Der Daimler-Konzern kauft für seine Elektroautos bei mehreren Zulieferern Batteriezellen ein, einer der Partner ist das bisher eher unbekannte chinesische Unternehmen Farasis. Berichten zufolge deuten sich bei der Qualität und Produktion der von dem deutschen Autobauer bestellten Zellen große Probleme an, Farasis selbst informiert lieber über Fortschritte in der Entwicklung von neuen Akkus für die E-Mobilität.
Farasis teilte mit, die Leistungsfähigkeit seiner vierten Generation von Elektroauto-Batteriezellen mit mehr als 330 Wh/kg beziehungsweise 750 Wh/l validiert zu haben. Dieses Ergebnis sei ein weiterer Meilenstein im Technologie-Fahrplan des Unternehmens mit dem Ziel, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batteriezellen für die Elektromobilität um bis zu 50 Prozent gegenüber dem heutigen Stand der Technik zu erhöhen.
„Dank unseres kompetenten Forschungs- und Entwicklungsteams sind wir nun in der Lage, unseren Kunden eine um mehr als 25 % gesteigerte Energiedichte und infolgedessen elektrische Reichweite im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik bei gleichzeitig reduzierter Schnellladezeit von weniger als 20 Minuten anbieten zu können“, sagte Farasis-Technikchef Keith Kepler. Trotz der in der jüngsten Zell-Generation gesteigerten Energiedichte habe man es geschafft, die Lebensdauer der Batteriezellen unter gleichen Laderaten zu steigern.
Der Farasis-Vorstandsvorsitzende Yu Wang stellte in Aussicht, bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine um bis zu 50 Prozent gesteigerte Elektroauto-Reichweite inklusive Schnellladefähigkeit anbieten zu können. Der Fokus des Unternehmens liege dabei auf Premium-Modellen.
Laut dem Leiter des Europageschäfts Sebastian Wolf ermöglichen die neuen Batteriezellen eine Steigerung der Reichweite eines durchschnittlichen Mittelklasse-Elektroautos um mehr als 25 Prozent im Vergleich zu heute üblichen Werten auf „deutlich über 700 Kilometer“. Zusammen mit einer Lebensdauer von über einer Million Kilometer und Fokus auf Nachhaltigkeit sei Farasis in der Lage, E-Auto-Batterien anzubieten, die einen besseren ökologischen Fußabdruck insbesondere im Vergleich zu Verbrennungsmotoren erzielen. „Darüber hinaus werden die noch in Entwicklung befindlichen Batteriezelltechnologien von Farasis jegliche Gedanken an Reichweitenangst in den kommenden Jahren gänzlich vergessen lassen“, so Wolf.
Die Batteriezell-Technologie funktioniere nicht nur im Labor, betont Farasis. Die neuen Akkus sollen auch bei Temperaturen von -20 °C eine Kapazität von mehr als 90 Prozent bereitstellen und damit in allen Regionen eingesetzt werden können. Das Interesse an der vierten Akku-Generation von Farasis sei bereits sehr groß. „Ich bin davon überzeugt, dass wir bald viele Fahrzeuge mit dieser Technologie auf der Straße sehen werden“, sagte Wolf.
Jörg2 meint
Ich persönlich nutze Autos um von A über B nach A zu kommen.
Alles drumrum ist mir lästig: versichern, instandhalten, aussaugen, waschen, parken, laden….
Beim Laden wäre der Idealfall für mich, dass das Auto mit einer „Lebenslang-voll-Batterie“ ab Werk kommt. Wirds wohl in meiner verbleibenden Lebensspanne nicht mehr geben…
Ersatzweise möchte ich maximal mögliche Reichweite mit einer Ladung.
Sebastian meint
Was habt ihr gegen Reichweite, wenn sie technisch möglich ist?
Mir kommt das so vor die damals:
Mehr als 20 Personalcomputer wird es am Weltmarkt nicht geben
Mehr als 265kb Arbeitsspeicher braucht niemand
Hätte ich gefragt was die Kunden wünschen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde
nilsbär meint
Ich persönlich habe etwas gegen Reichweite, die nur rhetorisch möglich ist:-) Als Glanzstück fällt mir da Henrik Fisker ein, der seine Graphen-Wunderbatterie in 1 Minute laden wollte.
Sebastian meint
Der erste Halbsatz ist … langweilig.
Gasbremse meint
Diese Manager – Ankündigungen haben etwas von den Corona-Diskussionen: Mir ist es egal, ob ich im Impfzentrum nicht geimpft werde oder beim Hausarzt nicht geimpft werde. Genauso egal ist mir, ob ich einen angekündigten oder einen nicht angekündigten Wunder – Akku nicht kaufen kann.
Weniger quatschen, mehr Taten.
Nicolai Schoedel meint
Wer hier langweilig ist: Sebastian. Mit plakativen, dümmlichen Vergleichen wird immer wieder auf’s falsche Pferd gesetzt: immer mehr Reichweite, immer größere Akkus bei weniger Gewicht, Folge: immer teurer werdende Fahrzeuge (Daimler-Schnick-Schnack). Physikalisch/technisch gibt’s Grenzen. Das sollte sich auch ein e-Mobilitäts-Phantast vor Augen führen. Und inwieweit unser Sebastian da den e-auto-Realisten einen Gefallen tut, kann sich jeder selbst beantworten.
Thrawn meint
Sind das dann die besten Akkus, die es noch nicht gibt? Oder gibt es noch bessere, die es noch nicht gibt?
Es bleibt spannend ….
OpaTesla meint
Fahren seit 2020 unter anderem auch einen Kona 64.
Das Fahrzeug ist nur ein Verbrennerumbau und erreicht im Sommer trotzdem locker 520km.
Frag mich, ob die 5% der Bevölkerung, die mehr Reichweite brauchen, tatsächlich das Ziel sind? Oder ob das nicht die Technik Verweigerer sind, die bei Erreichen der 700km aber dringend 1200km Reichweite benötigen.
Bis die angeblich so tolle Akkutechnik kommt, läuft bei dem Kona die 8-Jahres Garantie aus…
Weiß nicht so recht, was die alle mit dem Akku so einen Stress machen.
Wir fahren seit 6 Jahren ohne Probleme elektrisch… man muss eben nur wollen.
Stefan meint
500 km reichen vielen. Die Kritiken richten sich an e-up und andere Fahrzeuge mit kleinerem Akku und Transporter, die real nach etwa 150 bis 200 km nachgeladen werden müssen.
Und die Fahrzeuge mit guten Reichweiten sind vielen derzeit noch zu teuer.
MiguelS NL meint
Ich schätze 90% der Verbraucher würden 200 km pro Tag locker ausreichen. Wert fährt 200 km pro Tag mit ein Auto, nicht jedes zweite Haushalt und ich denke es trifft sogar weniger als jedes zehnte Haushalt. Es trifft eher jedes zwanziger Haushalt d.h. rund 5%.
Ich schätze in der Kleinstwagenklassen (d.h. VW e Up usw) wird im Schnitt sogar sogar deutlich weniger gefahren, d.h. weniger als der Bundesschnitt von 30 km pro Tag.
Heute gibt es in der Mittelklasse (585 Liter Kofferraum…) 365 km Reichweite Bereits für 34.000 Euro Listenpreis. Mit Rabatt (und Umweltprämie)) schon für 23.000 Euro. Und zwar sehr gut ausgestattet, d.h. nicht nur in Reichweite.
Ja, leider nur Deutschland d.h. im Ausland deutlich teurer. Aber dennoch, es wird keine 5 Jahre mehr dauern bis die Preise weltweit auch in der Basis auf Verbrennerniveau fallen.
Auch in der Kompakt/Mittelklasse kostet ein Verbrenner mit 150 PS, Automatik usw. ab 30.000 Euro Listenpreis. Zumindest in D gibt es schon BEV mit 204 PS, 520 km, 585 Liter und sonst auch gut ausgestattet, ab 33.000 Euro. Vielleicht sogar noch etwas günstiger.
Thrawn meint
Mein Kommentar war ironisch gemeint, bezogen auf die (Nicht)Verfügbarkeit. Solange man nichts zeigen kann, kann man viel behaupten.
Ansonsten gebe ich ihnen recht. Fahre auch seit 6 Jahren elektrisch. Reichweite war bei uns auch nie ein Thema.
elektroMat meint
Wir fahren mit unserer ZOE mehrmals die Woche 180km am Tag aber nicht am Stück (entweder 2x90km oder 4×54 je nach Zielen Arbeit/Weiterbildung etc) und das mit 22kw Akku. Man muss nur dann zwischenladen wenn die Kiste eh grad steht. 90% laden wir daheim. Drauf warten das geladen ist höchstens einmal im Jahr.
Alter des Autos 5 Jahre.
km Stand ca. 123.000km
Akku SOH: 94%
Bis der Akku hin ist fällt die Kiste vermutlich sowieso auseinander.
700km Akku – für was? die paar Servicetechniker und Vertreter sind dann wohl Nische. dem Ottoromal wird höchstens erzählt er braucht das oder eben wie bereits hier erwähnt der Vorwand von Fortschrittsverweigerern
Tim Leiser meint
Für mich würde und wird das wie bei dir funktionieren. Aber nahezu mein gesamter interessierter Freundeskreis hat keinen eigenen Stellplatz. Und jeden zweiten Tag einkaufen wollen die auch nicht. Die wollen mindestens 300 km sichere Reichweite. Lieber etwas mehr
Sebastian meint
elektroMat meint
26.03.2021 um 17:44
………..
Gerade mal 20% in Deutschland haben sicheren Zugang zu einer eigenen 16A Steckdose und genau diese Gruppe ist so senil dem Thema gegenüber…
Ernesto 2 meint
Das Zauberwort heißt auch hier „bald“! Das kann nächstes Jahr oder 2030 sein „bald“ ist ein SEHR relativer Begriff. Tut mir leid , wenn nicht Autos damit rumfahren und eine Produktion im Großformat existiert glaube ich das nicht.
MiguelS NL meint
„Der Farasis-Vorstandsvorsitzende Yu Wang stellte in Aussicht, bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine um bis zu 50 Prozent gesteigerte Elektroauto-Reichweite inklusive Schnellladefähigkeit anbieten zu können. Der Fokus des Unternehmens liege dabei auf Premium-Modellen.“
In welchen Fahrzeugen wird Mercedes dies anbieten (bis zum Ende des Jahres). Erweist Farasis „nur” auf den EQS (kommt aber ”erst” 2022) oder verweisen sie auch auf den EQC d.h. dieser würde bis zum Ende des Jahres 50% mehr Reichweite bekommen. Und wird es auch z.B auch kleinere Modelle wieden EQA zutreffen bzw. gehört dieser auch zu den Premium-Modellen?
michelken meint
Also, ich denke doch, bis zum „Ende des Jahrzehnts“ sollte deutlich mehr drin sein, als nur 50 % höhere Akku-Kapazität.
Das sind ja noch 8 bis 9 Jahre in einem hochinnovativen Technikumfeld. Da wird noch einiges erforscht und vermutlich auch serienfertig sein.
ShullBit meint
Wenn sie wirklich 330 Wh/kg bei um die 2000 vollen Ladezyklen schaffen: Super. Aber wir haben in den letzten Jahren massenweise Ankündigungen zu Durchbrüchen bei Akkus gelesen. Gefühlt 80% haben es trotz aller Jubelarien nicht in die Serie geschafft.
Peter meint
Man weiß als Endkunde nicht, wie sich die Volumen (in Litern) der 50kWh-Akkus z.b. im Zoe entwickelt haben. Als Endkunde bekommt man ja nur die kWh-Zahl mitgeteilt. Also kann man gar nicht abschätzen, wieviel Verbesserung aus den Ankündigungen tatsächlich in Serie gelandet sind.
Andreas meint
Aber Deutschland kommt dafür ganz groß raus mit Varta-Akkus der 1ten Generation.. [sarkasmus aus]. Vielen Dank an die „Innovationsträger..“ im Einkauf der Autoindustrie und ihrer Geldzulieferer in der Politik.
chipwomen meint
Was ich so gesehen habe in meiner Firma, wart mal ab, wenn die Deutschen Automobilhersteller loslegen, dann war es das für Telsa.
Sebastian meint
Andreas,
von wem würdest du Akkus kaufen? Von jemanden der das seit Jahrzehnten macht, oder von einem der viel quatscht und twittert, aber alles out-house erledigen lässt und dem mehr als offenkundig auf der Erde einfach nur unendlich langweilig ist?