Toyota hat sein erstes Elektroauto offiziell vorgestellt. Auf das SUV bZ4X sollen weitere rein batteriebetriebene Modelle der Marke bZ (beyond Zero) folgen. Die Basis stellt die neue, speziell für Voll-Stromer konzipierte Plattform e-TNGA. Toyota bewirbt den bZ4X als geräumiges, komfortables SUV mit modernen Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen, dessen optionales Allradantriebssystem mit separaten Elektromotoren für jede Achse eine hohe Geländetauglichkeit bietet.
Durch die Integration der Batterieeinheit in das Fahrgestell unter dem Fahrzeugboden ergäben sich die grundlegenden Vorteile eines niedrigen Schwerpunkts, „einer ausgezeichneten Gewichtsverteilung“ zwischen Vorder- und Hinterachse und einer hohen Karosseriesteifigkeit, wirbt der Hersteller. Sicherheit, Fahrverhalten und Handling fielen „hervorragend“ aus. Der lange Radstand des bZ4X sorge für eine helle und offene Kabine mit fünf Sitzplätzen sowie für eine großzügige Ladekapazität.
Mit Frontantrieb wird der 4,69 Meter lange bZ4X von einem 150 kW starken Elektromotor bewegt. Er leistet 204 PS und 265 Nm Drehmoment für eine Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 8,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Das Modell mit Allradantrieb hat eine Höchstleistung von 160 kW (217,5 PS) und ein Drehmoment von 336 Nm. Die Beschleunigung auf Tempo 100 gelingt hier in 7,7 Sekunden, bei 160 km/h ist Schluss. Das Antriebssystem erlaubt „One-Pedal-Driving“ mit einer verstärkten Energierückgewinnung beim Bremsen und Bergabfahren: Der Fahrer kann so nur mit dem Gaspedal beschleunigen und verzögern.
Der japanische Autobauer betont seine fast 25 Jahre Erfahrung in der Batterietechnologie durch die Großserienproduktion von Hybridfahrzeugen. Toyota verspricht für die Lithium-Ionen-Batterie des bZ4X hohe Qualität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit. Es wird erwartet, dass das Akkupaket auch nach zehn Jahren noch 90 Prozent seiner ursprünglichen Leistung erbringt.
Die im bZ4X eingesetzte Batterie mit 71,4 kWh Speicherkapazität soll eine Reichweite von 450 bis 500 Kilometern ermöglichen, die offiziellen Werte stehen noch aus. Das SUV wird mit einem Solarmodul auf dem Dach angeboten, das das Aufladen der Batterie während der Fahrt oder beim Parken erlaubt. Toyota schätzt, dass im Laufe eines Jahres genug Energie für 1800 Kilometer erzeugt werden kann.
Ein effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe sorgt laut den Entwicklern dafür, dass die Zuverlässigkeit des bZ4X auch bei Minusgraden erhalten bleibt. Die Reichweite werde dabei im Vergleich zu Konkurrenzmodellen nur geringfügig verringert. Die Batterie lasse sich schnellladen, ohne die Sicherheit oder Lebensdauer zu beeinträchtigen. Mit 150 kW Ladeleistung soll sich das Akkupaket an CCS-Schnellladesäulen in etwa 30 Minuten zu 80 Prozent mit Gleichstrom (DC) füllen lassen. Für das Wechselstrom-Laden (AC) zu Hause oder am Arbeitslatz setzt Toyota auf ein 11-kW-Bordladegerät, das allerdings erst ab Ende 2022 verfügbar sein wird. Zum Start kann maximal mit 6,6 kW Wechselstrom gezogen werden.
Entscheidend für die Langlebigkeit der wassergekühlten Batterie ist laut Toyota die Überwachung von Spannung, Strom und Temperatur auf Zellebene. „Wird eine abnormale Wärmeentwicklung festgestellt, werden automatisch Einschränkungen ausgelöst. Es werden Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Materialverschlechterung abzumildern, und es gibt Sicherheitsvorkehrungen im Herstellungsprozess, die das Eindringen von Fremdkörpern in die Batterie verhindern“, heißt es.
Toyota plant die Europapremiere des bZ4X für den 2. Dezember, anschließend sollen Online-Reservierungen angenommen werden. Wann genau die Auslieferungen hierzulande starten werden, ist noch nicht bekannt. Auch den Preis wird Toyota zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Gerd meint
Warum baut Toyota halbherzige BEVs, wenn der Chef samt Marketing sich über BEVs nur lustig machen?
Toyota soll einfach mal 20 Jahre mit dem Automobilbau aussetzen und hoffen, dass bis dahin die H2-Gesellschaft samt kompletter Energiewende stattgefunden haben.
Yogi meint
Das Design ist einfach grausam. Selbst wenn man sich kurz einbildet, es sei zeitgemäße Technik verbaut, kann man sich den doch nicht schön trinken?
Wolfgang Merk meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Fritz! meint
Und was haben die da vorne wieder alles eingebaut, daß sie es immer noch nicht schaffen, einen vernünftigen zusätzlichen Kofferraum unter der Haube vorne einzubauen. Da ist soviel Kram und Luft, mit ein wenig nachdenken und geschickter Verteilung der Komponenten wäre es kein Akt gewesen, da noch Stauraum zu schaffen…
Jörg Hielscher meint
Immer wieder 204 PS…offenbar benutzen alle Hersteller den gleichen Antriebsstrang von LG
DerMond meint
In zeitgemäßer Einheit sind das runde 150kW, solche Werte dürften auch bei sehr verschiedenen Antriebssträngen häufig vorkommen.
kurik meint
Autor hat keine Ahnung, RAV4 voll elektrisch hatte mein Bekannte schon vor 7 Jahren.
ecomento.de meint
Der vollelektrische Toyota RAV4 wurde nur in kleiner Stückzahl in den USA verkauft. Die zentralen Aspekte des Antriebs kamen zudem von Tesla im Rahmen einer Kooperation.
VG | ecomento.de
alupo meint
Erwarteter Liefertermin bei der BEV-begeisterung und damit Geschwindigkeit von Toyota also kurz vor 2025.
Die wollen ihrem Mirai keine Konkurrenz machen….
andi_nün meint
Bin gespannt, Liefertermin dürfte dann ja eher in 2022 sein.
Yogi meint
In Osteuropa freut man sich bestimmt. Nun kann man den Kotflügel vom Schrottplatz in der falschen Farbe anbauen und keiner merkts.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das nennt sich Nachhaltigkeit und wird sicher irgendwann gesetzlich vorgeschrieben.
Yogi meint
Das Rumfahren mit verschiedenfarbigen Kotflügeln wird bald Gesetz?
Weiss nicht welcher Wurzelgrasbewegung Onlyafool entstammt, aber lächerlicher geht immer?
Ginggong meint
Die abfälligen Äußerungen in der Toyota-Werbung gegenüber den BEV dürften dann wohl der Vergangenheit angehören. Hoffentlich werden sie trotzdem von potentiellen Kunden entsprechend gewürdigt. Für mich kommt ein Toyota jedenfalls nicht mehr in Frage.
Mike meint
90% Akkuleistung nach 10 Jahren ist ja wirklich sehr optimistisch ! Bei den Hybriden garantiert Toyota 40% nach 5 Jahren….
Olli meint
Optik ist für mich grausam, aber über Geschmack kann man bekanntlich streiten. Aber die Leistungsdaten sind doch von vorgestern. Und dann noch die Ladeleistung mit 6,6kW AC. Mich nervt es schon, dass die meisten nur 11kW können, obwohl überall 22kW Säulen herum stehen. Aber 6,6….
Vali44 meint
Nicht zu vergessen, dass heute viele Ladesäulen, die eigentlich 22 kW abgeben könnten, bei einphasig ladenden Autos die Ladeleistung auf max. 16 A reduzieren. Angeblich eine Werksvorschrift um Schieflasten im Stromnetz zu vermeiden.
Dann lädt ein Auto, das einphasig 6.6 kW laden könnte mit maximal 3.6 kW.
Hier lohnt sich das Einstecken bei dieser Akkugrösse und Verbrauch meistens gar nicht mehr.
Wirklich fraglich, was Toyota im Jahr 2021 im Bereich AC laden noch auf den Markt bringt.
Mike meint
AC laden mit 3-11kW ist insbesondere für Leute interessant, die auch mal zuhause an der Steckdose laden. Ich lade häufig mit 0,75kW weil das Fahrzeug auch mal länger stehen kann.
Norbert meint
„Mich nervt es schon, dass die meisten nur 11kW können, obwohl überall 22kW Säulen herum stehen. Aber 6,6….“
Das nervt mich auch. Im Alltag ist eine schnelle AC Leistung wichtiger als die DC Leistung, wird aber von den meisten Herstellern nur stiefmütterlich behandelt. Ein Grund für mich, bei Renault zu bleiben.
CaptainPicard meint
Das AWD-Modell hat nur 10 kW mehr Leistung als das mit Frontantrieb? Wie funktioniert denn das? Sitzt da nur ein 10 kW Motor an der Hinterachse?
Ebi meint
Frontantrieb und Drehmoment klingen jetzt nicht nach wirklich konkurrenzfähig. Auf den Preis darf man gespannt sein.
Fritz! meint
Die Abgabeleistung des Wandlers/der Batterie ist da der begrenzende Faktor. Die Motoren könnten mehr, bekommen aber nicht genug Strom. U.a. zu sehen am merklich höheren Drehmoment. Deutet auf ein sehr auf Kante genähtes BMS hin, ich würde es schlechtes Elektro-Design nennen
Anti-Brumm meint
Die Front mit den vielen Teilen und fragwürdigen Spalten erinnert eher an ein Prototypenfahrzeug :-) Aber das Toyota-Design war ja schon immer ziemlich schräg.
Obwohl das Thema E-Mobilität bei Toyota eher stiefmütterlich angesehen wird, darf man gespannt sein, was sie beim Thema Zuverlässigkeit und Langlebigkeit an Innovationen beizutragen haben. Immerhin ist (war?) das deren Königsdisziplin.