Obwohl in den USA ansässig, hätte Tesla für seine geplante Batteriezellen-Fabrik in Brandenburg nahe Berlin über eine Milliarde Euro Fördergeld erhalten können. Der Elektroautobauer verzichtet aber auf die Beihilfe. Der Grund dafür ist laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) eine Güterabwägung.
Steinbach sagte im Wirtschaftsausschuss des Landtages, Tesla lege Wert darauf, dass keine Verhandlungen mit dem Bund gescheitert seien. „Es war eine Güterabwägung. Wo sieht Tesla am Ende für sich den größten Vorteil: In der kurzfristigen Nutzung staatlicher Beihilfe oder in der langfristigen Verwertung des eigenen Knowhows“, erklärte der Minister. Die Güterabwägung sei von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens beeinflusst worden. Es sei auch nicht so, dass Tesla sich nicht bestimmten Spielregeln unterwerfen wollte. „Das kriegt einen falschen Touch“, so Steinbach.
Tesla hatte Ende November dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Brandenburger Wirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es eine Teilnahme am zweiten europäischen Großvorhaben zur Fertigung von Batterien (EuBatIn) nicht weiter verfolgt. Deshalb sei der Antrag auf staatliche Förderung für ein IPCEI (transnationales Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse) für die Batteriezellen-Fabrik in der Gemeinde Grünheide zurückgezogen worden. Das Akku-Werk neben seiner bereits weit fortgeschrittenen deutschen Elektroauto-Fabrik ist laut Tesla weiter in Planung. An dem Standort sollen neuartige Energiespeicher hergestellt werden.
Tesla hätte im Rahmen der Förderung nicht nur Mittel des Bundes bekommen, sondern auch einen Landesanteil aus Brandenburg. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags hatte einer Fördersumme des Landes von 120 Millionen Euro aus einem Zukunftsfonds bereits mehrheitlich zugestimmt.
Tesla baut in Grünheide auf eigenes Risiko und mit vorzeitigen Zulassungen, weil die finale Genehmigung für seine erste Europa-Fabrik aussteht. Der Start der Serienproduktion verzögert sich um mindestens ein halbes Jahr. Das liegt an Änderungsanträgen von Tesla, aber auch anhaltenden Protesten und Einwänden von Anwohnern und Umweltschützern. Gründe für den Verzicht auf die Förderung für die Akku-Produktion hatte das Unternehmen nicht angegeben. Zwischenzeitlich wurde spekuliert, dass die Kalifornier aufgrund negativer Erfahrungen mit der hiesigen Bürokratie keine weitere Vorgaben durch die mögliche Beihilfe wollen.
Eine zentrale Rolle beim Verzicht auf die umfangreiche Förderung dürfte gespielt haben, dass Tesla schnellstmöglich seine im letzten Jahr vorgestellte neue Batterie-Technologie umsetzen will. Eine Voraussetzung für die Beihilfe für das deutsche Akku-Werk wäre gewesen, dass die Technologie erstmals in dem geförderten Projekt eingesetzt wird. Durch die Verzögerungen um mehrere Monate wird die vorgesehene neue Batterietechnik nun aber wohl nicht mehr zuerst in Grünheide eingesetzt, wodurch die Fördermöglichkeit wegfällt.
Günter meint
Wer im Leben vorwärts kommen möchte, sollte nur das nötigste mit Beamten seine Zeit vergeuden. Da hat Tesla schon recht.
Im dümmsten Fall kann Tesla seine Batterie Fabrik 2029 unter Feierlichkeiten einweihen ????
Rene meint
Ja man hört schon einiges Munkeln von Grossinvestoren. Ja liebes Deutschland gerne weiter bergab…..
Günter meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Randy meint
Deutschland ist seit Jahrzehnten in den Top 10 aller Länder bei Ausländischen Investoren. Alleine letztes Jahr trotz Pandemie über 480 Milliarden Euro an Investitionsvolumen.
Bergab geht da nichts, im Gegenteil!
Werner meint
Deutschland versinkt in der ständig zunehmenden Bürokratie
Jakob Sperling meint
Die Förderung gibt es nur, wenn man eigene Forschung und Entwicklung mit dabei hat.
Tesla hat für Batterie-Zellen keine eigene Forschung und Entwicklung. Die wollen da einfach die von Panasonic entwickelten Batterien grossindustriell produzieren.
Nach Aussagen von Panasonic seien die ’neuen Batterien‘ von Panasonic gemäss den von Tesla gestellten Anforderungen entwickelt worden.
Powerwall Thorsten meint
Herr Sperling „at his best“
Alternative Fakten sind ja sein Spezialgebiet
Pro Tip: mal googeln, von wem die Forschung von Jeff Dahn bezahlt wird ;-)
David meint
Richtig, Jakob. Dass Tesla immer noch diese „Wir bauen unsere Batterien selbst“-Nummer fährt, obwohl sie stets nur eingekauft haben, ist erstaunlich. Vielleicht bauen sie demnächst mal 4680er Zellen, aber ebenso möglich ist, dass das ein Fake wie der FSD ist.
Dominik meint
Lesen Sie die Antragsunterlagen für Tesla Grünheide bzw. Hätten Sie die mal gelesen.
Ist ziemlich deutlich was da drin steht….
Kasch meint
Korrektur: es reicht, wenn man so tut, als hätte man eigene Forschung und Entwicklung, um Fördergelder abzugreifen.
Die Vorabgenehmigungen für Tesla-Zellherstellung wurden erteilt – das war Sinn und Zweck der Übung.
Ob Tesla überhaupt Wasser bekommt, um zu produzieren, entscheidet 2022 der EuGH und wird die wichtigste, wirtschaftliche Entscheidung Europas !
Nie vergessen, wir bekommen nicht mal Schraubelemente, wenn Asien den Sack zumacht und Produktionsanlagen Teslas sind schon beachtlich von China finanziert. 2022 wird jedenfalls spannend !
Randy meint
Die chinesische Börse ist abgestürzt, deren Wirtschaft stagniert inzwischen. Europa und RdW machen sich mehr und mehr unabhängig von China ( Bosch zb. startete vergangene Woche zwei neue Chip Fabriken) WER soll dann noch das Zeugs aus China kaufen wenn wir es nicht mehr tun? Die Medaille hat immer zwei Seiten..
Kasch meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Werner meint
Lieber Randy
China hat uns schon lange abgehängt ! Die meisten wollen es nnur nicht wahrhaben . Schaut doch mal die Schulden der Deutschen Autobauer an. Da werden einige wieder nach dem Staat rufen.
Was sagte doch der Boss von Mercedes ! Da kommt doch so ein Lümmel aus Kalifornien und will uns zeigen wie die Zukunft im Autobau hinführt. Jetzt spuckt mal wieder in die Hände und baut um Himmelswillen Eure unglaubliche Bürokratie ab
DerÄlbler meint
Der weltgrößte Hersteller von Schraubelementen ist Würth, und der ist nicht in China ;-)
Kasch meint
Falsch, Würth ist ein Handelskonzern und kein Hersteller.
DerÄlbler meint
Also, dann habe ich meine Besuche in der Produktion bei Würth wohl nur geträumt?
Randy meint
Es gibt 140 Deutsche Hersteller von Schraubverbindungen und Verschraubungstechnik die auch Hierzulande produzieren und allesamt u.a Zulieferer der weltweiten Automobilindustrie sind. Weltweit wohlgemerkt. Die Aussage von Kasch, ohne Schrauben aus China könnten wir nicht produzieren ist Unsinn.
Gunarr meint
Elon Musk braucht unsere Euros nicht und baut seine Fabrik lieber mit eigenen Mitteln. Das ist doch erst mal nicht schlimm. Aber was passiert, wenn die anderen Ausländer anfangen, genauso zu denken?
David meint
Bevor du hier die Heiligsprechung von Elon Musk einleitest, solltest du wissen, dass sie dieses eine Mal keine Fördergelder beantragen. Sie haben aber schon viel Fördergeld kassiert und werden noch mehr Fördergeld kassieren.
Dominik meint
BMW kassiert hunderte Millionen Euro Förderung.
Der letzte Umbau vom Werk Leipzig für den I3 damals sollte vom Steuerzahler bezahlt werden. Ging dann schief vor Gericht…
Außerdem lässt man sich bei BMW im Wolkenkuckucksheim durch beide IPCEI hunderte Millionen Euro sponsern, …..beim IPCEI 1 für die übernächste Zellgeneration und beim IPCEI 2 für die überübernächste Generation
….Sehr sinnvoll angelegtes Steuergeld, Susanne hat ja sonst keins…
Powerwall Thorsten meint
Tja so läuft das immer beim Faktenverdreher David – wenn Fakten, die seine Tesla Hater Position stützen dünn werden, dann versucht er immer valide Fakten mit der sektenartigen Verklärung von Tesla zu diskreditieren – Das ist übrigens ein Muster: wenn also die Sektennummer bei den TeslaQ Trollen anläuft, dann gehen die guten Argumente aus ????????????