Jaguar bietet mit dem I-Pace bereits seit 2018 ein Serien-Elektroauto an, weitere sollen folgen. Die Schwestermarke Land Rover beschränkt sich bislang noch auf teilelektrische Modelle. Der Konzern Jaguar Land Rover gab nun einen Ausblick darauf, wie bei Stromern der nächsten Generation für mehr Reichweite und weitere Verbesserungen gesorgt werden soll. Im Fokus stehen Verbundwerkstoffe.
Im Rahmen des neuen, auf vier Jahre angesetzten Forschungsprojekts „Tucana“ treibe man den nächsten Schritt bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen voran, heißt es in einer Mitteilung. Kommende E-Modelle sollen dank des Einsatzes gewichtsparender Verbundmaterialien wie Kohle- und Glasfaser neben einer erhöhten Reichweite zusätzlich mehr Leistung und Fahrdynamik liefern. Das zusammen mit einem Konsortium aus Akademie- und Industriepartnern gegründete Projekt habe das Ziel, zwischen 2023 und 2032 rund 4,5 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Gelingen soll dies über zwei zentrale Stellschrauben: Gewichtsreduktion bei zugleich erhöhter Karosseriesteifigkeit.
Der partielle und gezielte Austausch von Aluminium und Stahl durch Verbundwerkstoffe senke das Gewicht pro Fahrzeug um im Schnitt 35 Kilogramm, erklärte das britische Autounternehmen. Parallel dazu erhöhe sich durch den Einsatz von zum Beispiel Kohlefaser die Verwindungsfestigkeit um 30 Prozent. Diese Diät erlaube ohne steigende CO2-Emissionen den Einbau größerer Batterien für mehr Reichweite. Zugleich sei der steifere Karosserieverbund auf die erhöhten Drehmomente der stärkeren Hochleistungs-Batterien und E-Motoren ausgelegt und verstärke darüber hinaus die Sicherheitszelle der Passagiere.

„Die Entwicklung neuer Leichtbau-Karosserien als Ergänzung zu modernsten elektrischen Antrieben spielt bei der weiteren Elektrifizierung unserer Modellpalette eine Schlüsselrolle. Dieses Projekt wird das wahre Umweltschutzpotential elektrischer Fahrzeuge zu Tage bringen, weiter wachsende Akzeptanz und Verbreitung fördern und Jaguar Land Rover sowie die britische Zulieferkette in eine weltweit führende Position bei kohlenstoffarmen Technologien bringen“, so Marcus Henry, Forschungsleiter bei Jaguar Land Rover.
Jaguar Land Rover hat vor, 2022 Tucana-Prototypen für erste Tests auf die Straße zu schicken. Noch in diesem Jahr wird ein weiteres Elektroauto von Jaguar erwartet – die neue, als reiner Stromer konzipierte Generation der Luxuslimousine XJ. Zu dem ersten nur mit Batterie betriebenen Wagen von Land Rover gibt es bisher nur unbestätigte Berichte.
Peter Wulf meint
Welch eine Fake -news !
35 kg Gewichtsparen bringt nichts, wenn eine „Schrankartige Front “ mit 100 oder mehr KMH einen miserablen CW wert hat!!!
Den Versuch hat bereits BMW mit seinem BMWI3 gemacht , teure Konstruktion gegen
„Verbrennerfront“ bei schlechtem Cw Wert.
Ergibt höheren KWH- Verbrauch als ein Tesla Model S mit 2,5 to Leergewicht.
Ebi meint
Wegen 35 kg hauen die so eine Meldung raus ? Das ist wirklich bahnbrechend.
Jörg2 meint
Beim SKODA hat man sich diese 35kg früher extra in den Kofferraum gelegt! ;-))
Daniel S meint
Einfacher Trick für Leichtbau: Kleinere Fahrzeuge.
Und weniger Schnickschnack einbauen.
FahrradSchieber meint
Für kleinere Fahrzeuge gibt es schon genügend Anbieter. Es wäre nicht clever, die bereits erschlossene Kundengruppe aufzugeben.
In z. B. D sind SUVs bei den Verkaufszahlen nunmal die größte Gruppe.
Kann man blöd finden, ist aber so. Und darauf muss man als Hersteller reagieren.
Anti-Brumm meint
Ich hab eine ganz tolle Idee, liebe Land Roverer:
bauts einfach keine fahrenden Wandschränke. Stichwort Aerodynamik.
Andi meint
Genauso isses!!!
:)
Holger BSB meint
Das ist schon richtig in Deutschland, aber es gibt auch andere Maerkte. Ich wohne in Suedamerika, zu meinem Wochenendhaus habe ich 15km unbefestigte Strassen, bergauf und bergab. Und teilweise mit Schlagloechern da bleibt einem nur ein solches Fahrzeug. Bei den Geschwindigkeiten ist dann auch der cw Wert egal….. :-)
Holger BSB meint
Aber wenn (wann auch immer es wieder moeglich ist) ich nach Deutschland komme miete ich selbstverstaendlich auch ein Model 3 oder einen ID.3
Wilf meint
soweit war BMW mit dem i3 schon vor knapp 10 Jahren. Ist das noch Stand der Technik? Irgendwie überzeugt mich das Projekt die Batterien als Teil der Struktur zu verwenden mehr.
GoSilla! meint
Wurde das jetzt nicht schon oft untersucht das das zweitrangig ist bei einem BEV? Klar wenn die einen reinen Sportwagen alla Type-F machen wollen ok fair enough. Aber bei SUVs und Limousinen ist das eher vernachlässigbar (was nicht heißt das man bspw. Die Karosse so leicht wie möglich gestalten sollte!) und macht diese dann durch exotische Teile wie Kohlefaser (die jetzt auch nicht dafür berühmt ist besonders nachhaltig in der Herstellung und vorallem im Recycling zu sein!) unnötig teuer ????♂️ Ich bin mal gespannt, vielleicht irre ich mich auch ????
Florian meint
Vor allem heißt weniger Gewicht bei BEVs auch weniger Rekuperation, da weniger beschleunigte Masse durch den Elektromotor abgebremst wird.
EVrules meint
Rechne mal aus, wieviel kin Energie in der Bewegung eines 2t Fahrzeugs liegt, im Gegensatz dazu, wenn du einen Höhenunterschied hast.
@50km/h: 55Wh
@130km/h: 362Wh
@50m: 273Wh
@100m: 545Wh
Die kinetische Energie ist im Gegensatz zur potentiallen Energie verhältnismäßig „schwach“.
Die Verluste aber werden mit jedem Kilogramm höher, da mehr Energie benötigt wird, deswegen ist ein leichtes Fahrzeug immer sparsamer, durch kleine Energiebeträge sinken propotional auch die Verluste entsprechend.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Hey, aber die kinetische Energie wächst mit der Geschwindigkeit im Quadrat. Man muss also nur schneller fahren, dann kann man auch mehr durch Rekuperation rausholen. ;)
Andi meint
Ein höheres Gewicht führt immer zu höherem Verbrauch.
Durch Rekuperation gewinnt man nur einen Teil der Bewegungsenergie wieder zurück.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Florian: „Vor allem heißt weniger Gewicht bei BEVs auch weniger Rekuperation, da weniger beschleunigte Masse durch den Elektromotor abgebremst wird.“
Das was man mehr rausholen will, muss man auch vorher mehr reinstecken und da Rekuperation auch mit Verlusten einhergeht passiert dann was?
Ich empfehle dir deinen BEV mit Bleibarren vollzuladen. Da kannst du dann megamäßig rekuperieren, wenn dir das so wichtig ist. Teile uns dann bitte auch deine Erfahrungen hinsichtlich Verbrauch und Reifenverschleiß mit.
ID.alist meint
„Wurde das jetzt nicht schon oft untersucht das das zweitrangig ist bei einem BEV?“ Das hohe Gewicht, heißt mehr Kraft wird benötigt zum Beschleunigen, aber auch eine höhere Rekuperation beim Bremsen.
Gleichzeitig wenn man beim BiW 35 kg sparen kann, sind es 5-7 kWh mehr Batteriekapazität die man mitnehmen kann bei gleichem Gesamtgewicht.
Gewicht kann nie zu wenig sein, selbst bei einem 2,5t Panzer. ;-)
AK swiss meint
Nicht nur, dass Leichtbau bei BEV zweitrangig ist, es gab ja in der Vergangenheit schon genug Serienfahrzeuge mit Leichtbau-Ansätzen: Alu im Audi A2&A8, Jaguar, CFK im BMW i3. Haben allesamt keinen Nachfolger erhalten, z.T. weil der Vertrieb wegen der hohen Produktkosten zuviel Marge abgeben musste und diese Autos lieber versteckt als forciert hat. Sowohl bei meinem A2 als auch beim i3 musste ich regelrecht kämpfen, um die Autos überhaupt zu bekommen. Sie hätten mir alles andere lieber verkauft. Das wird hier nicht anders laufen: vom Vertrieb gekillt.
Holger BSB meint
Wer braucht in Online Zeiten noch einen Vertrieb. Netter Kostenvorteil Teslas
wambo13 meint
Ein Vertrieb braucht man auch online.
Selbst ob er kleiner sein kann weiß ich nicht genau. Er kann halt nur Zentral sein.
Wambo13 meint
Der A2 war ein top Auto, und gerade was Sprit Verbrauch anging top.
Das Teil hat sich nur nicht verkauft weil er sch* aussah.
Beim i3 war glaub ich die Optik auch das größte Problem.
Peter Wulf meint
Interessant!?
Nicht umsonst hat Teslas SUV Model X ,als reines E Auto einen besseren Cw wert als die Konkurrenz von Mercedes BMW Porsche und größere Reichweite.
Weil Tesla seine E Autos 2012 ganz besonders neu erfunden hat und statt die Front eines Verbrenners mit Kühlergrill nur einen „Frunk / forderen Kofferraum sowie Luftfilter hat . Die Technik sitzt auf der Achse bzw hinter dieser vor dem Batterieboden.
Oberkante vieler „Motorhauben“ der deutschen E- Autos /SUV ist ca bei 1,20m dh
Brusthöhe von Erwachsenen oder Kindergröße .
Es fehlen im Prinzip noch die „alten Rammstoßstangen“ amerikan. SUV)
Audi E tron hat Front eines Verbrenners deshalb der hohe Windwiderstand und Verbrauch bei Geschwindigkeiten über 120kmh
Tesla hat ferner nicht umsonst „airodynamische Radkappen / Felgen “ die nochmal größere Reichweite ermöglichen und Oberflächen Bündige Türgriffe etc.