Die Volvo-Schwestermarke Polestar plant nur noch Elektroautos. Drei neue Modelle neben der aktuellen Mittelklasse-Limousine Polestar 2 wurden im September mit Tüchern verdeckt angeteasert. Nun gibt es eine etwas konkretere Vorschau auf das SUV-Modell Polestar 3. Die schwedische Marke bekräftigte zudem ihre Wachstumspläne.
Der Polestar 3 wird als elektrisches „Performance-SUV“ beschrieben, die offizielle Vorstellung ist im nächsten Jahr geplant. Das Fahrzeug ist das erste SUV des Unternehmens und wird auch als erstes Modell in den USA gebaut. „Wir werden in Amerika für Amerikanerinnen und Amerikaner bauen“, sagte Firmenchef Thomas Ingenlath. „Polestar 3 soll im Jahr 2022 auf den Markt kommen und als Premium Elektro Performance SUV das Design von SUVs im Elektrozeitalter definieren.“ Kunden in Europa werden den Polestar 3 wie bisher den Polestar 2 aus chinesischer Produktion erhalten.
Der Polestar 3 soll eines „der klimaschonendsten Autos aller Zeiten“ sein, erklärte Polestar. In früheren Meldungen hieß es, dass das neue Elektroauto mit einem Antriebsstrang angeboten werde, der „eine für Polestar einzigartige Spitzenleistung“ habe. Das Fahrzeug baut auf einer neuen Architektur auf, die von Grund auf für E-Antrieb entwickelt wurde. Das SUV soll auch über branchenführende Konnektivitätsfunktionen verfügen, die auf Googles Infotainmentsystem Android Automotive OS basieren. Hinzu sollen hochwertige, sicherheitsorientierte autonome Fahrfunktionen kommen.
Bei einer Veranstaltung in New York stellte Ingenlath die Marken- und Wachstumsziele von Polestar vor. Er erklärte, dass es seiner Meinung nach einen grundlegenden Unterschied zwischen Polestar und vielen anderen Elektroauto-Unternehmen gibt: „Wir sind kein virtuelles Unternehmen, das darauf wartet, Fabriken zu bauen und Autos zu verkaufen. Wir sind ein reales Unternehmen, das Autos bereits auf der ganzen Welt produziert und vermarktet. Unsere beiden preisgekrönten Fahrzeuge fahren auf den Straßen von 14 Märkten weltweit und wir erwarten, dass wir in diesem Jahr rund 29.000 Fahrzeuge verkaufen werden.“
Ingenlath unterstrich auch die etablierten Produktions- und Vertriebskapazitäten von Polestar und sagte, dass Polestar plane, in den nächsten drei Jahren jedes Jahr ein neues Fahrzeug auf den Markt zu bringen, beginnend mit dem Polestar 3. Die Marke werde zudem ihre Präsenz bis Ende 2023 auf mindestens 30 globale Märkte ausweiten. Durch die Expansion in die neuen Märkte, die Einführung von drei neuen Fahrzeugen und den weiteren Ausbau der bestehenden Märkte will Polestar seinen weltweiten Absatz von rund 29.000 Fahrzeugen 2021 auf 290.000 Elektroautos im Jahr 2025 steigern. „Von nun an dreht sich bei Polestar alles um Wachstum“, so Ingenlath.
Tasso Schlosser meint
Moin moin, wann kann man den Pole 3 bestellen und wann wird er geliefert.
EVrules meint
Sofern das Auto aus China produziert wird, kann es nicht nennenswert „klimaschonend“ sein, dafür sind die Energie-Emissionen dort einfach zu hoch. Die USA liegen hier in etwa auf deutschem Niveau.
Wenn man wirklich motiviert wäre, ein Auto zu bauen, welches sehr geringe Emissionen erzeugt, würde man es in Ländern mit entsprechend sauberem Energie-Netz produzieren, u.a. wie in Schweden oder Frankreich.
Zudem ist das Marketing stets geduldig, wie auch die Worte dahinter, daher wäre es ratsam solche hohen Versprechungen mit Zahlen zu belegen.
ID.alist meint
Und in Europa muss man den CO2 vom Transport von China addieren, was nicht gerade wenig ist.
Klima schonend geht nur mit lokale Produktion, auch in China, dort muss man nur selber dafür sorgen, dass die verbrauchte Energie möglichst regenerativ erzeugt wird. Dasselbe gilt auch für Frankreich, wo die Tonnen an Uran die verbraucht werden bei der Herstellung von „grünen“ Strom immer „vergessen“ werden.
EVrules meint
Nungut, in der direkten Stromproduktion erzeugen Kernkraftwerke (KKW) 0g CO2, gleich zur Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie.
In den Vergleichsplatformen (bspw. electricitymap org), wird die kWh KKW mit ca. 50g CO2 beziffert, ähnlich zur EE-Erzeugung, Wasserkraft hätte in etwa den halben Betrag. Es ist daher stark anzunehmen, dass hier die Vorketten mit einbezogen sind.
Das ist kein Plädoyer pro Kernkraft aber in Relation zur Nutzenergie, ist der Aufwand für die Erzeugung des Brennstoffs wohl vglw. gering.
Tommi meint
Erst mal soll der Polestar 3 in den USA produziert werden. Auch könnte man in China einen Produktionsstandort mit grosser Photovoltaikanlage aufbauen.
Es wird sicher nicht gelingen, ein Fahrzeug vollkommen ökologisch zu produzieren, aber man kann sich bemühen. Damit kommt man dem Ideal vielleicht ein wenig näher. Und den Eindruck bekomme ich von Polestar.
Klar wird gerade hier in Deutschland alles möglichst schlecht ausgelegt. So kenne ich das.
EVrules meint
PV auf Großwerken (mit durchgehender Produktion) ist sicherlich eine gute Sache, aber kann diese kaum den Energiebedarf der Produktion decken – sprich, im großen Ganzen ist es vorallem eines: Greenwashing.
Tommi meint
Nur weil es keine 100%-Lösung ist? Wenn sie einen Teil des Strombedarfs decken können, ist das kein Greenwashing sondern eine Verbesserung.
andi_nün meint
Nope, ist es nicht, PV auf Großen Produktionshallen und zusätzliche PV in der Umgebung des Werkes kann zumindest Frühling bis Herbst 100% des Energiebedarfes setzen, im Winter wirds schwieriger.
Das hat nichts mit Greenwashing zu tun, sondern ist schlicht wirtschaftlicher.
Andi EE meint
@EVrules
Da gebe ich @ID.alist, grad in Westeuropa mit dem geringen Rohstoffabbau, das ist alles graue Energie was in der CO2-Bilanz in China anfällt und uns eine blütenweisse Weste beschert. Das ist so eine verlogene Denke, mit dem müssen wir endlich abfahren. China kann man für vieles kritisieren, aber bezüglich Elektrifizierung, EE sind die Anstrengungen wirklich beachtenswert.
EVrules meint
Die größten Energiemengen treten bei der Verarbeitung von Rohstoffen auf, weniger bei der Förderung oder beim Transport.
Oder anders gesprochen, die Verarbeitung eines Rohstoffes zu einem fertigen Produkt ist das, was den Löwenanteil ausmacht – hier kann Europa (besser: bestimmte Standorte in der EU) für bessere Klimaverträglichkeit sorgen.
Andi EE meint
Europa, explizit DE ist Weltmeister im Besserwissen, leider nicht bei der Umsetzung.
andi_nün meint
Die größten Energiemengen treten bei der ERSTverarbeitung von Rohstoffen auf. Wenn Sie das Metall vom Erz trennen und die ersten Eisen produzieren. Genauso bei Bauxit, die Erstproduktion von Aluminium verbraucht die meiste Energie.
Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe in Europa braucht weitaus weniger Energie.
EVrules meint
andi_nün: Ja, so ist es präziser ausgedrückt. Die Erstverarbeitung könnte ebenfalls in der EU abgedeckt werden, bzw. wie eingangs erwähnt, in Ländern mit möglichst sauberer Energiebereitstellung.