Wie Opel bietet auch die französische Konzernschwester Citroën künftig einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Elektro-Transporter an. Der jetzt in die Auslieferung gehende ë-Jumpy Hydrogen ergänzt die Palette der leichten Nutzfahrzeuge der Franzosen mit reinem Batterieantrieb.
„Die Wasserstofflösung richtet sich an diejenigen, die eine Reichweite von mehr als 300 km für lange Fahrten oder lange Touren benötigen, die ein Fahrzeug benötigen, das sich schnell auflädt, um die Nutzungszeit zu maximieren, und die uneingeschränkte Zufahrt in Innenstädte benötigen. Die aber auch ein Nutzungsprofil haben, das eher für schnellere Straßen und Autobahnen geeignet ist, wo es einen einfachen Zugang zu Wasserstofftankstellen gibt“, so Citroën.
Das Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug teilt sich seine Technik im Stellantis-Konzern mit Opel und Peugeot. Das System kombiniert eine 10,5-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, eine 45-kW-Brennstoffzelle und einen 4,4 Kilogramm fassenden Wasserstoffspeicher für eine Gesamtreichweite von über 400 Kilometern im WLTP-Zyklus. Die Batterie liefert dem E-Antrieb vor allem beim Anfahren und Beschleunigen Energie und ermöglicht laut den Entwicklern eine gute Energierückgewinnung. Die Brennstoffzelle hingegen verleihe dem Fahrzeug eine größere Reichweite.
Der Elektromotor im ë-Jumpy Hydrogen erlaubt von der 45-kW-Wasserstoff-Brennstoffzelle gespeist eine Reichweite von fast 350 Kilometern. Die 10,5-kWh-Batterie dient als Reserve und ermöglicht im WLTP-Zyklus 50 Kilometer. „Sie liefert auch zusätzliche Leistung für den Motor, die für eine dynamische Fahrzeugleistung, insbesondere beim Beschleunigen, erforderlich ist“, so Citroën. Außerdem ermögliche sie die Energierückgewinnung beim Verzögern und Bremsen. Die Kombination der Komponenten ergebe die ohne Tanken oder Laden mögliche Reichweite von über 400 Kilometern.
Das Auftanken des ë-Jumpy Hydrogen ist laut Citroën 20-mal schneller als das Aufladen eines reinen Elektrofahrzeugs an einer öffentlichen 100-kW-Ladestation. In rund drei Minuten seien die drei Wasserstofftanks aufgefüllt. Das Ladevolumen des ë-Jumpy Hydrogen wird durch die Integration der Batterie und der Wasserstofftanks nicht beeinträchtigt. Das Akkupaket wurde dazu unter den Sitzen montiert, die drei Wasserstofftanks unter dem Boden. Das Ladevolumen der beiden erhältlichen Modelle ist daher im Vergleich zu den Elektroversionen unverändert: 5,3 m³ für die mittlere Länge und 6,1 m³ für den XL. Als Nutz- und Anhängelast können wie bei den Benzin-/Dieselversionen bis zu 1000 Kilogramm erreicht werden.
Der Citroën ë-Jumpy Hydrogen, der in Frankreich im Werk SevelNord gefertigt wird, wird im Stellantis-Kompetenzzentrum für Wasserstoff-Brennstoffzellen bei Opel in Rüsselsheim umgerüstet.
P. Müller meint
Was nützt es, wenn wir hier diskutieren, wenn die Autokonzerne eh machen, was sie wollen:
Ersteinmal noch gut Kasse machen mit den Verbrenner-SUV’s, dann noch die dicken Förderungen für Pseudo-E-Auto’s kassieren (Stichwort Plug in Hybrid) um dann in aller Ruhe langsam auf die BZ-Fahrzeuge – auch für die wichtigen „Erst“-Fahrzeuge – umzusteigen.
Es ist einfach nur schade, dass es so lange dauert.
Giovanni Blas meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Djebasch meint
Ich habe mal das Netz durchforstet und nirgends steht ein Preis?!
Also gehe ich davon aus das hier nur Testfahrzeuge unterwegs sind die Firmen zur Verfügung gestellt werden… Was hat das mit Serienproduktion zu tun.
P.HH meint
Die werden erstmal nur an Flottenkunden verleast. Da muss man wohl anfragen.
Jakob Sperling meint
In anderen Publikationen steht, dass 2022 eine Produktion von 2’000 Stück geplant sei (über alle Stellantis-Marken hinweg). Das scheint mir plausibel und sinnvoll.
Anschliessend kann man verbessern und hochfahren. Hochindustriell gefertigte Brennstoffzellen wird es sowieso frühestens ab 2023 geben.
Berthold meint
Es muß nicht so schlecht sein, dass erst Firmen diese Technik testen. Dann können Probleme behoben werden bevor die Fahrzeuge jeder erwerben kann.
Holger Schlatter meint
Eine 10,5-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, eine 45-kW-Brennstoffzelle und einen 4,4 Kilogramm fassenden Wasserstoffspeicher für eine Gesamtreichweite von über 400 Kilometern im WLTP-Zyklus.!
Viel zu aufwendig und zu teuer! Wasserstofftankstellen sind nur ganz wenige vorhanden.
Starkstrom-Dosen sind in fast jeder Firma zu finden.
Mit nur einer ca. 75kwh Batterie sind diese Daten preiswerter zu haben!
Anti-Brumm meint
Wohl eher ein Technologieträger und „Public Beta Test“ Fahrzeug, als ein wirtschaftlich sinnvolles Fahrzeug.
Anti-Brumm meint
Nachtrag: eigentlich ist so ein Fahrzeug ja prädestiniert für ein BEV mit Solardach. Große, ebene Dachfläche (außer, wenn beladen mit Leitern und Baumaterial),
In der Früh zur Montage fahren (normalerweise ohne lange Autobahnfahrten) und während der Arbeit beim Kunden die Sonne aufs Dach scheinen lassen.
Yoshi84 meint
Ja. Und das funktioniert vll von Mai bei August. Selbst Süd-PV-Dachanlagen von 10kwp machen dieser Tage irgendwas zwischen 1 und 10kwh Strom. Kannst ja mal aufrechnen was bei 5 Quadratmetern Autodachfläche noch reinkommt. LG
P.HH meint
Die Kosten für Brennstoffzellen werden bis 2030 stärker fallen als für Akkus. Dazu muss man aber erstmal irgendwo anfangen.
H2 Tankstellen müssen in Zukunft laut EU Vorgabe wohl alle 150 km und an jedem urbanen Knotenpunkt gebaut werden. In vielen EU Ländern gibt es da schon konkrete Pläne. Zuletzt gan es z.B. Für Schweden eine Ankündigung für 25 weitere Tankstellen bis 2025 und rechnet man alles zusammen könnten es dort bis zu 50 werden.
Djebasch meint
Mal gesehen wieviele Tankstellen wir alleine in Deutschland haben…
In 60% der EU Länder gibt es nicht mal eine Tankstelle…
Dazu die hohen Kosten für eine einzelne Tankstelle und die hohen Sicherheitsvorkehrungen.
Wasserstofftankstellen dürfen zum Beispiel nicht in Wohngebieten gebaut werden…
Klaus meint
es gibt das gleiche Fahrzeug auch mit einer 75KWh akku mit rund 200km Reichweite und 2,5to. und rund 600kg Zuladung. Für die Reichweite von ca. 400 km braucht man dann eher eine 150kwh Akku dann nochmal rund 600kg schwerer und damit ist die Nuzlast aufgebracht, und ca.1,5Std laden bei 100kwh oder ca 12 bei 11kwh. da geht Wasserstoff tanken deutlich schneller.
Djebasch meint
Nun darf man aber nicht vergessen das die nächste Generation der Akkus bereits nächstes Jahr kommen wird.
30% weniger Gewicht, 50% weniger Kosten
Die Ladegeschwindigkeit wird dann bei 150 – 250 KWh liegen.
Ein Ladevorgang dauert dann 30 minuten und Reichweiten von 400km werden Standard.
Jakob Sperling meint
Nee, geht so nicht.
Siehe Kommentar von Klaus weiter unten.
Viva88 meint
Ja vielleicht jetzt noch….
Wird aber mehr von der brennstoffzelle produziert dann wird diese deutlich preisgünstiger!
Und auch deutlich preisgünstiger als ein grosser hv akku!
Und sidn wir uns ehrlich….
Ein 75kwh akku ist doch viel zu teuer….
Schon allein der umweltgedanke dahinter …
Da kann man locker 7 brennstoffzellen fahrzeuge mit akkus bestücken wo ich im bev alles für ein einziges Fahrzeug benötige….
Ich denke die brennstoffzelle wird in den nächsten jahren noch deutlich an fahrt gewinnen!
Vor allem wenn die tankstellenbetreiber erst anfangen tankmöglivhkeiten dafür zu bauen….
Spätestens 2025 wird hier deutlich mehr infrastruktur vorhanden sein!
Djebasch meint
Die folgenden Probleme sind dann aber nicht gelöst.
3-4 x höherer Energiebedarf bei Wasserstoff
Sehr hohe Kosten der Wartung da alle 2 Jahre eine Vollständige Prüfung der Wasserstoffkomponenten notwendig ist, Wasserstoff ist hoch flüchtig.
Alle 4 Jahre muss der Stack getauscht werden.
Für den Wasserstoffstack werden Edelmetalle in hohen Mengen gebraucht während Akkus bereits ohne diese auskommen.