt bzw. produziert und da zahlt sich meistens jahrelange Erfahrung aus.
Klaus Schürmann meint
Da wird Herr AMG ja noch jahrelang vom legendären „DAS BESTE ODER NICHTS“ Vorsprung der Mercedes Werbung profitieren ! Allerdings weiß ich auch nicht, warum Ford es nötig hat, auf so niedrigem Niveau gegen den nicht namentlich genannten Mitbewerber Andeutungen zu machen ! Einen der wohl ersten in Deutschland mit deutschen Kennzeichen am Seed§Greet in Hilden von einem TESTFAHRER vorgeführten Ford konnte man sich intensiv ansehen : TOLLES AUTO !!!
Andreas_Nün meint
Über den ganzen Müll von AMG liest man doch auch nicht immer?
Klar, Youtube ist voll von Daimler-AMG Qualitätsalbtraum, wie eben auch von Tesla-Videos.