Kunden in Europas Elektroauto-Vorzeigemarkt Norwegen haben Anfang des Jahres als erste auf dem Kontinent das neue Batterie-SUV Ford Mustang Mach-E erhalten. In dem skandinavischen Land hat sich nun eine Schwachstelle der Technik offenbart, die zu einem Abschalten des Fahrzeugs führen kann. Ford will das Problem durch ein Software-Update beheben.
Elektroautos können beim Verzögern und Bremsen ansonsten verloren gehende Energie zurückgewinnen und in die Batterie einspeisen. Der E-Motor arbeitet bei der sogenannten Rekuperation als Stromgenerator, was je nach Fahrverhalten und -strecke mehr Reichweite bringt. Mehrere Besitzer eines Ford Mustang Mach-E in Norwegen meldeten in den vergangenen Wochen, dass ihre Fahrzeuge beim Herabfahren touristisch beliebter Serpentinen in der Nähe des Ortes Geiranger den Motor abstellten und die Räder blockierten. Das Problem soll bei mindestens sechs Mustang Mach-E aufgetreten sein. Sie mussten anschließend in die nächste Ford-Werkstatt abgeschleppt und dort für die Weiterfahrt fit gemacht werden.
Ford hat mittlerweile reagiert und eine Erklärung für die Fahrzeugausfälle in Norwegen geliefert: Verantwortlich sei eine Sicherheitsfunktion, die aufgrund eines Softwarefehlers irrtümlich aktiviert wird. Der konkrete Auslöser war Medienberichten zufolge die maximal mögliche Rekuperation beim Herabfahren der kurvenreichen und steilen Straßen in der Geiranger-Gegend. Um die Überhitzung der Batterie zu verhindern, legten sich die betroffenen Mustang Mach-E selbst still. Zu Unfällen ist es durch die unvermittelten Stopps nach aktuellem Stand nicht gekommen.
Vom Ford-Management in Norwegen hieß es, dass das erst jetzt entdeckte Problem des Mustang Mach-E durch eine Aktualisierung der Software behoben werden kann. Dazu sei zunächst der Besuch einer Partner-Werkstatt erforderlich, der 30 bis 45 Minuten dauere. Alternativ könnten Kunden auf Abhilfe im Rahmen eines zwischen September und Oktober geplanten „Over-the-Air“-Updates über das Mobilfunknetz warten.
Ford bietet den Mustang Mach-E in Deutschland wahlweise mit einem Motor und Heckantrieb oder mit zwei Motoren als Allrader zu Preisen ab 46.900 Euro an. Neben der großen Batterie mit einer Netto-Speicherkapazität von 88 kWh gibt es ein kleineres Akkupaket mit 68 kWh. Die Leistung reicht von 198 kW (269 PS) bis 358 kW (487 PS), die kombinierte Reichweite je nach Batterie und Ausstattung von 440 bis 610 Kilometer.
Soeri # CH meint
Schade, dass Ford mit dem hübschen Mustang so Probleme hat.
Priusfahrer meint
Der Aussichtspunkt über dem Fjord von Geiranger liegt zwar nur knapp über 1000 m, aber
die Abfahrt in den Fjord ist eine Serpentinenstrecke mit lang gezogenen, geradem Gefälle
und teilweise mehr als 12 % Gefälle. Dann folgen 180° Kurven. Viele Pkws fahren da mit überhöhter Geschwindigkeit runter und bremsen erst kurz vor der Wendekurve stark herunter.
Da kann ich mir schon vorstellen, daß die Motoren ziemlich stark rekuperieren, und die
Batterien überhitzen.