Das schwedische Unternehmen Clean Motion hat mit dem Re:volt ein neues Elektrofahrzeug für den Gütertransport in der Stadt und Umgebung entwickelt, das über die Sonne geladen werden kann. Der Produktionsbeginn ist für nächstes Jahr vorgesehen, davor will Clean Motion noch Partner für das Projekt gewinnen.
Re:volt sei von außen klein, aber innen groß, wirbt der Hersteller. Das Design des 3000 Millimeter langen, 1400 Millimeter breiten und 1700 Millimeter hohen Gefährts sei schlicht und funktional. Durch die modulare Bauweise lasse sich das Fahrzeug einfach nach den Wünschen des Kunden konfigurieren. Die Reichweite soll fast 400 Kilometer betragen, davon sollen mithilfe des eingesetzten Solarzellen-Dachs 100 Kilometer pro Tag allein durch die Sonne möglich sein. Der Laderaum fasst 2500 Liter, das Höchstgewicht beträgt 700 Kilogramm.
„Wir sind nicht die Einzigen, die Solarzellen in Fahrzeuge einbauen. Einzigartig ist die Energieeffizienz unserer Fahrzeuge, die durch das Solardach zum Selbstversorger in puncto Energie werden können“, sagt der Geschäftsführer von Clean Motion Göran Folkesson. „Das bedeutet auch, dass wir mit nur 40 kg Batterien eine Reichweite von 280 km erzielen können, ein wichtiger Fakt für nördliche Breitengrade, in denen die Sonne keine zuverlässige Energiequelle ist.“
Der Markt für eine umweltfreundliche Lieferung auf der letzten Meile sei groß und wachse sehr schnell, das Angebot an Fahrzeugen, die den Diesel wirklich ersetzen können, sei aber noch wenig attraktiv, so Folkesson. Mit Re:volt wolle Clean Motion die Leistungsfähigkeit von kleinen Elektrofahrzeugen belegen „und eine grüne Revolution in der städtischen Zustellung einleiten“.
Die Produktion von Re:volt soll „voraussichtlich im Herbst 2022“ starten. Es werden noch Unternehmen mit unterschiedlichen Transportbedarfen gesucht, die sich beteiligen und die letzten Details der Plattform anpassen wollen. Ziel sei es, ein umfassendes Kundenangebot für den europäischen Verkehrsmarkt zu schaffen, erklärt Clean Motion. Re:volt soll für die lokale Lizenzfertigung auf Wachstumsmärkten weltweit angeboten werden. Als Preis werden „ab 9000 Euro“ genannt.
David meint
Dieser Solardach Dödelkram geht einem super auf den Nerven. Ich sage nicht, dass man auf so ein so großes und ebenes Dach keine Solarzellen setzen sollte. Aber jeder, der zu Hause eine Solaranlage hat, weiß dass die Energieausbeute aus mehr oder weniger einem Standard-Paneel am Tag bei flacher Montage definitiv nicht für 100 km reichen kann, egal was dieses Ding verbraucht.
Sebastian meint
2,7 x 1,4 Meter Solar… ist etwas mehr als ein normale PV Modul. Selbst wenn nur 35 KM raus kommen… ist der Schnitt aller KM in Deutschland.
auf einem elektrischen Kastenwagen der 6 Meter Länge und 2 Meter Breite sollte so etwas auch kommen.
Solche Dinge sind keine technischen Spielereien, sondern aktive Energiewende.
David meint
Was soll denn da herauskommen? Realistisch ohne optimalen Neigungswinkel etwa 1 kWh pro Tag. Aber, wie gesagt, bei so einer Fläche kann man das machen. Nur, es wird damit kein Perpetuum Mobile werden, zumal ich nicht an besonders geringen Verbrauch eines so sperrigen Vehikels glaube. Und mit solchen Reden wie 100 km Reichweite ist das Dummenfang. 15km, wenn alles gut läuft.
Mike meint
Das Teil wird sicher nicht cw-relevante Geschwindigkeiten erreichen (außer im freien Fall). Und wenn es nur 15km sind, ist das geschenkter Strom. Ein Dach braucht es ohnehin. Viel sinnvoller als an der Seite oder am Heck zu montieren, ist die Dachfläche ohnehin. Ich gehe davon aus, dass in Zukunft viele kleinere oder auch manche größere Transporter Solar auf dem Dach haben werden. Und wenn es nur der Klimatisierung des Transportraumes dient.
Michael meint
Im Süden, also Sütitalien, Spanien, Tropen, können die völlig autark werden. Wenn die nicht täglich eingesetzt werden und nur lokal fahren, kann der Strom vom Dach ausreichen.
Dunkel-O meint
„Bei flacher Montage“
Dann muss man halt am Berg parken.
????
Sebastian meint
e bikes kosten auch schon 6.000 Euro… daher kann man den Wagen nicht nur als letzte Meile Wagen nutzen, sondern als überdachtes E bike mit massig Platz plus beheizte Kabine. Regen und Schnee kompatibel…
Mäx meint
Gar keine dumme Idee. Statt dem Fahrrad das Ding.
Vorteil ist, dass man auch mal was mitnehmen kann und einkaufen fahren könnte.
Beim Fahrrad bewegt man sich aber wenigstens…
Sebastian meint
Für die Stadt sollte das Ding aber schon 50 km/h schaffen… sonst wird man schnell zum Feindbild. Auf dem Land kann man locker die übliche Radwege nutzen und ab und wann die Straße benutzen. Natürlich nicht die übliche Landstraße. Aber rechts neben der Hauptstraße, dann am nächsten Kreisverkehr vor dem Ortseingang wieder auf die übliche Durchfahrtstraße… ich denke das würde vielen interessieren. Das mit dem Wetterfesten Konzept ist nicht zu verachten.
Das Solarkonzept ist sexy… überleg mal der Hobel steht am Tag immer draußen unter freiem Himmel… nie wieder Steckdose.
Das Konzept werde ich beobachten!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wer braucht noch 50 km/h in der Stadt? Heilbronn hat im Stadtgebiet nur noch 40 km/h und die meisten Dörfer aussen rum erlauben nur noch 30 km/h. War vor kurzem in der Pfalz unterwegs: Tempo 30 ist das neue Tempo 50.
Sebastian meint
Für die Stadt sollte das Ding aber schon 50 km/h schaffen… sonst wird man schnell zum Feindbild. Auf dem Land kann man locker die übliche Radwege nutzen und ab und wann die Straße benutzen. Natürlich nicht die übliche Landstraße. Aber rechts neben der Hauptstraße, dann am nächsten Kreisverkehr vor dem Ortseingang wieder auf die übliche Durchfahrtstraße… ich denke das würde vielen interessieren. Das mit dem Wetterfesten Konzept ist nicht zu verachten.
Das Solarkonzept ist se xy… überleg mal der Hobel steht am Tag immer draußen unter freiem Himmel… nie wieder Steckdose.
Das Konzept werde ich beobachten!
dunkel-o meint
Du kannst das Ding als mobile Fahrradgarage benutzen.
Wenn es regnet fährst du damit, bei Sonne lässt du es stehen und es lädt auf, während du mit dem Fahrrad fährst.
Swissli meint
Vor allem E-Lastenfahrräder könnten stark unter die Räder kommen.
GE meint
Der Größte Unterschied ist die Nutzung der Radwege. In der Innenstadt ein Faktor für Privatleute. Zumal es auch eine Frage des Stellplatzes ist. Für Handwerker u.u. ganz interessant.
TheMan meint
Die 3Rad Transporter Idee ist bekannt, aber nun neu umgesetzt worden.
Für die letzten Kilometer Strecke zum Kunden ins Wohngebiet schon interessant. Aktuell sind diese 3 Räder meist mit kleinen ICE motorisiert. Mir ist der BEV MARKETING ZUSATZPREIS bei knapp unter 10.000€ schon zu hoch auch wenn Leasing und Subventionen die Summe drücken. BEV ist mit sehr hohen Marketing Preisen am Markt die eigentlich bereits jetzt 50% niedriger sein müssen, aber Subventionen treiben bekanntlich jeden Preis nach oben. Leider ist das so!
BEV meint
cooles Teil, das „ab 9000 Euro“ wird natürlich noch spannend
Eine Variante für Privatkundenbedürfnisse wäre gut.
Sebastian meint
Quasi ein indisches TuckTuck Mobile… das wäre ein Multi Millionen Stückzahlen Absatz!!
;-)
Andi EE meint
Das gefällt mir extrem gut, ultrakompakt für die Stadt. Braucht ja kaum mehr Platz als ein Fahrrad, so clever, alles funktional, auch der rechteckige Laderaum der eine gute Raumausnutzung verspricht. Das Design gefällt mir auch, unter der Vorgabe des Kastensystems eine schöne Hülle kreiert. Klar müsste man jetzt mehr über die realen Energieverbrauch erfahren, aber der Fahrer ist wirklich gut integriert, so dass man die Einheit so klein wie möglich bauen kann.
Problem natürlich, ein grosser Teil dieses Marktes wird bald einmal auf autonome Fahrzeuge fallen. Wie gross der Markt dann tatsächlich noch bleibt, wenn die grösste Revolution des Automobilbaus dann Einzug hält, ist fraglich. Das Reservieren des Fahrers ist für die Zukunft in solchen Konstruktionen ein unternehmerisches Wagnis, was nicht grösser sein könnte. Das kann 5 Jahre toll laufen und dann in der schnellen Pleite enden.
Sebastian meint
Zeitlich mieten macht die Dinge noch teurer. Das eigene Auto hat sich auf allen 5 Kontinenten durchgesetzt… Carsharing dümmpelt vor sich hin. Autonomie im real Traffic wird kommen, nur wann?
Andi EE meint
??? … der Fahrer ist das was kostet, nicht das Fahrzeug. Deshalb ist das autonome Fahren so attraktiv. Kann man den Fahrer ersetzen verbilligt sich die Ware schlagartig, egal was man liefert oder halt Personen wie beim Taxi transportiert.
Sebastian meint
welcher Fahrer? Ich sitz doch eh im Auto..
prief meint
„.. ein großer Teil dieses Marktes wird bald auf autonome Fahrzeuge fallen ..“
Welches Marktes?
Ich denke die Fahrzeugart passt gut
a) für Lieferdienste … wie liefert das autonome Fahrzeug das Paket dann zur Wohnungstür?
b) für Handwerker, die zu Reparaturen fahren … fährt da dann auch ein Roboter mit, der die Heizung wartet?
und was ist „bald“? Wirklich autonome Fahrzeuge (also solche, die unter ALLEN Umständen ohne Fahrer fahren, und nicht nur bei Schönwetter in Städten mit sehr großzügigen Straßen und diszipliniertem Verkehr) werden noch ein Weilchen brauchen. Lang genug jedenfalls und vorher noch neue Lösungen einzubringen.
Andi EE meint
a) Wie liefert das autonome Fahrzeug das Paket dann zur Wohnungstür?
… du holst das an der Strasse / Einfahrt unten ab, nachdem dich das Fahrzeug auf deinem Mobil automatisch angerufen hat. Das wird dich vielleicht 10 Minuten noch vorher per Mail oder SMS informieren, dass es bald kommen wird.
Alternativ ist es vielleicht so wie bei der Post heute schon üblich, dass du wählen kannst, ob das Paket vor der Türe deponiert wird. Dazu bräuchte es noch eine Mechanik, aber das ist sicher alles lösbar. Entweder ein Roboterarm oder mit Schubladen, die nur für berechtigte Personen öffnen, wenn es wertvolle Gegenstände sind.
b) für Handwerker, die zu Reparaturen fahren … nein, dort macht es keinen Sinn, weil ja eine Person sowieso vor Ort sein muss. Für Materialnachschub oder wenn man Dinge vergessen hat, kann es trotzdem sinnvoll sein, dass man automatische Fahrzeuge einsetzt.
Autonome Fahrzeuge … einfach in die Videos der FSD Beta schauen. Da fehlt nicht mehr viel. Das Wenige was noch fehlt kann aber auch noch Jahre dauern, das ist unglaublich schwierig vorherzusagen.
Und Zwitterversionen die sehr langsam Personen oder etwas transportieren, gibt es heute schon. Dort ist es so, dass die auf vorgegebenen Routen operieren und dann quasi nur die Kollisionen vermeiden müssen. Das wirklich Komplizierte, die automatische Umgebungserkennung, die essentielle Fahrbahnerkennung die viel schwieriger als alles andere ist, die ist hinfällig. Das Fahrzeug bewegt sich in einem virtuellen Modell wo alle Strassenbegrenzungen und lokalen Verkehrsregeln bekannt sind und man nur noch Ampeln achten muss / die Kollisionen mit Lidar vermeiden muss.
GE meint
Ich denke für a) dürften Packstationen die einfachste Lösung sein. Die ließen sich bestimmt entsprechend designen.
Die sind eh oft praktischer als die Lieferung an die Haustür zu allgemeinen Arbeitszeiten an denen der Addressat eher selten anzutreffen ist.
prief meint
Den Preis und die 40kg für Batterie kann ich nicht glauben. Das Design ist aber jedenfalls sehr überzeugend.