Die Bundesregierung fördert den Aufbau von Ladeinfrastruktur, mit einem „Schnellladegesetz“ soll demnächst die Errichtung von Ladesäulen mit hoher Leistung forciert werden. Der sogenannte Referenten-Entwurf dazu wurde Ende 2020 den Verbänden und beteiligten Ministerien vorgelegt. Der Energiekonzern EnBW reagierte laut einem Bericht der Welt am Sonntag „alamiert“ auf die Pläne.
„Bislang herrschte weitgehend Einigkeit, die Ladeinfrastruktur in Deutschland marktgetrieben auszubauen“, heiße es in einem Schreiben der EnBW an die Staatssekretäre des Bundesverkehrsministeriums Tamara Zieschang und Steffen Bilger. Durch das geplante Gesetz befürchte das Unternehmen „als größter Betreiber von Schnellladeinfrastruktur in Deutschland erhebliche negative Auswirkungen auf den bestehenden Markt und den zukünftigen Wettbewerb“.
Die EnBW baut ihr Schnellladenetz laufend aus, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel und der Gastronomie. Das Unternehmen hat angekündigt, bis 2025 jährlich rund 100 Millionen Euro in deutschlandweite Ladeinfrastruktur zu investieren. In diesem Jahr soll die Zahl der Schnelllade-Standorte auf 1000 steigen. Durch Beihilfen der Regierung drohe die Gefahr, dass „eine staatlich induzierte Parallelwelt mit zahlreichen negativen Konsequenzen entsteht“, heißt es in dem Brief an das Verkehrsministerium.
Wenn die Bundesregierung ihre Förderung an Preisobergrenzen für Ladevorgänge koppelt, führe das „zu einem ruinösen Wettbewerb für die Bestandsinfrastruktur“, fürchtet die EnBW. Mit der drohenden „Vollkasko-Förderung“ würden geplante Standorte nicht mehr realisiert, weil weder den Kunden noch den Einzelhandels-Partnern höhere Preise als an den geförderten Standorten vermittelbar wären. Unter dem Strich würde das dem Hochlauf der E-Mobilität mehr schaden denn nützen, sagte Andreas Renner, Leiter Politik und Regierungsangelegenheiten bei der EnBW.
Das Energieunternehmen sieht auch im Bereich der Ausstattung staatlichen Einfluss kritisch. Durch Vorgaben beispielsweise für Kreditkartenterminals oder Kommunikationsstandards drohe „ein Flickenteppich an technischen Lösungen und Services“, was die Komplexität und Intransparenz für alle Marktteilnehmer unnötig erhöhen würde.
Ministerium will Konkurrenzsituationen vermeiden
Der Bestand an Ladesäulen werde in die weitere Bedarfsermittlung miteinbezogen, versicherte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums auf Nachfrage der Welt am Sonntag. Die zuständige „Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur“ rechne mithilfe eines digitalen Werkzeugs den Standort und die Leistung von bereits vorhandenen Ladepunkten bei den Planungen für den künftigen Bedarf mit ein. So könne man ausschließen, dass in der Nähe von bestehenden Ladesäulen neue Schnellladesäulen eingeplant werden, erklärte die Sprecherin. „Konkurrenzsituationen werden so vermieden.“
Die Regierung will mit dem geplanten Ausbau des Schnellladenetzes laut der Welt am Sonntag insbesondere lokale Lücken mit Blick auf Mittel- und Langstreckenfahrten schließen, die für private Investoren bislang nicht attraktiv sind. Können Bestandsbetreiber nachweisen, dass sie dadurch einen unfairen wirtschaftlichen Nachteil erleiden, soll es die Möglichkeit einer Entschädigung geben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Motto sollte lauten: So wenig Staat wie nötig.
Das Impfdesaster zeigt besonders drastisch und in ungewohnter Zeitraffer, was passiert, wenn Politik meint, sie könnte Wirtschaft.
Jörg2 meint
Wie wäre denn Dein 100%ig marktgetriebenes Impfszenario?
Was wäre der Auslöser für die teure Impfstoffentwicklung gewesen? Wie wurde sich der Preis pro Dose bilden? Welche Bevölkerungsgruppen würden als erstes profitieren unf welche fallen hinten runter?
Meine Meinung: Bevölkerungsbreites Gesundheitswesen und freie Marktwirtschaft passen nicht zusammen.
Alupo meint
Ich halt mich da raus, bekomme ich den Fahrstrom doch schon seit 2016 für umme ;-).
Stocki meint
Ich weiß woher du deinen Strom umsonst beziehst ;-). Aber weißt du was das Schöne ist? Wenn man ein E-Auto mit einer nicht zu kleinen Batterie hat, ist es auch außerhalb deiner Bezugsquelle ;-), wenn man die Zeit mitbringt, möglich in halb Europa kostenlos unterwegs zu sein. Ich selbst habe jetzt knapp 12.000km auf dem Tacho. Davon haben mich über 10.000km keinen Cent gekostet. Vor allem unsere Wasserstofffreunde hier werden noch eine Weile benötigen, um zu verstehen woran das liegen könnte. Ständig vernehme ich das Argument, daß das ja nicht ewig so weiter gehen könne. Das kann ich nicht bestätigen, denn seit ich elektrisch fahre, haben die kostenlosen Angebote sogar weiter zugenommen.
Ebi meint
Jaja, die Teslafahrer haben schon ihren Ruf als Obersparfüchse und Blockierer von Supermarktladesäulen weg, damit müssen wir wohl Leben ;-)
Jörg2 meint
Sollte es bei der E-Mobilität tatsächlich so sein, dass nur die, dir so viel wie möglich aus eigener Hand anbieten (Auto, Laderei, Software…) fast nichts zu klagen haben?
Die Altauto-und-jetzt-auch-BEV-Anbieter klagen und schicken ihren Lobbyverband fast täglich gen Berlin …
Die Nur-Ladesäulenanbieter klagen …
Oder ist das alles nur deutsche Kaufmannschaft?
Herbs meint
„Die Altauto-und-jetzt-auch-BEV-Anbieter klagen und schicken ihren Lobbyverband fast täglich gen Berlin …“
Sind Sie bei den Terminen auf Seite der Politik oder des „Lobbyverbands“ dabei, oder woher wissen Sie, dass da fast täglich so ist? Worüber wird denn da so häufig geredet?
Jörg2 meint
@Herbs
O.k. „etwas“ pointiert….
Aber gerade von Dir deswegen kritisiert zu werden ist schon wieder lustig!
Herbs meint
Danke, ich trage gerne zu den allgemeinen Schenkelklopfern bei, die hier oft zu lesen sind ????
Jörg2 meint
Und so, inhaltlich?
Warum klagen die alle? Sie sollten sich doch eher über Bewegung und Chancen freuen? Sind das keine Unternehmer?
Jörg2 meint
@Herbs
Und? Inhaltlich was beizutragen?
Hier vielleicht zu meinen Thesen:
Die, die den ganzen Bauchladen anbieten (Auto, Ladeinfrastruktur, Software…) tun sich leichter, eine schwarze Zahl zu erzeugen, als z.B. Nur-Ladesäulenanbieter (?).
Oder: Der deutsche, angestellte Firmenchef, sich gern „Unternehmer“ wähnend, klagt gern bevor er die Hand schultertief im Fördersäckle versenkt….
Herbs meint
@jörg: sorry, bin erst jetzt wieder zum Surfen gekommen.
Ich weiß nicht, was die Nationalität von Chefs und deren Angestelltenverhältnis (ist nicht jeder Chef bei seiner Firma angestellt?) hier beiträgt, aber bei einer Sache haben Sie recht: wenn man den Kunden querfinanziert Strom anbietet, lockt das sicherlich einige Kunden das Auto dazu zu kaufen und freut sich über den gefühlt günstigen Strom. Ob das nun VW Kunden mit IONITY oder Tesla Kunden mit den SuC sind, ist nebensächlich.
Und alle, die es nicht interessiert, kaufen einfach ZOE und wundern sich, warum das Thema von allen anderen so hochgekocht wird ????
MichaelEV meint
Wer ZOE kauft, hat wohl sowieso nichts mit langen Fahrstrecken zu tun bzw. wird es bei der ersten Fahrt bitter bereuen, dass man sich nicht vorher für dieses Thema interessiert hat.
Wer häufiger lange Strecken fährt, für den führt wohl kein Weg daran vorbei, sich auch im vorhinein mit der dazugehörigen Infrastruktur zu beschäftigen.
Herbs meint
@Michael: Warum sollte man das bereuen? Dann zahlt man halt bei den paar Mal wo man unterwegs lädt etwas mehr, spart aber massiv beim Auto.
Selbst wenn der einmal im Monat bei IONITY voll macht zahlt der 20€ mehr als der Tesla/VW Fahrer auf der Strecke… das dauert es ne Weile, bis das Premium wieder rein gefahren wird. Wobei: mit dem million mile Akku und so… ???? wenn man damit leben kann, dass der Rest vom Auto durch ist, könnte der Business Case doch noch grün werden!
Ich bin immer wieder überrascht, was hier einige offensichtlich an BAB Kilometern fahren müssen…
PS: ganz davon abgesehen, würde ich es natürlich hassen lange Strecken in einem Kleinwagen fahren zu müssen. Das spricht natürlich erstmal per se gg ZOEs. Große Autos sind da schon schlimm genug.
MichaelEV meint
Ich persönlich fahre sowieso lieber mit dem Zug.
Aber wer über Ionity/SuC redet, muss sich der Realität stellen, dass es um Anwendungsfälle mit höherem Fernstreckenanteil geht.
Herbs meint
Ich nehme auch lieber die Alternativen zum Auto.
Ich glaube oft wird über IONITY und SuC geredet, weil jeder denkt er würde es häufig brauchen. Ich habe früher mit dem Verbrenner ausschließlich auf Fahrten in den Urlaub an der AB getankt. Gut, das BEV hat weniger Reichweite, da kommen noch ein paar Mal ob top, aber ich bekomme da keinen Angstschweiß aufgrund von Kosten. Lieber etwas teurer aber frei, wenn ich den mal einen brauche ist meine Devise.
Jörg2 meint
@Herbs
Ja, das bischen Laderei an der AB ist recht nebensächlich. Ohne wäre aber die Fernfahrt nicht gut möglich.
Spannend finde ich, wie die Vielzahl der urbanen Laternenparker versorgt werden wird. Ich tippe auf „Tanke“ mit Schnellladern. Kluger Weise in direkter Nähe zu einer Toilette und einer Kaffeemaschine (Benzintanke, Einkaufscenter…).
Daher verstehe ich das kaufmännische Gejammer der Versorger nicht wirklich: offener Markt, die schnelle Besetzung kostet halt Geld…
David meint
Ich finde, das läuft genau in die richtige Richtung.
Gute Kunden werden Ladekarten mit Vorreservierung und Grundgebühr nutzen bzw. mehr pro kWh zahlen. Die vor Geiz krummfingrigen Discounter-Lader, die glauben, Elektromobilität bedeutet, sie haben ein Recht überall gratis zu laden, werden so richtig zur Kasse gebeten. Gut so! Die teuren Ladesäulen sind dann immer frei. Besser gehts doch nicht.
Tesla wird das nicht mehr lange durchhalten, ihr Netz ist alles andere als kostendeckend. Aber das ist ihr Problem.
Tesla-Fan meint
Ja, Tesla ist sicher bald pleite!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, genauso wie Amazon und Apple; die verstehen einfach nicht, wie Wirtschaft funktioniert.
Tesla-Fan meint
„Ruinöser Wettbewerb“ heißt übersetzt „Dann machen wir nicht mehr die fetten Gewinne wie bisher“ – oder habe ich das falsch verstanden?
Tesla macht mit 35Cent/kWh am SuC keine Miesen und baut fleißig weiter aus, warum schafft EnBW das nicht, verlangt stattdessen 49Cent/kWh und jammert dann noch rum?
Jeru meint
Das sagen Sie so, ohne wirklich Zahlen zu kennen. Kein guter Start.
„Dann machen wir nicht mehr die fetten Gewinne wie bisher“
Woher wissen Sie, dass EnBW aktuell mit den Preise „fette Gewinne“ macht? Meines Wissens ist der Betrieb von Ladeinfrastruktur, ohne Quersubvention, nicht wirtschaftlich ist.
„Tesla macht mit 35Cent/kWh am SuC keine Miesen und baut fleißig weiter aus [..]“
Woher nehmen Sie das? Tesla subventioniert doch sein SuC-Netzwerk durch den Verkauf von Fahrzeugen. Der Betrieb muss meines Wissens nicht wirtschaftlich sein.
Werner Mauss meint
@Jeru, wissen sie mehr?
Meines Wissens ist der Betrieb von Ladeinfrastruktur, ohne Quersubvention, nicht wirtschaftlich ist.
Ich kann ihnen nur so viel sagen, wenn es sich nicht rechnen würde, würds keiner machen.
Jeru meint
„Ich kann ihnen nur so viel sagen, wenn es sich nicht rechnen würde, würds keiner machen.“
Das scheint die EnBW genau so zu sehen.
Und ich möchte noch einmal betonen, dass der User „Tesla-Fan“ hier mit starken Behauptungen eingestiegen ist:
„Tesla macht mit 35Cent/kWh am SuC keine Miesen und baut fleißig weiter aus [..]“
Das widerspricht meinem Stand des Wissens und es wäre an dieser Stelle angebracht, mit Zahlen um die Ecke zu kommen. Die Aussage, dass Ladeinfrastruktur aktuell nicht wirtschaftlich ist, wurde hier bei ecomento sogar schon in News veröffentlicht.
Tesla-Fan meint
Bei Tesla kostet die Errichtung eines Stecker ca. 30000€. (steht irgendwo in der Bilanz, Wert der SuC/Anzahl der Stecker)
Tesla rechnet mit einer Auslastung von ca. 30%.
Annahme: von der 35Cent/kWh für den Strom fallen (realistisch) 5 Cent für Tesla ab, bei einem Ladevorgang werden durchschnittlich 50kWh geladen und er dauert im Schnitt 30min – dann habe ich pro Tag 16 Ladevorgänge/Stecker.
16 Ladevorgänge x 50kWh x 0,05€/kWh x 365 Tage = 14600€ / Jahr und Stecker.
Also sind im Prinzip die Anlagen nach 2 Jahren bezahlt. Sollten nur 2,5 Cent / kWh hängen bleiben sind es halt 4 Jahre.
Und das die Kosten pro Stecker bei Tesla so niedrig sind liegt – unschwer zu erraten – an der vertikalen Integration. Sie entwickeln und betreiben die Lader selbst und lassen die ganzen Schwätzer und Kravattenträger des „Betreiber-Konsortiums“ weg.
Jeru meint
Eine zeitliche Auslastung von 30% an einem HPC-Lader ist aus meiner Sicht völlig weltfremd und wird mittelfristig nicht zu erreichen sein.
Nicht nur, dass den Usern hier im Forum „klar ist“, dass man öffentlich Ladeinfrastruktur überhaupt nicht braucht, weil alle zu Hause laden. Wenn man dann eine HPC-Säule braucht soll diese natürlich immer frei sein. Zusammen mit ihrer Rechnung sieht man wo das Problem ist:
Eine 30% Auslastung bedeutet 7,2 Stunden am Tag, wo geladen wird. Mit anderen Worten zwischen 9 und 17 Uhr quasi eine 100% Auslastung. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich Sie ihren HPC-Ladebedarf um 3 Uhr morgens decken und zum SuC fahren.
Bei einer Halbierung auf 15% zeitliche Auslastung sind wir schon bei 4 bzw. 8 Jahren. Und das ohen Service, Wartung oder Erneuerung. Ihre Rechengrundlage war ausschließlich die Installation mit 30.000,- Euro.
Fazit: Es ist (leider) nicht ganz so einfach..
Herbs meint
Sind Sie sicher, dass die SuC an 365 Tagen im Jahr 8h ausgelastet sind? Da würde ja bedeuten, dass man tagsüber fast immer warten muss. Auf vielen YT Videos zum Thema Laden sieht die Realität irgendwie anders aus…
Stocki meint
@Jeru und @Herbs
Ihr habt natürlich völlig Recht. Tesla ist deshalb bestimmt bald Pleite ;-)
Jeru meint
@Stocki
Es geht hier nicht um Tesla, sondern um die Auslastung von HPC-Ladepunkten. Habe Sie dazu etwas zu sagen?
150kW meint
„Tesla macht mit 35Cent/kWh am SuC keine Miesen“
Wo kann man das nachlesen?
Tesla-Fan meint
Steht in der Bilanz.
150kW meint
Seite? Ich hab da keine separat ausgewiesenen Werte gefunden. Nur die Anzahl von Stationen und Anzahl Stecker.
ID.alist meint
In der Bilanz steht nichts davon. Der einzige Punkt wo sich der Betrieb der Supercharger verstecken könnte (Services and other) macht nur Verluste.
2019:
Umsatz: 2226 Mill $
Kosten: 2770 Mill$
2020:
Umsatz: 2306 Mill $
Kosten: 2671 Mill$
Das ganze SuC ist so wichtig, dass es nicht mal als Posten in der Bilanz erscheint, leider.
Jörg2 meint
Naja, wenn man die Bilanz studiert, dann steht da am Ende eine schwarze Zahl. Fürs gesamte Jahr! Nicht für ein einzelnes Quartal! Wer hätte das vor 12 Monaten gedacht!?
Insofern scheint jede Einzelaktivität irgendwie sinnvoll zu sein.
Wenn es kaufmännisch Sinn hätte, alle abgrenzungsfähigen Einzelaktivitäten mit negativem Ergebnis abzuschalten, dann dürfte ab morgen kein Unternehmen mehr Teile einkaufen, Personal anstellen und dem Chef nen Sessel finanzieren…..
Ich halte die Ladeinfrastruktur von TESLA für ein sehr wichtigen Teil zur Absicherung des Firmenwachstums. Aktuell geht es ja um ein Maximum an Fahrzeugen (und erst zum Teil um Software).
TESLA kann sehr genau wissen, in welcher Region welche Ladevorgänge von welchem einzelnen Auto erfolgt. Das ist eine gute Kalkulationsgrundlage für den Netzausbau und den Strompreis.
Ich vermute, TESLA wird hier keinen Fehler machen, der weh tut.
Ebi meint
Ich bin alarmiert, wenn die EnBW alarmiert ist. Momentan habe die ja noch moderate Preise und der Gesetzesentwurf wird bestimmt nichts darunter festlegen. Könnte bedeuten, dass die EnBW eine marktbeherrschende Stellung anstrebt um dann die Preise anzuheben.
Das Beispiel Ionity zeigt, dass es ein großer Fehler war, Ladesäulen mit öffentlichen Geldern zu fördern ohne Rahmenbedingungen für die Preisgestaltung zu machen, über soviel Dillettantismus kann man sich nur wundern. In anderen Bereichen wird es längst anders gehandhabt.
150kW meint
Bei vorgeschriebenen Preisen wäre das Fazit gewesen das der Ausbau zum erliegen gekommen wäre. Das Ziel war aber der Ausbau der Infrastruktur.
Ebi meint
Ich denke nicht, dass es um vorgeschriebene Preise sondern um einen Preisrahmen oder zeitlich begrenzte Obergrenze geht, da gibt es viele Möglichkeiten anstatt die Gestaltung einfach dem Netzbetreiber zu überlassen.
Ebi meint
Ein wichtiger Aspekt wären z.B. gleiche Preise für alle PKW Marken gewesen und nicht Bevorzugung der eigenen Klientel mit Quersubventionierung durch die „Anderen“.
150kW meint
Ionity hat nur einen Preis für alle.
Und auch die Super Duper Spezialtarife für „Konsortiums-Mitglieder“ fangen bei 0,79€/kWh an. Wahnsinn, was für eine Ersparnis…
Herbs meint
Es wurde doch schon öfters kommuniziert, dass alle die gleichen Konditionen bekommen. Wenn ein Hersteller entscheidet, einen Teil des Fahrzeugpreises in Subventionierung des Stroms zu stecken, ist das doch sein Problem und das seiner Kunden.
Ob das nun der wertvollste Hersteller der Welt, einer aus Korea oder ein Deutscher ist dabei doch wurscht.
Mike meint
Hm, klingt fast so als ob EnBW auch deutliche Preiserhoehungen geplant haette.
JürgenSchremps meint
Wer braucht schon Ladestationen von Privatanbietern für Wucherpreise? Es ist doch ziemlich glasklar, dass die großen Player EnBW, Fastned und auch Ionity das Geschäft gern selbst kontrollieren möchten. Ladestationen nur wo die Auslastung stimmt und mit enormen Gewinnen (bei Stromkosten von 5 bis 10 Cent aus dem Mittelspannungsnetz ist der Profit bei 49, 59, 69 Cent enorm)
Wird höchste Zeit, das der Staat da eingreift und die privaten auf anständiges Kostenniveau zwingtl
ezo meint
Noch mehr Planwirtschaft? Vernünftige Rahmenbedingungen + fairer Wettbewerb wären besser. (Meine Meinung)
Harro51 meint
Nun, die Selbstverantwortung der Industrie funkioniert nicht,
egal welche Branche, Lebensmittel, Autoindustrie etc.
Hier hilft nur eine strenge Regulierung Wucherpreise wie bei INONITY sind nicht erwünscht.
Thomas Claus meint
Planwirtschaft funktioniert aber nicht. Der Staat schreibt einem auch so schon genug vor. Wer soll denn noch in D investieren wenn man kein Geld verdienen kann. Wettbewerb stärken lautet die Devise.
Harro51 meint
Falsch.
Es ist keine Planwirtschaft nur ein in Schranke weisen des Raubtierkapitalismus
JürgenSchremps meint
Der Staat gibt ja niemand was vor, sondern erzeugt ein passendes Preisniveau durch eigene Installation. Wenn die Privaten eine Dienstleistung zu höheren Preisen verkaufen können, passt es ja. Falls nicht, müssen sie den Preis senken.
Natürlich wird weiterhin investiert werden, selbst bei 35Cent sind die Geschäftsaussichten über die nächsten Jahre enorm.
Jeru meint
„[..] sondern erzeugt ein passendes Preisniveau durch eigene Installation.“
Der Staat installiert an dieser Stelle ja nichts, sondern schreibt die Installation bzw. den Betrieb aus. In dieser Ausschreibung könnten dann Vorgaben zum Preis oder der Ausstattung festgeschrieben werden. Gleichzeitig wird die Installation (und weitere Dinge?) aber massiv vom Staat gefördert.
Das dies problematisch sein kann, sollte eigentlich allen klar sein.
Jörg2 meint
Bitte nochmal nachlesen, was die allgemeine Lehrmeinung unter „Planwirtschaft“, „Marktwirtschaft“ und „soziale Marktwirtschaft“ versteht.
Broesel meint
@JürgenSchremps
„Stromkosten von 5 bis 10 Cent aus dem Mittelspannungsnetz“. Achso? Bei Mittelspannung fällt also die EEG Umlage weg? Ich nehme an, dass das gemeine Nicht-aus-EEG-Umlageflüchtige-Volk (also die Dummies, die keine Solaranlage auf dem Dach und Speicher im Haus haben, da womöglich kein eigenes Dach) auch noch die Umlage löhnen soll für die Elektronauten? Absurd ist die Quersubventionierung von Fahrstrom durch Irgendjemanden, schon gar nicht den Haushaltstromkunden. Das Mittelspannungsnetz wird natürlich langfristig auch noch wesentlich ausgebaut werden müssen. Daher bitte auch nicht das Netzentgelt vergessen.
MichaelEV meint
Absurd ist jede Form von Quersubventionierung durch die Endkunden, ohne die die EEG-Umlage (und auch das Netzentgelt) substantiell niedriger wäre.
Absurd ist auch, dass man Mieterstrom bewusst tot reguliert hat. Und besonders absurd ist auch, dass der ganze Markt nicht endlich marktwirtschaftlich ausgerichtet wird (zum Schutz der alten Industrie), damit Strom endlich gesamtheitlich günstiger wird.
Das für Fahrstrom keine EEG-Umlage gezahlt werden müsste, wäre noch die am wenigsten absurde Geschichte an dem Ganzen.
Broesel meint
@MichaelEV
„Das für Fahrstrom keine EEG-Umlage gezahlt werden müsste, wäre noch die am wenigsten absurde Geschichte an dem Ganzen.“ Soll dann tatsächlich der Stromverbraucher die Kosten dafür mittragen? Denn ein Ende des EEG ist ja keinesfalls absehbar. Und wie man das Kind nennt, ist im Endeffekt auch wieder wurst (falls man EEG abschafft, wird es eben anders heißen). Mit Verlaub: Es ist völlig absurd Kosten für die E-Mobilität Haushaltsstromkunden aufs Auge zu drücken. Auch Kosten die dadurch beim Netzausbau entstehen und die werden entstehen, da wohl oft in den Wohngebieten die Stromnetze (Niederspannung) irgendwann die Biege machen. Das natürlich auch Freistellungen beim EEG wie Industrie, Telekom oder Verkehrsbetriebe auf Kosten der anderen Verbraucher absurd ist, darüber braucht man nicht zu streiten.
MichaelEV meint
Natürlich sollen die anderen Stromverbraucher die Kosten nicht mittragen. BEVs aber sind Problemlöser und haben das Potential die Stromkosten für ALLE erheblich zu senken. Und diese Potentiale müssen genutzt werden und sind übergeordnet um Größenordnungen wichtiger als die Frage, ob man BEVs von der EEG-Umlage befreit oder nicht.
„Auch Kosten die dadurch beim Netzausbau entstehen und die werden entstehen, da wohl oft in den Wohngebieten die Stromnetze (Niederspannung) irgendwann die Biege machen.“
Umgekehrt ist es richtig. Der Netzausbau würde ohne BEVs notwendig und BEVs ersparen diesen.
DerRob meint
Ist halt die Frage, wie hoch die Kosten in der Realität wirklich sind. Es gibt diverse Berichte dazu, dass hier nicht nur die Stromkosten zu betrachten sind. Es gibt diverse Netzentgelte und für Mittelspannung inkl. Trafo gibt es da andere Grundgebühren als für den üblichen Hausanschluss mit 20kW. Auch die Herstellungskosten für den Netzanschluss muss irgendwer bezahlen. Auch fallen Kosten für die Ladestationen selbst, die Service-Hotline, die Ladekarten /-Verwaltung/-Gebührenabrechnung und auch die Grundstücke, auf denen die Säulen stehen, an. Das fällt alles nicht einfach so vom Himmel.
Aber Hinz und Kunz will natürlich nicht mehr als daheim zahlen – leider fehlt in dieser Betrachtung einiges.
Wenn der Staat sich hier an diversen Kosten beteiligt, gern – dann hat jeder etwas davon, nicht nur die neu gebauten Ladesäulen. Etwa durch Reduktion der Abgaben fürs E-Auto-Laden, oder Zuschüsse für Netzentgelte oder Pachtgebühren der Grundstücke oder andere Abschreibungsvarianten … Es gäbe sicher viele Möglichkeiten, um alle Ladesäulen am Markt profitieren zu lassen und gleichzeitig den weiteren Ausbau zu fördern.