Porsche plant laut einem Bericht eine weitere Baureihe. Das neue Fahrzeug soll größer als das SUV Cayenne ausfallen und einen „neuen Fahrzeugstil, der teils Limousine, teils Crossover“ ist mit einem „schnittigen“ Profil aufweisen. Eine dritte Sitzreihe sei ebenfalls möglich, schreibt Automotive News unter Berufung auf US-Händler. Den Porsche-Partnern sei kürzlich ein Entwurf des neuen Modells gezeigt worden. Auf den Markt kommen soll es in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts.
Ein Sprecher von Porsche Nordamerika wollte sich zu dem mutmaßlichen neuen Modell nicht äußern, sagte aber, dass die Marke „sehr offen sei“ für den Austausch von Ideen. Die meisten davon würden es jedoch nicht über das Ideenstadium hinaus schaffen, sondern als Inspiration dienen.
Das neue Fahrzeug sei ohne eine Verwandtschaft zum Cayenne oder dem kleineren SUV Macan, so die US-Händler weiter. Details zum Antriebsstrang wurden ihnen nicht mitgeteilt. Sie erwarten aber, dass es sich zu Beginn um einen Plug-in-Hybrid handeln wird. Ein batteriebetriebenes Fahrzeug könnte folgen.
Mit Blick auf die Design-Beschreibung könnte es sich um ein Porsche-Modell handeln, das in Kooperation mit Konzernschwester und Entwicklungspartner Audi im Rahmen des „Artemis“-Projekts entsteht. Mitte 2021 hatten die Ingolstädter mit drei Entwürfen für eine große Reiselimousine, einen flachen Sportwagen sowie einen Crossover einen Ausblick auf ihre elektrische Premium-Zukunft skizziert. Alle drei Audi-Modelle basieren auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten Premium Plattform Electric (PPE).
Die geplante elektrische Audi-Reiselimousine grandsphere soll ab 2024 an den Start gehen und über einen 465 kW (632 PS) starken E-Motor mit 750 Nm Drehmoment sowie über 750 Kilometer Reichweite verfügen. Zu diesem Fahrzeug könnte Porsche den US-Händlern zufolge ein Schwestermodell planen, jedoch wurde die zugrundeliegende PPE bisher als modulare Plattform für rein batteriebetriebene Autos beschrieben. Der erwartete Start des neuen Porsche-Modells als Plug-in-Hybrid wäre damit nicht möglich.
Mit der Einführung einer weiteren Baureihe für das komfortable Reisen von mehreren Personen will Porsche laut Automotive News mehr jüngere Käufer ansprechen. Offiziell steht derzeit die Einführung der neuen Generation des Macan im Fokus, der als reiner Stromer auf den Markt kommt. Flankierend soll für einige Jahre noch das bisherige Modell mit Verbrenner-Technik mit Aktualisierungen verkauft werden. Es wird erwartet, dass neben dem Macan und Porsches Ende 2019 gestarteter Elektroauto-Reihe Taycan auch die kleinen Sportwagen Boxster und Cayman vor einer vollelektrischen Zukunft stehen. Das gilt mittelfristig auch für das große SUV Cayenne. Wie es mit der Limousine Panamera weitergeht, bleibt abzuwarten. Die Sportwagenikone 911 soll in diesem Jahrzehnt maximal als Hybrid angeboten werden.
David meint
Porsche lernt gerade durch den Taycan, welche Chancen sie mit sportlich-exklusiven Elektroautos haben. Ihr wertvollstes Gut dabei sind die überhaupt nicht preissensitiven Kunden, weil die Marke so stark ist.
Größtes Issue sind die gusseisernen 911 Fahrer, die noch im Gestern das Benzols wabern. Die will man offenbar nur behutsam mitnehmen. Aber der in Aussicht gestellte 911-Hybrid ist in Wirklichkeit eine Verschlimmbesserung. Damit wird er schwerer, während die nächste Generation Elektro-Porsche deutlich leichter wird, wie schon angekündigt wurde.
Welche elektrischen Modelle man zukünftig anbietet, ist dagegen eher ein Luxusproblem. Mir persönlich würde ja als größtes Modell die Studie „Vision Renndienst Concept“ gefallen, ein flacherer, sportlicherer ID Buzz auf performanterer Basis. Vor allem glaube ich an einen elektrischen 911 noch in diesem Jahrzehnt und denke, es ist nur eine Kommunikationsstrategie, wenn man „beruhigt“. Ich würde den elektrischen 911 kaufen.
Mäx meint
Ob ein elektrischer 911 kommt oder nicht (also meinen Orakelausblick) mache ich davon abhängig, wie genau der elektrische 718 aussieht.
Also Zusammenspiel aus Gewicht, Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Leistungsfähigkeit allgemein (Beschleunigung, Topspeed, Rundenzeit).
Wenn das alles im Erstlingswerk überzeugend rüberkommt, kann ich mir das vorstellen.
Wenn am Ende aber ein Autoherauskommt, was 250km WLTP Reichweite hat, damit man schön leicht bleibt, gleichzeitig aber „nur“ eine Beschleunigung von 5 Sekunden bietet und einen Topspeed von um die 220km/h, sehe ich einen elektrischen 911 in die Ferne rücken.
Allgemein bleibt noch festzuhalten, dass die Petrol 911 wohl immer mehr ins Hintertreffen geraten werden, was 1/4 Meile, Beschleunigung usw. angeht.
Inwieweit das entscheidend für die Kaufentscheidung ist muss man mal abwarten.