Der Nissan LEAF war einige Jahre das weltweit mitverkaufte Elektroauto, mittlerweile führen aber andere Modelle den Markt an. Der japanische Stromer wird für das neue Modelljahr leicht aufgefrischt, unter anderem mit einem neuen akustischen Warnsystem sowie Neuerungen bei Konnektivität und Sicherheit.
In der EU ist künftig ein akustisches Fahrzeugwarnsystem (Acoustic Vehicle Alerting System, kurz AVAS) für alle neuen Elektroautos Pflicht. Es informiert über herannahende, im Vergleich zu Verbrennern deutlich leisere E-Autos. Das AVAS im LEAF erzeugt entsprechend den Vorschriften künstlich simulierte Fahrgeräusche: den sogenannten „Canto“-Sound, der Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer auf das vollelektrische Fahrzeug aufmerksam macht. Der Warnton orientiert sich dabei an dem der ersten LEAF-Generation, die bereits 2010 eingeführt wurde.
„Sicherheit steht bei uns an erster Stelle und betrifft nicht nur diejenigen, die hinter dem Lenkrad sitzen, sondern auch alle, die sich in der Nähe des Fahrzeugs befinden“, sagt Nissan-Manager Marco Fioravanti. „Mit der zunehmenden Elektrifizierung der automobilen Welt wird dieses Geräusch bald Teil der normalen Geräuschkulisse auf unseren Straßen sein.“
Der neue Klang soll dem LEAF eine persönliche Identität verleihen. „Canto“ passt sich dabei der Umgebung an und wird automatisch aktiviert, sobald das Fahrzeug langsamer als 30 km/h fährt. Nissan hat die von Sounddesignern und Ingenieuren in Japan entwickelte Geräuschkulisse lokal für Europa angepasst. „Der Sound wurde absichtlich so komponiert, dass er in Ton und Tonhöhe variiert – je nachdem, ob das Fahrzeug beschleunigt, verzögert oder rückwärts fährt“, heißt es. Hierbei habe man die menschliche Wahrnehmung und Verarbeitung von Schallwellen berücksichtigt und sichergestellt, dass der Sound auch in vollen Städten und Straßen deutlich hörbar ist.
„Wir wollten einen Sound schaffen, der nicht nur den neuen Vorschriften entspricht, sondern auch zum Markenimage von Nissan passt“, erklärt Paul Speed-Andrews, Entwicklungsleiter für Geräusche und Vibrationen im Nissan Technical Centre Europe.
Zu den weiteren Neuerungen des LEAF im Modelljahr 2021 gehören serienmäßig ein integrierter WiFi-Hotspot, die Möglichkeit zur Smartphone-Einbindung via Apple CarPlay oder Android Auto sowie ein intelligenter Totwinkel-Assistent und ein digitaler Innenspiegel mit Kamerafunktion. Der LEAF ist mit 40-kWh-Batterie für 270 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm in den vier Ausstattungsvarianten ZE1, Acenta, N-Connecta und Tekna bestellbar. Das größere 62-kWh-Akkupaket für 385 Kilometer pro Ladung ist ab Acenta-Niveau erhältlich.
Trebron meint
Auch wenn ich die Kritik am Leaf in vielen Punkten nachvollziehen kann, soll finde ich ihn als Erstwagen (neben einem Diesel) für uns dennoch interessant:
Als reines „Tagesfahrzeug“ spielt weder die mäßige Reichweite noch die langsame Ladegeschwindigkeit eine Rolle. Auch Chademo und „Rapidgate“ i sind dann irrelevant, da praktisch nur zu Hause oder AC geladen wird.
Im Vergleich gibt es nirgendwo anders soviel Auto für’s Geld (Tekna für weniger als 150€/Monat Leasingrate)
alupo meint
Der Sound wäre mir egal, Hauptsache er ist leise.
Viel wichtiger wäre für mich ein effizientes Akkupack-Klimatisierungssystem. Denn das ist absolut notwendig wenn ein Akkupack im Auto 500.000 km halten soll. Und das halte ich aus ökologischen Gründen für erstrebenswert, bevor das zweite Akkuleben als billiger und sehr großer Hausspeicher beginnt.
Volker Adamietz meint
Abgesehen von der Sinnlosigkeit von virtuellen Geräuschen tut dieses Geräusch in den Ohren weh!!!
Sollen lieber mal eine vernünftige Akku-Kühlung (Heizung) beim Nissan Leaf einbauen. Das würde wieder neue Käufer motivieren.
Tom meint
Wollen die jetzt wirklich mit nem Sound-Update vom Leaf die Zeit bis 2022/2023 überbrücken wenn vielleicht endlich der neue Ariya kommt? Das muss man nicht verstehen, oder?
Frank meint
Bitte, liebe Grüne, Schwarze, Rote oder Gelbe, wer auch immer die Wahlen gewinnt. Ergänzt doch bitte eine Ausnahme von der AVAS-Pflicht: Fahrzeuge mit Fußgängererkennung und Notbremssystem. Denkt bitte an die vielen Wähler (die Mehrheit), die an Straßen leben müssen. Die wollen in Zukunft keine Dauerbeschallung. Und schon gar nicht die Leute, die in Zukunft wieder gern in Straßencafés abhängen wollen.
Dirk meint
Wie schön, dass ich bei unserem Nissan dieses Getöse abschalten kann und darf und gemacht habe – so säuselt das E-Auto wie es soll, nämlich sehr leise nur mit den Reifen.
Wer als Blinder einfach auf die Strasse latscht, ist selbst schuld, da fahren ja schliesslich auch noch Fahrräder und zunehmend Roller ohne AVAS – oder sollen die zukünftig auch alle piepsen, dröhnen, summen und tröten?
Dieses AVAS ist eine Riesenverarsche zum Nachteil des E-Antriebs-Fortschritts ohne praktischen Nutzen.
Frank meint
„…und sichergestellt, dass der Sound auch in vollen Städten und Straßen deutlich hörbar ist.“
Das habe ich befürchtet. Es setzt ein Wettbewerb um die höchste akustische Wahrnehmbarkeit ein. Bei Verbrennern hat dieser Wettbewerb zum Klappenauspuff geführt. Wenn wir die Gesundheit der Menschen nicht mehr mit Abgasen gefährden dürfen, dann doch wenigstens mit Dauerlärm. Gibt es überhaupt noch so etwas wie Verantwortungsgefühl in der Autoindustrie?
Tommi meint
Schade, dass Nissan die Entwicklung komplett verschlafen hat. Sie waren Vorreiter und haben sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Sie haben ursprünglich viel Geld investiert, um den Leaf zu entwickeln. Dann die Entwicklung fast komplett einzustellen, verstehe ich nicht. Wenn sie schon das meistverkaufte Elektroauto haben, dann sollten sie es auch weiter entwickeln. Schon die zweite Generation hat fast nur eine neue Aussenhaut bekommen. Jetzt ist das Update ein neuer Sound – na toll. Damit verlieren sie weiter an Boden.
JoSa meint
Gibt es schon eine Querverkehr-Warn-APP für’s Handy?
Wenn JA,
sind natürlich, die Technik-Verweigerer benachteiligt.
Aber die wissen ja, was man sonst noch so, mit den Augen machen kann.
Und Binde sollen ein gutes Gehör haben. Wenn nicht die Verbrenner so viel Krach machen würden.
Egon Meier meint
Ich weiß nicht, was bei Nissan los ist. ..
jetzt vermarkten sie dieses uralt-Auto – das genau so wie der Zoe aus der Zeit gefallen ist – mit neuem Sound. Warum nicht endlich mal CCS?
Dass es jetzt zu spät und zu teuer ist, eine Akku-Konditionierunge einzubauen ist ja verständlich aber – hatten sie das vor Jahren angepackt – wäre das Fahrzeug immer noch attraktiv.
Irgendwie soll ja in naher Zukunft eine neue Plattform kommen aber so wie sie jetzt den Leaf nochmal publizistisch aufhübschen könnte das noch eine lange Zeit dauern.
Alles traurig für solch einen Pionier der Elektromobilität.
Sebastian meint
Was soll das rumgehacke um die Zoe? Nicht jeder Käufer braucht eine fahrende Playstation Dudelmaschine. Die meisten brauchen einfach ein Auto das fährt. Siehe gesamte Zulassungen
Michael Oe. meint
Haben Sie den neuen ZOE mal (Probe) gefahren? Oder warum ist das Auto aus der Zeit gefallen?
prief meint
Neuer Sound, interessant.
Noch interessanter wäre die Frage, wieso die nach vielen Jahren nicht in der Lage sind eine Lademöglichkeit nach Europäischen Gegebenheiten einzubauen …..
Wollen die den Wagen nicht verkaufen?
JoSa meint
Wo steht da im Text was über den Ladeanchluss?
Soweit ich bisher gelesen hab, sollen die neuen Fahrzeuge CCS (Typ 2) bekommen.
JoSa meint
Direkt von der Nissan Homepage…
– 62 kWh Batterie, Typ-2-Ladeanschluss vorne, Wechselstrom (bis 6,6 kW)
– CHAdeMO-Schnellladeanschluss Gleichstrom (bis 100 kW), Vehicle-to-Grid Ready.
Freak_dd meint
Typ2 ist nicht CCS….da verwechselst du etwas.
Typ2 ist AC
CCS wäre DC….hier hat der Leaf nur Chademo zu bieten
JoSa meint
o.k. Sorry – mein Fehler :/
Peter W meint
Das ist ja ein abschreckender Lärm. Es fahren aber auch nur sehr wenige Leaf herum.
Anti-Brumm meint
Stimme ich zu. Das Geräusch ist unglaublich nervend, weil extrem hochfrequent.
Mike meint
Zustimmung. Angenehm ist der Sound nicht. Wäre fast ein Grund, den Wagen deshalb nicht zu kaufen.
stromschüssel meint
Den kauft doch keiner mehr. Mit Chademo und ohne Thermomanagement der Batterie (von einer unterirdischen Ladeleistung AC ganz zu schweigen) wird Nissan den doch nur noch über Leasingraten kleiner 100 Euro los.
JoSa meint
Demnächst müssen bestimmt auch Fahrräder und Fußgänger (mit Barfußschuhen) eine Schallemissionkiste mit sich herumschleppen, damit sie nicht immer angerempelt werden. :D
Dirk meint
Umso merkwürdiger, weil der fast baugleiche eNV200 ein Thermomanagement hat! Da laufen irgendwelche Pumpen und der Kühlerlüfter an, wenn es beim Laden zu warm wird. Ich vermute, beim Leaf war dafür kein Platz, der eNV hat einen recht grossen Motorraum.
Letztens auf der AB war ein Leaf-Neuwagenfahrer sehr enttäuscht, weil er unterwegs eine Temperaturwarnung bekommen hat – da war natürlich nix mehr mit Schnellladen.