Deutschland und andere Länder wollen in Europa eine groß angelegte Batteriezellen-Produktion forcieren. Damit soll insbesondere die Abhängigkeit der hiesigen Automobilindustrie von den bisher bei E-Auto-Akkus dominierenden asiatischen Firmen vermindert werden. Von den dazu vorgesehenen Milliardeninvestitionen profitiert aber auch das US-Unternehmen Tesla – Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) äußerte sich nun zu den Hintergründen.
Die EU-Kommission hat kürzlich ein zweites Mal Milliardenhilfen für den Aufbau einer Batterieproduktion in Europa genehmigt. Deutschland und weitere EU-Länder können nun zusätzliche Gelder bereitstellen. Das zweite Batterie-IPCEI (IPCEI steht für Important Project of Common European Interest/Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse) wird von der Bundesrepublik koordiniert, zu den hierzulande geförderten Vorhaben gehört eines von Tesla. Der Elektroautobauer mit Sitz in Kalifornien kann einem Medienbericht zufolge auf einen einstelligen Milliardenbetrag hoffen.
Der deutsche Wirtschaftsminister wurde bei einer Fragerunde von einem Journalisten auf die Meldung angesprochen, dass Tesla-Chef Elon Musk mit einer hohen IPCEI-Förderung rechnen kann – eigentlich sei das Förderprogramm doch aber für europäische Unternehmen gedacht. Über zwei Drittel der Fördermittel bekämen Firmen, die schon immer hier waren und produzieren, erwiderte Altmaier laut Business Insider. „Aber – und das ist die Basis meiner Gespräche mit Elon Musk, die jährlich stattfinden, das Prinzip der Gleichbehandlung, das wird respektiert.“
Tesla baut seit Anfang 2020 in Brandenburg nahe Berlin seine erste Elektroauto-„Gigafactory“ in Europa. An dem Standort soll auch die weltgrößte Batterie-Fabrik entstehen, in Deutschland ist zudem ein Entwicklungs- und Designzentrum vorgesehen. Altmaier sagte, dass ausländische Unternehmen nicht diskriminiert werden dürfen, sofern sie die Anforderungen des Förderprogramms einhalten. Ein zentrales Zugangskriterium des zweiten IPCEI-Förderprogramms für die Akkufertigung ist Business Insider zufolge, dass die Unternehmen dazu in der EU forschen und entwickeln. „Unternehmen wie CATL haben keinen Zuschlag bekommen, weil sie nicht nachweisen konnten, dass sie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach Europa bringen. Und dass dieses Projekt innovativ ist“, erklärte Altmaier. „Tesla konnte das“.
Der Minister merkte an, dass die Investitionsentscheidung für Tesla nicht alleine von Deutschland getroffen worden sei, sondern in einem Beihilferahmen von der Europäischen Kommission. Das erklärte Ziel der Batteriezell-Förderung durch EU-Länder ist, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu erhöhen und Abhängigkeiten bei Schlüsseltechnologien zu vermeiden. Mit der Entwicklung und Produktion von Batteriezellen in Deutschland kann dazu nach Ansicht der Politik auch Tesla beitragen.
andi_nün meint
Das macht natürlich Sinn, Tesla baut eine XXL Batteriefabrik und braucht dafür entsprechend gutes Personal und Zulieferer. Ein Teil des Personals wird wahrscheinlich nicht ewig bei Tesla bleiben oder bekommt evtl. nach ein paar Jahren sogar ein top Angebot von einem anderen Hersteller in Deutschland und wechselt dort hin.
Fertigungs Know-How in diesem Bereich wird jahrzehntelang gefragt sein.
Peter Wulf meint
Wir sollten unsere Abneigung gegen ausländische Erfinder ablegen. Wir waren mal bei Computern Handies etc Fernsehern Radios führend. Was ist davon übrig? Die Amerikaner Japaner Chinesen haben uns abgehängt. Früher waren wir führend bei Blei Schwefel säurebatterien . Die waren sehr umweltschädlich Produktion wurde eingestellt ins Ausland verlagert. Keiner hat sich um die Entwicklung von neuen zb. Lithiumbatterien gekümmert und in Deutschland produziert. Vor dem 1.Weltkrieg hat Porsche ein E jagdwagen für den Kaiser erfunden sogar mit Radmotoren und Generator. Dh wir haben 100jahre Entwicklung verpennt und lieber stinkende Verbrenner und Diesel gebaut deren Abgase uUmweltverschmutzung grösser war als angegeben. USA hat Schadenersatzprozesse gegen deutsche Hersteller geführt. Tesla hat bereits 2012 einen weltweit ersten E cabriolett gebaut. Deutsche haben darüber gelästert. Teslas “ fahrende Computer“ Model S X und 3 sind E Autos mit Sportwagen Qualität Spitze 225kmh Beschl. Unzer 5 sec 100kmh Reichweite 300 bis 500km .Sowie weltweites Ladenetz mit Superchargern etc. Nur Porsche Tiguan hat vergleichbare Leistungen ist mind. 2 bis 3 x so teuer. Deutsche ladenetze werden erst noch gebaut.
Es gibt bei uns Bürger die noch größenwahnsinnig und arrogant sind.
Was wären unsere Fussball und Sportvereine ohne „nicht weisse “ Sporter oder Athleten.
AFD ler Nazis sind wohl kein Ausgängeschild!?
Christian Baumgarten meint
Ergibt ja auch Sinn, wenn kein einziges Unternehmen sonst die Entwicklungsumfänge zu Batterien UND die Produktion in Deutschland umsetzen.
150kW meint
Neben Tesla haben sich durchaus andere Firmen um die Förderung beworben die hier in Deutschland fertigen (wollen).
michelken meint
meines Wissens bekommt doch auch BMW Fördermittel für Batterieherstellung
EMfan meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Ob man nun Tesla mag oder nicht, aber sie werden bei uns die, oder eine der größten Zellfabriken der Welt bauen. Mit Ihrem Designzentrum in Berlin werden weitere Arbeitsplätze geschaffen, ganz abgesehen von der Autofabrik. Warum sollte man ein so innovatives Unternehmen das bei uns baut und Arbeitsplätze schafft nicht fördern, während man den deutschen Firmen „Wasserstoffgeld“ in den Allerwertesten schiebt, mit dem sie bisher keine nennenswerten Erfolge erzielt haben. Darüber hinaus flüchtet BMW und Mercedes gerade nach China um dort billig für den europäischen Markt produzieren zu können. Da soll doch besser Tesla Geld bekommen, denn die investieren es bei uns und produzieren Produkte die auch auf den Markt kommen.
Ostivaldo meint
Schon interessant wie sich der Blickwinkel ändert. Werden Wasserstoffprojekte gefördert gibt es hier ein reisen Klamauk. Werden aber Batterieprojekte gefördert gibt es jubel und trubel…..
Mark Bruford meint
Völlig zu recht, FÜR PKW- und nun auch LKW-Antrieb ist Wasserstoff ein längst tot gerittenes, teureres, ehemalig gepimptes aber erfolgloses Rennpferd, das abgehalftert bei BMW im Stall steht. Selbst das große Skania wird nach jüngsten Meldungen aussteigen.
Ostivaldo meint
Scania war noch gar nie drin. Im Schwerverkehr ist LKW und Wasserstoff so sicher wie das Amen in der Kirche –> sogar Daimler zieht nach!
Raphael meint
19. Januar 2021:
https://www.scania.com/group/en/home/newsroom/news/2021/Scanias-commitment-to-battery-electric-vehicles.html
21. Januar 2021:
https://www.scania.com/group/en/home/newsroom/news/2021/Scania-and-Westport-Fuel-System-will-cooperate-in-hydrogen-research-project.html
Also nix von Ausstieg … die erste Pressemitteilung wurde wahrscheinlich nach den PR-Regeln von Diess verfasst.
Viele Presseportale haben die zweite Meldung wahrscheinlich übersehen und die erste überinterpretiert (wie z.B. das zu Framing neigende Teslamag).
LKW-Hersteller schauen sich reihenweise H2 an:
– Hino (Toyota)
– Hyundai
– Traton
– Volvo
– Daimler
– Paccar inkl. DAF
– Navistar
– IVECO, mit Nikola
– FAW
– Dongfeng
Da ist ordentlich Bewegung drin. Siehe auch Initiative H2accelerate.
Peter W meint
Ostivaldo, es wird keine Wasserstoff-LKW in nennenswerter Menge geben. Und überlege mal, was deutsche Autobauer mit den Wasserstoffmilionen bisher auf den Markt gebracht haben. Ich sehe nichts. Die paar Busse sind nur Versuchsballons und sparen kein einziges Kilo CO2.
E.OFF meint
Grundsätzlich, wer rechnen kann wird kein H2 Fahrzeug kaufen oder fahren die die es doch tun werden Ihre Erfahrungen machen wie z,b, in Kalifornien wo ein H2 Auto mit 80.000 km fast unverkäuflich ist, denn wenn man die H2 Subvention (Kostenloses Tanken) die man mit einen neuen Fahrzeug in Kalifornien bekommt aufgebraucht hat und dann für ein kg H2 16 USD bezahlen soll wird nur noch ein Nostalgiker an dieser sinnlosen Technologie festhalten, die 9.50 EUR die wir hier in D bezahlen sind auch hoch subventioniert und werden sich nicht auf dauer halten lassen desweiteren sind gerade 1% der H2 Produktion grün dann lieber Diesel weiter fahren wenn man sich kein eAuto oder eLKW kaufen möchte alles andere sind Träumereien…
Alupo meint
Sehe ich genauso. Wichtig ist, dass zukunftsfähige und saubere Arbeitsplätze entstehen für alle arbeitswilligen Personen.
Ist doch auch schön dass Tesla nicht die Zeugnisse abfragt, sondern die Motivation. Damit haben auch Spätstarter und Schulversager eine Chance wenn sie engagiert und nicht auf den Kopf gefallen sind.
150kW meint
BMW und Mercedes stellen sehr viel mehr Fahrzeuge hier in Deutschland her als das welche aus China importiert werden.
Und nicht vergessen, auch Tesla hat schon welche aus China hier importiert ;)
Ebi meint
„Europäische Firmen, die hier produzieren „. …DER war gut :D