Der deutsche Handel stellt laut einer Bestandsaufnahme des Forschungs- und Beratungsinstituts EHI zurzeit rund 10 Prozent der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, die Planungen lassen eine deutliche Steigerung annehmen. Insgesamt betreiben Handelsketten in Deutschland über 1600 Ladestationen mit rund 3800 einzelnen Ladepunkten. 1250 weitere Ladestationen mit 3000 Ladepunkten sind 2021 geplant. Hauptmotivation für den Handel ist die Kundenloyalität.
Rund die Hälfte der vom EHI befragten Händler bietet ihrer Kundschaft Lademöglichkeiten für E-Autos an, ein Viertel hat dies vor. Für ein weiteres Viertel der Handelsunternehmen ist der Aufbau von E-Ladestationen nicht relevant, weil sie zum Beispiel in Innenstadtlagen nicht über Kundenparkplätze verfügen oder die Eigentümer der Immobilie den Aufbau der Ladestationen übernehmen. Ein Großteil der Ladestationen wird von Handelsunternehmen mit über 100 Filialen angeboten. Von ihnen betreiben 17 Prozent bis zu 5 Ladestationen, weitere 20 Prozent zwischen 6 und 10 Ladestationen und 17 Prozent verfügen über 11 bis 30 Ladestationen. Jede fünfte Handelskette hat 51 bis 150 Ladestationen in Betrieb. Mit acht Prozent werden von einem kleinen Anteil über 150 bis zu 400 Ladestationen betrieben.
Die Handelsunternehmen errichten Ladestationen der EHI-Auswertung zufolge, um ihrer Kundschaft mehr Service zu bieten und damit deren Loyalität zu festigen. 80 Prozent der Befragten nennen Kundenbindung als Hauptgrund, um eine passende Ladeinfrastruktur einzurichten. An zweiter Stelle folgen mit 56 Prozent die Klimaziele. 50 Prozent – und damit erst an dritter Stelle – nennen die Gesetzgebung als Treiber für den Ladeinfrastruktur-Aufbau. Weitere 28 Prozent sehen im Angebot von Ladestrom ein Geschäftsmodell.
Bei über drei Viertel der vom Handel eingesetzten Ladestationen handelt es sich um AC-Ladestationen, deren Leistung 11 kW oder 22 kW beträgt. Das übrige Viertel sind schnellere DC-Ladestationen mit einer Ladeleistung zwischen 30 und 50 kW. Zudem sind bereits erste sogenannte HPC-Ladestationen (High Power Charger) in Betrieb (1 %), die aber nur vereinzelt an ausgewählten Standorten getestet werden.
Die durchschnittliche Ladedauer beträgt bei über der Hälfte der befragten Handelsunternehmen zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Bei 14 Prozent liegt sie unter einer Stunde, etwa ein Viertel gibt ein bis zwei Stunden an. Bei sieben Prozent liegt sie über zwei Stunden. Dabei laden 77 Prozent der Kundschaft im Lebensmitteleinzelhandel ihr Auto zwischen 30 und 60 Minuten. Die Ladezeit im Einkaufszentrum ist bei 45 Prozent der Kundschaft mit 1 bis 2 Stunden doppelt so lang.
Michaela meint
In meiner Gegend (Wohnblock, Stadt, keine Lademöglichkeit am Haus) bin ich auf die 50kW Säulen von Lidl und famila angewiesen.
Es gibt nur wenige kostenpflichtige DC Lader in meinem Umkreis und die sind schlecht zu erreichen, meist zugeparkt und immer wieder gibt es Probleme beim Laden.
Zudem haben die beiden Ketten mich als Kundin gewonnen. Hinfahren, anstecken, einkaufen und mehr im Tank als ich für die Fahrt hin und her brauche.
Wenn niemand an die Ladestation möchte, bleibe ich auch mal 10 Minuten länger stehen und habe meinen kompletten Wochenbedarf im Akku.
Das würde mit 11kw (ich kann max 7,4kW laden) leider nicht viel bringen.
Das ist ein super Service, den ich gern nutze und es wäre schade, wenn das wegfallen würde.
Lidl trennt bei uns nach einer Stunde die Ladung, was ich mehr als fair finde (so lange kauft man in der Regel dort nicht ein).
Leider stehen manche E-Autos dann trotzdem >1h angesteckt dort rum und „blockieren“ den Anschluss.
Leotronik meint
Das Ladekabel im Bild wird regelrecht geknickt. Und das ist sogar ein Bild von Renault.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bei der Zoe kann so etwas eher nicht passieren, mit der Steckdose vorn ist man bei Schnellladern klar im Vorteil.
Leotronik meint
Ist ein Renault Twingo Z.E.
Andreas meint
Ich sprach vor einigen Monaten mit der Leiterin einer regionalen Edeka Verwaltung. Kein Interesse bei Edeka, ob nun bei einem großen Verwaltungsneubau (wo Laden für die Arbeitnehmer perfekt gewesen wäre) noch bei den Edeka-Supermärkten.
Leider völlig uninspiriert. Da es noch kein „Must-Do“ ist, entscheidet Weitblick einzelner.
Torsten meint
„Unser“ Edeka bietet zwei kostenlose Ladeplätze. Ich war seither kaum woanders einkaufen.
Mäx meint
Der Edeka im nächsten Dorf hat ebenfalls 1 Säule mit 2 Anschlüssen.
Sehr oft stehen dort Model 3, Zoe und E-Up am Stecker.
Bei uns im Dorf hat der gemeinsam Parkplatz vom Edeka+Aldi noch keine Ladesäule. Für mich ohnehin egal, da ich dort mit dem Fahrrad hinfahre.
Trotzdem wäre mehr Initiative gut.
Jörg2 meint
@Andreas
Bei EDEKA läuft der Aufbau von Ladesäulen seit 2017.
Die Ergebnisse sind auf den einschlägigen Ladesäulen-Such-Seiten im WWW einsehbar.
Jensen meint
Geschäfte in Wohnumgebungen, gerade auch in Städten mit knappen Parkraum, könnten da eine Schlüsselrolle auch für das schonende Nachladen über Nacht mit „kleinem Strom“ einnehmen. Der Handel zieht die Kunden tagsüber mit einem großen Angebot an (kostenlosen bzw. günstigen) Lademöglichkeiten auf die eigenen Verkaufsflächen und nach Betriebsschluss dient der Parkplatz als Ladepark(platz) zu günstigen und netzdienlichen Konditionen. Und zeitig genug am morgen ist der Platz wieder frei zu machen.
Die großen Discounter und Filialisten sind dafür eigentlich ideal geeignet und dürften das auch am einfachsten ausrollen können. So wie jedes Jahr 3-stellige Millionenbeträge in die Bewerbung des eigenen Sortiments fließen, könnten die Dienstleistungen rund um (teilweise weiterhin kostenlose) Lademöglichkeiten ebenso zu einem Schauplatz des Wettbewerbs werden und auch Gegenstand der Werbung am Kunden sein.
Sebastian meint
Warum öffentliche Ladepunkte? niemand braucht so etwas! ALLE können daheim laden.. in kürze wird uns ein geistig unt3bemittleter W.Müller davon inFORMieren..
Tim Schnabel meint
Sie sinr einfach nur Ihhh.
leider kann man Sie hier nocht blockieren oder ausblenden
Sebastian meint
In Kürze kommt der große Enthüllungsreport, der die ganze Welt erschüttern wird. Titel „Die GROßE Lüge vom Laternenparker“
/muhahaha…
Sebastian meint
Ergänzung: Ich hab schon Cola und Chips parat gestellt…. das wird lustig, wenn hard core Tesla Fahrer allgemeingültig über andere Leute ihre Lebensplanungen berichten. Ganz großes Kino… ich bin soo gespannt auf den Müller Report
*gg
Andreas meint
@ecomento
Können die Beiträge des Users „Sebastian“ bitte geprüft werden. Ich vermute einen Troll. Unterschiedliche Blickwinkel und fachliche Diskussionen sind völlig in Ordnung, aber dieser User ist destruktiv.
Sebastian meint
Was glaubst wie oft ich am Tag einfach nur drüber scrolle… ohne ein Fass aufzumachen?
EV1 meint
Don’t feed the troll….
Einfach ignorieren, das löst das Problem ganz von alleine.
Sebastian meint
EV1
auch wenn es oft vor kommt, aber andere Menschen als Troll zu bezeichnen ist auch irgend wie Assi.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Leiden sie stark darunter?
Sebastian meint
Meine Tränen kommen vom lachen.
Frank meint
Der Handel könnte eine Schlüsselstellung einnehmen beim Übergang zur Elektromobilität, denn während des wöchentlichen Einkaufs in einem Supermarkt könnte auch die für eine Woche notwendige Fahrenergie geladen werden. Da hilft natürlich nicht hier und da mal eine 11 kW-Ladesäule. Auf jedem Supermarktparkplatz gehören HPC-Lader, deren Anzahl sich am potentiellen Bedarf orientiert. Das kann sicher nicht kostenlos aber zu vernünftigen Preisen angeboten werden.
Vielleicht sollten die europäischen Autohersteller eine Initiative ergreifen und die Zusammenarbeit mit dem Handel suchen? Wozu gibt es Automobil- und Handelsverbände?
Allstar meint
Damit die Lebensmittelpreise noch weiter steigen? Diese Lader bezahlen doch alle Kunden, nicht nur die mit BEV. Ladet doch gefälligst zuhause! Schlimmer als diese Bahnhofsschnorrer..
Robert meint
Bei den Ladezeiten sieht man schön was für Lader im Einzelhandel (keine Mails/Outlets) gebaut werden müssen. DC >=50kW!!
ID.alist meint
Da bin ich vollkommen andere Meinung.
Wenn man die Ladepunkte als Ersatz zu einer Tankstelle, dann vielleicht, aber ein E-Auto lädt man eigentlich anders.
Wenn ich Einkaufen fahre, fahre ich eine Strecke von 10 – 20 km, wenn ich gerade diese ~ 20 km im Laden aufladen kann, ist es für mich vollkommen ausreichend.
Ich fahre Einkaufen und am Ende der Fahrt hat mein Auto mindestens die gleiche Reichweite. Und 20 km lädt man selbst bei 20kWh/100km bei ein 11kW AC-Säule in weniger als 30 Minuten.
Robert meint
Nicht jeder will ständig ein Typ2 Kabel aus dem Auto kramen. Gerade wenn ich Laternenparker bin will ich 1-2 Mal die Woche so komfortabel wie möglich laden. Dann hänge ich für ein paar wenige kWh irgendwo nen Kabel an.
Gerry meint
Auch bei Typ 2 kann der Stecker in der Ladestation integriert sein. Wäre grds. auch sinnvoll ????
Christian meint
Genau, ganz komfortabel durch 100% DC Ladung den Akku ruinieren.
Und ich will nicht ständig blinken und mein Fahrtziel anzeigen, Datenschutz.
Zeit für selbstfahrende und auch dann immer aufgeladene BEV wenn man hier die Kommentare so liest. Typisch deutsches Problem, diese max. Forderungen an Andere, damit man selbst den Minimalaufwand hat.
11 kW AC reichen vollkommen.
ABC = Always be charging.
Andreas meint
Es ist leider so, dass bei vielen 22KW Ladern das Kabel mitgebracht werden muss. Ist billiger und ein Schutz gegen Vandalismus und Diebstahl. Aber geht natürlich nur mit Enthusiasten. Tatsächlich hat keiner gerade im Winter Bock, das Kabel rauszupacken und anzuschließen. Ich habe das schon bei Nacht und Starkregen gemacht und dann gleich 4 mal, weil 3 22kW Lader nicht funktionieren. Die meisten hätten wohl den BEV am nächsten Tag verkauft.
andi_nün meint
Völlig richtig, überall 50-200kw Lader hinstellen ist der komplette Infrastruktur overkill.
Ausreichend 11kw Lader ist alles was man braucht.
Robert meint
ABC ist was für BEV Nerds die es gut finden ständig irgendwo Kabel aus dem Fußraum oder Kofferraum kramen wollen.
Der 0815 Autofahrer der keinen eigenen Ladepunkt hat will den Aufwand fürs laden doch so gering wie nur nötig halten. Deswegen muss die Ladeleistung der Säulen möglist gut auf die typsische Standzeit dort abgestimmt werden. Keiner verlangt absurde HPC Ladeleistungen am Lidl um die Ecke. Es macht doch aber für den typischen Wochen/Zwischendurcheinkauf nicht wirkich Sinn für 5kWh den Aufwand zu treiben. Die große Masse findet da doch keinen Mehrwert.
ACs machen natürlich Sinn, nämlich dort wo man auch entsprechend lange steht. Beim Arbeitgeber, im Verein, beim ausgedehten Shopping etc…
Holger BSB meint
Ist doch einfach, AC gratis, DC gegen Gebühr
Duesendaniel meint
Mit unserer Zoe Q210 können wir auch AC 43KW und z.B. Lidl bietet das auch an, aber das ist natürlich eine aussterbende Nische und ich wundere mich immer wieder, wie viele Säulen auch an der Autobahn das (noch) können.
Tim meint
Finde ich gut. Allerdings sind die vorhandenen Säulen seit letztem Jahr kaum mehr berechenbar nutzbar. Wenn Aldi / Lidl / Kaufland & Co nur einen Triple-Charger oder zwei 22kW-Ladepunkte auf ihrem Parkplatz haben ist es mittlerweile die reinste Lotterie einen Platz zu ergattern. Die Folge wird sein, man fährt nicht wegen der Säule hin und geht einkaufen sondern man fährt zum einkaufen hin und nimmt vielleicht die Ladung mit wenn die Säule denn verfügbar ist und funktioniert. Oder, und so ist es bei uns mittlerweile, die Säulen spielen bei der Auswahl des Supermarktes/Geschäfts wegen der ungewissen Nutzbarkeit gar keine Rolle mehr.
Vorschlag: Kundenkarte (wie z.B. Kaufland), mind. 4 DC-Ladesäulen und 20+x AC-Ladesäulen. So kann man den Wocheneinkauf auch gezielt mit einer Vollladung verbinden, weil man weiß dass eine Säule verfügbar sein wird. Dorthin fahre ich dann auch. Win-Win!
Flo meint
Besser: Mit dem Radl zu Aldi / Lidl / Kaufland & Co!
Sebastian meint
ich hab einen viel besseren Vorschlag: Die Einkaufscentren stellen einfach nur die Stellflächen zur Verfügung und lassen den Rest von Tesla, EnBW, etc. etc. machen, gegen Gebühr nämlich. Das kostenlos Strom abgeben ist eh ein Unfug ohne Ende.
MichaelEV meint
Warum genau? Nicht das ich dagegen wäre, dass man zahlt was man nutzt, aber vielleicht sollten dann die Parkflächen generell auch kostenpflichtig werden, denn die Parkflächen verschlingen mit Sicherheit absolut sehr viel mehr Geld.
Ich denke, es wird irgendwann günstigen Strom für die Kunden statt kostenlosem geben und damit gewinnen sowohl Kunden als auch das Unternehmen.