Noch vor nicht zu allzu langer Zeit sah es bei Jaguar Land Rover nicht allzu gut aus, die sinkende Nachfrage nach Dieselautos und traditionellen Limousinen sowie Zollstreitigkeiten und der Brexit belasteten das Geschäft. Künftig soll es wieder besser laufen, der 2020 von der Renault Gruppe gekommene neue Konzernchef Thierry Bolloré richtet dazu beide Marken neu aus. Im Fokus stehen künftig insbesondere E-Modelle, die Nachfrage ist schon heute hoch – allerdings gibt es Lieferschwierigkeiten.
Jaguar Land Rover liegen fast 100.000 Bestellungen für den neuen Land Rover Defender sowie Plug-in-Hybridversionen anderer Baureihen vor, schreibt Automotive News. Eigentlich ist das eine gute Nachricht, wegen des auch andere Hersteller betreffenden weltweiten Chipmangels können die Briten ihre Wagen derzeit aber nicht zeitnah an die Kunden übergeben. Die Wartezeit für einen Teilzeit-Stromer nähert sich dem Bericht zufolge 12 Monaten.
Laut dem Finanzchef von Jaguar Land Rover Adrian Mardell ist die Zulieferkette schuld. Er räumte bei der Präsentation von aktuellen Geschäftszahlen für Investoren aber auch Probleme mit der Produktion von Plug-in-Hybriden ein. Mardell erwartet erst in den nächsten sechs bis 12 Monaten eine Normalisierung der Liefersituation. Der Großteil der wartenden Kunden stamme vom europäischen Festland sowie dem Heimmarkt Großbritannien.
„Es liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Plug-in-Hybriden. Sie haben dramatische Auswirkungen auf unseren Absatzmarkt“, sagte Mardell. „Einige von ihnen haben eine 12-Monate-Warteliste, die Kunden müssen also wirklich sehr geduldig mit uns sein.“ Die ebenfalls zu Verzögerungen führenden Probleme bei der Produktion von Plug-in-Hybriden beschrieb Mardell nicht näher. Im Oktober letzten Jahres musste das Unternehmen aber den Verkauf der elektrifizierten Versionen der Baureihen Range Rover Evoque and Land Rover Discovery wegen Problemen mit dem CO2-Ausstoß stoppen.
Plug-in-Hybride erfahren derzeit europaweit und markenübergreifend einen Boom, da sie als klimafreundlicher als klassische Verbrenner gelten und in vielen Ländern vom Staat subventioniert werden. Die Möglichkeit zum rein elektrischen Fahren sichert zudem den Einsatz in Stadtzentren, in denen nur lokal emissionsfreie Fahrzeuge erlaubt sind. Entsprechende Gesetze werden in den nächsten Jahren vermehrt erwartet.
Teil- und vollelektrische Autos sollen künftig eine zentrale Rolle bei Jaguar Land Rover spielen. Für Land Rover sind in den kommenden fünf Jahren sechs rein elektrische Modelle vorgesehen. Das erste Elektroauto der Geländewagen- und SUV-Marke soll 2024 starten. Jaguar soll bis 2025 sogar zu einer vollelektrischen Luxusmarke werden. Bis 2030 plant Jaguar Land Rover, jede Baureihe mit vollelektrischen Antrieben anzubieten. Dann sollen 100 Prozent der Jaguar-Verkäufe und 60 Prozent des Land-Rover-Absatzes auf Voll-Stromer entfallen.
Alupo meint
Sowas finde ich weniger gut, eigentlich schlecht.
Zum Glück spielt diese komplexe Technik weltweit nicht so eine große Rolle, dann nachhaltig ist das nicht und stinken tut es trotzdem. Vom CO2 Ausstoß oder den Ölkriegen ganz zu schweigen.
Die Leute die einem BEV nicht ganz trauen sollten besser noch ein Jahr warten anstatt Kobalt im Verbrenner zu binden. Ja, dort wird seit Jahrzehnten Kobalt benötigt und keiner schert sich darum. Zum Glück ist es bei den BEVs aufgefallen und kann nun auf den Bedarf im Verbrenner thematisiert werden. Aber ich hatte mich in 2009 auch noch über meine Iridium Zündkerzen gefreut, deren Langlebigkeit halber. Naja, man lernt eben dazu….