Ein elektrischer 3er könnte für BMW ein großer Erfolg werden, glauben viele. Tatsächlich bringen die Bayern nun eine batteriebetriebene Version des beliebten Modells auf den Markt – allerdings nach aktuellem Stand nur in China. Hierzulande bleibt es im mittelgroßen Limousinen-Segment vorerst bei dem kürzlich eingeführten viertürigen Gran Coupé i4. In Europa starten als Nächstes zudem Elektroauto-Versionen der größeren 7er- und 5er-Reihen.
Teilelektrisch gibt es den 3er schon länger, zuletzt häuften sich Berichte über eine nur mit Strom betriebene Variante. In China sind nun erste Bilder der Serienversion aufgetaucht, dort kommt das Modell als i3 auf den Markt. Hierzulande heißt so ein Kleinwagen von BMW – das 2013 eingeführte erste Elektroauto der Marke.
Die Fotos des China-i3 wurden zusammen mit einigen Daten vom chinesischen Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) veröffentlicht. Sie zeigen einen 3er mit langem Radstand und einer neu gestalteten Front. Als Basis dient erkennbar der reguläre 3er in der längeren China-Version. Das jetzt aufgetauchte Datenblatt weist für den i3 eine Länge von 4872 Millimetern und einen Radstand von 2966 Millimetern aus. Das Leergewicht wird mit 2029 Kilogramm aufgeführt.
Wie groß die Batterie des i3 ausfällt, geht aus dem Dokument nicht hervor. Auch die Art des elektrischen Antriebsstrang verrät das Datenblatt nicht. Angegeben ist lediglich eine Leistung von 250 kW (340 PS), was der derzeitigen Einstiegsversion des i4 entspricht und auf geteilte Technik schließen lässt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h und fällt damit 10 km/h niedriger als beim i4-Basismodell mit Heckantrieb aus.
Optisch ähnelt der i3 stark den regulären Versionen mit Verbrennungsmotoren. Auf den Batterieantrieb weisen neben der Typenbezeichnung vorrangig blaue Akzente an der Front und am Heckdiffusor hin. Das Felgeninnere erscheint zudem wie bei Elektroautos typisch größtenteils geschlossen und damit aerodynamischer.
Ob der chinesische Elektro-3er später nach Deutschland kommt, bleibt abzuwarten. Die in China produzierte Batterie-Version des Kompakt-SUV X3 hat BMW auch hier eingeführt, der Export des i3 ist daher nicht völlig unwahrscheinlich. Wie es mit dem bereits in Europa erhältlichen i3 weitergeht, ist ebenfalls offen. Der Kleinwagen mit eigener Produktion und Plattform wird laut BMW noch bis 2024 weitergebaut. Neue Elektroautos der Marke nutzen Plattformen, die verschiedene Antriebsarten und die Produktion auf denselben Fertigungslinien erlauben, der i3-Kleinwagen gilt daher als Auslaufmodell.
BMW-Konzern forciert Elektrifizierung
Zum Ende des Jahres hat BMW den weiteren Fahrplan für den Ausbau seines Elektroauto-Portfolios konkretisiert: Auf den i3, iX3, i4 und das seit November auf die Straßen kommende SUV iX folgen im nächsten Jahr rein elektrische Ausführungen der Luxuslimousine 7er sowie des kleinen SUV X1. Ab 2023 soll dann auch die Business-Limousine 5er als Elektroauto angeboten werden. Dazu kommen bei der Tochter MINI der Nachfolger des Countryman und der ausschließlich vollelektrische Rolls-Royce Spectre.
2023 will die BMW Group in rund 90 Prozent ihrer heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben. Insgesamt plant der Konzern, in den nächsten rund zehn Jahren etwa zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Ab Mitte des Jahrzehnts soll „die kompromisslos auf elektrische Antriebe ausgerichtete“ Neue Klasse“ einen großen Beitrag zum Absatzvolumen leisten.
Während die Wettbewerber Audi und Mercedes bereits ihre E-Auto-Zukunft vorbereiten, hat BMW noch keinen Zeitplan für den Abschied vom Verbrenner konkretisiert. Die Marke MINI soll aber ab Anfang der 2030er-Jahre über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Rolls-Royce soll ab 2030 ebenfalls zur rein elektrischen Marke werden.
Andreas meint
Diese BMW Strategie ihre Verbrennerplattformen zu E-Autos zu machen und wenn E-Auto dann deutlich zu teuer (iX) wird vielleicht nicht aufgehen. Gruß
Daniel S meint
Vorerst nur für China. Im Klartext: Made in China.
Steven B. meint
das ist wieder einmal so eine aussage von bmw, die sie nicht lange halten. gleiche war auch beim ix3 der fall – hiess dort ebenfalls „nur in China“ und, ein paar tage drauf gabs ihn hier zu kaufen, doch keiner will ein kastrierten geländewagen. also den ix3 mit allrad und ebenfalls den i3 2 monate nach verkaufstart in china auch in good ol germany…. abwarten
Mäx meint
Soweit ich mich erinnern kann sollte der iX3 nie nur in China angeboten werden, nur eben dort produziert werden.
Schon gar nicht ein „paar Tage drauf gabs ihn hier zu kaufen“.
iX3 hat auch kein Allrad, ist nur Heckantrieb.
Der hier gezeigte i3 wird ziemlich sicher nicht nach Europa kommen.
BEV meint
Sag niemals nie und der ix3 war ganz sicher für China .. es gab ja auch dan alten X1 nur in China elektrisch..
Gunarr meint
Ich glaube nicht, dass wir den Elektrodreier bald in Europa sehen, schon gar nicht mit langem Radstand. Aber vielleicht bekommt man ja die Frontschürze im Ersatzteilhandel und kann damit seinen i4 aufhübschen.
Mäx meint
Passt nicht, außer man tauscht die Motorhaube mit und die muss dann auch noch zum Rest passen. Die Motorhaube im Dreier ist an der Nieder ausgeschnitten, die beim i4 ist gerade.
Matthes75 meint
Problem eher die Menge, mann kann halt nicht mal schnell sagen, wegen Nachfrage bitte jetzt doppelt so viele Batterie Zellen, immerhin versucht man mehr i4 in München zu bauen und verhandelt uber extra Schichten.
Selbst Papier! Ist heutzutage knapp musste ich kürzlich erfahren und hat Lieferzeiten.
Matthes75 meint
War Antwort auf Michael, sorry.
e-Golfer meint
Der i4 sieht vorne und hinten unstimmig aus. Viel zu unruhig. Wie elegant es aussehen kann, zeigt der i3. Vorne wie hinten einfach ausgewogen – schön.
Gleiches bei den X-Modellen: iX4 = optischer Totalschaden, iX3 = sehr gelungen.
BEV meint
Bin mir auch sicher, dass sich der i3L gut verkaufen würde, polarisiert nicht so sehr …
Aber vielleicht will man nicht, so lange bis die Verbrenner Verkaufszahlen total einbrechen
Michael meint
Lieferzeiten beim i4 bis zu einem Jahr, Dreier gar nicht auf dem Markt, da hat jemand schlecht geplant. Vermutlich sind die Batterieverträge zu teuer abgeschlossen und deshalb gibt es keinen Gewinn.
Gerry meint
…nicht nur schlecht geplant, sondern total geschlafen hat BMW. Unglaublich unfähiges Management, sorry.
Wäre ein tolles Auto der elektrische 3er und mit Sicherheit sehr gefragt.
Naja die anderen Hersteller freuen sich…
Flo meint
Sicher richtig. Der Verbrenner 3er ist aber noch das Brot- und Buttermodell bei BMW und sie wollen einfach keine Kannibalisierung und maximalen Gewinn abschöpfen. Aus CO2-Vorgaben-Sicht haben sie es ebenfalls noch nicht nötig, traurig aber wahr. Ob die Rechnung wirklich aufgeht wird man sehen.
BEV meint
Das macht dann das Model 3!!!
Verkauft sich ja schon besser als der 3er
Anti-Brumm meint
Zeigt uns einmal mehr, dass Europa für BMW schlichtweg uninteressant geworden ist. Das große Geld wartet weiter östlich. Könnten sich eigentlich in Beijing Motor Works umbenennen und in München die Zelte abbrechen.
Andi EE meint
Oder das Model 3 war zu gut und man musste mit der Planung nochmals neu beginnen.