Der Staat zahlte im Zuge der Abwrackprämie für Lkw bislang gut 60 Millionen Euro aus. Bis zum 1. Juli 2021 wurden 59,6 Millionen Euro für neue Diesel-Lkw und weitere 2,6 Millionen Euro für Lkw mit Gasantrieb abgerufen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht. Keine Auszahlungen gab es demnach für Lastwagen mit E-Antrieb oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technik.
Die Bundesregierung hatte Ende letzten Jahres bei einem Spitzentreffen mit Wirtschaftsvertretern weitere milliardenschwere Hilfen angekündigt, um der deutschen Fahrzeugindustrie durch die Coronavirus-Krise zu helfen und den Wandel zu klimaschonenderen Fahrzeugen zu forcieren. Dazu gehörte, dass eine neue Lkw-Abwrackprämie alte Nutzfahrzeuge von der Straße holen und den Verkauf neuerer Modelle ankurbeln soll. Die Pläne kamen bei Umweltschützern schlecht an, weil sie auch Diesel fördern.
Auch das Umweltbundesamt hatte den Vorschlag kritisiert. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die Förderung Anfang 2021 auf den Weg gebracht. „Das von Andreas Scheuer vollmundig angekündigte Flottenaustauschprogramm entpuppt sich in der Praxis endgültig als verkappte Branchenförderung für den Straßengüterverkehr“, kritisierte Matthias Gastel, Verkehrsexperte der Grünen-Bundestagfraktion, laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf die Zahlen zur Förderung. Für den Klimaschutz sei es „praktisch unwirksam“, da mehr als 96 Prozent der geförderten Fahrzeuge herkömmliche Diesel-Lkw seien. „Statt in den Klimaschutz zu investieren, fließen die Steuermittel zu 100 Prozent in fossile Antriebstechnologien, die keine Zukunft haben“, sagte der Politiker.
Der Elektroantrieb gilt auch bei Lkw als Antriebsart der Zukunft. Noch gibt es aber kaum entsprechende Angebote, mit Strom arbeitende Lastwagen sind zudem noch deutlich teurer als vergleichbare Dieselfahrzeuge. Die Branche arbeitet bereits an attraktiveren Modellen und stellt dabei neben dem Umweltnutzen insbesondere die niedrigeren Gesamtbetriebskosten von E-Fahrzeugen in den Fokus, die für Logistiker der zentrale wirtschaftliche Faktor sind.
Während Anbieter wie der zum Volkswagen-Konzern gehörende Nutzfahrzeughersteller Traton (u. a. MAN, Scania) bei alternativen Antrieben auf Batterie-Systeme setzen, treiben der weltgrößte Lkw-Bauer Daimler und asiatische Firmen auch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge voran. Batterie-Lkw galten lange Zeit als nicht geeignet für Fahrten über lange Strecken, mittlerweile sieht man das jedoch anders. Etablierte Hersteller bekommen dabei Konkurrenz von Neueinsteigern in die Branche, darunter E-Auto-Pionier Tesla oder auch das Start-up Nikola Motor.
alupo meint
Scheuer muss ja auch schauen wo er bleibt, nach der Wahl.
Und mit der Dieselsubventionierung hat er sein Eintrittsgelds für einen hochrangigen Job (level 2 oder gar 1) bei einem der LKW Hersteller doch zigmal verdient, zumindest aus Sicht der Branche.
Nur der Steuerzahler zahlt, das ist aber so gewollt.
DerMond meint
Angesicht der Lieferengpässe, die es auch im Nutzfahrzeugebereich gibt, zeigt es sich wie überflüssig solche Subventionen (wg Corona…) sind. Man pumpt nur unnütz Geld in den Markt und sorgt für sinnlose Verwerfungen.
TheMan meint
Wer gewerbliche Lkw noch mehr subventioniert sollte seine politischen Aufgabe überdenken. Gilt auch für die Grünen, denn jeder LKW wird zu über 100% subventioniert. Auch der Unterhalt incl. Reparaturen. Da der LKW Diesel steuerlich begünstigt ist incl. MwSt. Vorsteuerabzug und Mengen Rabatt ist doch jede zusätzliche Subvention, hier öko, reine Verschwendung von Steuern!
Ernesto 2 meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Swissli meint
Subventionitis at its best
TheMan meint
Vernichten von Steuergelder, da Lkw gewerblich sind und zu 100% absetzbar sind. Auch der Verschleiß wird subventioniert, also wozu Subventionen für die neuen LKW? Steuerverschwendung nennt man das und die Politik hat wohl dies kapiert aber macht so weiter. H2 ist hier wohl die einzige legale reale Subvention. Nur die Politiker sind unwissend und fordern 100%BEV was unrealistisch und unlogisch ist. Denke Nikola, Toyota und Hyundai sind auf dem richtigen Weg und bieten die H2 Lkw schon an, aber in BRD wartet man auf die pur German Lkw.
Buy german wie die Politiker gerne vor Wahlen werben.
Mäx meint
Wo werden denn 100% BEV von der Politik gefordert.
So viel ich weiß baut man eine europäische Wasserstoffstrategie auf.
Also Nikola bietet gar nichts an im Moment und als erstes kommt wohl der mit Iveco gebaut Batterie LKW raus, in geringen Stückzahlen.
Toyota? Bisher auch nur Pilot-Projekte und die Absicht einen LKW zu produzieren.
Bei Hyundai sind es auch eher Pilot-Projekte zur Erprobung, als Serienproduktion. Weiter als Nikola sind die aber allemal.
Daimler hat ebenfalls einen FC-LKW als Prototyp am Laufen, bringt aber auch BE-LKW.
Vielleicht einfach mal kurz einen reality check machen vor dem posten.
Nikola…also wirklich.
Kasch meint
Über den H2-LkW wird die Welt bereits ab nächstem Jahr nur noch schmunzeln. Gut in Deutschland nicht, da denkt man es gibt nur NMC-Pouchzellen, weil nichts Anderes bestellbar ist. 4680, LFP-blade, Natriumionen, Graphen, … , alles spanische Dörfer für die alte Welt, eijeijei.
150kW meint
Und wieder nur Unsinn von Kasch, so ist man es gewöhnt :)
Djebasch meint
Nun es steht bereits fest das ab nächstes Jahr Mercedes den 500KM ELKW in Serie Produziert.
Während bei Wasserstoff die Möglichkeiten bereits seit 30 Jahren erforscht werden geht es bei Batterien für Elektrofahrzeuge gerade erst richtig los.
Wenn man bedenkt das Lithium Akkus einen Theoretischen Maximal Speicherwert von 12000wh haben und wir gerade bei 300-500wh angekommen sind wird vielleicht eher klar was noch möglich ist…
Bis 2030 wird die E Mobilität locker bei 1000km sein und damit spielt Reichweite keine Rolle und beim Laden ist man aktuell bereits bei 956Ampere Laden was bedeutet das 300km Laden in 15 min kein Thema mehr sind…
Kasch meint
:-) ????lol duzidu 150kW