Tesla baut in Brandenburg nahe Berlin seine erste europäische „Gigafactory“ für Elektroautos. Firmenchef Elon Musk hat zudem angekündigt, in Deutschland die „weltgrößte“ Batteriefabrik zu errichten. Wie erwartet soll auch die Batteriezellen-Produktion am Standort in der Brandenburger Gemeinde Grünheide entstehen. Das geht aus neu eingereichten Antragsunterlagen des US-Unternehmens hervor.
„Die Firma Tesla hat ihren Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung für Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Elektrofahrzeugen in Grünheide (Mark) im noch laufenden Genehmigungsverfahren geändert und dafür heute neue Antragsunterlagen beim Landesamt für Umwelt eingereicht“, teilte das Land Brandenburg Anfang Juni mit. Und weiter: „Die Herstellung von Batteriezellen soll nunmehr auch vor Ort erfolgen – hierfür wird eine entsprechende Nebeneinrichtung zur Fahrzeugherstellung beantragt.“
Details zu der geplanten Akku-Produktion enthält das amtliche Schreiben nicht. Tesla selbst hat bisher nur die Produktion seiner neu entwickelten Batteriezellen vom Typ 4680 bestätigt. In Bezug auf die zuerst startende Herstellung von Elektroautos enthält der neue Antrag unter anderem eine Erweiterung des Presswerks durch zwei weitere Presslinien, was der Ausweitung der Fertigungstiefe in dem Werk dienen soll. Der Karosseriebau wird auf eine Fertigungslinie reduziert. Fertigungsschritte zur Herstellung und Lackierung von Kunststoffbauteilen wie Stoßstangen- und Rückspiegelabdeckungen kommen ebenfalls neu hinzu.
Der Antrag enthält außerdem verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, sodass trotz der Erweiterung der Anlage der Wasserverbrauch weiterhin voraussichtlich bei rund 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr und die zu erwartende Abwassermenge bei rund 925.000 Kubikmeter pro Jahr liegen sollen. Diese Mengen sind vom Vertrag mit dem öffentlichen Versorgungsunternehmen gedeckt. Enthalten ist auch die Änderung der Niederschlagswasserversickerung. Für die Erweiterung des Presswerks werden laut dem Land Brandenburg weitere circa 1.180 Gründungspfähle eingebracht werden müssen.
Der Bau der deutschen Tesla-Fabrik wird von vielen freudig aufgenommen. Auch aus der deutschen Autoindustrie gibt es Lob für das Projekt, da die Ansiedelung des Elektroauto-Branchenprimus die Attraktivität des Standorts Deutschland bestätige. Es gibt aber auch Kritik, etwa von Umweltschützern, die neben dem Wasserverbrauch insbesondere die Abholzung von Bäumen bemängeln. Zuletzt wurde zudem von linken Aktivisten ein Brandanschlag mit Verweis auf die vermeintliche „Lüge vom grünen Automobil“ auf zur Tesla-Baustelle führende Stromkabel verübt.
Bauprozess zieht sich in die Länge
Aufgrund des Umfangs der Änderungen muss die Genehmigungsbehörde jetzt zunächst über eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit entscheiden. Das soll in den nächsten Tagen erfolgen, eine erneute Auslegung gilt aber als wahrscheinlich. Tesla hat die deutschen Genehmigungsverfahren wiederholt kritisiert. Die Bürokratie stehe „in direktem Gegensatz zu der für die Bekämpfung des Klimawandels notwendigen Dringlichkeit der Planung und Realisierung solcher Projekte“, so das Unternehmen.
Aufgrund wiederholter Änderungsanträge von Tesla und Protesten verzögert sich die Fertigstellung der Brandenburger Elektroauto-Fabrik. Statt wie geplant im Sommer nach nur anderthalb Jahren Bauzeit soll das Werk nun erst gegen Ende des Jahres den Betrieb aufnehmen. Zunächst will Tesla das hierzulande noch nicht verfügbare Mittelklasse-SUV Model Y produzieren, in den USA und China wird es bereits ausgeliefert. Später soll auch die mittelgroße Limousine Model 3 von den Bändern rollen. Wann die Batterie-Fertigung starten könnte, ist offen.
Priusfahrer meint
Wiso plant Elon Musk die größte Batteriefabrik gerade in Europa, noch dazu in D ?
Billige Arbeitskräfte? Wohl kaum.
Günstige Rohstoffe? Nicht in Deutschland.
Was ist der ökonomische Initiator gerade hier, noch dazu die größte Batteriefabrik,
zu errichten?
Vielleicht hat die Fabrik den besten Anschluß an die Verkehrsinfrastruktur für Mitteleuropa.
Könnte es sein, daß ihm „rosa Wölkchen“ versprochen wurden?
Auf jeden Fall muß E.M. immens wichtige Beweggründe haben, hier so viel zu investieren.
Ebi meint
Eine Batteriefabrik an einer großen GF mitten in Europa, ist das nicht selbsterklärend? Sollte er die im Kongo oder in Südamerika bauen, weil dort vorübergehend Rohstoffe herkommen ?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Wiso plant Elon Musk die größte Batteriefabrik gerade in Europa, noch dazu in D ?
Billige Arbeitskräfte?“
Ein effizienter Verwaltungs- und Beamtenapparat.
DerÄlbler meint
Tesla plant mal wieder was..
Ok, dann plant mal schön :-)
Sebastian meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Sebastian meint
erstmal nachdenken, liebe Redaktion!
Keine 4680 Akkus, kein Plaid+
AlBundy meint
Antwort siehe oben.
Beste Empfehlung.
AlBundy meint
Genau. Außer Ihnen denkt ja niemand, in keinem Forum.
Daher sind Sie so beliebt bei den Redakteuren, dass die meisten Kommentare „kassiert“ werden.
Die Redaktion hat hier zwar nur wenige neue Informationen veröffentlicht, imho aber eine gute Zusammenfassung des bisherige. Projektverlaufs mit pros und cons geliefert.
Kein Grund also für eine rethorische Ausfälligkeit.
Eine Entschuldigung Ihrerseits gegenüber der Redaktion wäre angebracht. Ich empfehle mich.
Sebastian meint
mal schauen wer sich entschuldigt, wenn in paar Tagen die Info raus kommt, das mit den 4680 cells doch noch nicht alles super läuft… aber dann wird vermutlich Ruhe sein.